Geheimnisse des Reclusiums - Der BT-Geschichtenthread

Dann will ich schnell noch mal meine selbsterdachte Ordensgeschichte zum besten geben *räusper*:

Zu einem nicht genau bezifferten Zeitpunkt (geschätzt M35) spalteten sich einige Brüder von den Black Templars ab, da der Orden auf eine schier unüberschaubare Größe angewachsen war (ca. 7000 Space Marines), aus dem Grund, den Orden nicht zu massiv anwachsen zu lassen, wie durch den Codex Astartes bestimmt.

Zum damaligen Zeitpunkt waren es ca. 500 Space Marines, die sich dem neuen Orden anschlossen, welcher nun unter dem Namen Templar Legion operierte. Der Ordensmeister (zum Zeitpunkt der Gründung Jacques de Tirambaud) schwor, zusätzlich zu den Idealen der Black Templars, zu jedem Zeitpunkt und in jeder Situation Black Templars in Not beizustehen und dem Ruf deren Grossmarschalls zu einem gemeinsamen Kreuzzug zu folgen, um die Verbundenheit und unerschütterliche Treue beider Orden zu verdeutlichen.

Einen herben Rückschlag erlitt die Templerlegion, als vor ca. 400 Jahren die komplette damalige fünfte Legion nach einem Unterstützungseinsatz für die Black Templars auf der Heimreise im Warp verschwand. Der verbleib der ca. 120 Marines, diverser Fahrzeuge und ihres Schiffes „Wagemut“ ist seitdem unklar.

Als größte Niederlage des Ordens wird bisher die Zerstörung ihres Ordenssitzes auf Zarss vor 50 Jahren durch Chaosstreitkräfte der Warp Brethren angesehen. Unbestätigten Gerüchten zufolge handelt sich bei dieser bis dato unbekannten Chaosbande um die im Warp verschwundene fünfte Legion. Diese gelten seitdem als ihre erklärten Erzfeinde, und ihre Ursprünge werden weiter erforscht.

Normalerweise ist es den Black Templars (und somit auch der Templerlegion) ein absolutes Gräuel, an der Seite von Psionikern zu kämpfen, jedoch änderte ein Ereignis diese Einstellung. Auf der Heimkehr von einem kleineren Kreuzzug traf der Flottenverband der ersten und zweiten Legion auf einen schwer beschädigt im All herumtreibenden Thunderhawk. Es waren keinerlei Insignien oder ähnliches mehr zu erkennen, so massiv war der Transporter zerstört worden, jedoch waren an Bord immer noch schwache Biosignale zu messen, und so wurden ein taktischer und ein Terminatortrupp zur Erkundung ausgeschickt. Der Anblick, der sich den Truppen auf dem Thunderhawk bot, zeugte von einem unglaublichem Massaker, Wände, Türen, Böden, alles war mit Blut und Undefinierbaren anderen Flüssigkeiten besudelt. In einem kleinen Raum wurde die schwer verwundete Lebensform entdeckt, von der die Biosignale ausgingen. Ein Scriptor, die Rüstung massiv beschädigt, seine Kutte hing nur noch in Fetzen von ihm herab, und es sah aus, als würde er baldigst vor den Imperator treten. Der Psioniker wurde gerettet und den Apothecarii übergeben, das Wrack des Thunderhawk gesprengt. Der gerettete Scriptor lag sehr lange Zeit auf der Lazarettstation der Ordensfestung, und alle Nachforschungen über seine Herkunft blieben Ergebnislos. Eines Tages erwachte er endlich aus seinem Koma, konnte sich aber an nichts erinnern, was wahrscheinlich von seinen schwerwiegenden Kopfverletzungen herrührte. Bis seine Herkunft ermittelt war, wurde es ihm gestattet, auf der Ordensfestung zu verbleiben, um vollständig zu genesen. Die Fähigkeit, Psionische Kräfte zu wirken, war bei ihm unerklärlicherweise völlig verschwunden. Wenige Wochen später kam es zu den schicksalhaften Tag, als die Warp Brethren die Ordensfestung angriffen, und der ehemalige Scriptor zögerte keinen Augenblick, seine Kampfkraft und sein Leben seinen Rettern zur Verfügung zu stellen. Für seinen Mut und seine Entschlossenheit wurde es im zur Wahl gestellt, weiter nach seinen Ursprüngen zu suchen oder sich der Legion anzuschließen. Seitdem dient er der Legion als Adjutant Albert, mittlerweile die rechte Hand von Meister Hugo von Payns von der ersten Legion.
 
Teil 2 meiner Ordens- und Organisationsgeschichte...

[FONT=&quot]Organisation:[/FONT]
Da der Orden eine Abspaltung von den Black Templars ist, gibt es natürlich sehr viele Gemeinsamkeiten zwischen den beiden Orden, jedoch auch einige signifikante Unterschiede.

Abweichungen vom Codex Astartes:
Der größte Unterschied besteht darin, dass es, anders als bei den meisten Orden, keine Kompanien gibt, sondern der Orden in (momentan) vier Legionen eingeteilt ist. Jede Legion wird hierbei von einem Captain angeführt, auch Meister genannt, dessen Stellvertreter wird Adjutant genannt. Der Ordensmeister der Templar Legion ist der sogenannte Großmeister, z.Zt. Dietericus de Helmbrehtes, auch Helmbrecht genannt.

Rekrutierung und Ausbildung:
Die Templar Legion ist ein flottenbasierender Orden ohne feste Heimatwelt. Stattdessen errichtet der Orden auf jeder Welt, auf der er erfolgreich gekämpft hat, sogenannte Templermissionen oder Templerburgen. Diese Stützpunkte dienen der Templerlegion auch als Rekrutierungs- und Ausbildungsstätte für neue Aspiranten, in der Legion Knappen genannt. Der Knappe verbleibt bei dem ihm zugewiesenen Ritter. bis dieser die Ausbildung des Knappen als beendet erachtet.

