GW backt cokies

Das erste, was ich mir gedacht habe, als die Meldung aufpoppte war: "Gibt wohl ein neues britisches Gesetz, dass man Cookies zustimmen muss oder so." In der Privacy Notice steht nämlich nichts, was ich nicht so schon automatisch angenommen habe und ich eigentlich von jeder größeren Webseite erwarte.
 
Von einem allgemeinen Cookie-Nachfrage-Gebot lese ich da allerdings nichts.

Scheint aber Teil des Gesamtpakets zu sein, dass die EU da gerade schnürt:

http://www.spiegel.de/netzwelt/netzpolitik/0,1518,804838,00.html

Schön ist allerdings auch dieser Absatz, der bestätigt dass GW da total übereifrig ist:

Die Datenschutzbeauftragten der Gruppe erläutern in dem Dokument, was eine Richtlinie, die die EU bereits verabschiedet hat, genau bedeuten soll. Umgesetzt ist die Richtlinie in vielen EU-Ländern noch gar nicht - auch in Deutschland nicht.

Gut, der SPON-Artikel ist vom Dezember. Aber ich habe zwischenzeitig auch nix Neues zu dem Thema mitbekommen.
 
Das hat nichts mit der Angst vor Virenbefall zu tun oder sonstwas das wäre in der Tat Humbug, sondern mit Datenschutz und Inforamtioneller Selbstbestimmung:

Ein Werbeanbieter bettet Inhalte auf etlichen Websites ein. Wenn er per Cookie im Browser eines Surfers eine eindeutige Kennung speichert, so kann er den Browser auf jeder Seite wiedererkennen, die zum Werbenetzwerk gehört. Im Laufe der Zeit ergibt sich aus den Besuchen verschiedener Sites ein recht detailliertes Bild. Auch die umstrittenen Social Plug-ins von Facebook benutzen Cookies, um den Benutzer wiederzuerkennen, wenn er auf Seiten außerhalb des sozialen Netzwerks surft.
[1]

Die Cookies von Facebook werden immer gesetzt wenn auf irgendeiner Seite dieser "I like" Button auftaucht. Auch wenn man nicht bei Facebook ist!

Wie ich schon sagte nennt es Paranoia aber bei mir sind aus diesem Grund Javascript und Cookies standardmäßig aus. Bestimmte Webseiten bekommen die manuelle Freigabe das Gros aber nicht.

Und nein: PC wegschmeißen ist zwar eine Lösung aber heutzutage nicht mehr Praktikabel.
 
Ein Werbeanbieter bettet Inhalte auf etlichen Websites ein. Wenn er per Cookie im Browser eines Surfers eine eindeutige Kennung speichert, so kann er den Browser auf jeder Seite wiedererkennen, die zum Werbenetzwerk gehört.

Die Frage ist aber doch - was tut dir das jetzt?
Im "schlimmsten" Fall wird dir Remarketing-Werbung angezeigt, also Werbebanner von Seiten, die du zuvor besucht hast. Ein Banner wäre an der Stelle aber sowieso, das Cookie beeinflusst lediglich, welches dir angezeigt wird.

Was macht der Seitenbetreiber sonst noch so? Er wertet aus, wie viele Leute im Monat auf seine Homepage kommen, schaut vielleicht noch aus welcher Stadt sie kommen oder auf welchem Weg er gefunden wurde (Verweise, Suchmaschinen etc.). Ist eigentlich alles nix Wildes, da diese Analysen anonym stattfinden. Auch ein Seitenbetreiber, der dir ein Cookie verpasst weiß nicht, dass du der Ambos aus Osnabrück bist, sondern nur dass du irgendwer aus Osnabrück bist.
 
Die Cookies von Facebook werden immer gesetzt wenn auf irgendeiner Seite dieser "I like" Button auftaucht. Auch wenn man nicht bei Facebook ist!
hm ich hab ein Browser Addon wo ich genau einstellen welche Webeteile ich sehen möchte und welche ich komplett wegblocke, wie den Facebook button. Die Planet Fantsy werbung und auch die bei Magabotgato dagegen sehe ich.

ie Frage ist aber doch - was tut dir das jetzt?
Im "schlimmsten" Fall wird dir Remarketing-Werbung angezeigt, also Werbebanner von Seiten, die du zuvor besucht hast. Ein Banner wäre an der Stelle aber sowieso, das Cookie beeinflusst lediglich, welches dir angezeigt wird.
ja das dachte ich auch mal. Aber irgendwann ging es mir dann auf den Keks das wenn ich mal nach irgendwas gesucht hatte ständig Werbung dazu bekam.
 
