Bisher gefällt deine Geschichte ganz gut.
Ich versuch mal bisschen Kritikpunkte zu sammeln =)
1) Wortwahl
Es sind immerwieder Absätze, die sich richtig schön lesen lassen. Spannend, mitreissend usw, aber dann kommen gerne umgangssprachliche Formulierungen, die einen ziemlich stark raushauen.
Beispiel:
Sie Respektierten einander, so lange sie beide weit genug von einander entfernt waren zumindest. Gerade diese gegenseitige respektvolle Ablehnung, und der Wille besser zu sein wie der andere, bescherten ihm zwei hoch effiziente Hauptleute.
Ich weiss nicht wie es anderen Lesern geht, aber bei "besser zu sein wie der andere" steigt mein Lesefluß ziemlich stark aus. Wobei ich mich hierbei aber gar nicht an dem "als - wie" Problem aufhängen möchte. Es geht eher darum, dass du von ziemlich förmlicher Sprache plötzlich in Umgangssprache verfällst. Ein bisschen holpern tut man vorher eh beim "zumindest" und beim "wie" steht man dann vor ner Mauer
🙂
2) Kommunikation
„Meine Prediger berichteten von jenem schwarzen Glitzern wie aus dem Eingangsbereich. „Ja, ich habe es selbst gesehen.
Im Absatz vorher trauert die Sororita noch um ihre gefallenen Schwestern und dann unterhält sich sich in reinstem Hochdeutsch?
Über die Wortwahl in der wörtlichen Rede bekommst du unheimlich viel Tiefe der Charaktere. Wenn alle sich im gleichen Singsang unterhalten ist es nur halb so interessant zu lesen, was der gute Kerl zu sagen hat
3) Redewendungen
Ich find grade kein Beispiel, aber es war an einigen Stellen irgendwie spürbar, dass du auf eine bestimme Redewendung hinauswolltest und das dann aber auch auf Biegen und Brechen versucht hast. Manchmal hat das echt hinten und vorne nicht in den Zusammenhang gepasst
😛
4) Fantasie
Es bietet sich in der ganzen Geschichte unheimlich wenig Gelegenheit richtig emotional und "bildhaft" einzusteigen. Die Charaktere sind höchstens rudimentär beschrieben, mir fehlen irgendwie so ein wenig Charakteristiken, an denen sich meine Vorstellung aufhängen kann. Es verhalten sich auch alle ähnlich. Dem Oberst trauert ein Stück von der Seele, danach der Principalis und so weiter...
Da ist einfach nicht so wirklich ein Unterschied bemerkbar. Immerhin ist das Inquisition vs Imperiale Armee, die könnten durchaus bisschen ne andere Einstellung zu dem ganzen Spass bemerkbar machen
🙂
Im Ernst, wenn einer hinken würde, würde ich den beim Lesen im Kopf als "Hinker" kennzeichnen und wüsste immer um wen es geht. So nur anhand der Namen kann ich da nichts auseinanderhalten
😉
Ähnlich beim schwarz Glitzernden Feind. Dir gelingt es unheimlich Spannung aufzubaun indem du wenig preisgibst, aber es ist zu wenig um die Fantasie anzuregen. Ich weiss dass sie schwarz sind, rote Augen haben und glitzern.
Ich kann mir ja gar nicht wirklich was falsches vorstellen, weil man sich einfach zu hart tut sich überhaupt was vorzustellen. Dem Toten fehlt hier und da ein Körperteil, aber ich weiss nicht das Geringste wie das passiert sein könnte. Wenn der Tote angekaut wäre oder Kratzspuren hätte ( oder was auch immer du angedacht hast ) dann würde sich in meinem Kopf auch ein wenig mehr Bild ergeben
🙂
5) Fluffigkeit
Deine Geschichte - deine Regeln.
Wenn bei dir ein Oberst nen Komissar umboxen darf is das okay, aber ein paar Sachen mag ich trotzdem bemängeln:
- Sind wir wirklich mit Predigern unterwegs?! Was machen die denn da?! Und wieso gleich soviele!?
- Knickstäbe sind echt cool, aber es macht manchmal den Eindruck, als ob das alles wäre was die Jungs eingepackt haben um sich auf Dunkelheit vorzubereiten 😛
- Ich denke ein bisschen begründen sollte man schon, dass ein Oberst einen Großinquisitor rumscheuchen darf
Fazit:
Gelegentlich ist es bisschen holprig, aber ansonsten liest es sich gut und spannend. Abgesehen von manchmal fragwürdiger Groß/Kleinschreibung ist von der Form auch nix zu bemängeln.
Von daher hau rein, will wissen wies weitergeht
🙂
getier