Interne Struktur:
Jede Legion verfügt über wesentlich mehr Nahkampf- als Fernkampfkohorten, da der Nahkampf traditionell der erklärte Weg ist, sich innerhalb der Legion Ansehen und Ehre zu verschaffen. Ballistische Trupps werden hauptsächlich dafür verwendet, den Feind zu beschäftigen während die Nahkämpfer sich den Weg zum Feind bahnen und diesen dann niederstrecken.

Wie bei vielen anderen Orden der Space Marines wird vor großen Schlachten ein Champion des Imperators ernannt, der mit der besten Ausrüstung ausgestattet wird, und dazu auserkoren ist, die Anführer der Feinde im ehrenvollen Zweikampf herauszufordern. Sollte dieser in der Schlacht fallen, wird die Legion versuchen, die Leiche unter allen Umständen zu bergen, und den Feind für diese Schmach noch entschlossener bekämpfen. An der Stelle des Todes des Champions des Imperators wird ein Schrein errichtet, um sein Opfer zu ehren.

Jede Legion verfügt über einen Kommandotrupp, der sich aus dem Meister, einem Bannerträger, einem Apothecarius, Gardisten und dem Legionschampion zusammensetzt. Der Fall des Bannerträgers in einer Schlacht wird als das schlechteste denkbare Omen angesehen! Danach folgen Fernkampfkohorten, Fahrzeugschwadronen (auch Cybots) für Transport und/oder Unterstützung und die Nahkämpfer (Sturmtrupps, Schwertbrüder, usw.) Auf diese Weise besteht jede Legion aus ca. 120 bis 150 Rittern und Knappen. Bei größeren Schlachten und Kreuzzügen werden Legionen auch oftmals zusammengelegt zu sogenannten Grosslegionen, die dann von den jeweiligen Meistern in Zusammenarbeit geführt werden, jedoch hat das letzte Wort in diesem Falle der Großmeister.


Besonderheiten:
Die Truppen der Legion sind oftmals auf den Stützpunkten der Black Templars und an der Seite derer Truppen zu finden, da sich die beiden Orden blind vertrauen und sich ewige gegenseitige Unterstützung geschworen haben. Auch kam es schon vor, dass der Großmeister das Kommando über eine Legion temporär an einen Marschall der Black Templars übertrug, dies wird als eines der größten Zeichen für das Vertrauen zwischen beiden Orden gesehen.

Sollte eine Flotte der Templerlegion jemals unterwegs auf Black Templars treffen, die sich in Schwierigkeiten befinden oder sonst wie Hilfe benötigen, wird keiner der Legion auch nur einen Augenblick zögern, sondern seinen Brüdern sofort zur Hilfe eilen.

[FONT=&quot]Abzeichen und Insignien:[/FONT]
Die Männer der Templar Legion haben nur einige wenige Vorschriften im Hinblick auf ihre Kennzeichnung:

Der linke Schulterpanzer muss das Ordenssymbol zeigen, ein Templerkreuz mit gekreuzten Schwertern im Hintergrund, oftmals in der Mitte noch mit einem Schädel verziert. Beide Schulterpanzer müssen lila sein und deren Ränder golden, außer bei Rittern mit Sonderaufgaben (z.B Apothecarius). Bei Roben und Waffenröcken muss Lila die vorherrschende Farbe sein. Vorhandene Knieplatten werden rechts lila und links golden gehalten. Ansonsten gibt es keine weiteren Vorschriften innerhalb des Ordens, ein jeder Ritter ist jedoch darauf bedacht sich selbst prunkvoll und makellos in Erscheinung zu setzen, um die Tradition des Ordens aufrecht zu erhalten und zu würdigen. Mitglieder des Kommandotrupps oder auch Veteranen anderer Kohorten werden oftmals noch mit einem silbernen, goldenen oder lilanen Lorbeerkranz auf beiden Seiten des Helmes geehrt.

Die Zugehörigkeit zur den einzelnen Legionen wird durch die Farbe des Helmkammes gekennzeichnet. Die erste Legion ist hierbei schmucklos Schwarz gehalten, Ritter der zweiten Legion
verfügen über einen roten Helmkamm.

Wie bei den Black Templars versieht jeder Ritter seine Rüstung mit einem Siegel des aktuellen Kreuzzuges.
 
Zuletzt bearbeitet:
Regen des Chaos - Teil eins

Ich habe mich mittlerweilen dazu durchgerungen, die Zerstörung meiner Ordensfestung als mehrteiligen Mini-Roman aus Sicht eines meiner Ritter niederzuschreiben...

Deswegen präsentiere ich hier ohne weitere Umschweife den ersten Teil:

Ach ja: Wer Schreibfehler findet, darf sie behalten ^_^

Regen des Chaos - Teil eins

Die Sonne brannte erbarmungslos über die öden Ebenen des Planeten Zarss, und die Patrouille der Templerlegion führte ihren Kurs mit schweren Schritten fort. Bruder Matthäus, der Anführer des aus zehn Mann bestehenden Trupps, verharrte auf einem Felsvorsprung. Sein Blick schweifte über die schier endlos scheinende Ebene, der Horizont flimmerte vor Hitze. Seine anderen vier Brüder in ihren Servorüstungen nahmen die Hitze teilnahmslos hin, als würde sie gar nicht existieren, den fünf Neophyten jedoch stand der Schweiß wie flüssiger Diamant im Gesicht. Matthäus’ Neophyt, der junge Raimund, trat an ihn heran. „Meister, darf ich euch eine Frage stellen?“ „Nur zu, mein Junge…“ entgegnete ihm Matthäus. „Vor Jahrhunderten war dieser Planet einst eine blühende Oase, nur wie kam es, dass Zarss zu der Lebensfeindlichen Staubkugel wurde, die sich hier jetzt erstreckt, Meister?“ Matthäus besann sich kurz, um die Fragmente der Geschichte mental zurechtzulegen, als der Warnton seines Auspex am Gürtel seine Aufmerksamkeit erregte. Er hob es leicht an und warf einen unauffälligen Blick darauf. Er gab seinen Brüdern einige Handzeichen, woraufhin diese ihre Waffen erhoben, und auf eine Felsformation etwa hundert Meter Nordwestlich zuhielten. „Raimund, bleib bei mir und verlier nicht die Nerven, wenn es zu einem…. Zwischenfall kommt“ flüsterte Matthäus seinem Neophyten zu. Dieser quittierte die Anweisung mit einem stummen Nicken, und hielt sich zwei Schritt hinter seinem Meister. Die anderen Ritter hatten ebenfalls ihre Schützlinge hinter sich, und bewegten sich zielstrebig, aber behutsam, mit ihren Waffen im Anschlag in Richtung des Ziels.

