40k "Ghost Khliff "

Escobar

Aushilfspinsler
03. Januar 2006
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"Ghost Khliff"


Rodnik rannte so schnell ihn seine Beine trugen ....er atmete schwer und stieß ab und an einen schreckerfüllten hellen Hilfeschrei aus obwohl er wusste, das ihn hier unten niemand hören würde ...
Er versuchte sein Tempo beizubehalten, während er seinen Kopf hin und wieder so weit drehte um im Augenwinkel seinen Verfolger erkennen zu können. Und ein weiteres mal musste er verzweifelt feststellen: Es war immer noch hinter ihm ...

Seit einer kleinen Ewigkeit fand nun schon diese Verfolgungsjagd durch die verlassenen, seit Jahren verfallenen Straßenschluchten der Haverian Makropole statt.
Eine Makropole, die vor Jahrzehnten durch den Waaagh! des Waaghbosses "Mazdruk Karzak" fast vollständig zerstört wurde, und aufgrund der fast vollständigen Auslöschung der Bevölkerung nicht wieder aufgebaut wurde.
Die Makropole war fortan in den Nachbarsektor-Makropolen nur noch als "Ghost-Khliff, die Geistermakropole" bekannt .... mit der Deportierung der letzten Überlebenden in die Nachbarmakropolen, verschwand auch die Struktur der Ordnung in der Makropole.
Dieses gigantische Bauwerk hatte seit Jahren kein Angehörigter des imperialen Gesetzes mehr betreten, sodass niemand mehr wusste was in den Gemäuern vorging.
Die Geschichten rankten um mysteriöse Wesen, die in diesen Gemäuern Jagd auf unglückliche Schatzsucher machten, die dumm genug waren und die Makropole betraten um in den Ruinen nach zurückgelassenen Wertgegenständen der ehemaligen Oberschicht zu suchen ....
Rodnik war einer dieser risikoliebenden Schatzsucher, die ihr Glück in den Tiefen der Ruinen suchten. Es begann so vielversprechend ... er und sein Team aus Gleichgesinnten stieß vor gut einem halben Tag in die unteren Sektoren vor.
Und hier kam diese Kreatur aus einem schlimmen Alptraum über sie. Sie griff das Team aus der Dunkelheit an und schlachtete sich durch die fliehenden Schatzsucher. Die Männer des Teams flohen so schnell sie nur konnten, aber die Bestie war zu schnell. Einer nach dem anderen wurde von ihr aufgespürt und getötet.
Nur Rodnik, der sich bereits von allem überflüssigen Balast, in Form von Rucksack, schwerer Jacke und Ausrüstungsgürtel befreit hatte war nun noch am Leben.

Als er nun alleine durch die Straßenschluchten rannte, erfüllte ihn das Klacken von Klauen auf dem Straßenasphalt der zerstörten Straßen mit purem Schrecken ... er drehte seinen Kopf kurz um und erkannte tatsächlich die Umrisse des Monsters, das nun die Verfolgung aufgenommen hatte um das letzte Mitglied der Gruppe zu erlegen ...
Seine Todesangst trieb ihn immer weiter voran, wissend, das sein Jäger ihm dicht auf den Fersen war.

Rodnik spürte, das er das Tempo nicht mehr lange aufrecht erhalten konnte ...die Kreatur schloss immer näher zu ihm auf ... Er musste sich was einfallen lassen, denn er hatte sich sein Ableben doch etwas anders vorgestellt als zwischen den Klauen eines blutrünstigen Monsters zu sterben ...
Es hatte keinen Sinn, er musste sich irgendwo verbarrikadieren ... die Kreatur war zu schnell und er mit seinem Atem am Ende. Seine pure Angst hatte ihn schon länger mit diesem hohen Tempo laufen lassen, als er es je für möglich gehalten hätte, aber die Kreatur war weitaus schneller und zu seinem Bedauern wohl auch ausdauernder als er.
Er schlug einen scharfen Haken und sprintete in einen der großen, verlassenen Wohnkomplexe am Rande der zerstörten Straße, die die Straße, wie Gebirge eine Schlucht, einkesselten ....
Er rammte die halb offene Türe komplett aus den Angeln als er mit seiner rechten Schulter vorran in das Gebäude stürmte ... seine Gefühle verrieten ihm Schmerz in seiner Schulter als er nun auf den Überresten der schweren Türe lag ... sein Überlebenstrieb lies ihm allerdings keine Zeit, den Schmerz zu erkennen ... er versuchte sich aufzurichten und stolperte dabei wild über die Überreste der Türe, bis er endlich wieder vollends aufgerichtet die erstbeste Treppe in die oberen Geschosse erklomm.
Laut um Luft ringend nahm er mit einem Schritt so viele Stufen wie er nur konnte ... es musste in diesem Gebäude doch einen verdammten Raum mit stabiler Türe geben, in dem er sicher vor der Kreatur war ...
Hinter ihm hörte er das laute Knarzen von Stufen, die unter den kräftigen Tritten der klauenbewehrten Füße zersplitterten.
Es war immer noch hinter ihm ... er drehte sich nicht mehr um, denn es würde ihn nur Zeit kosten ... Zeit, die er nicht mehr hatte ...
Dann spürte er den Luftzug einer Klaue, die schnell nach ihm schlug, seinen Hinterkopf allerdings um Haaresbreite verfehlte ....
Rodnik wusste, das die Kreatur ihn nun eingeholt hatte. Zeitgleich erreichte er ein weiteres Geschoss und sprang sofort von der Treppe durch einen Türrahmen in einen kleinen Raum des Gebäudes.
Er landete völlig ausser Atem mit der Brust voran auf dem verdreckten Boden des Raumes ...
Schnell drehte es sich auf den Rücken und krabbelte hecktisch zum anderen Ende des Raumes, bis er die kalte Wand an seinem Rücken fühlte.
Nun wusste er, er saß in der Falle.
Sein Körper gab den enormen Anstrengungen nach und verweigerte ihm jegliche schnelle Bewegung während er hecktisch um Luft rang ...
Jetzt tat er etwas, was er seit Jahren nicht mehr getan hatte: Er fing an zum Imperator zu beten als die Kreatur langsam durch den Türrahmen schritt.
Nur er konnte ihn jetzt noch retten ...
Die Kreatur fletschte ihre schrecklichen Reisszähne als sie sich langsam knurrend dem zusammengekauerten Häufchen Elend am Ende des Raumes näherte. Es setzte zum Springen an und erhob sich daraufhin mit einem mächtigen Sprung in Richtung Rodnik in die Luft ... als die Kreatur auf ihn niederfuhr weiteten sich seine Augen schreckerfüllt auf und er stieß ein schrilles Kreischen purer Angst aus ....

