WHFB Geschichtensammlung

Reggae_Nomade

Hintergrundstalker
01. Oktober 2003
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also hier ist meine, etwas kitschige, Geschichte.



Dies ist die Geschichte des Comte Jean de Bromilles, seinerseits Lehnsherr in der Herzogschaft des Theodrice de Brionne. Jean de Bromilles führt das Wappen des Herzoges in den Kampf.
Als Jean de Bromilles noch ein fahrender Ritter, und auf einen seiner zahlreichen Kreuzzügen war, rettete er eine Dame des Königs vor den Klauen einer Bestie des Waldes. Da der König dies sehr schätzte wurde er in den Stand eines vollwertigen Ritters erhoben und bekam ein Lanze Ritter des Königs geschenkt, die fortan seine Leibgarde bilden sollten.
Von nun an ward er immer mitten in der Schlacht zu finden, viele Feinde fielen durch seine Klinge oder wurden von ihm und seiner Leibwache niedergeritten.
Als eines Tages eine grüne Flut, unter der Führung des Waaaghbosses Grishnack Gitfetza, in das Land Brionne überschwemmte, wurden alle waffenfähigen Männer einberufen worden, um der Invasion Herr zu werden.
Unter diesen Leuten befanden sich auch Jean de Bromilles und sein Vater.
In der letzten wurde sein Vater von der grünen Bestie, in einen Wahrhaft gigantischen Zweikampf, erschlagen. Als Jean den Kampf bemerkte war es leider auch schon um seinen Vater geschehen. Er suchte auf dem ganzen Schlachtfeld nach dem Monster, doch es entkam bevor die Schlacht endete.
Von da verfolgte er nur noch ein Ziel, die Bestie zur Strecke bringen um so den Tod seines Vaters zu rächen. Um dies aber Wahr zu machen, musste er ein Questgelübde ablegen, welches ihm von seinen Pflichten, als Nachfolger seines Vaters, entbinden würde.
So folgte er der Spur des Waaaghbosses für 428 Tage und 427 Nächte, als er den Waaaghboss und eine kleine Truppe von Orks antraf.
Er forderte ihn zu einem Kampf auf Leben und Tod hinaus, und das Monster akzeptierte. Der Kampf dauerte mehrere Stunden als Jean den Whaaaghboss endlich bezwang und so seine Queste zu Ende gebracht hatte.
Als Held gefeiert kam er in seine Lande zurück und trat sein rechtmäßiges Erbe an.
 
Die Idee ist nicht schlecht, kitschig finde ich's nicht. Allerdings bin ich bei der Formulierung "geschenkt" für RdK etwas skeptisch. Jeder Ritter ist ein freier, angesehener Herr - allenfalls kann man Leibeigene verschenken. Und laut Fluff gibt es in Bretonia außer den Milizen keine stehenden Heere. Ritter sind gleichzeitig Verwalter und Landesherren, die nur im Kriegsfall zu den Waffen gerufen werden. Es gibt darüber hinaus wahrscheinlich eine königlichge oder auch herzogliche Ehrengarde. Das fiele dann aber unter (zeitlich begrenzten) Dienst am Hofe.
Du solltest es dahingehend abwandeln, dass Jean de Bromilles zum Dank eher Amtmann auf einer Burg wird oder sogar Lehnsträger.
 
ich sach erstmal
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@ Sire | könntest du mir vielleicht auch erklären was Amtmänner und Lehnsträger sind.
 
Ich hab leider keine eigene Geschichte für meine Bretonen, aber das kommt noch 😉
Der Lehnsherr wird wohl aus Lynesse stammen, sein Name ist, wie ihr euch wohl schon denken könnte: Alain' Duc de Gravenesse. Lediglich das "Elrond" hab ich rausgenommen 😉.

