Häusliche Gewalt und ihre kaum bekannte Seite

Performer of Miracles

Tabletop-Fanatiker
27. Juni 2016
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Da wir während Corona mal einen Thread hatten, in der das Thema zur Sprache kam und ich ausgelacht oder z.b. als Menschenfeind bezeichnet wurde als ich davon sprach, dass eben viel zu oft Frauen nicht das Opfer sondern die Täter sind !

Und darüber leider viel zu wenig in der Öffentlichkeit bekannt ist, geschweige denn man so etwas ernst nimmt !

Hier mal ein aktueller Link :


Ich vermute, dass das auch hier wieder viel Spott oder Angriffe hageln wird und sicherlich auch wieder einige finden, dass das gemeldet gehört..

Daher möchte ich die Mods bitten, da trotz des vll negativen Traffics, zumindest nicht sofort das Handtuch zu werfen, es ist meiner Meinung nach ein viel zu wichtiges Thema, dass endlich in die breitere Öffentlichkeit gehört und mehr bewusstsein schafft, dass Täter nicht immer nur die Männer sind.

Und wie schwierig es ist, als betroffener dagegen etwas zu tun. Was die Täterin dann nicht vor Polizei oder Bekannten/Verwandten gegen einen verwendet und sich als Opfer darstellt. Während dem Mann niemand glaubt und direkt als Unhold abstempelt !

Recht herzlichen Dank für die Aufmerksamkeit
 
Zuletzt bearbeitet:
Damals im Studium thematisiert, bescheidenes Thema. Davon zu berichten (z.B. als Betroffener) beschert schnell Häme und Spott, was man denn für ein Mann sei oder es wird unterstellt, dass man damit häusliche Gewalt gegenüber Frauen relativieren wolle. Beides bescheuerte Ansätze. Häusliche Gewalt gegen Männer existiert, ist beschissen und sollte bekämpft oder den Betroffenen geholfen werden.

Liebe Grüße
Zerzano
 
Ich kann grad nicht detailliert an der Diskussion teilnehmen (Termine)

Aber ich stimme dir auf jeden schon Mal Fall zu dass dieses Thema viel zu wenig betrachtet wird und Hilfesuchenden zu wenig Unterstützung erhalten.

So möchte ich schonmal einen positiven Einstieg in die Diskussion geben und hoffe das wir hier eine normale und faire Diskussion ohne ein Gebashe, beleidigen oder herunter machen führen können.

Und ja auch in einem Hobbyforum muss Platz für solche Diskussionen sein denn damit sich was am Status Quo ändert muss es in jeder Gesellschaftsebene ankommen und diskutiert werden.

Danke an das Forum und die Mods hierfür.

Grüße
Roio
 
Ich finde es beängstigend, dass es jeder zweite Mann sein soll. Ansonsten finde ich (aber das ist eine subjektive Empfindung), dass Gewalt gegen Männer auch in Film und Social Media durchaus legitimiert wird. Die Ohrfeige für den Mann wird anders wahrgenommen/dargestellt als wenn ein Mann einer Frau eine Ohrfeige geben würde.
 
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Ich finde es beängstigend, dass es jeder zweite Mann sein soll. Ansonsten finde ich (aber das ist eine subjektive Empfindung), dass Gewalt gegen Männer auch in Film und Social Media durchaus legitimiert wird. Die Ohrfeige für den Mann wird anders wahrgenommen/dargestellt als wenn ein Mann einer Frau eine Ohrfeige geben würde.
Dafür hast du Länder in denen die Wetterfrau halb nackt vor der Kamera stehen muss, oder Medien in denen "Panty shots" von Jungen Damen gezeigt werden. (Anime's)
Also "die Medien" sind letztlich nur eine Spiegel unserer Gesellschaft.
 
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ich bin gerade sehr positiv gestimmt, das generell das Thema "Gewalt im Haushalt" aufgegriffen wird. Ich glaube, das die Differenzierung welches Geschlecht wie oft betroffen ist, völlig unerheblich ist. Ja, auch Männer sind Opfer häuslicher Gewalt, der Kern sollte Definitiv sein, bei häuslicher Gewalt den Opfern Gehör und eine Plattform zu bieten.

Ich beschäftigte mich seit knapp zwei Jahren mit dem Thema "sexualisierte Gewalt / Missbrauch / Opferschutz / Anlauf- und Beratungsstellen / Umgang mit dem Thema Stalking und Vergewaltigung". Ich stoße leider immer wieder auf Hindernisse, das z.B. kaum bis gar keine Anlaufstelle für Partner von betroffenen Menschen gibt (um das klar zu stellen, ja ich bin ein eben solcher Partner und Verbündeter). Es bleibt leider, und hier ist es egal aus welcher Perspektive man die Situation betrachtet, ein Thema welches gerne unter den Tisch gekehrt wird.

Ich kann immer wieder den Weißen Ring e.V. als Anlaufstelle empfehlen. Die meist freiwilligen Helfer dort machen täglich einen sehr krassen Job, bieten Opfern eine Plattform an, Hilfe zu bekommen.

Wie gesagt, vor knapp zwei Jahren bin ich zu einem Verbündeten geworden, und ich freue mich sehr auch hier in der Hobby-Welt vielleicht den einen oder anderen Austausch zu dieser sehr schweren aber durchaus wichtigen Thematik führen zu können.

Wir sind nicht allein'!
 
Das das Thema auch noch mehr "öffentlich" bzw. deutlich zugänglicher gemacht wurde haben wir u.a. auch dem Herrn Johnny Depp zu verdanken. Auch wenn er kein Engel ist, war er Opfer von Gewalt durch seine Ex-Frau.

Ich kenne auch einige, die das Thema belustigend finden oder sich das nicht vorstellen können. Ich habe es auch persönlich erlebt, von daher, ja gibt es und ja es ist wichtig, dass man das in der Gesellschaft auch mal akzeptiert und wertefrei ansprechen darf.
 
Nachdem ich es in der Sicherheitsbranche leider häufig mitbekomme das nicht nur Gewalt sondern auch in irgendeiner Art Übergrifflichkeiten passieren kann ich es mir gerade im häuslichen Umfeld noch häufiger vorstellen.