Die fünf Ritter bildeten die Formation eines geöffneten Vs, Matthäus mit Raimund in der Mitte, links von ihm Stephanus und Franziskus, mit Bolter und Flammenwerfer bewaffnet, rechts von ihnen Gerold und Thomas mit ihren Boltern. Die Neophyten trugen Schrotflinten, außer Raimund, der wie sein Meister eine Boltpistole und eine Nahkampfwaffe trug, allerdings war Matthäus Nahkampfwaffe kein Kampfmesser, sondern ein summendes Energieschwert. Etwa fünfzig Meter trennte die Patrouille noch von der ausschweifenden Felsformation, und eine professionelle Anspannung ging von den fünf Templern aus. Ihre Neophyten zeigten noch nicht diese Gelassenheit, und sahen sich immer wieder nervös zu allen Seiten hin um. Die vier anderen Ritter schickten sich an, links und rechts um die Formation herumzugehen, und verlagerten sich immer weiter zur Seite. Matthäus ging den Felsen frontal an, die Boltpistole schussbereit von sich gestreckt, das Energieschwert mit dem rechten Arm zum Zuschlagen erhoben. Er hörte den schweren Atem von Raimund hinter sich, es war immerhin der erste Einsatz des jungen Neophyten mit einem so kleinen Trupp, seine Anspannung war ihm anzumerken. Nur noch etwa zehn Meter trennten Matthäus von Felsen, als plötzlich ein Schemen auf den Felsen Substanz gewann… Ein Chaos Marine sprang mit erhobener Kettenaxt auf ihn zu, und schrie sein blasphemisches „FÜR DIE DUNKLEN GÖTTER!“ aus sich heraus. Matthäus reagierte prompt, wirbelte zur Seite, und erhob dabei seinen Schwertarm. Dem Jünger des Chaos wurde plötzlich klar, dass er nicht auf einen überraschten Space Marine zusprang, sondern genau auf dessen erhobene Klinge. Mit voller Wucht prallte der Verräter auf das Energieschwert, welches sich durch die Brustplatte der Servorüstung fraß, ein Schmerzensschrei erfüllte die Luft und der Chaos-Marine stolperte schwer verwundet auf Raimund zu. Doch selbst dieser zögerte nicht, holte aus, und schlug sein Kampfmesser in die Lücke zwischen Hals und Helm der Servorüstung des Chaoskriegers. Dieser stürzte mit gurgelnden und keuchenden Lauten an ihm vorbei, landete auf dem Bauch und hinterließ eine massive Blutspur. Raimund fuhr herum, leerte seine Boltpistole in den Rücken des verabscheuungswürdigen Gegners und stieß sein Kampfmesser in die durch die Einschüsse geöffnete Rückenpanzerung. Matthäus zeigte sich beeindruckt durch die Ruhe seines Schützlings in dieser Situation, doch plötzlich ließ ihn ein gellender Schrei aufschrecken. Er rannte um den Felsen herum, und sah, wie Bruder Stephanus Neophyt eine volle Salve aus dem Plasmawerfer eines weiteren Chaos Marines abbekam, die massive Hitze fraß sich durch den Oberkörper des Jungen und er sackte tot zu Boden. Als Bruder Matthäus um den Felsen herum kam, zeigte sich im das gesamt Bild des Gefechts: Außer dem Neophyten war auch Bruder Gerold gefallen, dessen Körper ohne Arm in Sand lag, zwei weitere Chaoskrieger lagen getötet am Boden. Es waren noch zwei weitere zu sehen, einer wurde gerade von den Boltergeschossen von Thomas und Stephanus durchsiebt, der andere bekam einen heißen Gruß aus Franziskus Flammenwerfer ab….

Wenige Momente später war das Schauspiel beendet. Während die anderen die Leichen der gefallenen Kameraden bargen, bestellte Matthäus per Kommunikator einen Thunderhawk zur Abholung, denn die Ordensfestung war immerhin vier Stunden Fußmarsch entfernt. Seine Blicke blieben plötzlich an den Fußspuren der Verräter hängen. Sie kamen aus Richtung Westen, vom Daedalus Minor-Gebirge her. Seine Gedanken erzeugten einen unbändigen Hass auf diese hinterhältigen Mörder seiner Brüder, sein Ansinnen galt der Vergeltung. Zehn Minuten später traf eine Landspeederschwadron am Schauplatz ein, kurz darauf der Schwarze Thunderhawk Bote der Rechtschaffenheit. Als sich die Frontklappe öffnete, kamen mehr Leute heraus, als Matthäus erwartet hatte. Zwei Apothecarii wanden sich den Überresten der Ordensbrüder zu, ein weiterer besah sich die
Chaos Marines. Zwei Taktische Trupps bezogen Aufstellung, um die Gegend abzusichern, die Landspeeder patrouillierten in einem weiten Kreis um den Thunderhawk. Meister Hugo von Payns, Befehlshaber der ersten Legion, trat auf Matthäus zu.

