Glück oder Können Warhammer 40k

Holzwurm74

Aushilfspinsler
29. Dezember 2020
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Hallo zusammen,

wir sind Anfänger und mein Sohn und ich diskutieren gerade, ob es mehr auf Glück oder mehr auf können beim ausgeglichenem Spiel, bei Warhammer 40K ankommt. Im Moment Spielen wir mit 1000 Punkten.

Wir haben auch das Gefühl, dass der Spieler, der die Spielrunde anfängt, leichte bis größere Vorteile hat.

Was ist die Meinung von Erfahrenen Spieler, Spielerinnen?

Gruß Holzwurm
 
Es geht um die Manipulation von Wahrscheinlichkeiten zu eigenen Gunsten 😉

Glück ist ein Faktor, es sind Würfel im Spiel, logisch.

Aber insgesamt bringen sich gute Spieler in Situationen in denen die Wahrscheinlichkeiten zu ihren Gunsten stehen, sodass ich eben keine 5+ brauche, sondern eine 2+, vielleicht mit Manövern mit denen das Gegenüber nicht rechnet.

Long story short, Glück ist ein Faktor, aber "Skill ist wenn Luck zur Gewohnheit wird" hieß es damals zu meinen Progamer Zeiten 😉
 
Wenn zwei Leute mit identischen Listen antreten und beide relativ durchschnittlich würfeln (ein Vorteil von 40K ist, dass man durch die Unmengen von Würfeln eher durchschnittliche Ergebnisse hat als in Systemen, in denen weniger gewürfelt wird), gewinnt der, der sich so stellt, dass er weniger gute Würfe braucht.
Andere Spiele wie BattleTech nutzen zum Beispiel ein System mit 2W6, da reitest du die Glockenkurve und versuchst, 6en zu brauchen, wo dein Gegner 7en braucht.
Bei 40K versuchst du, möglichst viele Würfel in einen Wirkbereich zu bringen, sodass du den Gegner damit überwältigst.

Ich sage gerne, dass das ein Flottenmanöver mit Wahrscheinlichkeiten ist. Zur Seite kannst du mehr ballern als der Gegner nach vorne, also versuchst du, mit deiner Breitseite in seiner Front zu stehen.


Ich will damit nicht sagen, dass alle Armeen bei gleicher Punktzahl auch gleich stark sind und der, der verliert, es nicht kann.
Vollständige Ausgewogenheit kriegt man in einem Spielsystem mit so vielen Variablen nicht hin, so lange kann keiner testen; deshalb finden die Spieler meist kurz nach Erscheinen der Listen "das Optimum (tm)". Kein Wunder auch. Wenn 100 Tester 3 Monate lang jeden Tag ein Testspiel machen, kommen die vielleicht auf 5000 Spiele, in freier Wildbahn ist das in ein paar Stunden abgefrühstückt.
Das heißt natürlich, dass man mit einer pro Punkt schwächeren Armee noch gerissener sein muss, um diese Unterschiede zu überwinden.
 
Zuletzt bearbeitet:
Bis jetzt macht uns das Hobby meine zwei Söhne und mir richtig Spaß (außer das mein Kontostand immer weniger wird 🙂 ), mein Älterer Sohn hat Autismus darum hat er im Moment bedenken, ob die meisten Spiele nur durch das Glück entschieden werden.
Wenn ich bis jetzt alles richtig interpretiere, ist bei den meisten Spiele das Können (Erfahrung, Taktik und Strategie) entscheiden außer man hat mal großes Pech bei Würfeln.

Wir haben das Gefühl, dass der Spieler der Anfängt leichte Vorteile hat, wahrscheinlich, machen wir noch zu viele Fehler beim Aufstellen?

Gruß Holzwurm
 
Wenn ich bis jetzt alles richtig interpretiere, ist bei den meisten Spiele das Können (Erfahrung, Taktik und Strategie) entscheiden außer man hat mal großes Pech bei Würfeln.

Das kommt schon so hin. Es gibt einen Grund, wieso auf Turnieren immer dieselben Nasen gewinnen, und konsistent so viel Glück hat keiner 😀.