Leider muss ich auch immer bei mir und auch bei Kollegen feststellen, dass das vermeintlich schwächere Geschlecht eher in Schutz genommen wird. Leider muss ich bei Kollegen immer wieder feststellen, das eher der Mann entfernt wird, auch wenn die Frau der Auslöser war. Da ist es dann auch egal, das es Zeugen gibt.

Was es nicht verharmlosen soll, zu einem Streit gehören immer 2.
 
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Was es nicht verharmlosen soll, zu einem Streit gehören immer 2.
In diesem Punkt muss ich dir klar widersprechen. Zumindest falls du damit meinst, dass irgendwie immer beide irgendeine Verantwortung tragen. Denn sehr oft ist gerade das nicht der Fall und es gibt ganz klar eine/n reinen Täter/in und ein reines Opfer.

Ansonsten tatsächlich ein sehr wichtiges Thema, auch wenn man natürlich sehr aufpassen muss, dass das nicht zu einseitig wird. Ein deutlich höheres Maß an Aufmerksamkeit braucht das Thema allemal.

EDIT
Das mit dem Daumen nach unten war eine ungewollte Autokorrektur. Daher umgeschrieben, ohne den Inhalt zu ändern.
 
Zuletzt bearbeitet:
Dem Ausgangs-thread, dass dieser Aspekt (Gewalt durch Frauen) wenig Beachtung erfährt und vielen Leuten unbekannt sein dürfte, stimme ich zu.

Allerdings ein paar Anmerkungen zu dieser Studie (da gibt es einen link zu einem weiteren NDR-Artikel zu:

Vorab: Ich bin kein Statistiker und/oder Kriminologe. Da steht dick in der Überschrift sinngemäß "Jeder zweite Mann Opfer von häuslicher Gewalt". Etwas weiter unten dann die studieninterne Definition von häuslicher Gewalt:
Die Teilnehmer hätten am häufigsten psychische Gewalt (40 Prozent) erfahren, sagte der Mitautor der Studie Philipp Müller. Dazu zählten aggressives Anschreien, Beleidigungen und Demütigungen vor anderen. 39 Prozent litten unter dem Kontrollverhalten der Partnerin oder des Partners, Isolation und permanenten Schuldzuweisungen.

Das verstehe ich jetzt so, als wenn dort auch ein heftiger Krach unter Partnern als Gewalt gezählt wird?! Das fände ich dann schon diskutabel, weil es die Grenze dessen, was Gewalt ist, deutlich erweitert. Interessanter Weise haben dann zu Anfang nur 19 Prozent der Männer sich selbst als "Gewaltopfer" gesehen, und erst auf Nachfrage (!) dann 54% (!)...

Mal auf mich persönlich bezogen: Wurde ich schon mal von einer Partnerin aggressiv angeschriehen: Definitiv JA!
Würde ich mich deswegen als Gewaltopfer in der Partnerschaft sehen: Definitiv NEIN!
Wäre ich nach der Maßgabe der Studie dennoch ein Gewaltopfer: Definitiv JA!

Das ist dann halt für mich persönlich nicht unproblematisch, wenn man eine so weite Definition hat, dass die Teilnehmer sich selbst aus ihrer subjektiven Sicht in nicht unerheblicher Zahl garnicht als Opfer sehen. Wenn da keine Belastung empfunden wird, und das Ganze unter der eigenen "Wahrnehmungsgrenze" läuft, rechtfertigt dann diese Gewalt die obige Schlagzeile?
Da würde mich mal interessieren, wie hoch der Anteil der Befragten war, der ausschließlich DIESE Form der Gewalt (Anschreien) erlebt hat. Die Studie selber hab ich jetzt auf der HP des KFN leider nicht finden können.

---
Umgekehrt sagten die befragten Männer in der gleichen Studie:

Im Hinblick auf die eigene Täterschaft gaben über die Hälfte der Männer an, selbst schon einmal Gewalt in einer Beziehung angewandt zu haben.

Provokant formuliert: Müsste dann nicht konsequenter Weise die Überschrift der Studie eher lauten: "Frauen sind (fast) genauso gewaltätig wie Männer"?
---

Wie gesagt, bin ich kein Kriminologe, aber ein mMn weiterer nicht unerheblicher Punkt bleibt unerwähnt, und das ist eine physische Komponente: Wenn man als Mann Streit mit (s)einer Frau hat, dann ist man in der Regel, wenn dieser Streit bis auf die körperliche Ebene eskalieren sollte, nicht der unterlegene Teil, so dass da in der Regel kein weiteres Bedrohungsszenario besteht. Umgekehrt ist das etwas anders.

Mal ein selbsterlebtes Extrem-Beispiel (wenn auch nicht aus einer Partnerschaft), um in etwa zu verdeutlichen, worauf ich hinaus will:
War mit zwei Kumpels unterwegs und Spätabends noch in einer Pizzabude. Hinein torkelte eine ältere Frau, die erst das Gespräch mit uns suchte, und dann mehrfach versuchte, mir in den Schritt zu fassen und mir ihre Zunge in den Hals zu stecken.
War das jetzt streng juristisch eine versuchte sexuelle Belästigung nach §184 i StGB? Ja, definitiv. War es für mich unangenehm? Ja, auch. Fühlte ich mich als Opfer eines Sexualdelikts? Definitiv nicht! Ich konnte ihre Hände/ihren Kopf jederzeit und ohne Kraftaufwendung zur Seite abwenden; meine Kumpels lagen auf dem Boden vor Lachen, ebenso zu Anfang der Pizzabäcker (der sie dann rausschmiss). Da war einfach keine echte Bedrohungslage. Wenn man jetzt aber die Geschlechter tauscht, dann wirkt diese Geschichte schon anders und deutlich heikler: Eben ein besoffener Mann, der Frauen sexuell belästigt.

Dieses Sicherheitsgefühl der "körperlichen Überlegenheit" dürfte bei Frauen geringer ausgeprägt sein als bei Männern und damit auch die Gretchenfrage, was wer überhaupt als erlebte Gewalt empfindet und davon belastet wird. Gerade in einer Studie mit diesem Thema hätte mich die Auseinandersetzung mit diesem Punkt interessiert, den ich persönlich für wichtig halte.

__

Tut mir leid für den vielen Text, aber ich will da bei einem so kontroversen Thema nicht missverstanden werden.
Ich möchte meine Einwände wirklich nur als Kritik an manchen Formulierungen/Methoden in dieser konkreten Studie verstanden wissen und das eigentliche Ausgangs-Thema (s.o.) damit keinesfalls relativieren!
 
