GW goes to Hollywood - Oder "Wer kupfert bei wem ab?"

Rene von Carstein

Tabletop-Fanatiker
01. März 2002
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Da ich nicht wirklich weiß, wohin mit dem Thema, pack ich es einfach mal hier rein...

Während der Feiertage hatte ich grad mal ein paar Minuten für mich und griff mal eben zu ner Zeitschrift, welche die Neuerscheinungen, Blockbuster, Remakes, Fortsetzungen, Prequels und Sequels und was sonst noch alles für das Jahr 2013 (nach abgesagter Apokalypse mussten sie ja was Neues nach dem 21.12. bringen) ankündigte. Und wie ich so am Lesen bin, hier nen uninteressanter "Frauenfilm", da ein mindestens ebenso unspannender "Lemming-Streifen" (ihr wisst schon, eines von diesen "den musst du unbedingt gesehen haben"-Blödsinn) stoße ich u.a. über einen neuen Film über den Donnergott Thor (ihr wisst schon, der Kerl mit dem Hammer aus gleichnamigen Film, den Avengers...und natürlich aus der nordischen Mythologie).

Ich will gar nicht lange drumherum faseln, denn eigentlich war der Absatz nicht größer als die Wetteraussicht in der Bild-Zeitung und ich wäre vielleicht gleich weitergesprungen, aber dann las ich auf einmal was von "Malekith und die Dunkelelfen". Wer sich bei Warhammer Fantasy auskennt, dem dürfte der Name schon mal zu Ohren gekommen sein. Eben jener "Thor" kämpft also im neuesten Abenteuer (laut der Zeitung ab November 2013) gegen Malekith und seine Dunkelelfen, die das Universum unterjochen wollen...klingt also sehr nach einem KiBa-Mix aus dem bereits durch die Vorgänger-Filmchen bekannten Donnergott und eben jenem Hexenkönig, den ich bis dahin eigentlich exklusiv für Games Workshop sah.

Nun ist also die Frage, wer bedient sich hier bei wem? Gab es einige der größten Helden des Games Workshop-Universums (egal, ob es jetzt bei Fantasy oder 40k ist, HDR ist ja klar, das gab´s schon vor Games Workshop und wurde erst durch die Filme ein Teil des Tabletop-Genres der Engländer) schon vorher und GW hat sich einfach bedient oder ist zu befürchten, dass sich Hollywood einfach mal gegen etwas bare Münze bei GW bedient hat und die Coolness mancher Superschurken aus der Tabletop-Welt in einem bunten Popcorn-Kino in die Gruft schickt? Und wenn Malekith und Anhang schon auf die Leinwand gepresst werden, wer könnte es noch in einen Blockbuster als "Star-Gast" schaffen? Ich könnte mir in nem neuen Conan-Film sehr gut Archaon als Gegenpart vorstellen oder Manfred von Carstein in nem richtigen Vampirfilm (also nichts, was auch nur im entferntesten mit Twilight oder so nem Blödsinn zu tun hat).
 
Zuletzt bearbeitet:
Malekith hatte seinen ersten Auftritt in den Thor-Comics in den 80ern, das früheste mir bekannte Erscheinen bei WFB ist in der 4. Edition, also in den 90ern.
Dunkelelfen sind bereits in der Edda bekannt, von daher haben wohl beide geklaut. Der Name Malekith leitet sich vermutlich vom aramäischen Wort Melkit ab, was so viel wie König heißt, kombiniert mit dem lateinischen male, schlecht bzw. böse.

Ich denke einfach mal, dass GW ein paar coole Namen für ihre Schurken und Helden brauchten und Comicfans soll es wohl mehrere geben, was zur Übernahme des Namens führte. Besser auf jeden Fall als Perlen wie Berta Bestraufung oder Zahnarzt.
 
Nichtmal Space Marines (denke da spontan an den Roman Starship Troopers)? Bei Fantasy muß ich nicht lang überlegen (bei Skaven etwas mehr, aber die sind ja eher Metapher), aber bei den 40k Heinis komme ich ins Schlingern...