Ein Schuss durchbrach das Szenario !!
Der Einschlag eines mächtigen Projektils in den Torso der Kreatur stoppte sie sogleich im Sprung und warf sie in die entgegengesetzte Richtung aus der das Projektil in ihren Körper einschlug. Die Kreatur überschlug sich als sie auf dem Boden aufkam und blieb liegen als sich ihr die Raumwand letztendlich in den Weg stellte.

Rodnik fing wild an ein- und auszuatmen ... er sah ungläubig die tote Kreatur an, die zu seiner Rechten an der Wand lag und dessen fremdfarbiges Blut langsam den Boden tränkte ...
Er drehte seinen Kopf wild umher um den Ursprung des Schusses auszumachen, der die Kreatur niederstreckte.

Ein schwarzgepanzerter Riese schritt langsam durch den, fast schon zu kleinen Türrahmen des Raumes zu seiner Linken. Seine Waffe spie immer noch einen feinen Qualmaustritt in die Luft, das von einem Abschuss der Waffe vor garnicht langer Zeit kündete ...
Der Riese schritt in die Mitte des Raumes und begutachtete die leblose Kreatur. Langsam drehte sich sein gepanzerter Helm in Richtung Rodnik. Wortlos schritt der Riese langsam zu dem an der Wand kauernden Menschen und blieb vor seinen Füßen stehen.
Rodnik schaute erfürchtig zu dem gepanzerten Riesen auf, während seine Atmung langsam wieder ruhiger und gleichmäßig wurde ....
Er kannte diese Riesen ... er war nie einem dieser Kämpfer begegnet, aber oft erzählte man sich Geschichten über die gesegneten Übermenschen des Imperators. Kämpfer des Adeptus Astartes. Elitekrieger, die Massen an Gegnern mit bloßen Fäusten vernichten. Unverwundbare Superkrieger ...
Der Riese senkte wortlos seinen behelmten Kopf um Rodnik in die Augen zu sehen, ihn dabei mit musternden Blicken durchlöchernd ...

Innerlich dankte Rodnik dem Imperator ...
Er hörte bereits vor Jahren auf an ihn zu glauben und ihn anzubeten, da man sich selbst am Nächsten war, und Glaube alleine nicht für einen vollen Magen sorgte ...
Nun wusste er, das es dumm war die Allmächtigkeit des heiligen Imperators anzuzweifeln, denn diese Rettung in letzter Sekunde hatte ihm die Augen geöffnet ...

Nun wollte er seinem gepanzerten Retter danken ...
" Ich dank .... " Ein Schuss in die Brust Rodniks beendete seine Rede ...

Die weit aufgerissenen Augen von Rodnik kündeten von Überraschung und Unverständnis ... langsam sank der, an der Wand sitzende Körper Rodniks zur Seite weg und schlug dumpf mit dem Kopf zuerst auf dem Boden auf. Rotes Blut trat aus seiner Brust und verteilte sich auf dem kalten Boden ...
Der gepanzerte Riese senkte den qualmenden Bolter wieder. Der Chaos Space Marine, der Black Legion wandte sich wieder von Rodnik`s leblosem Körper ab und schritt langsam zu der toten Kreatur an der anderen Ecke des Raumes. Er kniete sich vor die Kreatur und hob mit seinem gepanzerten Handschuh den klauenbewerten Arm an, der das Gesicht des Monsters verdeckte ...

Hinter seinem Rücken schritt Malash, ein weiterer Marine der Black Legion, durch den Türrahmen aus dem er den Raum betreten hatte ...
Malash sprach zu dem Marine, der vor der Kreatur kniete und sie begutachtete ...
"Kuraek, mit was haben wir es zu tun ? "

Der Marine erhob sich langsam und sah den Fragesteller an ....
"Symbionten ... ", knurrte Kuarek verächtlich.

Beide schritten wieder in den Nachbarraum. Malash setzte sich vor sein schweres Kommunikationsgerät, das in dem Raum, der als Beobachtungsposten benutzt wurde, bereits von den Marines aufgebaut wurde. Er öffnete eine Com-Link Verbindung zum Hauptquartier, das in den tiefsten Ebenen der Makropole lag, um die neuesten Ereignisse mitzuteilen ...
Die beiden besetzten einen der zahlreichen Beobachtungsposten in der Makropole um die Vorgänge in den unteren Ebenen zu beschützen, indem man die Makropole nach Feindkontakten absuchte um sicherzustellen, das die Aktivitäten der Black Legion in den Tiefen im Verborgenen bleiben.
Der Zufall wollte es so, das sie das Geschehen in den Straßenschluchten beobachteten, und eine glückliche Fügung ließ den Menschen und seinen Jäger, einen Symbionten, direkt in das Haus und die Etage laufen, in der sich der Beobachtungsposten der Marines befand. Dies ersparte dem Team eine Verfolgung von Jäger und Beute um die Bedrohungen auszuschalten.
Trotzdem waren die aktuellen Ereignisse beunruhigend. Was suchten Symbionten in den Makropolruinen einer imperialen Welt? Abgehörte Funkberichte diverser Nachbarplaneten kündeten bereits von einem Eintreten einer kleinen Schwarmflotte in das System.
Da oft Symbionten vor der mutmaßlichen Landung einer Schwarmflotte die Opferwelten infiltrieren, zeugte diese Begegnung von einem wahrscheinlichen Eintreffen der Schwarmflotte auf Urael-Wall IV, dem Planeten auf dem sich jene Geistermakropole Ghost-Khliff und eben jene Black Legion Streitmacht des Kriegsherrn Kalesh befand.

Die Streitmacht um den Kriegsherrn Kalesh, einem General der Black Legion, landete unbemerkt vor gut einer Woche in der verlassenen Makropole um von hier aus verdeckt zu operieren, die Truppen vorzubereiten und die Agenten in die Nachbarmakropolen zu senden um mit den örtlichen Kulten zu kommunizieren, dessen flehende Echos ihrer finsteren Rituale im Warp zu hören waren und denen Kalesh, ein so machtbesessener, wie mächtiger General, sogleich folgte.
Laut seinen Informationen musste verborgen in den tiefsten Ebenen der Ghost Khliff eine alte Opferstätte eines geheimen Chaoskults zu finden sein, der bei der Zerstörung der Makropole komplett vernichtet wurde.
Verborgen in diesen unheiligen Katakomben der Opferstätte musste sich ein mächtiges, dämonisches Artefekt befinden, das Kalesh zur Erhebung in den Stand eines mächtigen Dämonenprinzen verhelfen sollte ...
Man würde bei seiner Rückkehr in den Wirbel des Chaos vor ihm erzittern und vor seiner Macht auf die Knie fallen...nichts könnte ihn dann noch aufhalten !