Bruder Matthäus, ist alles in Ordnung mit dir? Sieht so aus, als hätte der Imperator seine schützende Hand über dich gehalten.“ brachte ihm Hugo in einem fürsorglichen Ton entgegen. „Ja Meistert, aber leider hatten Bruder Gerold und der Junge Cassius nicht dasselbe Glück.“ „Bruder Gerold zeigt trotzalledem noch schwache Lebenszeichen, die Apothecarii werden alles daran setzen sein Leben zu erhalten. Im Falle von Cassius gibt es leider nicht mehr, was wir tun könnten, außer ihn standes- gemäß zu bestatten. Er starb immerhin den Tod eines Kriegers. Allerdings beunruhigt mich die Anwesenheit von Kriegern des Chaos auf unserem Planeten massiv, da steckt garantiert mehr dahinter...“ „Sehe ich auch so, und ich ersuche euch, die Spur der Krieger zurückverfolgen zu dürfen, Meister!“ „Diese Aufgabe hat bereits die Bikeschwadron von Bruder Alexander übernommen, Bruder Matthäus. Euer Mut und Fleiß in allen Ehren, aber ihr solltet jetzt mit zur Festung zurückkehren.“ „Ja, Meister von Payns…“ Matthäus ließ bei seinen Worten absichtlich den Trotz heraushören, nur seltsamerweise prallte dies an seinem Meister immer wieder ab, da dieser für Matthäus wagemutige und loyale Dienste immer wieder dankbar war…
 
Regen des Chaos - Teil zwei

Einige Stunden später stand Matthäus auf den Zinnen hoch oberhalb des Festungstores, und ließ seinen Blick über die Ebene schweifen. Die Gedanken rasten durch seine Synapsen, riefen ihm immer wieder die Bilder des Kampfes ins Gedächtnis. Er lehnte sich an die Laserkanone neben sich, und rechts von ihm trat plötzlich jemand in sein Sichtfeld. Eine massige Gestalt in einer schwarz-goldenen Terminatorrüstung, über und über mit Schädeln und Spruchrollen geschmückt: Ordenspriester Xardas.
Die Wolken am Horizont verkünden Unheil, Bruder Matthäus. Bald werden wir vor einer sehr großen Prüfung stehen.“ ließ er sich vernehmen. „Mal wieder sehr prophetisch heute, alter Freund? Wie geht es Gerold?“ antwortete Matthäus. „Sein Zustand ist kritisch, aber stabil, die Apothecarii überwachen ihn rund um die Uhr. Es wird alles für ihn getan, was getan werden kann, sei unbesorgt…“ Plötzlich rannte ein Neophyt des Kommandostabes herbei, völlig außer Atem. „Bruder Xardas, Bruder Matthäus, ich habe eine Nachricht für euch von Meister von Payns. Ihr sollt euch so schnell wie möglich einsatzbereit an der Landeplattform vier einfinden, es sei extrem wichtig!“ Die beiden warfen sich einen Blick zu, und spurteten los. Bei der Plattform nahmen die beiden ihre Bewaffnung in Empfang. Meister von Payns trat auf die beiden zu: „Brüder, ich bin froh dass ihr hier seid. Die Bikeschwadron von Bruder Alexander hat vor zehn Minuten zuletzt Rückmeldung gegeben, und nach einer hörbaren Explosion war plötzlich totenstille auf dem Funk. Wir haben ihre letzten übermittelten Koordinaten, und ihr werdet dorthin fliegen und nach dem Rechten sehen, Ich gebe euch noch dreißig Brüder mit ihren Neophyten mit, dazu den Terminatortrupp von Bruder Sebastianus. Ich setze vollstes Vertrauen in euch, Brüder. Möge der Imperator mit euch sein!“ „Danke Meister von Payns!“ antworteten beide im Stereoton. Wieder schossen die Gedanken durch Matthäus Kopf „Was zur Hölle geht plötzlich auf unserem Planeten vor?“ Er und Xardas schritten die Rampe des bereitstehenden Thunderhawks nach oben, und sahen die sauber aufgereihten Ritter mit ihren Neophyten in Reih und Glied bereit stehen, an vorderster Front Sebastianus Terminatoren. Der mittlere Terminator löste sich aus der Aufstellung und hielt zielstrebig auf die beiden zu. „ Xardas, Matthäus, seid gegrüßt!“ Der Terminator nahm bei diesen Worten den Helm ab, eröffnete den Blick auf Engelsgleich wallendes blondes Haar. Sebastianus zeigte sein beeindruckendes Lächeln und legte jedem eine Hand auf die Schulter. „Wir drei hatten Lange nicht mehr das Vergnügen und die Ehre, Seite an Seite in den Kampf zu ziehen. Ich freue mich, euch mit dabei zu haben. Aber trotzdem könnte mir mal jemand von euch erklären, was hier genau los ist…

Matthäus erzählte Sebastianus die Geschichte des bisherigen Tages, und die Nachdenklichkeit stand selbst dem beeindruckend großen Terminator ins Gesicht geschrieben. „Dass der Feind, egal welcher Spezies er angehört, auf unserem Planeten zu finden ist, ist kein gutes Zeichen.“ „Da hast du recht, und dieser plötzlich abgebrochene Funkkontakt mit Alexanders Bikes lässt auch nichts gutes erahnen. Wie dem auch sei, gehen wirs an, Freunde. Pilot; hier Bruder Matthäus, wir sind Einsatzklar! Bringen sie uns hin!“ Die Turbinen des Thunderhawks heulten auf, und mit einem leichten vibrieren erhob er sich von der Landeplattform. Das Grollen der Triebwerke verstärkte sich und wurde monotoner als das Schiff beschleunigte. Matthäus sah aus dem Seitenfenster, die Ordensfestung wurde immer kleiner und kleiner und verschwand bald völlig aus seinem Sichtfeld. Er trat vor die versammelten Männe rund erhob seine Stimme: „Brüder! Schenkt mit eure Aufmerksamkeit! Wie ihr sicher gehört habt, hatte meine Patrouille heute morgen ein Gefecht mit einigen der widerwärtigen Chaoskrieger, bei dem einer unserer Neophyten sein Leben ließ und einer unserer Brüder schwerst verwundet wurde. Die Bikeschwadron von Bruder Alexander wurde ausgesandt, die Spur der Renegaten zu verfolgen, aber der Funkkontakt zu ihnen brach ab. Wir haben den Auftrag, den Verbleib unserer Brüder zu klären. Erwartet nichts, aber rechnet mit dem schlimmsten.“ „Achtung! Zwei Minuten bis zum erreichen der Koordinaten, Rauchsäulen voraus!“ quäkte die Stimme des Piloten aus dem Lautsprecher. „Ihr habt es gehört. Fertigmachen. Nach der Landung sofort eine LZ sichern, Der Trupp von Bruder Maximilian unterstützt mich und Xardas bei der Sichtung des Areals. Bruder Sebastianus’ Trupp übernimmt die Perimeterverteidigung. Noch Fragen?“ In der hintersten Reihe stimmten einige einen sakralen Gesang an, und fünfzig andere Stimmen stiegen mit ein. Solche Momente verursachten bei Matthäus immer wieder ein Gefühl der Ehrfurcht und des Stolzes. Der Moment, bevor aus der Vorbereitung und Anspannung der meist blutige und siegreiche Ernstfall wurde. Just in diesem Moment setzte der Thunderhawk auf und die Frontluke öffnete sich. Matthäus trat in das grelle Licht…