Zuletzt bearbeitet:
Dem Ausgangs-thread, dass dieser Aspekt (Gewalt durch Frauen) wenig Beachtung erfährt und vielen Leuten unbekannt sein dürfte, stimme ich zu.

Allerdings ein paar Anmerkungen zu dieser Studie (da gibt es einen link zu einem weiteren NDR-Artikel zu:

Vorab: Ich bin kein Statistiker und/oder Kriminologe. Da steht dick in der Überschrift sinngemäß "Jeder zweite Mann Opfer von häuslicher Gewalt". Etwas weiter unten dann die studieninterne Definition von häuslicher Gewalt:
Die Teilnehmer hätten am häufigsten psychische Gewalt (40 Prozent) erfahren, sagte der Mitautor der Studie Philipp Müller. Dazu zählten aggressives Anschreien, Beleidigungen und Demütigungen vor anderen. 39 Prozent litten unter dem Kontrollverhalten der Partnerin oder des Partners, Isolation und permanenten Schuldzuweisungen.

Das verstehe ich jetzt so, als wenn dort auch ein heftiger Krach unter Partnern als Gewalt gezählt wird?! Das fände ich dann schon diskutabel, weil es die Grenze dessen, was Gewalt ist, deutlich erweitert. Interessanter Weise haben dann zu Anfang nur 19 Prozent der Männer sich selbst als "Gewaltopfer" gesehen, und erst auf Nachfrage (!) dann 54% (!)...

Mal auf mich persönlich bezogen: Wurde ich schon mal von einer Partnerin aggressiv angeschriehen: Definitiv JA!
Würde ich mich deswegen als Gewaltopfer in der Partnerschaft sehen: Definitiv NEIN!
Wäre ich nach der Maßgabe der Studie dennoch ein Gewaltopfer: Definitiv JA!

Das ist dann halt für mich persönlich nicht unproblematisch, wenn man eine so weite Definition hat, dass die Teilnehmer sich selbst aus ihrer subjektiven Sicht in nicht unerheblicher Zahl garnicht als Opfer sehen. Wenn da keine Belastung empfunden wird, und das Ganze unter der eigenen "Wahrnehmungsgrenze" läuft, rechtfertigt dann diese Gewalt die obige Schlagzeile?
Da würde mich mal interessieren, wie hoch der Anteil der Befragten war, der ausschließlich DIESE Form der Gewalt (Anschreien) erlebt hat. Die Studie selber hab ich jetzt auf der HP des KFN leider nicht finden können.

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Umgekehrt sagten die befragten Männer in der gleichen Studie:

Im Hinblick auf die eigene Täterschaft gaben über die Hälfte der Männer an, selbst schon einmal Gewalt in einer Beziehung angewandt zu haben.

Provokant formuliert: Müsste dann nicht konsequenter Weise die Überschrift der Studie eher lauten: "Frauen sind (fast) genauso gewaltätig wie Männer"?
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Wie gesagt, bin ich kein Kriminologe, aber ein mMn weiterer nicht unerheblicher Punkt bleibt unerwähnt, und das ist eine physische Komponente: Wenn man als Mann Streit mit (s)einer Frau hat, dann ist man in der Regel, wenn dieser Streit bis auf die körperliche Ebene eskalieren sollte, nicht der unterlegene Teil, so dass da in der Regel kein weiteres Bedrohungsszenario besteht. Umgekehrt ist das etwas anders.

Mal ein selbsterlebtes Extrem-Beispiel (wenn auch nicht aus einer Partnerschaft), um in etwa zu verdeutlichen, worauf ich hinaus will:
War mit zwei Kumpels unterwegs und Spätabends noch in einer Pizzabude. Hinein torkelte eine ältere Frau, die erst das Gespräch mit uns suchte, und dann mehrfach versuchte, mir in den Schritt zu fassen und mir ihre Zunge in den Hals zu stecken.
War das jetzt streng juristisch eine versuchte sexuelle Belästigung nach §184 i StGB? Ja, definitiv. War es für mich unangenehm? Ja, auch. Fühlte ich mich als Opfer eines Sexualdelikts? Definitiv nicht! Ich konnte ihre Hände/ihren Kopf jederzeit und ohne Kraftaufwendung zur Seite abwenden; meine Kumpels lagen auf dem Boden vor Lachen, ebenso zu Anfang der Pizzabäcker (der sie dann rausschmiss). Da war einfach keine echte Bedrohungslage. Wenn man jetzt aber die Geschlechter tauscht, dann wirkt diese Geschichte schon anders und deutlich heikler: Eben ein besoffener Mann, der Frauen sexuell belästigt.

Dieses Sicherheitsgefühl der "körperlichen Überlegenheit" dürfte bei Frauen geringer ausgeprägt sein als bei Männern und damit auch die Gretchenfrage, was wer überhaupt als erlebte Gewalt empfindet und davon belastet wird. Gerade in einer Studie mit diesem Thema hätte mich die Auseinandersetzung mit diesem Punkt interessiert, den ich persönlich für wichtig halte.

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Tut mir leid für den vielen Text, aber ich will da bei einem so kontroversen Thema nicht missverstanden werden.
Ich möchte meine Einwände wirklich nur als Kritik an manchen Formulierungen/Methoden in dieser konkreten Studie verstanden wissen und das eigentliche Ausgangs-Thema (s.o.) damit keinesfalls relativieren!
Interessant mit deinem Beispiel. Ich würde dich hier schon als Opfer definieren. Du warst in dem Fall der Geschädigte. Das du im Zuge der Verteidigung des Vorfalls körperlich überlegen warst und somit keine Gefährdung bestand ist ja eher eine Reaktion darauf.

Es gibt sicher eine genaue rechtliche Definition von Opfer. Internet sagt: Kriminologie - Geschädigte Person im Verlaufe eines Verbrechens. Die Person wird in ihren Rechten verletzt. Diese Verletzung kann verschiedener Art sein.
Das wäre doch hier gegeben oder?