Mit einem lauten Krachen zersprang der geworfene Holztisch an der moosüberwachsenen Wand.
Die Marines im Inneren des Raumes zuckten innerlich bei jedem Aufschrei des Kriegsherrn zusammen ...
Sie wussten er war sauer, richtig sauer .... und wenn der Kriegsherr sauer war, verliessen nur selten alle Anwesenden lebend den Raum in dem Kalesh zu diesem Zeitpunkt gerade verweilte ....
Kalesh tobte. Es durfte nicht jetzt passieren.
Gerade jetzt musste eine Schwarmflotte in das System eindringen. Und von einer eindringenden Schwarmflotte in imperialen Raum wurden diese elenden imperialen Speichellecker nur so angezogen, wie verfluchte Mücken vom hellen Licht.
Und dann hatte er die Bescherung: Imperiale Flotenverbände und die schwächlichen Mitglieder des Adeptus Astartes würden sich im eher militärpräsenzschwachen Urael System praktisch die Klinke in die Hand geben ...
Und die neuesten Ereignisse kündeten schon fast davon, das sein Plan zum Scheitern verurteilt war ...
Denn diese verfluchte galaktische Käferplage hielt höchstwahrscheinlich direkten Kurs auf Urael-Wall IV.

Es war zum aus der Haut fahren .... er hatte nicht schon genug damit zu tun, die schlagartig zugenommene imperiale Präsenz im System zu täuschen, nein, jetzt müsste er sich auch noch mit zu groß gewachsenen Käferbestien herumschlagen, die wie verdammte Parasiten über den gesamten Planeten einfallen würden.

"Bei den Göttern des Chaos, warum wollt ihr meinen Plan durchkreuzen ??? Ich kämpfe euch zu Diensten, und verlange doch nicht viel !! " Kalesh schrie seinen Frust den Chaosgöttern entgegen.
Sein Ausruf purer Inbrunst ließ die Köpfe der anwesenden Marines ein weiteres Mal zusammenzucken.
Keiner wagte es jetzt den Raum zu verlassen .... jede Bewegung aus der kleinen Gruppe Chaos Space Marines heraus, könnte die Aufmerksamkeit Kalesh`s auf jenes unglückliche Individuum lenken, das dann auch höchtwahrscheinlich nicht mehr lange des Privileg geniessen dürfte am Leben zu sein.

Ein weiteres Mal schrie Kalesh seine Wut in den mit Angst erfüllten Raum und zerschlug das letzte, noch annähernd intakte Mobiliar in dem als Strategieposten eingerichteten Raum. Zu was dieser Raum noch vor wenigen Minuten gebraucht wurde, davon kündeten nun nur noch die zerfetzten Lagepläne und riesigen Landkarten, die nun auf dem kalten Betonboden verteilt lagen.
Kalesh hielt inne .... es wurde ruhig in dem kleinen Raum.
Mit der einkehrenden Stille versuchte jeder Anwesende auch sogleich seine Atmung auf ein leises Minimum herabzufahren.... es durfte in dieser Stille kein noch so kleines Geräusch entstehen, das die Laune des Kriegsherrn auf jenen unglücklichen Ursprung des Geräuschs fokussieren würde ...

Kalesh stand nun völlig ruhig in der Mitte des Raumes .... seine Augen verschlossen, und angestrengt nachdenkend .... er musste diese unbändige Wut aus seinem Geiste verjagen, sodass er wieder fähig war einen Ausweg aus der verzwickten Situation zu finden ... es musste weitergehen ... er hatte nicht mehr viel Zeit um sein Ziel doch noch zu erreichen und die beiden Feindparteien machten ihm eben jenes Unterfangen nicht gerade leichter ...


Kalesh öffnete seine Augen und drehte sich sogleich zu der Gruppe Marines um, die immer noch, in einem kleinen Grüppchen zusammengekauert, die nächsten Anweisungen des Kriegsherrn erwarteten.
Seine finsteren Blicke trafen seine Untergebenen, wie ein Speer einen weichen Brustkorb.
Er konnte ihre Furcht, die sich wie eine ekelerregender Gestank der Schwäche im Raum ausbreitete, nahezu riechen ... es wiederte ihn an. Aber sie sollten ihm lediglich zu seinem Ziel verhelfen. Ob nun Tod oder an seiner Seite war ihm herzlich egal ...
Sogleich setzte er sich in Bewegung und stampfte an der Gruppe Marines vorbei, schlug die schwere Stahltür auf und verschwand aus dem Raum. Ein Gefühl der Entspannung breitete sich in den erstarrten Körpern der Marines aus.
"Jeroal, Harak ... .folgt mir !!! "
Der unerwartete Ausruf lies die Marines ein weiteres mal zusammenzucken .... die beiden Marines, die gemeint waren verließen die kleine Gruppe augenblicklich und schlossen mit schnellen Schritten zu Kalesh auf, denn in der jetzigen Situation war das letzte was sich die beiden erlauben konnten, ein unnötiges Warten des Kriegsherrn ...

Kalesh stampfte mit großen Schritten durch das Quartier der Black Legion in den Tiefen der Makropole und ingorierte dabei jegliche Kämpfer der Verräterlegion, die bei seiner Präsenz alles stehen und liegen liessen und vor ihm mit einem "Heil Kalesh, dem großen Kriegsherrn" salutierten.
Die beiden Marines mit einem respektvollen Abstand aus gut zwei Metern direkt hinter ihm ...

Kalesh wusste, was er zu tun hatte ... es gab nur eine Möglichkeit seinen verantwortlichen Sucher des Artefaktes zu überzeugen schneller voranzukommen ... er würde ihn davon überzeugen, das es seiner Gesundheit gegenüber weitaus erträglicher wäre, innerhalb der nächsten Stunden mit Resultaten vorzutreten ...
Er wusste, das die Bergungsarbeiten aufgrund der verschütteten Unterschichten der Makropole, in denen sich auch die Opferstätte befinden sollte weitaus langsamer vorangingen als zum Anfang der Operation geplant war.

Es half jedoch alles nichts ... es musste schneller gehen, denn bevor er auf diesem verdammten Planeten sein Leben lassen würde, würden soviele seiner Männer sterben müssen wie eben nötig wäre um die Bergungsarbeiten zu beschleunigen und damit Kalesh seinem Objekt der Begierde näherzubringen.