In der Festung schritt Meister Hugo von Payns über den Hof auf das Hauptgebäude zu, das nur seine vorderster Fassade außerhalb des Berges hatte, der Rest war tief in das Gestein des Berges hineingearbeitet worden. Die zwei Brüder, die Wache am Tor des Haupthauses hielten, salutierten, als er an ihnen vorüberschritt. In der prunkvollen Eingangshalle verweilte sein Blick auf der weit hinten liegenden Statue des Imperators auf dem goldenen Thron, zu dessen Füßen ehrfurchtsvoll die Statue des ersten Großmeisters Jacques de Tirambaud niederkniete. Den Weg bis dorthin säumten die Statuen aller anderen bisherigen Großmeister, dreizehn an der Zahl bisher. Der vierzehnte Sockel stand leer und würde erst eine Statue erhalten, wenn der amtierende Großmeister, Dietericus de Helmbrehtes, genannt Helmbrecht, sein Leben lassen würde. Nach diesem kurzen Moment der Besinnung lenkte Meister Hugo seine Schritte flink in das innere der Festung hinein, in Richtung der Krankenstation. Dort angekommen, erwartete ihn bereits Apothecarius Riordian. „Es ist gut, dass ihr hier seid, Meister. Wir haben… interessante Neuigkeiten für euch, die euch sicherlich interessieren werden… Aber bitte, folgt mir doch….“ Eine Tür glitt auf und eröffnete den Blick auf einen Seziertisch, aus dem einer der Chaos Marines lag, die Servorüstung im Thoraxbereich entfernt, der Brustkorb durch die Autopsie geöffnet. Die Servorüstung bot ihren Anblick in mattem schwarz dar, die Verzierungen waren Lila gehalten. Das innere der Schulterpanzer zeigte feuriges Orange, mit Dämonenfratzen beschmiert. „Meister, dies ist einer der Verräter, die heute Morgen von unserer Patrouille getötet wurden. Nachdem diese Rüstungsfarben uns bisher unbekannt waren, haben wir einige Untersuchungen angestellt. Das Ergebnis verblüffte uns alle zutiefst..“ Mit diesen Worten reichte ihm Riordian die Aufzeichnungen, und er begann zu lesen. Seine Augen weiteten sich mit jeder Zeile, die er las. Nachdem er das Lesen beendet hatte, ließ er sich nur vernehmen „Beim Imperator, das ist unmöglich…. Informiert Großmeister Helmbrecht, er möge so schnell wie möglich hierher kommen!
 
Regen des Chaos - Teil drei

[@DerBRANDmarker: Raus aus meinem Kopf ^_^.... If you know, what i mean ;)]



Die weite Ebene bot einen grausigen Anblick dar. Fünf total zerstörte Bikes lagen ebenso in Einzelteile zerstreut umher wie ihre Fahrer. Ein massiver Krater bildete das Zentrum der Zerstörung.
Matthäus und Xardas besahen sich die Apothecarii bei ihrer Arbeit, die Gensaat zu sichern. Einige Neophyten waren damit beschäftigt, die sterblichen Überreste der Gefallenen zu bergen. Matthäus nahm den Helm seiner Servorüstung ab und atmete durch. In einiger Entfernung sah er Sebastianus’ Terminatortrupp, der die Gegend nach Spuren absuchte, andere Brüder hatten improvisierte Verteidigungsstellungen mit schweren Waffen errichtet. Xardas sprach seine rituellen Gebete für die Gefallenen, als diese in Särge verpackt wurden. Nachdem er seine Pflicht als Ordenspriester verrichtet hatte, trat er an Matthäus heran. „Matthäus, ich denke, du siehst hier dasselbe wie ich: Es war ein Hinterhalt. Unsere Brüder sind hier total in die Falle getappt, vermutlich standen die Angreifer dort oben auf dem Felsgrat im Schatten, dort wäre jemand in einer schwarzen Rüstung nur schwer auszumachen…“ „Das gefällt mir so an dir Xardas, du denkst immer wie ein Krieger. Zweifellos hast du recht mit allem. Wir haben innerhalb dieses Tages so viele Brüder verloren, dass es schmerzt. Wenn man in die Schlacht zieht, weiß man wenigstens exakt, wer der Feind ist und was einen erwartet. Aber das hier war pure Hinterlist und Heimtücke, und ich wette das war nicht der letzte Vorfall dieser Art…“ „Ja, das befürchte ich auch. Ah, da kommt Sebastianus…“ „Wir haben Spuren von Infanteristen gefunden, sie führen hoch zum Rhendara-Plateau. Ich schätze mal ihr wollt dem durchaus nachgehen, oder?“ erstattete der Terminator als Bericht. Matthäus und Xardas sahen sich kurz an, nickten sich zu und wanden den Blick Sebastianus zu. „Was glotzt ihr so, natürlich mache ich da mit. Meine Jungs und ich gehen mit euch in den Tod wenn es sein muss. Kann’s losgehen?“ „Wir nehmen die zehn erfahrensten Brüder hier mit, der Rest bewacht die Landezone und das Schiff. Wenn in vier Stunden keine Rückmeldung von uns kam, sollen sie von hier verschwinden„ warf Matthäus ein, und befahl den Brüdern sich zu sammeln. Er suchte sich die Erfahrensten mit ihren Neophyten aus, und befahl den Aufbruch. Der Weg zum Plateau war schmal, steinig und belohnte jeden Schritt zu weit zur Seite mit einer unverzüglichen Demonstration der Schwerkraft. Das Plateau erhob sich etwa achthundert Meter über der Ebene; der Weg dorthin nahm mindestens eineinhalb Stunden in Anspruch. Die Hitze wurde mit jedem Höhenmeter drückender und unerbittlicher, doch Matthäus bewunderte insgeheim, mit welcher Gelassenheit alle Mitglieder dieser kleinen Expedition die Hitze hinnahmen, selbst die Neophyten. Immer wieder fuhr Matthäus herum, weil er glaubte in irgendeiner Kluft oder Spalte einen Schatten gesehen zu haben.