Man kann schon sagen, dass derjenige der anfängt, Vorteile hat, aber den letzten Zug haben kann auch vorteilhaft sein. Beim Schach (ich weiß, großes Wort) ist Weiß auch im Vorteil, aber die spielen immer die gleiche Mission. 😉
 
Wir haben das Gefühl, dass der Spieler der Anfängt leichte Vorteile hat, wahrscheinlich, machen wir noch zu viele Fehler beim Aufstellen?

Das passiert immer einmal gerne. Ihr könnt euch ja auch ruhig mal einige Warhammer-Kanäle auf Youtube angucken, wie die sich aufstellen und Gelände verteilen.

Ansonsten: Ruhig etwas mit dem Kopf gegen die Wand fahren. Muss fast jeder machen, auch erfahrene Spieler, wenn sich die Regeln verändern. Genießt einfach die Zeit, die ihr miteinander verbringt und nicht zu negativ an die Niederlagen rangehen. Am Ende des Tages macht ihr was miteinander und schiebt coole Püppies über den Tisch
 
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Klar spielt es eine Rolle wie man seine Figuren bewegt, wie das Gelände aufgebaut ist ... Aber ansonsten gilt:

Je mehr Würfel geworfen werden, desto weniger Glück , wenn weniger Würfel geworfen werden, desto mehr Glück/Pech. Je größer die Einheit und die Anzahl der geworfenen Würfel, desto eher kann man über die Normalverteilung vorhersagen, welche Ergebnisse herauskommen werden.
 
Pro Tipp: Zwei Spiele nacheinander machen (kleinere Punkte). Beim ersten Spiel fängt der Spieler an der den Würfelwurf gewinnt, beim zweiten Spiel der andere.
Nicht Pro, aber trotzdem Tipp:
Das gleiche Prinzip, also kleinere Armeen, zwei Spiele mit identischem Gelände, Szenario was auch immer. Beim ersten Spiel spielt man seine eigene Armee, beim zweiten Spiel die des Gegenüber. Hilft auch für "Kenne deinen Gegner".
 
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Das mit der Anzahl der Würfel kann man auch etwas anders betrachten. Bei Blood Bowl wirft man pro Aktion sehr wenige Würfel und ein Misserfolg ist oft fatal. Daher versucht man auf Würfe zu verzichten wenn diese nicht zu 75, 80, 90% gelingen. Das Spiel zwingt mich also (durch Mechanik, nicht Stochastik) die Situation zu planen und mich nicht auf Glück zu verlassen.
Bei 40k gibt es Situationen wo man getreu dem Motto: 'Mehr Dakka, mehr gut!" einfach mal drauf hält weil man nur einen Teilerfolg benötigt. Man ist also häufiger gewillt ein Risiko einzugehen und damit steigt die Relevanz des Glücks.

Bisher wurde auch noch nicht erwähnt das Warhammer nicht unbedingt das am besten balancierte Spiel ist, das manche Armeen mehr vom ersten Zug profitieren und das manche Armeen etwas mehr Zufallselemente haben. Ob der erste Zug bei euch besonders entscheident ist hängt also auch von den Umständen (Armeen, Gelände, Spielstiel) ab.
 
Ich formuliere es mal so. Spielfehler werden eher dafür sorgen, dass du verlierst, als schlechtes Würfeln. Als Anfänger ist es wahrscheinlicher, dass Spielfehler dafür sorgen, dass du verlierst, als ob du anfängst oder zweiter bist.

Wichtig ist, dass man am Anfang auch einkalkuliert, nicht der erste zu sein und nicht davon auszugehen, erster zu sein.
 
„Never blame dice“... natürlich gehört auch ein gewisses Maß Glück dazu, aber der weitaus größere Teil liegt meiner Meinung nach im taktischen bzw. strategischen Denken. Natürlich kann ich die Würfel dafür verantwortlich machen, dass mein 5er Trupp Skorphek-Destroyer seine Save-Rolls nicht geschafft hat, nachdem 30 Bolter darauf geschossen haben. Viel sinniger wäre es aber, sich zum Beispiel zu fragen, warum der Gegner dazu kam, mit seinen 30 Boltern ungehindert drauf zu schießen.

Welche Missionsziele nehme ich und wie erfülle ich diese bzw. hindere den Gegner, seine zu erfüllen? Wie stelle ich meine Modelle auf und bewege ich diese? Usw.

Und mit dem neuen errata hat GW den 1. Zug ja auch schon etwas abgemildert
 
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