Kalesh erreichte den Abstiegskomplex in die Unterschichten der Makropole, in dem die Durchbruchsarbeiten in die unteren Sektoren in vollem Gange waren. Hunderte Arbeitssklaven, die von ihren Peinigern auf den Planeten geschafft wurden, arbeiteten auf Hochtouren um nicht den Zorn ihrer Bewacher auf sich zu ziehen ....
Auf dieser großen Baustelle gingen vereinzelnd Verrätermarines der Legion mit wachsamen Blicken durch die arbeitenen Massen um die Sklaven immer daran zu erinnern, das es wohl besser wäre, das Arbeitstempo beizubehalten um kein vorschnelles Ende durch einen der Riesen zu finden.
Die Sklaven wusste, sie waren Vieh, sie waren entbehrlich ... wenn einer der Marines einen schwächelnden Sklaven ausmachen würde, würde er das unglückliche Individuum seiner Aufmerksamkeit töten ohne das es jemanden interessieren würde ...
Alles was die Sklaven länger leben lies war ein schnelles Arbeitstempo, um keine Erschöpfung preiszugeben und ihr eigenes Schicksal somit zu besiegeln.
Auf dem Aussichtsstand der großen Baustelle studierte Hexer Curael, der Leiter der Artefaktsuche, die Pläne der vermuteten Position der Opferstätte in den unteren Sektoren.
Er seufzte innerlich ... Die Sklaven arbeiteten bereits mit hohem Tempo, allerdings war das Objekt der Begierde Kalesh`s noch weit entfernt.
Es würde noch lange dauern bis der Durchbruch geschafft sein würde ... zu lange, den Kalesh wurde ungeduldig ... und Kalesh blieb nur eine gewisse Zeit ungeduldig, bis er den Verursacher seiner Ungedult beseitigte.
Kalesh war ein grausamer Anführer, der Fehler kein einziges Mal tolerierte.
Auf der einen Seite verdankte er eben dieser Graumsamkeit das Ableben seines Vorgängers und somit den Aufstieg zu Kaleshs Berater, auf der anderen Seite beschehrte ihm die höhere Position auch sogleich einen gewissen Leistungsdruck um nicht genauso zu enden wie sein unglücklicher Vorgänger.

Hinter seinem Rücken machte er ein lautes Knallen der aufschwingenden Stahltüre zum Abstiegskomplex aus. Sofort gefolgt von wütenden, stampfenden Schritten, die schwere Stahltreppe hinauf zu seinem Aussichtsstand.
Curael wusste wer diese Frohnatur war, die wütend schnaufend die Stahltreppe erklomm ...
Er legte die Pläne beiseite, senkte seinen Kopf und stieß ein leises Seufzen aus... nun hatte er ein ernsthaftes Problem ...
 
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Damien nahm sein Fernglas von den Augen und senkte es langsam. Er schaute mit einem mulmigen Gefühl in die öden Weiten der Wüstenlandschaft, die den Großteil des Planeten eindeckte. Hier und da konnte man Ansammlungen an vertrockneten Bäumen und Büschen ausmachen, die mit ihren knochigen Ästen zum Takt der aufkommenden Windböhen tanzten. Um seine Augen vor den sandaufwirbelnden Winden zu schützen, hatte Damien das Visier seines Helms heruntergeklappt.
"Damien, der Wind wird stärker, wir müssen zurück zum Stützpunkt, bevor wir vor lauter Wüstensand vor den Augen keinen Meter mehr vorwärts kommen ! "

Damien hielt inne ...

Die Stimme in seinem Funkgerät ertönte ein weiteres Mal:
" Damien , bitte ! Du findest deinen Bruder auch nicht wieder, indem du wie angewurzelt in die Ferne guckst. Jetzt komm... es wird langsam ungemütlich ! "

Damien nickte kurz und antworte ein zögerliches "verstanden ... "
Er klappte das Fernglas in der Mitte zusammen und verstaute es in einem seiner Gürtelfächer. Langsam bewegte er sich in Richtung seiner wartenden Kameraden, die beim Truppentransporter geblieben waren, während Damien eine kleine Anhöhe erklomm um einen besseren Überblick über die karge Wüstenumgebung zu haben.

Soldat Corban und Sergeant Jarris standen am Schott des Chimären Truppentransporters und warteten auf Damien.
"Wo bleibt er ?!? Ich will hier nicht länger bleiben als nötig. Solche Wüstenstürme sehe ich mir lieber aus sicherer Entfernung per Satelliten-Bild an, anstatt mir mittendrin die Füße zu vertreten... wenn er in einer Minute nicht zu sehen ist werde ich verdammt ungemütlich !! ... schalten sie mich auf seine Frequenz !! "

" Nicht nötig Sergeant, sehen sie da vorne ....", unterbrach ihn Corban.

Sergeant Jarris schaute angestrengt durch die Sandbrühe, die seine Sichtweite stark bereinträchtigte. Er entdeckte die Siluette des sich nähernden Damien im Sandnebel und öffnete sofort einen Funkkanal zum Rest seines Trupps:
" Zora, Lester .... Sergeant Jarris hier, Damien ist wieder bei uns. Verlasst eure Sicherungsposten und kommt zum Truppentransporter zurück! Ich will raus aus der Brühe hier, bevor der verdammte Sturm richtig anfängt !! "
Lester nickte kurz, als die Nachricht an seinem Funkgerät zu hören war und tippte seiner Kameradin Zora zweimal auf die Schulter. Ein Zeichen, das sie sich geduckt zur Chimäre zurückziehen konnte, während er ihr langsam folgte und ihren Rücken deckte.

Sergeant Jarris stand bereits im geöffneten Schott der Chimäre, dessen Inneres mit Neonröhren in ein sanftes Grün getaucht wurde. Alle Soldaten des Trupps, einschliesslich Damien und Corban hatten bereits im Transporter Platz genommen. Alles wartete nun nur noch auf die beiden Soldaten, die die Umgebung sicherten, während Damien die Gegend nach seinem vermissten Bruder absuchen konnte.
Aus dem dichten Sandnebel kam plotzlich Zora in die Chimäre getorkelt, mehr einer Statue aus Sand gleichend, als einem Menschen. Dicht gefolgt von Lester, der sich laut fluchend durch die sandige Suppe kämpfte. Beide wurden beim Eintritt in die Chimäre anerkennend von Jarris auf den Schulterschutz geklopft, der damit die gute Arbeit der beiden lobte, die ohne zu Murren weit ausserhalb des Schutzes der Chimäre zwischen toten Buschgerippen und kräftigen Sandböhen die Umgebung sicherten.