Die Flügeltür des Lazaretts schwang auf, und Großmeister Helmbrecht betrat den Saal. Seine Bronzefarbene Rüstung schimmerte selbst im diesem schummrigen Zweilicht beeindruckend, seine zielstrebigen Schritte verrieten Stolz und Selbstbewusstsein. „Meister von Payns, ihr habt etwas Hochbrisantes für mich?“ Eine tiefe, aber dennoch beruhigende, klare Bassstimme ging vom Großmeister aus. „Ja, Großmeister. Ihr habt sicherlich von den Ereignissen des Tages gehört. Unsere Apothecarii haben verschiedene Identifizierungsversuche an den Chaoskriegern vorgenommen, aber die Analyse der Gensaat solltet ihr euch selbst ansehen.“ Meister von Payns reichte die Ergebnisse an den Großmeister weiter. Selbst dessen Augen weiteten sich bei der Lektüre sichtbar. „Wenn ich dies hier richtig deute, ist die Gensaat dieser Chaoskrieger beinahe identisch mit der der Imperial Fists und somit auch mit unserer. Beunruhigend… Wenn ich mir allerdings die Rüstung ansehe, fallen mir extreme Parallelen zu unseren Farben auf. Wenn ich dieses Puzzle nun mental zusammensetze, komme ich möglicherweise auf folgende Theorie: Diese bisher unbekannten Chaos Marines könnten unsere im Warp verschollene fünfte Legion sein. Ist das der Gedankengang, der euch dazu bewogen hat, mich verständigen zu lassen, Meister von Payns?“ „Absolut richtig, Großmeister!“ „Ihr habt Recht getan, mich zu benachrichtigen. Wenn diese Krieger wirklich einmal ein Teil unseres Ordens gewesen sein sollten, muss es zu unserem Ziel werden, sie aufzuspüren und zur Strecke zu bringen. Alle Meister und Adjutanten sollen sich in einer Stunde im Saal der Schwerter einfinden, diese Sache muss besprochen werden!
 
Jetzt gibst du aber Gas.

Als kleiner Tipp: Bleib deiner Linie treu und setz nicht Quantität über Qualität.
So Sätze wie: "Was glotzt ihr so..." wollen i-wie nicht zu einem Space Marine passen, schon gar nicht wenn sie u.a. an einen Ordenspriester gerichtet sind.

Aber ansonsten top Story, freu mich auf die nächsten Teile.
 
Ooooops

Hallo sehr geehrte Brüder und Brüderinnen.... ^_^

Leider hatte ich in letzter Zeit ziemlich viel um die Ohren, und dann hatte sich mein Rechner auch noch entschlossen, einen elektronischen Herzinfarkt zu erleiden, und war längere Zeit ohne ... :crash:

Ich bitte die lange Zeit des Schweigens zu entschuldigen und werde demnächst selbstverständlich den Thread mit einem neuen Abschnitt schmücken.... :lesen:
Bitte nochmals untertänigst um Verzeihung und hoffe auf die göttliche Vergebung durch den Imperator....
 
Moin, moin

Damit hier auch mal wieder etwas Leben reinkommt und andere den Hintergrund ihrer Kreuzzüge vielleicht auch mal Onlinestellen, oder sich mal einen ausdenken ^^, stelle ich mal den Hintergrund zu meinem Kreuzzug on.
Kritik und Vorschläge sind gerne gesehen.
Im Vorfeld sei aber schon einmal gesagt ich bin nicht der beste Schreiber und falls hier einer Latein kann bitte ich mal um das lateinische Wort für Kreuzzug. Hab auf die schnelle keins gefunden. Deswegen nur das Provisorium unten.

So hier jetzt einmal der erste Teil. Ist erst der Anfang der Rest folgt hoffentlich bald hab gerade erst angefangen alles niederzuschreiben und bin noch am werkeln.

Gruß Bruder Sigenandus

Aeternitas Crux Ductus

Er kniete schon seid Stunden auf dem grauen steinernen Boden. Um ihn herum war das Zwielicht, das immer in der Kathedrale vorherrschte, wenn die letzten Kerzen längst verloschen waren und nur noch das kalte Licht des Mondes durch die Fenster drang. Nur ein rötlicher Schein war sonst noch hinter ihm in der Dunkelheit, wie die zwei Augen einer Bestie auf der Lauer.
Er meditierte schon seid Stunden, seid dem Ende der abendlichen Andacht. Es ging langsam aber sicher auf Mitternacht zu. Da überkam ihn wieder dieser Traum, diese Vision aus längst vergangenen Tagen.