Eldar - also Elben, die zu den Sternen reisen - ist ebenfalls ein Begriff aus dem tolkien'schen Elbisch. Da noch ein bisschen was drumrumdenken, fertig. Und Aliens, die zwar entfernt menschlich, aber irgendwie doch total fremdartig sind, sind auch keine wirkliche Neuerung. Jetzt halt mit spitzen Ohren.
Psioniker waren auch keine Neuerfindung des Rads.
Necrons sind modernisierte Pharaonenanbeter, Tyraniden = Zerg. Space Marines bin ich mir jetzt gerade unsicher, möchte aber auch behaupten, dass die Idee von genetisch modifizierten Kriegern nicht gerade neu aus der Feder eines GW-Autors war.
Die ganze Chaosfraktion erübrigt sich ja. Die gab es in Fantasy quasi schon... Naja, alles in allem haben sie wenigstens gut geklaut.
 
Tyraniden gabs schon vor den Zerg, aber nach den Aliens 😀

Genetisch Modifizierte Menschen die bösartig wurden gabs schon bei Star Trek The Original Series 🙂shocking: KHAAAAAAAAAAAAAN!)

Letztendlich ist es ja latte woher das alles kommt, so lange es gut in einem großen Topf verrührt ist. Leider ist die Suppe mit den Bikerfahrenden Biersaufenden Rockerzwergen ausgelaufen, aber im neuen Regelbuch werden die zumindest namentlich erwähnt, mal schauen ob die im nächsten Imp Codex kommen.
 
Gut, dann besteht also eine gute Chance, dass es sich tatsächlich nicht um ein und denselben Charakter handelt, GW hat seinen Malekith und Hollywood nen ganz anderen🙂. Mir graut es schon davor, wenn mal wirklich jemand nen Film über die 40k- oder Fantasy-Welt dreht und daraus dann am Ende nur total actionüberlastetes enorm handlungsarmes Popcorn-Kino wird. Irgendwie hat man bei vielen Charakteren ne Vorstellung davon, wie sie sind und was sie verkörpern...und diese Illusion könnte durch die amerikanische Filmindustrie restlos zerstört werden (man sah es zuletzt bei dem an sich ultracoolen Vampir-Thema, das durch diverse bekloppte Filme wie "Twilight" nahezu jeden Coolness-Factor eingebüßt hat).
 
Was er meint, ist wohl eher die Verwendung bekannt aussehender Versatzstücke, die kurzerhand in einer vollkommen neuen Geschichte nur auftauchen, um den Bezug zum Ursprungsuniversum optisch herzustellen, ansonsten aber sinnentleerte Schießbudenfiguren einer Geschichte sind, die nur dazu dient, zu zeigen, wie unglaublich geil die Hauptfigur doch ist.(<- die im Ursprungsuniversum natürlich nicht vorkommt) Oder eben im Zweifelsfall auch mal unerklärliche Sinneswandel hat, die so im Original niemals vorkämen, aber, weil die Figur eben nur aussieht und heißt wie die Vorlage, sonst aber nichts damit gemein hat(nicht mal die Hintergrundgeschichte), natürlich vollkommen machbar ist.
Ganz gleich, ob die Vorlage gut oder schlecht ist- bei Hollywood kann man eigentlich sicher sein, dass sie kreativ genug sind, etwas noch schlimmeres draus zu machen und etwaige Hoffnungen mit Genuss zu enttäuschen.

Wobei, die Vampirgeschichte... "Ist das wie dieses 'Ich glitzere im Sonnenlicht'-Geheimnis?"😀
 
Malekith hatte seinen ersten Auftritt in den Thor-Comics in den 80ern, das früheste mir bekannte Erscheinen bei WFB ist in der 4. Edition, also in den 90ern.
Dunkelelfen sind bereits in der Edda bekannt, von daher haben wohl beide geklaut. Der Name Malekith leitet sich vermutlich vom aramäischen Wort Melkit ab, was so viel wie König heißt, kombiniert mit dem lateinischen male, schlecht bzw. böse.