Als beide ihre Sitzplätze in der Chimäre eingenommen hatten schlug Jarris mit der geballten Faust auf die Schliessarmaturen des Einstiegsschotts. Mit einem lautem Ächzen schloss sich das schwere Metallschott und das laute Pfeifen des tobenden Sandsturms bracht sofort ab und hüllte das Innere der Chimäre in plötzliche Stille, die nur von den Piep-Signalen diverser Armaturen unterbrochen wurde.
Noch während das Schott am Hochfahren war rief Sergeant Jarris in die Steuerkanzel des Truppentransporters: " Bring uns hier weg, schnell !! "

Der Pilot streckte kurz den Arm aus und hob den Daumen, als Zeichen das er verstanden hatte. Mit einem lauten Rumoren erwachte der kräftige Motor des Kettenfahrzeugs zum Leben und lies das Innere der Chimäre vibrieren. Der Chimären-Pilot betätigte mehrere Schalter über ihm und gab Gas.
Mehrere starke Scheinwerfer erhellten die sandige Suppe vor dem Transporter und erlaubten dem Piloten wenigstens näherkommende Hindernisse zu erkennen, während er die Route komplett von einem Bildschirm ablesen musste, da eine Orientierung bei solchen Sichtverhältnissen unmöglich war.

Sergeant Jarris stand in der Mitte seiner Männer und hielt sich an einem Haltebügel fest, die in der Mitte der Decke angebracht worden waren.
"Damien, wenn ich die Order gebe zum Transporter zurückzukommen, dann haben sie dieser auch unverzüglich Folge zu leisten !! ... Sie können froh sein, das ich ihrer Bitte nachgekommen bin den Stützpunkz für eine Suche nach ihrem Bruder zu verlassen ..das war das letzte Mal, verstanden !?! "

" Es wird nicht wieder vorkommen Sergeant. Ich danke ihnen und euch allen aber trotzdem sehr, das ihr mir bei der Suche nach meinem Bruder geholfen habt. ", antwortete Damien, dem die Enttäuschung über die erfolglose Suche seines Bruders Rodnik ins Gesicht geschrieben stand.

"Von ner Dankesrede kann ich mir nichts kaufen. Ich würde mal sagen du revangierst dich, indem du heute Abend ne Runde in "Lorey`s Pub" schmeisst ? " , witzelte Corban, der Damien damit unterbrach.

"Klar, das bin ich euch schuldig " ... ein leichtes Lächeln verlies die betrübten Gesichtszüge Damiens.

" Das ist aber auch das Mindeste, Freundchen !! " , erwiderte Lester, der leise fluchend seinen Kampfanzug abklopfte, wodurch sich bereits ein beachtlicher Haufen Sand zu seinen Füßen ausbreitete.
 
Der massive Aussichtsstand vibrierte als Hexer Curael in seiner schweren Servorüstung auf den Boden geschmettert wurde.
Curael versuchte sofort wieder auf seine Beine zu kommen, wurde aber bei diesem Versuch von Kalesh an seiner Kehle gepackt und gegen eine der metallernen Stützsäulen des Standes gedrückt.
Curael rang um Luft, während Kalesh den Würgegriff mit seinem schweren Panzerhandschuh fester werden lies.

" Du spielst mit meiner Geduld, Curael. Ein gefährliches Spiel, das du nicht gewinnen kannst" , zischte Kalesh, als er mit seinem Gesicht nahe an Cuarels rechtes Ohr heranfuhr.

Curael brachte nur ein erschöpftes Gurgeln über seine Lippen, während sich seine Augen vor Furcht weiteten und er mit verbliebener Kraft erfolglos versuchte mit seinen beiden Händen den Würgegriff des Kriegsherrn zu lösen.

"Ich gebe es ungerne zu, aber du Made bist mir noch von Nutzen. Das allein ist der Grund, warum ich deine Eingeweide noch nicht über den Boden dieser Plattform verteilt habe ", Kalesh verlieh seiner Aussage Nachdruck, indem er seinen Griff ein weiteres Mal fester werden lies.
" Ich erwarte innerhalb der nächsten zwei Tage Ergebnisse. Wenn du mir bis dahin nichts erfolgversprechendes vorlegst wirst du dir nichts sehnlicher wünschen als einen schnellen Tod ... hast du verstanden ?!? "

Curael gurgelte leise und nickte mit letzter Anstrengung.
Das genügte Kalesh, er entlies den Hexer aus seinem unbarmherzigen Würgegriff.
Curael sackte sofort in sich zusammen und rang um Luft.

Kalesh drehte sich um und verlies den Aussichtsstand. " Behalte meine Worte in Erinnerung, bei allem was du gedenken wirst zu tun, Curael !! "

Auf einen Wink Kaleshs folgten ihm Jeroal und Harak die Plattform herunter. Beim Abstieg brüllten sie die Sklavenmeute an ihre Arbeit wieder aufzunehmen, nachdem diese ihre Arbeit niedergelegt hatten und gemeinsam mit ihren Wächtern den Konflikt auf dem Aussichtsstand gebannt verfolgten.

Curael richtete sich langsam wieder auf und strich sich über seinen schmerzenden Hals.
"Du wirst deine Ergebnisse bekommen. Aber andere als du erwartest, du Narr " , dachte sich Curael als sich ein finsteres Grinsen auf seinem Gesicht abzeichnete, während er den sich entfernenden Kriegsherrn beobachtete.



Damien saß Corban an einem runden kleinen Bartisch gegenüber. Er hatte sein Versprechen eingelößt und seine Kameraden am Abend in "Lorey`s Pub" eingeladen.
Einem Etablisement mitten im Metropolzentrum. Dem Herz der Makropole, in dem das Leben nie still stand.
Riesige Gebäude reichten gen Himmel und ließen die Bevölkerung und Fahrzeuge der Makropole wie kleine Ameisen zwischen ihnen hindurchhuschen.
Die Mehrheit dieser Gebäude waren alle paar Stockwerke mit großen Glaskuppeln miteinander verbunden, durch die die Menschen die Gebäude wechseln konnten, ohne sich durch das Verkehrschaos in den belebten Straßen zu den Füßen der Gebäude schlagen zu müssen.

Die Makropole besaß eine Bauform, die in dieser Form nur selten vorkam. Sie glich einer gigantischen Kuppel aus Metallen und Lebenserhaltungssystemen, die sich schützend über eine große Stadt legte, die niemals schlief. Riesige belebte Türme kesselten die Straßenschluchten ein.
Fast alle Mitglieder der ortsansässigen PVS waren in einer der großen Makropolen gebohren und aufgewachsen.
Der Planet besaß mehrere Duzend dieser gigantischen Bauwerke, die über ein großflächiges Netz aus breiten Straßen durch die Wüstenlandschaften miteinander verbunden waren.
Urael-Wall IV war ein unwirtlicher Planet. Bewohnbar war er, jedoch wurde das Leben ausserhalb der geschützten Makropol-Kuppeln fast unmöglich, da die gigantischen Wüsten und Steppen, die den Großteil des Planeten ausmachten, täglich mehrere Wandstürme über den Planeten wehen ließen. Diese wandelnden Moloche aus Sand und Wind waren ebenso gewaltig wie gefährlich.