Ich überlege noch, wie sich viele Bauern, Questritter, Pegasireiter und ein Maiden/Damen der Herrin sich kombinieren lassen. Ihr könnt dem König Bretonias ja helfen 😀
 
@Elrond: Sehr wohl, mein König! 😀 Hier ein Vorschlag zur Zusammenbringung (gibt es dafür im Deutschen ein Wort?) deiner Lieblingseinheiten:
Die Pegasusritter sind die adeligen Herren des Landes, die einen besonderen Reichtum angehäuft haben. Allerdings konzentriert sich der Reichtum auf wenige Familien und wird nur in Primogenitur (der Erstgeborene erbt) weitergereicht. Die anderen Söhne werden Priester bzw. fahrende Ritter (die sich aber auch in andere Reichsteile verkrümeln könnten).
Der Reichtum des Landes basiert auch auf der großen Bevölkerung. Entsprechend viele Bauern gibt es in Gravenesse. Die soziale Schere klafft ziemlich weit auseinander, aber im Vergleich zu anderen Ländereien sind die wenigen Ritter darauf angewiesen, mehr Gemeine zu den Waffen zu rufen. Unterstützt werden die Aufgebote besonders von erfahrenen (Quest-)Rittern, vielfach jüngere Verwandte der derzeit Herrschenden, die es auf ihrer Queste immer wieder zurück in ihre ehemalige Heimat, den Ausgangspunkt ihrer Reise sozusagen, zieht.
In den wenigen Adelsfamilien von Gravenesse gibt es noch ziemlich "reine" Vererbung, d.h. sowohl erbliche Mängel als auch Vorteile erhalten sich über Generationen. Die große Zahl der einfachen Bevölkerung bedingt zudem einen hohen "Prozentsatz" an ungewöhnlich begabten Kindern. Diese beiden Faktoren führen dazu, dass Morgana le Fay in Gravenesse zahlreiche Aspiranten für die Aufnahme in die jenseitigen Lande findet...
Der Kult der Herrin des Sees ist daher in Gravenesse sehr lebendig - nur wenige Heiligtümer sind verfallen und bedürfen des Schutzes durch Gralsritter.

So, das erstmal von mir. Ich sprühe vor Kreativität. Wenn das nicht reicht, schreib mir ne PN 😉
 
@Elrond: Wir warten auf deine Story! 😉 Noch eine Änderung an der Idee mit den Questrittern - die Nachgeborenen sind das Umherziehen als herrenlose Ritter gewohnt. Deshalb sind sie eine besondere Art Questritter, eigentlich nur Fahrende sind, die auf ihrer Reise alterten und weiterhin das Land durchstreifen - jetzt zuweilen mit einer "höheren" Aufgabe...
 
so mal ne grobe version :

Die Grafschaft Gravenesse liegt im Herzogtum von Lyonesse nahe der ehemaligen Grenze zu Mousillion. Der große Ozean begrenzt Gravenesse von der westlichen Seite. Die Küste ist hier zu hohen Felsenklippen aufgetürmt und stark von den schweren Seewinden erodiert. Nahe den Klippen ist das Wetter rauh und unnachgiebig, doch glücklicherweise befindet sich nahe der Küstenlinie ein dichter Forst der dem Wind seine Schärfe nimmt, so dass das Hinterland weit fruchtbarer ist. Die Seewinde wehen hier schwächer und viele Bäche durchziehen die Felder und Auen. Weiter landeinwärts erheben sich kleinere Hügel, auf denen sich die Burg der Grafen von Gravenesse erhebt. Aus dem Basalt der Klippen erbaut erhebt sie sich als schwere Trutzburg aus der Landschaft, ihr fehlen die filigranen Verzierungen der kleineren Festen der Barone, die sich lediglich sporadisch um die Hauptburg gruppieren.
Direkt an der Küste wurden mehrere Wachtürme errichtet, von denen ständig das Meer beobachtet wird, im Ernstfall eilen berittene Boten direkt zur Fest um den Grafen zu benachrichtigen. Gleichzeitig dienen sie auch als Leuchttürme.
Zwischen den Türmen patrouillieren Gruppen von berittenen Knappen.
Die Küste ist meist zu Steil um gefahrlos angefahren zu werden, doch es gibt einige Buchten, wo das Ufer bis weilen sogar als flacher Strand zum Wasser hin abfällt. In diesen Buchten befinden sich oft die Anlegestellen von Fischer oder gleich ganze Dörfer. Die Wachttürme sind bevorzugt an diesen Buchten plaziert.