Überall um ihn herum lagen Leichen, die seiner Brüder und die seiner Feinde. Der Boden der Halle war voll von den Toten. An einigen Stellen waren sie sogar schon fast zu Türmen aufgehäuft, die den riesigen Säulen an den Seiten Konkurrenz zu machen schienen. Man konnte nicht an einer Stelle mehr den steinernen Grund der einst schlichten, doch prachtvollen Halle sehen. An den Wänden hingen noch immer die Banner, halb zerrissen und voller Blut und Einschusslöchern. Einige schwelten auch vor sich hin aber sie hingen noch trotzig da und symbolisierten weiterhin ihr Anrecht auf dieser Welt. Eine leichte Brise, die durch das zerstörte Haupttor und die Seiteneingänge zu ihm vordrang lies die Banner leicht im Wind flattern, genau wie bei ihrem Aufmarsch als sie auf diese vom Krieg gebeutelte Welt eintrafen. Genauso wie die Banner stand auch er noch als Symbol des Sieges. Er blickte wie in Trance an sich herunter erst zu seinen Waffen, die von seinen blutroten Händen immer noch in Kampfhaltung vor ihm in Position waren. Auf seine Rüstung, die voller Risse und Dellen war, aus denen das Blut floss wie aus einem undichten Wassertank. Er sank auf die Knie als er realisierte das er noch als einziger von seinen Brüdern stand. Nirgends war ein bekanntes Gesicht das im zurief oder ihn mit einem nicken seine Taten anerkannte. Es war unnatürlich still um ihn herum. Er blickte wieder auf die toten vom Blut roten Körper. Was für ein Gemetzel, aber sie hatten gesiegt. Doch zu welch einem Preis. Aus der Stille heraus vernahm er plötzlich ein leises Stöhnen. Er horchte auf. Es schien von der Säule am rechten Seiteneingang zu kommen. Mit einem Ruck sprang er auf, die Schmerzen seines geschundenen Körpers ignorierend. Er lief zu der Säule von der er das Geräusch vermutet hatte. Wachsam und bereit beim ersten Anzeichen von ihnen sein Schwert in sie reinzurammen bahnte er sich einen Weg über den trügerischen Boden. Vorbei an seinen alten Kampfgefährten und durch seine Gegner.
Es war später noch genug Zeit zum trauern. Nun musste er sichergehen das es zu Ende war.
Er umrundete vorsichtig die Säule. Dieser Teil des Schlachtfelds sah aus wie ein Schlachthaus überall türmten sich zerfetzte Kadaver. Sie hatten bis zum allerletzten die Stellung gehalten. Keiner seiner Brüder war gewichen, wie aussichtslos der Kampf auch gewesen sein mag. Sie hatten wie ein Mann gekämpft und waren auch wie ein Mann gefallen. Doch ein Krieger hatte den Kampf anscheinend noch nicht aufgegeben. Er war nicht der einzige. Die Frage war nur war es ein Feind oder ein Bruder. Dort war das stöhnen wieder. Tatsächlich im Schatten an der riesigen Säule auf der dem Seiteneingang zugewandten Seite lag ein schwer atmender Körper an die Säule gelehnt.
Es war einer seiner Brüder.
Beim Imperator sein Körper sah noch geschundener aus als sein eigener.
Er sprach ihn an doch er reagierte nicht.
Er kniete sich neben ihm und fühlte seinen Puls, er war schwach und schlug unstetig. Sein Bruder würde nicht sterben, es waren schon genug seiner Brüder gefallen. Dieser würde nicht auch noch dazu gehören beim Imperator.
Da er nicht reagierte hob er ihn ganz vorsichtig auf. Sein Bruder stöhnte lauter.
Er sackte bei der neuen Last auf seinen Armen bis zu den Hüften in die Leichen ein und begann sich einen Weg weg von diesem Schlachtfeld zu bahnen, er begann sich und seinen Bruder in Richtung des Apothecariums zu schleppen, das hinter seiner Stellung lag.
Seine Brüder müssten noch dort sein. Vor Schlachtbeginn waren alle Priester und Apothecari in die Gewölbe des Apothecariums gegangen und hatten vorher die Eingangstüren versiegelt. Irgendetwas hatte versucht sich zu manifestieren. Vielleicht hatte es etwas mit dem Zivilisten zu tun gehabt der eine Nacht vorher zur Mission gekommen war. Er wusste es nicht aber er würde es wohl bald erfahren.
Die Beine wurden ihm immer schwerer, seine Arme begannen langsam unter der schweren Last nachzugeben, doch er hielt seinen Bruder krampfhaft fest und setzte stoisch weiter einen Fuß vor den anderen. So wie es schon immer seine Art gewesen war. Erfülle deine Pflicht egal was da komme bis zum Ende und darüber hinaus. Er musste bei diesem Gedanken lächeln. Es war das einzige was er gut konnte. Seine Pflicht erfüllen. Deswegen hatte er den Befehl vom Feldmarschall gekriegt den Weg zum Apothecarium unter allen Umständen zu halten. Die Leichen verschwanden nach und nach hinter ihm jetzt lagen nur noch ein par versprengte Körperteile auf seinem Weg. Sein Bruder atmete kaum noch, auch das stöhnen war nicht mehr zu hören. Er beschleunigte seine Schritte. Er konnte bereits die Umrisse des Tores vor sich sehen. Durch die Ritzen des Tores drang ein Lichtschein zu ihm heraus. Das Tor war nicht mehr versiegelt. Er beschleunigte weiter seine Schritte. Schweren Schrittes erklomm er die Stufen zum Tor des Apothecariums. Als er die letzten Stufen erreichte öffneten sich die gewaltigen Torflügel und Priester und Apothecari schritten ihm entgegen. Er legte ihnen seinen Kampfbruder in die Arme und schaute dem Apothecari in die Augen. Er darf nicht sterben, er hat tapfer gekämpft. Dann sank er auf seine Knie und es wurde schwarz um ihn. Das letzte woran er sich erinnerte war das ihm wohlig warm wurde und er einen Choral langsam lauter werden hörte.