Damiens Truppkameraden genoßen einen der seltenen freien Abende, an denen sie ausgelassen feiern konnten. Lester flirtete mit einer der zahlreichen leicht bekleideten Kellnerinen, die für das Wohl der Gäste sorgten, während der Großteil des Trupps Massen an Alkohol herunterkippte und betrunken herumgröhlte.
Damien jedoch starrte unentwegt in seinen halbleeren Bierkrug.
Corban blieb das Verhalten Damiens nicht verborgen, er rückte zu Damien auf und stieß ihm an die Schulter. Damien schreckte hoch.

"Du kriegst sein Verschwinden nicht aus dem Kopf, oder ? ", fragte Corban.

Damien sah Corban fragend an.

" Dein Bruder, ich rede von Rodnik .... du denkst die ganze Zeit über sein Verschwinden nach, oder ?" , setzte Corban fort.

Damien nickte wortlos und nahm noch einen großen Schluck aus seinem Bierkrug.

" Hör mal ... wir wissen nicht wie Rodnik verschwunden ist. Dein Bruder kann überall sein. Vielleicht ist er auch einfach nur in eine Nachbar-Makropole gereist. Du weisst doch selber, das Rodnick noch nie lange an einem Ort bleiben konnte. Der brauchte doch immer das Abenteuer. Es wäre nicht das erste mal, das Rodnick verschwindet ohne sich bei dir oder eurer Mutter zu melden."

"Diesmal ist es anders... " , erwiderte Damien.

" Was ist diesmal anders ? "

" Er hat sich einer Gruppe Abenteuerer angeschlossen, die in die Katakomben der "Ghost Khliff" vorstoßen wollten. Jedenfalls sagte er sowas meiner Mutter, einen Tag, bevor er verschwand. Er faselte irgendwas von ungeborgenen Reichtümern. Du kennst ihn ja ... er war immer besessen davon mal den ganz großen Fund zu machen. ", Damien nippte ein weiteres Mal an seinem Bier.

"Ich weiss ... ich erinnere mich noch lebhaft an seine Streitereien mit eurem verstorbenen Vater " , antwortete Corban.

"Ja, er war immer der Schwierige von uns beiden. Während ich die Tradition der Familie fortführe und in die Streitkräfte des Planeten eintrat, verbrachte er sein Leben mit irgendwelchen Schatzsuchen und Abenteuer-Reisen an verschiedene Orte auf dem Planeten. Er wollte irgendwann den ganz großen Fund machen, dass er ein Leben in Reichtum leben konnte ... Er war ein Träumer, er war so seitdem ich ihn kenne."
Damien hielt kurz inne und leerte seinen Bierkrug.

"Aber er ist mein Bruder, egal was ist oder war. Und ich werde alles dransetzen herauszufinden was mit ihm passiert ist ... "
 
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Ja Sarash hat Recht. Lass dir und den Lesern Zeit.

Ich hab jetzt mal den ersten Teil gelesen und muss sagen, dass er mir schon mal sehr gut gefällt. Die einzigen bedeutenden Fehler bei dir sind die Zeitformen, besonders die Vorvergangenheit, aber das wars eigentlich auch schon. Dein Schreibstil ist ziemlich gut und die Story verspricht eine Menge Spannung .
Ich werde bald mal weiterlesen.

Aber ich muss dazu sagen, dass ich (im Gegensatz zu einem ungewöhnlich großen Teil der Leute heutzutage) keine Leseschwäche habe.

Mit Leseschwäche hat das nichts zu tun. Ich lese auch dicke Bücher innerhalb weniger Tage. Es ist nur so, dass es viel anstrengender ist, ab PC zu lesen (meiner Meinung nach) und man auch noch andere Threads besuchen möchte. Deshalb hab ich keine Lust, das Ganze auf einmal zu lesen.
 
Zuletzt bearbeitet:
so ich habs jetzt auch durch. Gefällt mir echt gut, wie die Handlung immer deutlichere Strukturen annimmt. Ich bin mal gespannt, was der Chaoshexer vorher. Sicher irgendwas Böses.

Na wann gehts weiter? Bitte trotzdem in Maßen.

Potenzial zum Forumsbestseller(oder sowas in der Art).
Neben Alrik und Landsknecht Kurzgeschichten? Ja, ersten PLatz vielleicht nicht, aber irgendwo ziemlich weit oben.
 
Die "Heliger Zorn", ein schwere Kreuzer der Kolossus-Klasse näherte sich dem Orbit von Urael-Wall IV.
Langsam und gemächlich bewegte sich der gigantische Behemoth, während Bremstriebwerke das Schiff immer langsamer werden ließen. Auf der rot lackierten Metallhaut des Riesen prangerte das =][= der heiligen Inquisition.

Lady Inquisitor Casteyla stand auf der Kommandobrücke der "Heiliger Zorn". Die Arme hinter dem Rücken verschränkt, beobachtete sie das Spiel, das sich im Orbit vor dem schweren Kreuzer abspielte.
Mehrere Landungsboote wurden immer winziger in ihrem Blickfeld, als sie sich auf die Oberfläche des Planeten zubewegten.
Ihre Blicke schwenkten über den gelben Wüstenplaneten, der hier und da winzige graue Punkte aufwies, die Makropol-Zentren der ansässigen Bevölkerung.
Casteyla verlor sich in dem imposanten Anblick des Wüsteplaneten, der inmitten des schwarzen Alls so friedlich erschien.

Die Schritte schwerer Stiefel auf kaltem Stahlboden, die sich näherten weckten Casteyla wieder aus ihrer Träumerei auf.
" Mylady, ihre persönliche Landebarke ist fertig für den Abstieg. Wenn ihr es wünscht, können wir sofort abdocken."
Casteyla nickte und wandte sich der Person zu, die gerade zu ihr gesprochen hatte.
Sergeant Melligan, Führer der persönlichen Kampfgarde der Inquisitorin Casteyla salutierte als sich ihr Blick ihm zuwendeten.
" Sergeant, ich danke ihnen für die Auskunft. Geben sie ihren Männern den Befehl sich für den Abstieg bereitzuhalten. Wir werden unverzüglich aufbrechen. "

Sergeant Melligan salutierte ein weiteres Mal, drehte sich zum Ausgang der Kommandobrücke und entfernte sich zügig.
Als Melligan nicht mehr zu sehen war, wandte Casteyla sich ein weiteres Mal dem Wüstenplaneten zu, der durch die riesige Brückenkuppel so sanft und friedlich erschien. Casteyla seufzte, er würde nicht mehr lange so idylisch aussehen.