Aktuell definierst du für dich selbst dich nicht als Opfer obwohl doch genau das eingetreten ist. Du warst in deinem Recht verletzt.
Warum definierst du dich nicht als Opfer? Weil du körperlich überlegen warst.
Was passiert jetzt wenn (Entschuldigung für den umgangssprachlichen Begriff und das extreme Beispiel) ein Mannweib von 100 Kilo mit Oberarmen dicker als meine Beine das gemacht hätte?
Und du nicht so einfach abwehren hättest können? (Außer du bist Arnold 2.0 ;-) )

Bzw. Besseres Beispiel. Der schmächtige junge Mann macht sich an den weiblichen Thor heran.

*Edit. Meine Fragen sind rein Diskussion. Kein Angriff oder negativ gemeint! ?

Eingriffe in das Sicherheitsgefühl eines Menschen darf nie gut geheißen werden. Egal wie lapidar es ist. Weil jeder Mensch hat eine andere Hemmschwelle und ein anderes Sicherheitsempfinden. Es wurde halt aus der Vergangenheit so zu uns rüber gelernt -> "Männer weinen nicht" z.b.

Wie die Person dann in der Lage ist auf solche Eingriffe zu reagieren oder abzuwehren ist dann die nächste Frage.
 
Dann mal kurz meine Erfahrungen aus 10 Jahren Außendienst bevor ich zum "Bürohengst" wurde.

  • Im überwiegenden Teil der Fälle ging die Aggression vom männlichen Partner aus.
  • Körperliche Gewalt fand zu ca. 90 % von Männerseite aus statt.
  • In ca. 1/3 der Fälle waren beide Partner gleich aggressiv (war zumeist dann aber auch das entsprechende Klientel mit Suchproblematik, Sozialer Brennpunkt usw.)
  • In wenigen Fällen war die Frau der klar aggressivere Partner
  • In einigen wenigen Fällen wurde unter dem Vorwand "Häuslicher Gewalt" seitens Frau versucht den eigentlich ruhigen Partner (der zumeist Hauptmieter war) aus der Wohnung zu bekommen, bzw. wurde versucht das Mittel der Wohnungsverweisung/ Rückkehrverbot unter Vorspielen angeblicher Gewalt gegen den männlichen Partner auszunutzen.
  • Wenn es häufiger zu Fällen Häuslicher Gewalt an Männer kam, so fanden diese gehäuft unter gleichgeschlechtlichen Beziehungen statt.
  • Körperliche Gewalt von Frauen gegenüber Männern fand so gut wie nie statt, bzw. konnten so gut wie nie tatsächliche Verletzungen festgestellt werden. Das war bei Verletzungen von Männern an Frauen deutlich anders.
  • In fast der Hälfte der Fälle in denen eine Wohnungsverweisung/ Rückkehrverbot ausgesprochen wurde, wurde der oder die Täter/in von der oder dem Geschädigten vor Ablauf der Frist wieder in die Wohnung gelassen und angebotene Hilfe wurde nicht in Anspruch genommen.

Mein aus o.g. 10jähriger Berufserfahrung gezogenes Fazit:

  • Häusliche Gewalt Frau gegen Mann gab es und gibt es.
  • Drückt sich weniger in physischer sondern mehr in psychischer "Gewalt" aus.
  • In einigen Fällen ist aber ein klare Einteilung wer Opfer/ Täter ist nicht immer möglich, da in vielen Fällen beide Partner toxische Verhaltensmuster aufweisen.
  • Kam es zu tatsächlichen Körperverletzungen gingen diese zum weit überwiegenden Teil zum Nachteil der Frau
  • Die "Scham" sich an andere Stellen zu wenden, war im Mittel bei den Männern als Opfer wesentlich höher als bei den Frauen.

Wo ich hier klar gegen sprechen muss, ist die o.g. Vorstellung die Frau könnte sagen was Sie will und der Mann ist immer der "Untold" bzw. hat keine Chance.

Die meisten Delikte im Zusammenhang mit Häuslicher Gewalt sind "einfache" Körperverletzungsdelikte und Beleidigungen. D.h. i.d.R. Antragsdelikte. In NRW und meines Wissens in allen anderen Bundesländern werden diese Delikte im Rahmen Häuslicher Gewalt aber von Amts wegen verfolgt.

D.h. Ein Mann hätte mir aus Scham hundertmal versichern können, dass seine Frau keine Gewalt ausübt bis hin zum Einreichen eines Verzichts auf Strafantrag, in dem Moment wo sichtbare Verletzungen da sind oder Zweifel an den Aussagen da sind, wurden die entsprechenden Maßnahmen von staatlicher Seite eingeleitet.

D.h. das Bewusstsein Mann = immer Täter kann ich hinsichtlich der staatlichen Stellen in keiner Weise bestätigen.

Etwas anderes ist die gesellschaftliche Sichtweise. Hier sehe ich das (leider) ähnlich, dass man als vermeintlicher Täter Häuslicher Gewalt trotz Freispruch oftmals ein Stigma weg hat.

Das hat aber nicht nur etwas mit Häuslicher Gewalt zu tun. Ich nehme mal ein anderes Beispiel aus meiner Berufserfahrung:

Ein Mann hatte auf einer Tauschplattform eine ZIP Datei für eine Reparaturanleitung seines Motorrads heruntergeladen. In dieser ZIP-Datei befanden sich nach Öffnen aber einige Bilder mit kinderpornographischem Inhalt. Er sichert die Bilder, erstattet Anzeige und wird seitens der StA selbst als Beschuldigter geführt im Sinne "Selbstanzeige", mit Sicherstellung PC, Durchsuchung Wohnung usw.

Im Ergebnis wurde das Verfahren eingestellt, da ihm kein Vorsatz hinsichtlich der Beschaffung der Dateien nachgewiesen werden konnte.

Der Mann war gesellschaftlich erledigt und ist nach 1 Jahr weggezogen, da er im Umfeld den Makel des "Kinderschänders, weil da muss doch was dran sein" nicht mehr los wurde.

Die Studie selber halte ich aber ehrlich gesagt für wenig repräsentativ.

Es wurden 12.000 Männer im Alter von 18 bis ca. 70 Jahren für eine ONLINE Befragung angeschrieben. Davon haben gerade mal ca. 1200 also 10% teilgenommen.

Es wurden nicht nur konkrete Angaben wie "Wurden Sie geschlagen" abgefragt, sondern auch weichere Faktoren wie "Aggressives Anschreien". 39 % der Befragten gaben an unter dem Kontrollverhalten der Partner zu leiden, ohne jedoch zu spezifizieren wann ein Kontrollverhalten vorliegt, denn das ist oftmals auch eine sehr subjektive Empfindung.