Das Hinterland ist sehr fruchtbar und entsprechend viele Bauern wohnen dort. Insgesamt ist die Bevölkerungsdichte der Bauern in Gravenesse überdurchschnittlich hoch, wohingegen relativ wenige Ritter von den Gütern leben. Die Bauern sind zu diversen Frondiensten verpflichten, worunter unter anderem auch die Besetzung der Türme fällt.
Die wenigen Ritter von Gravenesse vereinen fast das gesamte Vermögen der Grafschaft auf ihren Kreis. Die einzelnen Baronien sind größtenteils seit Generationen im Besitz einzelner Familien, nur wenige fahrende Ritter erhalten eine neue Baronie in Gravenesse zugesprochen. Traditionell erben lediglich die ältesten Söhne der Barone, so dass die Ländereien nicht durch Erbstückelung verkleinert werden. Die nachfolgenden Söhne versuchen ihr Glück meist in der Fremde um dort durch Mut und Tapferkeit ein eigenes Gut zu erwerben.
Viele haben damit auch Erfolg, doch einige hält es in der näheren Umgebung und sind sofort zur Stelle wenn es gilt ihre alte Heimat zu verteidigen. Andere ausgezogene Ritter hingegen reisen über viele Jahre hin auf ihrer Suche durch Land und wenden sich der Gralsqueste zu. Viele dieser außergewöhnlichen Questritter werden von den Visionen der Herrin zurück nach Gravenesse geführt wo der Glaube an die Schutzgöttin Bretonias sehr stark vertreten ist.
Dies hängt mit damit zusammen, dass die Grafschaft besonders von der Herrin gesegnet ist. Oft kommt die Feenzauberin nach Gravenesse um dort die von der Macht der Herrin berührten Kinder in die Feenwelt zu führen. Auch berichten viele Questritter von besonders intensiven Visionen der Herrin, die sie segneten, während sie in Gravenesse waren. Auch deshalb verweilen viele Questritter in der Umgebung der vielen Gralskapellen, die überall dort errichtet wurden, wo die Herrin erschienen war. Kaum eine dieser Kapelle ist verfallen und so verbleiben nur wenige Gralsritter dort um die Trümmer als Eremitenritter zu beschützen.

Doch Gravenesse wird ständig von Feinden von außen bedrängt. Häufig fallen Dunkelelfen ein oder Barbaren aus dem Norden stürmen die Ufer und so ist die Grafschaft auf ein großes Herr angewiesen um all diesen Bedrohungen entgegen wirken zu können. Da die Ritter insgesamt recht wenig vertreten sind, werden verstärkt Landsknecht rekrutiert, was glücklicherweise durch die große Bevölkerungsdichte ermöglicht wird.
Jeder der reichen Ritter führt einige Gemeine mit in den Kampf, die ihrem Herrn für einen Hungerlohn dienen. Dennoch gilt die Ernennung zum Landsknecht gerade in Gravenesse als eine besondere Ehre für die Bauern.
Die Landsknechte von Gravenesse sind eine Mischung aus Miliz und stehender Armee, sie führen Wachaufgabe an den Grenzen, auf den Türmen an der Küste und auf den Burgen der Ritter durch. Des weiteren fungieren die höheren Ränge als direkte Vertreter ihrer Herren in den Dörfern und treten als Polizeimacht auf.