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Sirenen tauchten den Hangar der "Heliliger Zorn" in einen bedrückenden Lärm, der nur von vereinzelten Nachrichten unterbrochen wurden, die von kalten emotionslosen Maschinenstimmen durch die Lautsprecher des Hangars zu hören waren .
In der riesigen Halle wuselten die Schiffsbesatzung und Hilfsservitoren umher um Casteylas persönliche, und sogleich größte Barke auf dem Kreuzer für den Start vorzubereiten.
Mehrere Gardisten drängten sich in voller Kampfmontur durch die wuselnden Massen der Besatzung, die hektisch die letzten Vorbereitungen für den Start trafen.

"Achtung, Achtung ! Startzustand von Landebarke 7 befindet sich bei 78,4%. Das zugewiesenen Personal hat sich unverzüglich auf Dock 13 zu begeben ! Ich wiederhole : Das zugewiesene Personal hat sich ... "
Die emotionslose, blechernde Stimme hallte durch den Hangar als Casteyla in Begleitung ihres Gefolges, bestehend aus Gelehrten und Servitoren auf eine große Aufzugsplattform stieg, die sie auf die Ebene von Dock 13 herunterfuhr.

"Mylady, Kampfgarde 1 ist bereit für weitere Befehle und auf voller Mannstärke !" , Sergeant Melligan empfing die Inquisitorin an der Einstiegslucke der Landebarke.
Inquisitorin Casteyla nickte ihm anerkennend zu und ließ ihren musternden Blick über die behelmten Köpfe der Kampfgarde wandern, die bereits ihre Plätze eingenommen hatten und gesichert in den Passagiersitzen saßen.
" Vorzüglich. Damit ist alles bereit für den Abstieg. Wir können los ! " , antwortete Casteyla und setzte sich in den Sitz zu ihrer Linken.
Als sie den Knopf an der Armlehnenfläche betätigte fuhr ein Sicherungskranz herunter, der sie sicher in den Sitz presste und verhinderte, das sie beim Eintritt in die Atmosphäre des Planeten durch den Raum geschleudert wurde.

Die riesige Einstiegslucke am Bug der Landebarke schloss sich langsam und die Lebenserhaltungssysteme im Inneren der Barke fuhren mit einem lauten Zischen hoch.
Die Stimme des Piloten erklang über Lautsprecher im Passagierbereich der Landebarke:
"Rendezvous mit Landeplattform Delta II ist soeben bestätigt worden. Berechnete Ankunftszeit wird 12,3 betragen. Abdockmanöver wird vorbereitet ! "

Mit einem gewaltigen Ruck setzte sich die Landebarke in Bewegung. Die helle Hangar-Beleuchtung, die durch die Sichtluken ins Innere des Passagierbereichs drang, verschwand und wich der schwarzen Unendlichkeit des Alls. Es war soweit, sie befanden sich auf direktem Weg nach Urael-Wall IV...



Fortsetzung folgt ...
 
Sind Geschichten mit Beteiligung der Inquisition hier schon Massenware ? Das wusste ich nicht, sorry ... aber Madame gehört zu meiner Story nunmal dazu .... ^_^
Die Storyline habe ich ja schon in Form von Meilensteinen fertiggestellt. Jetzt bin ich dabei jeden Meilenstein in einen ansehnlichen Storyteil umzuwandeln. 🙂

Freut mich, das es bis jetzt positiv aufgenommen wird. Für den ersten großen Teil entschuldige ich mich. Die Geschichte wurde bis zu diesem Zeitpunkt bereits von mir in einem anderen Forum veröffentlicht, daher kopierte ich alles bis dahin fertiggestellte in 2 Beiträge.

Nachschub gibts auch sofort 🙂


Offizier Van Hemelssen näherte sich mit hektischen Schritten Pforte II, die Pforte, die das Herz des Landehafens von Landeplattform Delta II trennte.
Die schwere Metallpforte war gut fünf Meter hoch und fast doppelt so breit. Groß genug um sperrige Güter aus den gelandeten Schiffen hindurch zu schaffen um sie in die umliegenden Depots einzulagern.
Geschlossen gehalten wurde die Pforte durch schwere Metallriegel, die von dem Wachposten im angrenzenden Kontroll-Container gesteuert wurden.

Van Hemelssen liefen die Schweissperlen nur so von der Stirn, als er dem Wachposten nervös mit Handzeichen klarmachte, ihm und seiner Delegation aus ranghohen Abgeordneten unverzüglich Zutritt zur Landeplattform zu gewähren.
Als der diensthabende Wachsoldat dem Befehl des Offiziers nachkam, eilte dieser und seine Begleiter sofort durch das beiseite fahrende Metalltor.

Auf der Plattform angekommen fiel ihr Blick sofort auf die große Landebarke, die vor wenigen Momenten in der Mitte der Plattform gelandet war und nun mit ohrenbetäubendem Lärm ihre Triebwerke herunterfuhr.
Während das Plattform-Personal zur Barke eilte um die benötigten Tank- und Wartungsarbeiten am schweren Raumschiff durchzuführen, zupfte sich Van Hemelssen nervös an seiner prunkvollen Offiziersuniform um vor dem bevorstehenden hohen Besuch auch ein gepflegtes Äußeres zu zeigen.

Als sich die große Luke am Heck mit einem dumpfen Zischen langsam öffnete näherten sie sich der Barke um die aussteigenden Passagiere zu empfangen.
Routiniert verliessen schwarz gepanzerte Elitesoldaten die Barke um sich vor dem beeindruckten Van Hemelssen in Formation wieder aufzustellen.
Lady Inquisitor Casteyla schritt mit ihren Begleitern als letztes aus der großen Luke.
Die pure Präsenz eines mächtigen Inquisitors erfüllte die Anwesenden mit Erfurcht und Respekt.

Van Hemelssen, seines Zeichens Regierungsoberhaupt über die Makropole und dem dazugehörigen Landehafen wurde nervöser als sich die Blicke der Inquisitorin zu ihm und seinem Gefolge wendeten.
Mit sicheren Schritten näherte sich Casteyla dem kleinen, dicken Mann mit grauem Stoppelbart, der in seiner grünen Offiziersuniform an der Spitze der Delegation stand.
"Offizier Friedrich Van Hemelssen nehme ich an ? " , Casteyla sprach zu dem kleinen Mann, der nervös ihrem stechenden Blick auswich.