Ich denke einfach mal, dass GW ein paar coole Namen für ihre Schurken und Helden brauchten und Comicfans soll es wohl mehrere geben, was zur Übernahme des Namens führte. Besser auf jeden Fall als Perlen wie Berta Bestraufung oder Zahnarzt.

Die ersten drei Editionen des Regelwerks von Warhammer Fantasy Battles erschienen 1983, 1984 und 1987.

Weis aber nicht, inwiefern der gute Malekith da schon drin rum wimmelte.

GW-Fluff und Namen sind aus allen möglichen Mythen, Geschichten und sonstigen literarischem Zeug zusammengeschraubt - von allem etwas, gut durchrühren und eine Priese Darkness obendrauf😎 ... und alles was mit Warcraft zu tun hat, kam später.
 
Nicht vom Hintergrund, aber die Hälfte der Einheiten kamen mit höchstens minimalen Änderungen aus WHF, auch viele Zaubersprüche waren sehr ähnlich. Gespielt habe ich es trotzdem gern wegen der Basenbau- und Erkundungskomponente.
Das waren doch eher generische Monster/Einheiten, die man in jeder Fantasy Welt finden kann!? Ich habe es ja nie selbst gespielt, sondern nur bei Freunden gesehen, aber für mich sah das generisch aus, da könnte ich auch sagen, dass die Sachen von D&D abgekupfert wären.
 
und daraus dann am Ende nur total actionüberlastetes enorm handlungsarmes Popcorn-Kino wird.

... Wir reden hier schon von WARhammer-Unversen, oder?

Ich mag die Spiele und den Hintergrund (Fantasy: Spiel vor Hintergrund, 40k: andersrum) ...

Aber Tiefe???

Wenn die eine 6-Rundenpartie von Pete Haunes Zelluloid-Liste verfilmen geh ich da hin! In der Prä-Kind-Ära sogar mehrmals. ...Und dann kaufe ich die DVD/etc. sobald die bei Amazon bestellt werden kann...
Wenn man aber die Intelektuellen Höchstleistungen maschinenbauerischer und gesellschaftspolitischer Akteure verfilmt, dann geh ich da hin (wenn ich übergaupt die Zeit finde, weil der Film schonwieder aus dem Kino raus ist und auch kein 2ter kommt, wegen Mißerfolg), und kaufe vielleicht ein halbes Jahr später bei Netto den Medienträger...Und das tue ich nur, weil ich Insider bin...

Das muß puffen und krachen, sonst guckts doch keiner. Und es wird anders einem Universum ewigen Krieges garnicht gerecht...
Und wenn dort Lion el Johnson und Leman Russ gleichzeitig lächelnd einem Jake Smith die Hand schütteln, weil der mit seiner Laserpistole den Titanen geknackt hat, dann lehne ich mich zurück, genieße das Spektakel und die großen Bilder, weiß es insgeheim besser und kotze mich inhaltlich dann bei meiner Frau und der Fanworld aus... C´est la vie!
 
Ich glaube heute ist bei allem ein bissel Abkupfern dabei...
Fast jedes Fantasy-Buch greift auf Gestalten und Geschöpfe aus der Feder von Tolkien zurück, der wiederum hat fast alles aus Sagen, Märchen, Mythen etc. adaptiert und abgeändert...
Irgendjemand packt dann die Orks in Sci-Fi, und so weiter...

Natürlich sind DIESE Orks Science Fiction! Die sind GRÜN! Tolkiens Fantasyorks sind nicht grün😀😀
Man muss also einfach nur die farbe ändern, dann passt das!
 
Das einzige was GW erfunden hat sind vielleicht die "klassischen" Grünen Orks. Wer bei GW viel abgeguckt hat sind Blizzard mit ihren Starcraft/Warcraft spielen, aber eigentlich auch nur weil GW sich geweigert hat Blizzard 1993 die Rechte für WHFB-Games zu geben und besagte Firma wohl schon vorher mit dem Programmieren begonnen hatte. Aber da GW ja bereits woanders sich bedient hatte...