Die Frage ist aber doch - was tut dir das jetzt?

Nichts.
Aber es ist doch eigentlich ganz einfach: Ich will nicht dass ein privates Unternehmen wie Facebook, google oder sonstwer mitbekommt was ich für Seiten in welcher Reihenfolge ansurfe. PUNKT.
Dadurch lässt sich nämlich ein Profil zusammenschrauben welches mich, meine Interessen, Gewohnheiten und sogar Freunde beinhaltet. Gerade Facebook kann über die Posts sogar sagen wann ich wo war, mit ein wenig Aufwand sogar wenn ich NICHT bei Facebook angemeldet bin.
Was vielen nicht klar ist: Diese Daten sind Gold wert. Da steckt richtig viel Geld hinter. Facebook geht demnächst an die Börse. Mit einem Wert von 100 MILLIARDEN Dollar. Ich prophezeie dir jetzt schon ein Platzen der Blase. Und wo gehen die Daten dann hin? Wer kauft die dann? Was macht der damit?

Ist eigentlich alles nix Wildes, da diese Analysen anonym stattfinden. Auch ein Seitenbetreiber, der dir ein Cookie verpasst weiß nicht, dass du der Ambos aus Osnabrück bist, sondern nur dass du irgendwer aus Osnabrück bist.
Das ist Naiv. Die Anonymität im Internet haben wir in Zeiten von google [edit]Analytics[/edit] und co schon lange hinter uns gelassen!

Lexandro Arquebus schrieb:
Nenn es wie du es willst. Ich sage nach wie vor "Informationelle Selbstbestimmung" dazu.
 
Zuletzt bearbeitet:
Aber es ist doch eigentlich ganz einfach: Ich will nicht dass ein privates Unternehmen wie Facebook, google oder sonstwer mitbekommt was ich für Seiten in welcher Reihenfolge ansurfe. PUNKT.

So weit so gut, verstehe ich sogar.
Jetzt ist es halt nur so, dass du gravierende Einschränkungen bei der Internetnutzung hinnimmst wenn du, wie du selbst sagst, standardmäßig Cookies und Java ausschaltest.

Und da stelle ich persönlich eine Kosten-Nutzen-Rechnung auf und denke mir, dass es mir doch eigentlich wurscht sein kann. Was stört es mich, wenn Amazon trackt, welche Bücher ich mir zuletzt angesehen habe und mir Empfehlungen schickt? Was stört es mich, wenn mir Werbung von Spreadshirt angezeigt wird, weil ich da zuletzt im Shop gestöbert habe? Und was stört es mich, wenn ein Shopbetreiber überprüft, wie viele Bestellabbrüche im Monat er hat, was die Leute kaufen wollten und am welchem Punkt des Bestellformulars sie ausgestiegen sind? Es kann mir unterm Strich doch scheißegal sein, ich nehme keinen Schaden daran.

Das ist Naiv. Die Anonymität im Internet haben wir in Zeiten von google und co schon lange hinter uns gelassen!

Tja, Paranoia halt 😛
Weder Google noch Facebook wissen grundsätzlich wer du bist, wenn du es ihnen nicht explizit sagst. Spätestens wenn du von verschiedenen Rechnern aus ins Web gehst, endet da für die einfach die Erfassbarkeit.

Selbst wenn sie es lückenlos könnten...
Auch wenn die beiden Unternehmen regelmäßig mit europäischen Datenschützern im Krieg liegen, müssen sie sich immer noch an unsere Gesetzeslage halten, die bei der personenbezogenen Auswertung von Verbraucherdaten ziemlich scharfe Restriktionen setzt.

Ich behaupte, dass ein Großteil der Panikmache rund um Datenschutz einfach der Unwissenheit entspringt. Die Menschen fürchten, was sie nicht verstehen und lassen sich von orwellschen Dystopien eine Heidenangst einjagen, ohne wirklich beantworten zu können, was genau sie denn nun eigentlich fürchten.
 
Es kann mir unterm Strich doch scheißegal sein, ich nehme keinen Schaden daran.
Gut, den Punkt haben wir Abgeschossen. Dich stört es nicht. Mich aber. Das brauchen wir denke ich nicht weiter zu diskutieren 😉
Selbst wenn sie es lückenlos könnten...[..]
Ich behaupte, dass ein Großteil der Panikmache rund um Datenschutz einfach der Unwissenheit entspringt.
Sie können es... das ist in disem Fall Unwissen deinerseits 😛
Es ist möglich durch Daten wie der Bildschirmauflösung, Farbtiefe, installierte Plugins usw. eine (recht) eindeutige Identifikation des Benutzers zu bekommen. Javascript lässt grüßen. Diese ID wird immer eindeutiger je mehr man von sich preisgibt. Cookies braucht es dazu nicht einmal.

Gut ich bin zwar Beruflich täglich mit Computern konfrontiert, habe also ein "Grundintresse" daran, bin aber kein Profi auf dem Gebiet der Browser und Trackingverfahren das ist richtig. Aber ich bin lieber vorsichtig und nehme Einschränkungen in Kauf als einfach so alles rauszuposaunen. Paranoia ich weiss 😀
Aber ich sage es noch mal du gibst diese Daten an Unternehmen, von denen du nicht weisst was die in Zukunft damit machen. Natürlich ist dieses Drohgebilde Nebulös. JETZT hat man auch keine Nachteile.

Aber man dreht sich bei dieser Diskussion im Kreis. Sie wurde schon hundertmal geführt und läuft immer auf einen Punkt:
"Mir ist es egal" oder "Mir ist es nicht egal"
Mich wundert nur immer wieder mit welcher Gleichgültigkeit und (sorry) Naivität auch Leute daran gehen, die wie du scheinbar mit der Materie befasst sind und wissen müssten was möglich ist und noch möglich sein wird. <- Wo kommt bloss dieser Nebel her??? 😀

So und nun muss ich arbeiten und heute Abend gehts ins verlängerte WE (janz weit wech)... Schönes WE!
 
Zuletzt bearbeitet:
Es ist möglich durch Daten wie der Bildschirmauflösung, Farbtiefe, installierte Plugins usw. eine (recht) eindeutige Identifikation des Benutzers zu bekommen.

Um Himmels willen! Was meinst du denn, wie viele Menschen in der Millionenstadt München derzeit mit ähnlicher Rechnerkonfiguration wie ich unterwegs sind? Darüber lassen sich doch keine Verbraucherprofile erstellen.

Das ist doch nur mal wieder so ein Gerücht, dass daraus entsteht, dass viele Lösungen aus dem Bereich Web-Analytics grundsätzlich solche Daten erfassen. Die tun das aber aus einem ganz anderen Grund: Ein Seitenbetreiber erfasst in der Gesamtmenge, mit welchem Browser, Betriebssystem etc. die Leute auf seiner Homepage unterwegs sind, damit er sie optimieren kann. Wenn z.B. 50% der User mit dem Safari-Browser unterwegs sind, muss er seine Website für den optimieren. Der weiß aber deswegen trotzdem nicht, wer der einzelne User ist und es interessiert ihn in dem Moment eigentlich auch gar nicht.

Natürlich ist dieses Drohgebilde Nebulös. JETZT hat man auch keine Nachteile.

Es wird auch in Zukunft nebulös bleiben. Was meinst du denn, wie schnell bei Google und Facebook Schicht im Schacht ist, wenn die mal wirklich ernsthaft Schindluder mit Verbraucherdaten treiben und das raus kommt? Es geht mir dabei noch nicht einmal um staatliche Sanktionen, sondern eher darum, wie schnell und wie brutal Konsumenten es abstrafen, wenn sie sich verarscht vorkommen. Google und Facebook machen zwar Milliardenumsätze, aber eben fast ausschließlich mit Werbung. Ihre Reputation ist für diese Unternehmen alles. Sollte diese Reputation auch nur ein einziges Mal kippen, sind die genauso schnell weg vom Fenster wie sie aufgestiegen sind. Es ist ja nicht so, als gäbe es keine Konkurrenz. Es gibt zig Communities da draußen und es gibt auch zig Suchmaschinen. Wenn bei Google die Lichter ausgehen, verwende ich halt Bing. Wenn bei Facebook Schluss ist, merken Millionen Teenies vielleicht für eine Sekunde, dass es noch eine Welt da draußen gibt und dann haben sie sich schon bei der nächsten Community angemeldet.

Das Drohgebilde der Datenkrake hat aus rein natürlichen Gründen sehr stark abgezeichnete Grenzen.
 
Jetzt muss ich doch noch mal Antworten.
Um Himmels willen! Was meinst du denn, wie viele Menschen in der Millionenstadt München derzeit mit ähnlicher Rechnerkonfiguration wie ich unterwegs sind? Darüber lassen sich doch keine Verbraucherprofile erstellen.
Hast du mal was von Panopticlick gehört? Nicht? Bitte:
http://www.pcwelt.de/news/Panopticlick-Browser-Fingerabdruck-identifiziert-Benutzer-371275.html
Und wenn du nicht identifizierbar bist: schön für dich aber gilt das auch für den Rest?
Wie gesagt ich bin kein Profi auf dem Gebiet. Du scheinst da mehr zu wissen? Sag doch mal hier im abgeschlossenen Forum oder per PM was du den Tag über treibst. Vielleicht lern ich noch was🙂 Vorweg: Ich werds nicht tun. Paranoia.. du weisst schon 🙂


Was meinst du denn, wie schnell bei Google und Facebook Schicht im Schacht ist, wenn die mal wirklich ernsthaft Schindluder mit Verbraucherdaten treiben und das raus kommt?
Mensch fang mal an weiter zu denken! Facebook geht mit einer Milliarde Dollar an die Börse! Diese riesen Blase wird schneller Platzen als ein Zuckerberg "I like" sagen kann. Und dann? dem Käufer der Daten ist es sch**** egal ob du meinst er würde Schindluder mit deinen Daten betreiben.
 
Sag doch mal hier im abgeschlossenen Forum oder per PM was du den Tag über treibst. Vielleicht lern ich noch was🙂 Vorweg: Ich werds nicht tun. Paranoia.. du weisst schon 🙂

Och, das geht hier auch, mit tut das nix. ^_^
Ich arbeite - Überraschung - im Bereich Online Marketing. Und der Witz ist, dass ich die Gelegenheiten, bei denen ich mit personenbezogenen Daten zu tun habe an einer Hand abzählen kann.

Hast du mal was von Panopticlick gehört? Nicht? Bitte:
http://www.pcwelt.de/news/Panopticlick-Browser-Fingerabdruck-identifiziert-Benutzer-371275.html
Und wenn du nicht identifizierbar bist: schön für dich aber gilt das auch für den Rest?

Wenn Panopticlick vernünftig funktionieren würde wüsste ich es - ist ja bereits von 2010 die Meldung, hat sich aber nie ernsthaft durchgesetzt.

Der Witz ist, dass es im Alltag nicht nötig ist, da die meisten Leute ja Cookies zulassen. Und ein vollständiges Verbraucherprofil, wie du weiter oben geschrieben hast, könnte man damit, selbst wenn es gut funktionieren würde nicht erstellen. Nimm einen typischen Büroarbeiter mittlerer Einkommensklasse, mit einem Arbeitsrechner, einem Smartphone und einem Heim-PC. Vielleicht hat er noch ein Laptop und/oder Tablet. Die einzige Möglichkeit so jemanden rund um die Uhr zu tracken ist ein festes Userprofil, mit dem er auf allen Geräten permanent eingeloggt ist, wenn er online ist.

Diese riesen Blase wird schneller Platzen als ein Zuckerberg "I like" sagen kann. Und dann? dem Käufer der Daten ist es sch**** egal ob du meinst er würde Schindluder mit deinen Daten betreiben.

Wir werden sehen. :shifty:
 
Die einzige Möglichkeit so jemanden rund um die Uhr zu tracken ist ein festes Userprofil, mit dem er auf allen Geräten permanent eingeloggt ist, wenn er online ist.

Facebook

... der Kreis schließt sich. Die Puzzelteile sind zusammen. Es bleibt dennoch Nebulös. Ein schöner Schlussatz finde ich 😉

muss jetzt wirklich endlich anfangen (vernünftig) zu arbeiten 🙂

Änderung zur Mittagspause:
Blackorc schrieb:
Zitat von Ambos
Diese riesen Blase wird schneller Platzen als ein Zuckerberg "I like" sagen kann. Und dann? dem Käufer der Daten ist es sch**** egal ob du meinst er würde Schindluder mit deinen Daten betreiben.

Wir werden sehen. :shifty:
Es geht schon los:
http://heise.de/-1576729
 
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