"J...Ja Mylady, zu ihren Diensten. Meine Regierungsverteter und meine Wenigkeit heissen euch Herzlich Willkommen auf Ura.... "
Casteyla unterbrach grob die Rede Van Hemelssens, als sie ihren Blick von ihm abwendete, und wortlos an der Delegation in Richtung Pforte vorbeischritt.
Verwirrt gaffte Van Hemelssen und sein Gefolge der sich entfernenden Casteyla hinterher, völlig überrumpelt von der Reaktion der Inquisitorin.

Van Hemelssen versuchte sich seine Unsicherheit nicht anmerken zu lassen und folgte der Inquisitorin mit schnellen Schritten.
" Mylady, kann ich irgendwas für euch tun ?? Dürfte ich fragen welcher glücklichen Fügung wir eure Präsenz zu verdanken haben ? " , keuchte Van Hermelssen, der im Laufschritt zu Casteyla und ihrem Gefolge aufzuschliessen versuchte.

" Nein dürft ihr nicht! Ihre Kommandoräume befinden sich wo ?? " , kam die Antwort kurz und knapp von den Lippen der Inquisitorin, die Van Hemelssen nicht mal ansah, sondern stetig ihren Blick in Richtung Pforte richtete, während sie auf diese zuschritt.
Erkennend, das er die Beziehung zur Inquisitorin nicht unnötig verschlechtern wollte, übernahm er eilig die Führung der Gruppe und antwortete :
"M .. Meine Kommandoräume befinden sich im nächsten Sektor. Folgt mir bitte, Mylady. "



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Die gigantischen Mutterschiffe trieben langsam und gemächlich durch das Urael-System, bereits den nächsten Planeten als kleinen Punkt in der Ferne der schwarzen Unendlichkeit ausmachend ....
Ein Impuls des Schwarmbewusstseins erweckte die treibende Flotte zu neuem Leben. Die Schiffe fingen wieder an ihre Arbeit aufzunehmen.
Riesige organische Brutanlagen füllten sich mit Leben. Kreatur um Kreatur entwickelte sich in den mächtigen lebenden Schiffen um die ihr zugedachte Rolle im Ganzen der Flotte einzunehmen.
Der Schwarm war erwacht ....


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Lady Inquisitor Casteyla trat ein in die Kommandoräume des Offizierstabes, nachdem Van Hemelssen die schwere Metalltüre mit seiner persönlichen Chipkarte geöffnet hatte, die er in den Kartenleser schob, der unmittelbar neben der Türe an der Wand prangerte.
Casteyla sah sich beim Eintritt in die Räumlichkeiten um.
Die Wände waren mit imperialen Insignien und Auszeichnungen behangen. Hier und dort waren Gemälde von berühmten Persönlichkeiten der Geschichte des Planeten an den Wänden zu sehen. In der Mitte des langen Raumes stand ein verzierter, hölzerner Konferenztisch an dem der Stab seine Besprechungen durchführte.
Durch ihren Eintritt änderten die Raumsensoren das gedämmte Licht der Raumbeleuchtung in ein helles Licht, das sich sofort in der goldenen Rüstung der Inquisitorin spiegelte.

Van Hemelssen huschte hinter dem Rücken der Inquisitorin vorbei in den Raum und setzte sich an seinen Platz, am anderen Ende des Tisches.
" Nun, mit was kann ich euch dienen ? Ihr seid doch sicherlich nicht den langen Weg bis hierhin gereist um uns einen Höflichkeitsbesuch abzustatten ? "
Die humorvolle Frage und ein Lächeln auf Van Hemelssens Gesicht sollte die angespannte Situation etwas auflockern.

Die Inquisitorin antwortete auf die Frage mit einem strafenden Blick, der das Lächeln des armen Offiziers augenblicklich aus seinem Gesicht verschwinden lies.

" Eure Streitkräfte lösten vor zwei Tagen einen häretischen Glaubenskult in den Badzones dieser Makropole auf und inhaftierten die Kultmitglieder ? "

"ja, das ist soweit korrekt, aber woher wissen.. ? " , die Frage des Offiziers wurde von der Inquisitorin im Keim erstickt.
" Berichte, die an imperiale Institutionen geschickt werden bleiben einem Inquisitor nicht verborgen. Der Bericht der Auflösung und Gefangennahme weckte mein Interesse. Ich möchte unverzüglich in den Gefangenenkomplex dieser Makropole gebracht werden. Ich werde mehrere der Inhaftierten befragen. "

" Was gedenkt ihr dadurch zu erreich... ? "

" Ich halte es nicht für notwendig euch meine Beweggründe zu erläutern, Offizier Van Hemelssen. " , entgegnete Casteyla ihm barsch, bevor Van Hemelssen seine Frage beenden konnte.

"N .. n .. natürlich, ihr schuldet mir keine Erklärung bezüglich eures Unterfangens, Mylady. Entschuldigt mir bitte vielmals die Frage. Ich werde einen sofortigen Besuch unseres Gefangenenkomplexes arrangieren.", antwortete Van Hemelssen kleinlaut.




Fortsetzung folgt...
 
Zuletzt bearbeitet:
Zuerst dachte ich, eine weibliche INquisitorin würde wenigstens etwas Abwechslung bringen, aber dann fiel mir auf, dass ich sie nicht mag. 😛

Aber sonst ziemlich gut die Geschichte. Hat eine Menge Potential. Obwohl es hier tatsächlich keine Geschichte gibt, in der die Inquisition nicht vorkommt. Mal mehr mal weniger, aber sie kommt vor.
Nun denn, lass dich davon nicht abschrecken. Die Story ist gut und ich bin gespannt, auf die versprochene Fortsetzung.
 
die Chaoten bekommen auch noch ihre Auftritte. Es ist alles in einem großen Handlungsstrang miteinander verknüpft, sodass ich nicht einfach springen kann, wie ich lustig bin, es soll ja auch alles zeitübergreifend Sinn machen. Sie werden aber noch genug Anteil in der Geschichte finden ...🙂

Auch wenn es euch nicht gefallen wird, Casteyla ist eine der Figuren in dieser Geschichte, die ihre Rolle zu erfüllen hat, dadurch wird sie wohl öfter vorkommen als euch lieb ist ... aber wer weiss was mit ihr passieren wird :wink:
 
aber wer weiss was mit ihr passieren wird :wink:

du.

Ja irgendwie ist es schade, dass in jeder Geschichte die Menschen vorkommen müssen. Das stört irgendwie. Aber was solls. Diese Story ist ja schon zu einem gewissen Teil geschrieben und ich möchte Escobar nicht zwingen, sie zu verändern.

Also mal sehen, wie es weiter geht.