Seine Vision von Damals endete abrupt, so als ob seine Blicke auf etwas anderes gelenkt werden sollten. Er machte das Zeichen des Aquila und erhob sich.
Als er aufstand wurde das rote glühen im Zwielicht hinter ihm intensiver und eine riesige Gestalt erhob sich aus den Schatten.
„Nun den Bruder Tre genug meditiert es ist an der Zeit große Taten zu vollbringen, Taten die Geschichte schreiben werden.“
„So sei es Bruder“ antwortete ihm der Riese als er die Kathedrale in Richtung der Unterkünfte verlies. Er blickte seinem alten Kampfgefährten noch eine Weile hinterher, bis die Silhouette seiner Rüstung langsam im Zwielicht des Mondes und der Wolken am Nachthimmel verschwand. Er kannte ihn schon lange, sehr lange um genau zu sagen. Länger als die meisten Menschen jemals lebten. Doch er war noch immer ein Rätsel, ein Mysterium für ihn. Und da war er nicht der Einzige dem es so ging. Es gab viele für die sein Bruder ein Mysterium war. Viele fürchteten sich und andere wiederum betrachteten ihn als ob er etwas anderes wäre. In gewisser Weise hatten sie sogar Recht damit. Niemand konnte abstreiten das er sich im Laufe der Zeit verändert hatte, sich weiterentwickelt hatte.
Bruder Tre setzte seinen mächtigen Cybotkörper in Bewegung und folgte ihm mit gemächlichen großen Schritten in Richtung Unterkünfte. Er sollte noch einmal Bruder Mergand aufsuchen bevor der morgige Tag begann. Wie sein alter Freund eben schon gesagt hatte, es war an der Zeit große Taten zu vollbringen, wie schon sooft zuvor. Er würde niemals müde werden seine Pflicht zu tun. Er genoss sein jetziges Leben. Man hatte ihm viel genommen, aber er hatte auch soviel wieder zurückbekommen, das er sich einfach nur zu den glücklichen zählen konnte. Im inneren musste er über diesen Gedanken lächeln.

Jede ihrer Ordensmissionen war gleich. Eine große Kathedrale, Unterkünfte für eine große Anzahl Krieger, ein Apothecarium, Krypten, ein Landefeld, ein Kommandoposten ein Arsenal und automatische Verteidigungsstellungen. Auf einigen Welten waren noch planetare Garnisonen angeschlossen, aber im Normalfall stand die Mission für sich allein. Auch wenn sich die Art und die Größe jeder Ordensmission von Welt zu Welt unterschied und sich den jeweiligen Gegebenheiten anpasste so waren sie im Kern doch alle gleich.
Diese Ordensmission lag auf einem Hochplateau in den Bergen von dem man zig Kilometer in die Täler mit ihren strömenden Flüssen und die dahinter liegende Ebene mit den vereinzelten kleinen Wäldern schauen konnte.
Es erinnerte Apothecarius Walther irgendwie an die Ordensmission auf Voltemax. Auch wenn die Mission dort weit älter und größer war und die Gebäude auch anders angeordnet waren als die hiesigen. Aber sie erzeugte irgendwie das selbe Gefühl das er dort vor ach so vielen Jahren hatte. Am Vorabend der großen Schlacht. Wieso kam ihm dies nur gerade jetzt in den Sinn ? Die hallenden Schritte eines Bruders in Rüstung ließen ihn aufblicken. Durch die Türen des Apothecariums, die er zwecks einer frischen Bergbrise offen gelassen hatte, konnte er nicht genau sehen wer es war, aber ein Gefühl sagte ihm das nur er es sein konnte. Er wandte sich wieder seiner Arbeit zu. Er hatte noch viel für den morgigen Tag vorzubereiten, das er nicht den einfachen Dienern überlassen konnte. „Abend Bruder Walther. Wie ich sehe seid ihr immer noch mit den Vorbereitungen beschäftigt.“ „ Ja Bruder es gibt noch viel zu tun und morgen wird ein langer Tag.“
Nun irgendwann wird auch der morgige Tag zu ende gehen und der Nacht weichen, so wie dieser Tag und alle anderen auch. Ihr solltet euch bald ausruhen Bruder Walther.“
„Ja ich bin bald fertig Bruder. Doch ich muss es jetzt beenden, den Morgen werde ich wohl nicht mehr dazu kommen. Oder habt ihr neue Nachricht erhalten ?“
„Nein Bruder Walther. Und gerade deswegen solltet ihr euch rechtzeitig ausruhen. Den wie ihr selbst gesagt habt, der morgige Tag wird lang.“
„Das werde ich Bruder, aber ihr solltet das selbe tun und nicht in jeder Ruheperiode nur meditieren.“
„Mal sehen Bruder Walther mal sehen“ sagte er und ging weiter in Richtung Unterkünfte davon , leise vor sich hinlachend, als ob Walther gerade einen sehr amüsanten Witz erzählt hätte.
Bruder Apothecarius Walther lächelte, zuckte mit den Schultern und wandte sich wieder seiner Arbeit zu. Er wollte ja nicht die ganze restliche Nacht hier verbringen.

Schwere rhythmische Schritte kamen in seine Richtung. Bruder Iras Tre blieb vor Apothecarius Walther stehen, wandte seinen Blick durch das Apothecarium und sah wieder zu seinem Bruder.
„Du bereitest dich vor als ob es nach dem morgigen Tag keinen neuen geben wird Bruder Walther.“
„Ja Iras, einer muss ja auf dich und die Jungs aufpassen. Wenn ihr es schon nicht tut. Außerdem habe ich das Gefühl das der morgige Tag schlimm wird, sehr schlimm, vielleicht so schlimm wie einst auf Voltemax.“
Iras blickte Bruder Apothecarius Walther bei diesen Worten weiter an, doch seine Gedanken begaben sich weit zurück in die Vergangenheit auf einen weit weit entfernten Planeten. Zu dieser schicksalshaften Zeit. In eine Zeit als er sich selbst noch hätte jung nennen können. Bei diesem Gedanken musste Iras Tre innerlich lächeln.
 
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