Von den 1200 Rückläufen wurden gerade mal 16 Einzelinterviews geführt, obwohl sich 171 Interessenten gemeldet hatten.

Daraus dann eine Studie mit "Jeder 2. Mann in Deutschland erlebt Häusliche Gewalt" als Fazit zu nehmen, halte ich daher nicht für haltbar, das ist mir tatsächlich zu wenig fundiert. Ebenso verstehe ich die Einleitung des Threads nicht wonach der Mann aufgrund der Studie von der Frau geschlagen wird und man ihm nicht glaubt. Das Anschreiben an die ausgewählten Männer richtete sich explizit an Männer in hetero sowie gleichgeschlechtlichen Beziehungen sowie an Männer, die in keiner Beziehung sind.

Es ging in der Studie explizit nicht um Frau schlägt Mann, sondern generell inwiefern Männer generell Opfer häuslicher Gewalt sind.

Damit will ich auf keine Fall das Thema verharmlosen und ja die Scham sich als Mann Opfer häuslicher Gewalt zu erkennen zu geben ist aus meiner Sicht unnötig aber in jedem Fall ein großes Problem und mit Sicherheit präsent, aber wie o.g. kann ich mich dem Ergebnis der Studie und dem Fazit einiger hier aus der Studie nicht anschließen.

Zudem spielen einfach subjektive Eindrücke hier eine große Rolle. Hier mal eine Aussage eines Interviewten, der sich von den eintreffenden Polizeivollzugsbeamten nicht ausreichend als Opfer wahrgenommen fühlte:

"Es wurde halt eben damit begründet, dass sie mich halt eben als Aggressor gesehen haben, so da laut deren Aussage ich auch aufgelöst wirkte. Woraufhin ich dann auch argumentiert hatte „Ja klar, ich wurde gerade zusammengeschlagen, zwar jetzt physisch dadurch nicht verletzt, aber das wühlt trotzdem einen emotional auf. Und ja da hatten die dann kein Verständnis für, und ja hatten es dann halt auch damit begründet, der Satz ist tatsächlich auch gefallen, dass sie niemals halt irgendeine Mutter von ihrem Kind trennen würden. (Clemens)."

Und da muss ich eben leider auch sagen, dass ich als Beispiel diese Aussage "ich wurde zusammengeschlagen....ohne physisch verletzt zu sein" eben auch vor Ort "problematisch" sehen würde.


Weiterhin wurde auch solche Angaben der Männer dargestellt:

"Negativ wurden vor allem Polizeikontakte beschrieben, bei denen sich die Betroffenen durch die Einsatzkräfte nicht als Opfer wahrgenommen fühlten. Aus den Erzählungen der Betroffenen wurde deutlich, dass sich ihre Partner*innen in den seltensten Fällen geständig vor der Polizei zeigten. Im Gegenteil hätten sie häufig falsche Beschuldigungen vor der Polizei unternommen und behauptet, sie seien nicht die Täter, sondern die Interviewpartner hätten siegeschlagen. Letztendlich stehen die Polizisten in vielen Fällen also vor der Herausforderung unklarer Situationen, wer Täter*in und wer Opfer der Partnerschaftsgewalt ist, weil die Partner*innen laut der Erzählungen der Interviewpartner zu Falschaussagen neigten."

Das gleiche wurde in vielen Fällen oftmals aber auch von weiblichen Partnern im Umgang mit z.B. Rettungsdienst und Polizei berichtet.
Insbesondere war es für Frauen früher unheimlich schwer überhaupt gegen den männlichen Partner vorzugehen.

Bis 1997 war "Vergewaltigung in der Ehe" i.d.R. gerade mal strafrechtlich eine Nötigung.

Daher wie gesagt, ja wichtiges Thema und gerade bei Gewalt gegen Männern gehe ich auch von einem hohen Dunkelfeld aufgrund von "Scham" aus, allerdings sollte der Thread hier nicht zu einem:

"Der Mann zieht immer den Kürzeren", oder "Es gibt immer nur einen/ eine klare Täter(in) oder Opfer" verkommen, denn beides gibt aus meiner Sicht weder die Studie an sich, noch die Erfahrungen derer die in dem Bereich arbeiten/ arbeiteten wieder, wobei ich natürlich auch meine Aussage in der Hinsicht etwas differenzieren muss, dass es natürlich auch unheimlich viele Fälle gibt, in denen eindeutig klar ist wer der Aggressor ist, aber es gibt eben auch die Fälle in denen das was einige als "Gewalt" definieren in der Beziehung oder dem sozialen Umfeld von beiden Seiten die "Normalität" darstellt.

So genug WoT 😉.

Soweit dann meine Sichtweise dazu.

EDIT:
Meine vorherige Antwort hier an @Arellion habe ich gelöscht, da ich ihn missverstanden hatte und meine Aussage ihm gegenüber in der Form nicht ganz korrekt und unsauber formuliert war 😉
 
Zuletzt bearbeitet:
Warum definierst du dich nicht als Opfer? Weil du körperlich überlegen warst.
Was passiert jetzt wenn (Entschuldigung für den umgangssprachlichen Begriff und das extreme Beispiel) ein Mannweib von 100 Kilo mit Oberarmen dicker als meine Beine das gemacht hätte?
Und du nicht so einfach abwehren hättest können? (Außer du bist Arnold 2.0 ;-) )
Ja, genau DAS ist der Punkt:
In dem von Dir genannten Fall ist mein "Schutz", d.h. meine vermeintliche körperliche Überlegenheit weg und ich hab KEINE Aussicht auf effektive Notwehr mehr, das ist dann sowohl physisch wie psychisch ne ganz andere Kiste. In dem Fall würde ich mich definitiv als Gewaltopfer sehen...

Noch zwei kleine sprachliche Anmerkungen zur Studie:
-Mich würde interessieren, wie die Autoren "ihr" aggressives Anschreien von NICHT-aggressivem Anschreien (falls das überhaupt möglich ist) unterscheiden. Mag jetzt für manche als Erbsenzählerei erscheinen, aber wir reden hier von einer wissenschaftlichen Studie, und die sollte dann schon korrekt sein.
-Zum anderen das:
Die Teilnehmer hätten am häufigsten psychische Gewalt (40 Prozent) erfahren,
Wenn in dem umgangssprachlichen Paar "Psyche und Physis" nur zwei Begriffe vorkommen, dann bleiben ja, wenn 40% Prozent psychische Gewalt erlebt haben, immer noch 60% (alos mehr) für die physische Gewalt übrig. Stehe ich da logisch total auf dem Schlauch, oder macht das sprachlich einfach keinen Sinn?

  • Im überwiegenden Teil der Fälle ging die Aggression vom männlichen Partner aus.
  • Körperliche Gewalt fand zu ca. 90 % von Männerseite aus statt.
Man kann die Aufzählung auch noch dadurch ergänzen, dass in Fällen von Tötungsdelikten (Mord, Totschlag, KV mit Todesfolge) in einer Partnerschaft in Deutschland die Opfer zu 80 - 90% weiblich sind:
Dort unter Punkt "Vorkommen"...
 
@KharnForever
An sich ein sehr guter Beitrag. Meine Rolle missverstehst du aber offensichtlich sehr deutlich.
Ich habe nie behauptet, dass es immer eine klare Schuld oder Rollenverteilung gibt. Im Gegenteil habe ich der (nach meiner Deutung) Aussage widersprochen, dass immer beide schuld sind. Wie du daraus jetzt eine absolute Aussage oder ein Schwarz-Weiß-Denken auf meiner Seite hineininterpretierst - du schreibst im Gegensatz zu mir von "immer" und hast das sogar meinem Zitat hinzugefügt! -, ist mir wirklich schleierhaft! Ich möchte mal unterstellen, dass du dich da verlesen hast. Ansonsten wäre das schon ziemlich dreist.
 
Puh, sicherlich keiner der krasseren Fälle, durfte das aber mal am eigenen Leib erleben.
Hatte am Anfang meiner Zwanziger mal eine Beziehung mit ner Dame, die gefühlt immer gleich auf 180 ging.
Sie verlor praktisch die Kontrolle über sich und sagte dann die schlimmste Dinge, obwohl es nur um irgendwas Harmloses ging.
Das ging soweit das Sie auch manch mal Handgreiflich wurde.

Die Dame war aber nen guten Kopf kleiner und locker 35kg leichter als ich.
Bedroht habe ich mich also eigentlich nie gefühlt.
Was aber nicht bedeutet das Sie mich nicht auch mal richtig verletzt hat.
Einmal führte das dazu, das ich als Konsequenz ne Kniestütze tragen musste und fast drei Wochen lang nicht richtig gehen konnte.
Wenn Sie Rot sah, gab es da halt praktisch keine Grenzen mehr bei Ihr.

Tatsächlich habe ich damals darüber mit meinen Freunden gelacht und wir haben uns sogar gemeinsam über mich lustig gemacht..
In der Situation selbst realisiert man das glaube ich gar nicht richtig.
Mir ging es zumindest so.
Erst viel später merkte ich wie verdammt Scheisse das alles wirklich war.
Vor allem der ganze Psychoterror.

Damals habe ich mir an diesen Situationen immer mit die Schuld gegeben, und Ihr Verhalten sogar nach außen hin verteidigt.
"Gar nicht so Wild, hat halt Feuer, ich war unsensibel bla bla."

Da ich aber mit der Dame zusammen lebte, und nicht nach Haus zurück wollte, solange es nicht unbedingt nötig war.
Steckte ich in der Sache am Ende länger Drinne als ich hätte sollen.
Am Ende war es nur ne Abgefahrene Erfahrung aus der ich lernte, auf was ich in Zukunft bei der Partnerwahl besser achten sollte.
Und ich kann darüber mittlerweile sogar lachen.

Aber ich kann mir leicht vorstellen, das wenn man aus so ner Sache nicht so einfach raus kommt,
das dass einen wirklich richtig übel zermürben kann.

Ne Frau muss ich denke ich gar nicht erst "Stärker" sein, damit es gerechtfertigt sein kann, das man einem Mann aus so ner Sache einen Rückzugsort Anbietet.
 
Interessant mit deinem Beispiel. Ich würde dich hier schon als Opfer definieren. Du warst in dem Fall der Geschädigte. Das du im Zuge der Verteidigung des Vorfalls körperlich überlegen warst und somit keine Gefährdung bestand ist ja eher eine Reaktion darauf.

Es gibt sicher eine genaue rechtliche Definition von Opfer. Internet sagt: Kriminologie - Geschädigte Person im Verlaufe eines Verbrechens. Die Person wird in ihren Rechten verletzt. Diese Verletzung kann verschiedener Art sein.
Das wäre doch hier gegeben oder?

Aktuell definierst du für dich selbst dich nicht als Opfer obwohl doch genau das eingetreten ist. Du warst in deinem Recht verletzt.
Warum definierst du dich nicht als Opfer? Weil du körperlich überlegen warst.
Was passiert jetzt wenn (Entschuldigung für den umgangssprachlichen Begriff und das extreme Beispiel) ein Mannweib von 100 Kilo mit Oberarmen dicker als meine Beine das gemacht hätte?
Und du nicht so einfach abwehren hättest können? (Außer du bist Arnold 2.0 ;-) )

Bzw. Besseres Beispiel. Der schmächtige junge Mann macht sich an den weiblichen Thor heran.

*Edit. Meine Fragen sind rein Diskussion. Kein Angriff oder negativ gemeint! ?

Eingriffe in das Sicherheitsgefühl eines Menschen darf nie gut geheißen werden. Egal wie lapidar es ist. Weil jeder Mensch hat eine andere Hemmschwelle und ein anderes Sicherheitsempfinden. Es wurde halt aus der Vergangenheit so zu uns rüber gelernt -> "Männer weinen nicht" z.b.

Wie die Person dann in der Lage ist auf solche Eingriffe zu reagieren oder abzuwehren ist dann die nächste Frage.

Richtig.

Man sollte auch nicht meinen, nur weil eine Person weiblich, z.b. unter 1,70m ist und unter 65kg wiegt.. keineswegs hilflos oder ungefährlich ist, auch wenn sie einem durchschnittlichen Mann erstmal unterlegen sein dürfte.

Ich würde meinen das Polizisten und Angestellte in Psychatrischen Einrichtungen schon das ein oder andere mal erlebt haben dürften, wie gut/stark/ausdauernd sich eine deutlich kleinere weibliche Person gegenüber 1-2 Männern behaupten kann.

Noch dazu sollte man nicht vergessen, dass auch Frauen ins Gym etc. gehen.. und einer Frau siehst du so schnell nicht an, dass die bereits z.b. "Planks" mit 50kg auf dem Rücken macht.

Riesige dicke Muskeln, bedeuten nicht automatisch, dass man unglaublich viel Kraft hat.

Noch dazu, lernt man in gewissen Kursen, dass der menschliche Körper empfindliche Schwachstellen hat und wenn man diese richtig trifft/zu greifen bekommt, es fast egal ist wieviel größer und stärker der andere ist.

Das man sich als Mann nicht so schnell bedroht fühlt, hängt wohl zum einen mit der Erziehung zusammen und zum anderen, entweder dass unsere Hormone da auch noch eine Rolle spielen dürften oder aber die Erfahrung sagt, dass man gegenüber der Frau erstmal keine Angst haben müsste. Nach dem Motto, was soll denn schon passieren?!
 
Zuletzt bearbeitet:
Richtig.

Man sollte auch nicht meinen, nur weil eine Person weiblich, z.b. unter 1,70m ist und unter 65kg wiegt.. keineswegs hilflos oder ungefährlich ist, auch wenn sie einem durchschnittlichen Mann erstmal unterlegen sein dürfte.

Ich würde meinen das Polizisten und Angestellte in Psychatrischen Einrichtungen schon das ein oder andere mal erlebt haben dürften, wie gut/stark/ausdauernd sich eine deutlich kleinere weibliche Person gegenüber 1-2 Männern behaupten kann.

Noch dazu sollte man nicht vergessen, dass auch Frauen ins Gym etc. gehen.. und einer Frau siehst du so schnell nicht an, dass die bereits z.b. "Planks" mit 50kg auf dem Rücken macht.

Riesige dicke Muskeln, bedeuten nicht automatisch, dass man unglaublich viel Kraft hat.

Noch dazu, lernt man in gewissen Kursen, dass der menschliche Körper empfindliche Schwachstellen hat und wenn man diese richtig trifft/zu greifen bekommt, es fast egal ist wieviel größer und stärker der andere ist.

Das man sich als Mann nicht so schnell bedroht fühlt, hängt wohl zum einen mit der Erziehung zusammen und zum anderen, dass unsere Hormone da auch noch eine Rolle spielen dürften.
Genau diese Interpretation wollte ich eigentlich vermeiden. Darum hatte ich ein klar verständliches Extrembeispiel genannt.

Es ist mir vollkommen klar das ein äußerliches Erscheinungsbild nichts über Kraft/Technik/Verrücktheit aussagt. Ähnlich dem Spruch bei Autos "fehlende PS werden durch Wahnsinn ersetzt" passt das auch auf Menschen. Ich kannte Mal einen im Zivildienst, der war 1,60 groß und hat als Türsteher gearbeitet. Unser 1,90m großer Zivi-Chef welcher geboxt hat wäre der einzige gewesen der eine Chance gegen den gehabt hätte wenn es hart auf hart gekommen wäre.

Für die Anschauung und Diskussion welche schriftlich eher unkomfortabel ist, habe ich halt das Beispiel gewählt.
 
Genau diese Interpretation wollte ich eigentlich vermeiden. Darum hatte ich ein klar verständliches Extrembeispiel genannt.

Es ist mir vollkommen klar das ein äußerliches Erscheinungsbild nichts über Kraft/Technik/Verrücktheit aussagt. Ähnlich dem Spruch bei Autos "fehlende PS werden durch Wahnsinn ersetzt" passt das auch auf Menschen. Ich kannte Mal einen im Zivildienst, der war 1,60 groß und hat als Türsteher gearbeitet. Unser 1,90m großer Zivi-Chef welcher geboxt hat wäre der einzige gewesen der eine Chance gegen den gehabt hätte wenn es hart auf hart gekommen wäre.

Für die Anschauung und Diskussion welche schriftlich eher unkomfortabel ist, habe ich halt das Beispiel gewählt.
Ich finde dass es aber dennoch ruhig so gesagt werden sollte.

Immerhin ist das ja der Punkt, wieso es oftmals ins lächerliche gezogen oder verharmlost wird, falls einem überhaupt jemand glaubt !

Edit:
Und was nützt es dir ein 1,94m großer Mann zu sein mit vll 98kg Masse, wenn du nichts ahnend schläfst ?!
 
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Reaktionen: Arellion
@Arellion

Ich hatte dieses Passus:"

In diesem Punkt muss ich dir klar widersprechen. Zumindest falls du damit meinst, dass irgendwie immer beide irgendeine Verantwortung tragen. Denn sehr oft ist gerade das nicht der Fall und es gibt ganz klar eine/n reinen Täter/in und ein reines Opfer.

Ansonsten tatsächlich ein sehr wichtiges Thema, auch wenn man natürlich sehr aufpassen muss, dass das nicht zu einseitig wird. Ein deutlich höheres Maß an Aufmerksamkeit braucht das Thema allemal.

EDIT
Das mit dem Daumen nach unten war eine ungewollte Autokorrektur. Daher umgeschrieben, ohne den Inhalt zu ändern.

tatsächlich beim ersten Lesen durch die Wörter "gibt ganz klar" und "reiner Täter, reine Täterin" so verstanden, dass es für dich schon eine ziemlich eindeutige allgemeine Täter/ Opferrolle gibt. Ein "immer" habe ich meiner Meinung nach deinem Zitat jedoch nicht hinzugefügt.

Bei zweiten Lesen sehe ich aber ein, dass man aus meinem Post dieses "immer" in deine Aussage hineininterpretieren könnte, was aber von mir nicht beabsichtigt war und sich auch aus deinem Post so nicht ableiten lässt. Insofern werden ich diesen Passus in meiner Aussage löschen.

Vermutlich haben die Wahl der Wörter "Sehr oft" "ganz Klar" und "reiner Täter(in)" da bei mir einen falschen Eindruck hinterlassen und ich habe dann nicht sauber genug formuliert.

Nichts desto trotz finde ich ein mögliches Ergebnis vorweg zu nehmen, ohne auf die Antwort zu warten nicht so optimal (der Part mit dem Dreist).

Nachfragen nach dem Schema:" Ich gehe von einem Versehen aus, wenn nicht dann finde ich das von dir aber (...)," finde ich persönlich in der Kommunikation nicht so angenehm, insbesondere da eine einfache Nachfrage und Erklärung, das Missverständnis genauso geklärt hätte. Nur mal als Eindruck wie das bei mir ankam, soll aber auch gut sein dann 😉.

Ansonsten finde ich deine Nachfrage gut, auch dass es dann direkt geklärt ist. Mir kommt es nur vor, als hättest du dich da doch schon etwas angegriffen gefühlt und daher so formuliert und das war wirklich nicht meine Absicht 😉.

@Performer of Miracles

Zu dem ab wann Mann/ Frau sich bedroht fühlen, finde ich selbst schwierig etwas zu sagen, da dass wirklich so viel vom subjektivem Empfinden und gelernten Mustern abhängt.

Wo ich dir aber Recht gebe, hinsichtlich dem Unterschätzen der "Fähigkeiten" von weiblichen aggressiven Personen.

Einsatzanlässe einen betrunkenen randalierenden "Rocker" zu beruhigen fand ich weniger bedrohlich als Einsätze bei denen man z.b. eine demente abgängige alte zierliche Dame irgendwie in den RTW und zurück ins Altenheim bringen musste, oder die 40 Kilo wiegende drogensüchtige Obdachlose Teenagerin.

Beim besoffenen Rocker hatte ich selbst weniger Hemmschwelle auch mal "härter" anzupacken und meistens hatten Griffe auch mehr Wirkung, da mehr Muskelmasse (ohne richtiges Training daher mit verkürzten Bändern 😉 ) auch echt weh tun können, die 40 Kilo Jugendliche aber gar nichts mehr spürt und so wendig und knochig ist, dann man die kaum packen konnte und man bei der alten Dame sich den Haß aller umstehenden aussetzten, weil man halt leider irgendwann die Dame mit unmittelbarem Zwang in den RTW fixieren muss und man egal wie sanft man anpackt IMMER als Brutalo da steht.

Bitte jetzt nicht pauschal oder als Frauenbashing verstehen, aber bei uns (egal ob Kollege oder Kollegin) gab es keinen schlimmeren Einsatz als betrunkene/ Randalierende weibliche Person. Das ist eine ganz andere Art der Aggression und mich haben diese Einsätze tatsächlich wesentlich mehr belastet und waren für mich anstrengender, als der männliche Part dazu OBWOHL die Wahrscheinlichkeit einer körperlichen Konfrontation beim betrunkenen Mann um ein vielfaches höher war.

Der Widerspruch ist mir bewuß und ich könnte für mich noch nicht einmal eine plausible Erklärung geben.

Ich kann dabei natürlich auch nur aus meinen Erfahrungen sprechen und die sind daher natürlich nicht repräsentativ.

Ich selber habe es aber nie erlebt, dass eine Frau einem Mann körperlich bei einer Häuslichen Gewalt so überlegen war, dass er sich nicht wehren konnte.

Vielmehr war es so, dass die Männer eben auch unheimlich dadurch in Ihrem Selbstbild litten, da Sie genau wussten, dass Sie der Frau körperlich überlegen waren, diese Überlegenheit aber aus Liebe oder ggfs. falschem Verständnis (Frau hat gerade Depressionen, schwere Zeit usw.) und natürlich auch aus der Furcht vor gesellschaftlichen Konfessionen (Mann darf Frau nicht schlagen) eben nicht nutzen. Auch nicht um sich zu verteidigen.

Ich maße mir nicht an das Empfinden dieser Männer nachvollziehen zu können, aber ich kann dir selbst sagen (Bespiel mit der alten Dame) wie schwierig es sein kann körperliche Gewalt gegen jemanden einzusetzen, der einem klar unterlegen ist. Insbesondere wenn man sich danach der Bewertung anderer ausgesetzt sieht.

Und bei psychischer Gewalt, ich glaube da gibt es so viele Formen (egal ob Mann/ Frau) ich glaube, da kann sich keine von frei sprechen so resistent zu sein, dass er bei ungünstiger Konstellation noch doch einige Zeit braucht um überhaupt zu erkennen was da gerade mit ihm/ ihr geschieht.

Gerade am Anfang einer Beziehung, wenn die "Hormone" noch verrückt spielen glaube ich schon, dass man schnell eigentliche Warnzeichen übersehen kann und Gewalt in Beziehung kommt i.d.R. ja nicht sofort, sondern eskaliert ja mit der Zeit immer weiter.

Im Resumee würde ich für mich tatsächlich sagen, dass sich hinsichtlich des Aggressionspotentials Frauen und Männer nicht groß unterscheiden, sehr wohl aber in der Form und Art der gelebten Aggression.

Fairerweise muss ich aber auch sagen, dass ich schon eine ganze Weile von der "Straße" weg bin und ich mich zumindest nicht daran erinnern kann, dass es zu meiner Zeit so etwas wie zum Teil heute gegeben hat, dass Mädchengangs andere Mädchen/ Jungen schikanieren.

Aber wie gesagt, soll bitte bitte nicht als Frauenbashing verstanden werden, aber wenn ich z.B. mit unseren Kollegen hinsichtlich Jugendkriminalität spreche, dann stellen die auch fest, dass sich diese "alten" Rollenbilder was gerade auch körperliche Gewalt angeht, derzeit wandeln und leider gerade bei den Jugendlichen nicht zum Guten.

Dennoch steht das natürlich noch in keinem Vergleich hinsichtlich der gerade physischen Aggressionsdelikte durch Männer, ist aber eben auch nicht mehr so eindeutig wie vor 20 Jahren.
 
Zuletzt bearbeitet:
Vielmehr war es so, dass die Männer eben auch unheimlich dadurch in Ihrem Selbstbild litten, da Sie genau wussten, dass Sie der Frau körperlich überlegen waren, diese Überlegenheit aber aus Liebe oder ggfs. falschem Verständnis (Frau hat gerade Depressionen, schwere Zeit usw.) und natürlich auch aus der Furcht vor gesellschaftlichen Konfessionen (Mann darf Frau nicht schlagen) eben nicht nutzen. