Wenn man zB gefühlt in jedem Band die alte, verlorene Heimat? und die Suche nach dem neuen Siedlungsplaneten als Belohnung thematisiert, dann sollte man diesen zentralen Erzählfaden schon irgendwie nochmal aufnehmen und beenden.
Dass in die Grim-Dark nichts von wegen "And the First and Only Tanith lived happily ever after" reinpasst ist klar.
Es gibt ja so einige Fäden die nie richtig zuende gebracht wurden bzw. einfach vergessen wurden oder nur noch am Rande wichtig waren. Rawne's Rache wäre da zu nennen. Oder die Romanze zwischen Gaunt und Curth, die mehrere Romane lang keine Rolle mehr spielte nur um auf den letzten Seiten plötzlich doch noch zurückzukehren. Auch die Sache mit dem Verräter-Inquisitor Rime verlief im Sande. Larkins Krankheit spielte auch keine Rolle mehr, usw. Und die großen Konkurrenten, die Volponer, wurden auch nicht mehr gesehen.
Aber so ganz ohne "Abschlussband" wird das halt mE nicht laufen; ich hatte sogar bei den vielen plot-twists in "Anarch" das Gefühl, dass Abnett selber nicht weiß, wie er das passend beenden soll, und lieber nochmal richtig auf die Kacke haut.
Ja, den Eindruck hatte ich auch. Es waren meiner Meinung nach zuviele Twists:
Das Gaunt ein Kind hat, nach einem One-Night-Stand mit einer Frau die ganz sicher die Pille nahm, ist schon schwer zu schlucken. Aber gut, was solls? Aber nein, das ist natürlich kein Sohn sondern eine Tochter. Das hat halt keiner gemerkt. Warum die diese Täuschung überhaupt durchgezogen haben entzieht sich jedem Verständnis.
Mabbon ist kein "normaler" Verräter sondern natürlich irgendein Dämonen-Hybrid. Der Teil hat mir sogar gefallen, aber notwendig war es nicht.
Die "Adlersteine" sind auch wichtig. Sie sind vergoht, also ultra-böse. Na ja, da hatte ich auch mehr erwartet.
Ja, und dann noch die Sache mit den beiden Dämonenmaschinen. Hat natürlich keiner gemerkt das die jahrelang dabei sind. All die medizinischen Untersuchungen, all die Gefechte, der ganze Alltag... aber keinem fällt auf das die beiden quasi unkaputtbar sind.
Meryn ist also das neue Arschloch. Gut, warum nicht. Aber das er dann noch sinnlos mordet, sich wie ein Feigling aufführt und allgemein Dinge tut, die gar nicht gut gehen können, entzieht sich auch jedem Verständnis. Hier wollte Abnett wohl noch eine Hassfigur aufbauen. Aber das hat meiner Meinung nach nicht funktioniert.