Derzeitiger Graf ist Alain Comte de Gravenesse. Alain war ursprünglich selbst überhaupt nicht berechtigter Nachfolger seines Vaters, da er lediglich der Zweitgeborene war. Er fand sich mit seinem Schicksal ab und machte sich als fahrender Ritter auf um sich eigenes Land zu erstreiten. Er zog mit einer Gruppe Jugendfreunde quer durch Bretonia, immer auf der Suche nach einem Abenteuer. Im Laufe der Zeit stand die kleine Gruppe viele Gefahren durch und focht bei einigen Schlachten an der vordersten Front. Nach einiger Zeit wurde er von der Herrin erleuchtet und durfte aus dem heiligen Gral trinken. Außer ihm wurden auch seine zwei überlebenden Freunde zu Gralsrittern. Gemeinsam beschlossen sie in das Land ihrer Väter zurückzukehren. Als sie dort ankamen fanden sie Gravenesse vom Krieg getroffen vor. Eine Horde Nordmänner aus Norsca waren über das Meer gefahren um die reichen Länder Bretonias zu plündern. Die Wachtürme waren niedergerissen und die Dörfer an der Küste bis auf die Grundmauern abgebrannt. Alains Bruder Jaq, der inzwischen die Nachfolge des alten Grafen angetreten hatte, war bei der Verteidigung der Küste gefallen, ebenso viele Bauern und Ritter. Alain nahm die Führung der Gegenoffensive in die Hand. Nun, da er der einzige berechtigte Thronfolger der Grafschaft war und ein Gralsritter obendrein, wurde die Entsatzstreitmacht seinem Befehl untergeordnet.
Alain führte die Streitmacht aus den Resten der Armee Gravenesse’s und denen der angrenzenden Grafschaften von dem Rücken seines edlen Streitrosses aus.
Unter Alain Führung wurden die Invasoren schließlich zurück ins Meer gedrängt und er unter dem Jubel des Volkes als neuer Graf eingesetzt. Seine Kameraden, die ihn über all die Jahre begleitet hatten, erhielten herrenlos gewordene Baronien.

Seit den nunmehr dreißig Jahren der Herrschaft von Alain ist Gravenesse wieder aufgeblüht, die Bevölkerung wuchs wieder auf ihre alte Größe und die zerstörten Gebäude und die entweihten Kapellen wurden neu errichtet.
Der Reichtum der Grafschaft steigt von Jahr zu Jahr und einige Ritter können sich einen edlen Pegasus leisten, ebenso Alain, dessen Tier jedoch wird von seinem Sohn, den Alain zusammen mit einer Maid der Herrin, die er zu seiner Gräfin machte, zeugte.geritten.
Alain selbst zieht meißt entweder hoch zu Roß oder auf seinem prächtigen Hippogreif Bouduin in die Schlacht.
 
Heihoe, die Geschichte gefällt mir!
Es wird Zeit, dass ich meine eigene hier mal zu virtuellem Papier bringe. Wenn man nur mehr Zeit hätte... 🙄
Allein die Wendung am Schluss sagt mir nicht zu: Eine Maid der Herrin des Sees lässt sich auf eine Ehe mit einem Normalsterblichen ein? :blink: Ich hatte ein ähnliche Idee, habe das letztlich aber eher als mystische Vereinigung gestaltet, à la "Nebel von Avalon", falls das jemandem was sagt. Ich muss es einfach mal posten, dann wird's klarer (hoffentlich habe ich jetzt nicht zuviel meiner Fluffidee preis gegeben... 🤔)
So wie du, Elrond, es aber geschrieben hast, wirkt die Sache irgendwie... anrüchig und so gar nicht passend für metaphysische Wesen.
Aber sonst würde ich es so lassen. 😉
 
also ersteinmal danke 🙂 hast ja einen wesentlichen Anteil daran 😉

wegen Alains Frau... nun normalsternlich ist er nun auch nicht mehr, mittlerweile ist er ja ein Gralsritter, also ebenfalls jemand, der von der Herrin gesegnet wurde.
Aber irgendwie hast du natürlich recht, ich werds noch ändern.

Das einzige was mir noch fehlt ist ein schmuckes Wappen ^^
 
Ihr habt es so gewollt, und das ist die Quittung! :hau: Hier also die Hintergrundgeschichte meiner...

Grafschaft Montmireille

Im Nordwesten des Herzogtums Couronne, oberhalb des breiten Grabens, den sowohl die Wasser des Meeres als auch die Fluten des Reik füllen, liegen die Ländereien der Grafen von Montmireille. Schroffe Klippen schirmen das Land gen Norden, unablässig donnert die Brandung gegen den Fels, aus dem zuweilen Leuchttürme emporwachsen – einsame Wächter, die mißtrauisch ihren Blick auf die düsteren Gewässer richten. Im Süden dagegen steigen flache Strände von der Küste auf, formen sich zu Buchten, in denen sich kleine Fischerdörfer zusammenkauern. Ihrer die größte aber, Aigues d’Argent genannt, beherbergt einen Hafen, wo viel Handel getrieben wird.
Hier zollen Kauffahrer aus aller Herren Länder dem König von Bretonia Tribut und zeigen sich seiner schützenden Hand, die er auf ihrer gefährlichen Reise entlang der bretonischen Gestade, meist in oder aus Richtung der Häfen Marienburgs im Süden, über sie hält, erkenntlich – in klingender Münze, was nicht unwesentlich zum Reichtum der Grafschaft beigetragen haben mag.
Der König selbst ist sehr interessiert am Erhalt dieser Einnahmequelle, so dass er nur Männern seines Vertrauens die Herrschaft über Montmireille, das er zudem zum Kronlehen erhoben hat zuzubilligen bereit ist. Trefflich ist es daher, dass weitläufige verwandtschaftliche Beziehungen zwischen dem Haus Louen Leoncoeurs und dem derzeit regierenden Grafengeschlecht bestehen, nicht zuletzt, da der König auch den Anteil des übergeordneten Landesherrn an den Abgaben der Stadt Aigues d’Argent als Herzog von Couronne einbehalten darf.
Gleichwohl sind die Verhältnisse in der Grafschaft nicht so geordnet und gefügt, wie es den Anschein haben mag, denn an aus sich heraus bestehender Macht im Lande ist dem Grafen so mancher Ritter zumindest ebenbürtig. Wichtige Hofämter besetzen die Grafen daher traditionell ausschließlich mit direkten Untergebenen oder ihren engsten Vertrauten, selten aus dem eingesessenen Landadel. Um gleich zu ziehen, bilden einige Herren diesen Hofadel auf ihren eigenen Burgen nach, indem sie zahlreiche Ritter um sich scharen.
Über allen anderen aber, auf dicht bewaldetem Bergrücken erheben sich die mächtigen Mauern der Burg von Montmireille. Alle umliegenden Burgen liegen in ihrem Schatten, beinahe von jedem Punkt der Grafschaft aus sind ihre Zinnen zu erblicken und stolz flattert die Fahne in den Farben der königlichen Familie über Montmireille, jedem Kleingeist und jedem Hochmütigen zum Gedenken an die besondere Gunst, welche der Herr des Landes genießt.
Nicht viele Worte sind über die Beschaffenheit des Landes zu verlieren. Karg ist der Boden, nur an wenigen Stellen ist Ackerbau möglich und der größte Teil des Landes ist von dichtem Wald bedeckt; entsprechend hohen Stellenwert besitzt die Jagd, und einigen Gemeinen, die mit Pfeil und Bogen geschickt umzugehen wissen, wird es gestattet, bei solchen adeligen Vergnügungen mitzuwirken, sogar zuweilen ein niederes Tier für den Eigenbedarf zu erlegen.
Einsame Straßen, oft nicht mehr als Pfade, die die wenigen Marktflecken untereinander verbinden, durchziehen die Grafschaft. Am Wegesrand, aber auch weitab von jeglicher Siedlung, in lichten Hainen und auf freiem Feld türmen sich gewaltige Steine, wie von Riesenhand gefügt. Die Menschen der Umgebung versammeln sich dort, um Feste zu feiern, zu beten, zu beraten und oftmals auch um zu Gericht zu sitzen. Die Bauern ringen dem Wald immer wieder mühsam Weideplätze für ihr Vieh und sogar Ackerflächen ab, doch nach wenigen Jahren erobert sich die Natur das verlorene Land wieder zurück. Hinter vorgehaltener Hand flüstern die Alten etwas von lebendigen Bäumen und feenhaften Wesen. Und der Blick wandert wiederum empor zur Burg von Montmireille, denn, so heißt es, länger noch als die Zeiten Gilles der Einigers lägen ihre Ursprünge zurück, irgendwo im Dunkel der Geschichte verborgen.
