Werkzeug GW-Farben in Fläschchen umfüllen

Varyag

Aushilfspinsler
16. August 2021
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Reutlingen
Hallo zusammen,

das schnelle Austrocknen einiger GW-Farben ist ja ein generelles Problem, das ja in verschiedenen Threads immer mal wieder thematisiert wird. Ich habe mit dem Problem auch zu kämpfen und besonders ärgerlich ist, dass die Farben ja immer teurer werden. Daher benutze ich inzwischen auch zunehmend Farben von Army Painter und Vallejo, die in praktischen Quetschfläschchen daherkommen, aber auf manche GW-Farben kann und will ich nicht verzichten.

Ich weiß, dass deswegen inzwischen viele Leute dazu übergangen sind, ihre GW-Farben ebenfalls in Fläschchen abzufüllen, zumal viele ja ohnehin mit Farb- bzw. Nasspaletten arbeiten. Da ich mir das im Moment auch überlege, hätte ich einige Fragen an diejenigen von euch, die damit schon Erfahrungen haben:

1) Wie aufwendig sind solche 'Umfüllaktionen' sind bzw. lohnt sich das überhaupt? Und wenn ja, was muss man dabei beachten?
2) Funktioniert das mit allen Farben, z.B. auch mit Metallfarben, oder eignen sich dafür manche Farben besser als andere?
3) Wie geht ihr dabei praktisch vor, um möglichst wenig Farbe zu verlieren und welche Leerfläschchen benutzt ihr?

Vielen Dank für eure Antworten bzw. Hinweise auf schon bestehende Diskussionen! 🙂
 
Servus,

ich hab es mir irgendwann auch mal angetan und alle GW Farben in Dropper umgefüllt. Ob sich das lohnt ist denke ich immer eine individuelle Frage, für mich ist das Handling einfach viel angenehmer, deshalb hat es sich für mich gelohnt. Ich denke das es sich für dich auch lohnen kann, ein austrocknen hatte ich danach gar nicht mehr. Beachten sollte man das sich die Farben in ihrer ursprünglichen Viskosität nicht wirklich umfüllen lassen, ich musste eigentlich jede Farbe verdünnen. Meist habe ich das sogar noch direkt im Pott gemacht weil selbst ohne kleinen Trichter die Farbe häufig im Flaschenhals der Dropper hängen bleibt, super krasse Sauerei. Zum Verdünnen habe ich Medium und Wasser (~30%70%) benutzt, das kam mir persönlich eh recht weil die Farben mir meist viel zu dick sind, selbst für Dinge wie Wet Blending. Das sich die Farben nach dem Umfüllen durch das Verdünnen anders verhalten solltest du in deine Überlegung mit einbeziehen. Prinzipiell hat das bei mir auch bei allen Farben funktionierte, Dry mal ausgenommen. Die Airbrushfarben mussten eigentlich nicht verdünnt werden.

Ich bin da so vorgegangen:

1) Pott mit einer kleinen Menge Verdünnung auffüllen und schütteln
2) Viskosität prüfen, ob schon gut fließfähig, wenn Nein, dann mehr Verdünnung rein
3) Mittels eines Minitrichters in die Dropper umfüllen bis sich keine Fabre mehr aus dem Pott löst
4) Eine kleine Menge Verdünnung in den Pott und schütteln
5) Restliche Mischung umfüllen
6) Agitatorkugel in den Dropper
7) Fertig 😀

Einen gewissen Verlust an Farbe muss man hinnehmen, sonst ist die Verdünnung der Farben irgendwann zu hoch und die Farbe vllt nicht mehr richtig nutzbar. Das brauch auch etwas Gefühl und Erfahrung weil sich jede Farbe hier anders verhält, prinzipiell aber sowenig verdünnen wie möglich.

Ich habe hier diese Dropper benutzt, bei den Minitrichtern weis ich leider nicht mehr wo ich die her hatte. Hoffe das gilt hier nicht als Werbung.

Grüße
Alex
 
Bei PK-Pro gibt es zb. passende Minitrichter. Ich hatte mir damals dort sogar ein 10er Pack Dropper Bottles gekauft wo bereits ein Trichter bei lag. Bei der letzten Dropper Bottle Bestellung war das allerdings nicht mehr der Fall.

Ich habe selbst noch keine Farben umgefüllt (Ich nutze die Dropper Bottles für eigene Farbmischungen.)
Das eine oder andere Ebay Tutorial macht es eher so dass die Farben erst einmal unverdünnt umgefüllt werden was eine langwierige Aufgabe sein kann. (Hierfür gibt es auch, entweder zum Selbstdrucken, oder zB. bei Ebay entsprechende Halter damit man die Töpfchen und Bottles beim Umfüllen nicht die ganze Zeit festhalten muss). Dann, wenn es kaum noch fliesst, kommt in den Farbtopf etwas Airbrush Verdünnen rein, es wird noch einmal kräftig geschüttelt und wieder gegossen um auch noch möglichst viel Restfarbe mitzunehmen. Dadurch wird die Farbe im Ganzen am Ende nur minimal verdünnt.
 
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Das eine oder andere Ebay Tutorial macht es eher so dass die Farben erst einmal unverdünnt umgefüllt werden was eine langwierige Aufgabe sein kann.

Die habe ich mir auch angeschaut und es deshalb auch so probiert, hat bei mir leider überhaupt nicht funktioniert. Das wird aber sicherlich auch von dem Alter der Farbe selbst abhängen, bei ganz frischen Farben, die auch so schon noch fließfähiger sind, kann ich mir das vorstellen. Sollte die Farbe aber schon das ein oder andere Jahr bei rumstehen, wie das bei mir der Fall war, kann es passieren das sich auch über einen längeren Zeitraum keine Bewegung einstellt, ich musste dann den Trichter samt Farbe entsorgen, war schon ärgerlich.
 
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Ich bin da so vorgegangen:

Das klingt für mich aber nach einer ziemlich starken Verdünnung; geht das überhaupt mit jeder Farbe?!
Und kann man dann von der Menge her einen "normalen" GW-Pott mit 12 Ml. in ein "klassisches" Fläschchen von 17 Ml. umzufüllen?

Ich hatte mich auch mal mit dem Gedanken beschäftitgt, alles umzufüllen. Nachdem ich aber rausbekommen habe, wie man die Verschlüsse von GW ordentlich gereinigt bekommt, bin ich davon wieder ab und seitdem gibt es auch keine Probleme mit dem Austrocknen mehr...

Farbverlust, "Gematsche", zusätzliches Fläschenmaterial und neue Beschriftung wären mir dann doch zu viele Nachteile. 😉
 
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Das klingt für mich aber nach einer ziemlich starken Verdünnung; geht das überhaupt mit jeder Farbe?!
Und kann man dann von der Menge her einen "normalen" GW-Pott mit 12 Ml. in ein "klassisches" Fläschchen von 17 Ml. umzufüllen?

Ich habe da kein spezielles Verhältnis aber ich Schätze mal das die Verdünnung so bei 1:5 - 1:8 gelegen hat. Passt also problemlos rein. Die Verdünnung selbst hatte ich auch in einem Dropper, da konnte man ganz gut einschätzen wieviel man nun schon reingemacht hat. Manche Farben mussten wie gesagt auch sehr viel weniger verdünnt werden.
 
Wow, danke für die schnellen, ausführlichen und v.a. hilfreichen Antworten! Das hilft mir auf jeden Fall weiter! 🙂

Ich denke, wenn ich Zeit und Muße habe, werde ich das mal an ein paar besonders problematischen Kandidaten nach der Methode @Intheattic ausprobieren und dann mal Kosten, Nutzen, Aufwand abwägen.

Das klingt für mich aber nach einer ziemlich starken Verdünnung; geht das überhaupt mit jeder Farbe?!
Und kann man dann von der Menge her einen "normalen" GW-Pott mit 12 Ml. in ein "klassisches" Fläschchen von 17 Ml. umzufüllen?
Guter Einwand, finde ich! Kommt aber glaube ich auch ein bisschen darauf ein welchen Grad der Viskosität man persönlich bevorzugt und auf welcher Grundierung man malt, oder? Ich glaube, auf weißer Grundierung sind stärker verdünnte Farben weniger problematisch, aber da wissen andere vielleicht besser Bescheid. Ich denke auch, dass das von Farbe zu Farbe unterschiedlich ist...
Ich hatte mich auch mal mit dem Gedanken beschäftitgt, alles umzufüllen. Nachdem ich aber rausbekommen habe, wie man die Verschlüsse von GW ordentlich gereinigt bekommt, bin ich davon wieder ab und seitdem gibt es auch keine Probleme mit dem Austrocknen mehr...

Farbverlust, "Gematsche", zusätzliches Fläschenmaterial und neue Beschriftung wären mir dann doch zu viele Nachteile. 😉
Ja, muss gestehen, dass ich die Verschlüsse/Deckel der Citadel-Töpfchen auch nicht immer in vorbildlicher Weise sauber halte, und es stimmt: wenn man das macht, hat man das Problem weniger. Ich hatte es aber trotzdem auch wenn ich darauf geachtet habe, etwa bei Zandri Dust, Screaming Scull (das gerinnt be mir auch irgendwie so komisch...), Castellan Green, Mephiston Red u.a.

Generell habe ich das Problem eher bei den Base-Farben, was nicht verwunderlich ist, da diese ja eine höhere Pigment-Dichte haben...
 
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Ich hab auch alle meine GW Farben in Dropper Bottles umgefüllt und ich bereue nichts. Hab es auch so gemacht wie @Intheattic . Nur habe ich auf die Trichter verzichtet. Kann man wenn man ne ruhige Hand hat ruhig machen. Dann geht auch weniger Farbe verloren, weil nix am Trichter hängen bleibt.

So bei ca. jeder 6-7 Farbe gab es aber ne kleine Sauerei 🙂. Man muss nur aufpassen dass die Farben nicht zu dick sind, sonst verschließt sie den Hals der Dropperbottle und dann wirds unangenehm.
 
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Dass Dropper per se verstopfen, habe ich jedenfalls noch NIE erlebt...
Never say No...?
DurAl Silver (Enamel) der Drop-Kopp war ein Klumpen, die Farbe selbst noch nutzbar.
Kopf ausgetauscht, erledigt.
Persönlich denke ich,daß der Farbverlust an den Pötten durch eintrocknen höher ist als im Dropper aber so hat halt jeder seine Vorlieben.
Btw, kleine Trichter findet man auch gelegentlich im Konditorei Bedarf, wenn sie nicht unter Modellbau zu finden sind.?
 

Klar wird es das geben, aber rein aus persönlicher Erfahrung hatte ich das mit Farben von Vallejo, AP, Scale75, Green Stuff World in den knapp sechs Jahren, die ich jetzt im Hobby bin, noch nie. 😉

Auch könnte man jetzt wieder die Frage stellen, warum GW weiter auf diese Pötte setzt, während die allermeisten relevanten Anbieter die Dropper-Flaschen verwenden... Die Probleme mit den Verschluss-Rändern, dem Austrocknen, dem Farbverlust, dem UMKIPPEN überwiegen für mich bei den Pöttchen so deutlich, dass mir ein so drastisches und langjähriges NEIN zur Anwendungsfreundlichkeit nicht verständlich ist...😗?
Wie Hanns Dieter Hüsch so passend sagte: "Da könnte ich mich KRIMINAL drüber aufregen!", aber das wäre OT!

BTT
 
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