Kühne Köpfe sprechen von Elfen, die eine erste Festung an diesem Platz hoch über dem Meer errichtet hätten; und wahrlich nicht zu leugnen ist die Zahl der Gesandtschaften aus Ulthuan, die sich des Öfteren am Hof einfinden und um Durchzugsrechte ersuchen. Gewährt werden diese nur selten, und darüber sollen in der Geschichte der Grafschaft bereits handfeste Auseinandersetzungen auf dem Schlachtfeld geführt worden sein.
Letztlich zu behandeln bleibt die besondere Art der Verehrung, die der Herrin des Sees in Montmireille zu Teil wird. Die Menschen hier glauben, die Manifestationen der Göttin überall zu spüren, und dieser Glaube ist nicht nur bei den Gemeinen seit altersher gefestigt, sondern wird auch vom Adel angenommen.
Kaum Beachtung fanden daher die Versuche einiger Grafen der Vergangenheit, den Kult der Herrin in allgemein gültigen Formen zu praktizieren und in die beengenden Räume eines steinernen Heiligtums zu zwängen, ja man widersetzte sich diesen aufgezwungenen Neuerungen mit aller Macht.
Die Herren von Montmireille sahen die Sinnlosigkeit ihrer Bemühungen schließlich ein und haben sich inzwischen mit den Anschauungen der einheimischen Bevölkerung arrangiert – nicht zuletzt, da sie sich von einer offenen Mitwirkung bei den oftmals exzessiven Festen und Kulthandlungen ihre endgültige Anerkennung in der Grafschaft versprechen.
Zentrales Element des lokalen Glaubens ist der Gunstbeweis der Herrin des Sees gegenüber den Herrschenden – dies geschieht in einer feierlichen Zeremonie, bei der, in unserem Falle der Graf, zunächst, in rituelle Gewänder gehüllt, ein geheiligtes Tier – zumeist einen Hirsch oder einen Bären – zur Strecke bringen muss, um seine Macht über die Geister der Natur zum Ausdruck zu bringen. Die Jagd selbst folgt fest gefügten Regeln und stets in einer bestimmten Nacht des Jahres. Ein Fest beschließt die Zeremonie, die alle sieben Jahre mit einem „Verschmelzung der Geister“ genannten Ritual gekrönt wird: Dabei wird dem erfolgreichen Jäger eine Maid aus dem Gefolge der Herrin zugeführt – die aus dieser Verbindung stammenden Kinder gelten als gesegnet und garantieren zugleich den glücklichen Fortbestand des regierenden Hauses – vorausgesetzt, dass sie aus der Obhut der Herrin entlassen werden.
Die besondere Gunst, die auf dem Haus der Grafen von Montmireille ruht, findet ebenfalls Ausdruck in der Anwesenheit nicht weniger Gralsritter am Hofe. Zurückgezogen leben sie in sparsam eingerichteten Klausen abseits des höfischen Treibens. Beinahe nur in der Schlacht sieht man sie im Gefolge des Grafen, während sie zu anderer Zeit ihren eigenen, mysteriösen Geschäften nachgehen und gelegentlich Questritter empfangen, die es ebenfalls nach Montmireille zieht und die dort manchmal den Rat ihrer Idole suchen.
Die dauerhafte Anwesenheit der Gralsritter an einem Ort wie der Burg von Montmireille aber lässt sich nicht erklären, ja sie ist einzigartig in ganz Bretonia, was auch immer sie behüten mögen – vielleicht wachen sie gerade über das Grafenhaus selbst?
Wie dem auch sei, dem derzeitigen Grafen, Godefroy, steht seine Feuertaufe als Herrscher vor dem Volk von Montmireille noch bevor, da er erst vor Kurzem von seiner Gralsqueste an den Hof seiner Väter zurück gekehrt ist und die Regierungsgeschäfte wieder übernommen hat. Von seiner Geschichte aber soll an anderer Stelle berichtet werden...



Tata! Wer's bis hierhin durchgehalten hat - RESPEKT! Aber das war nur der Anfang... :lol2: :wacko: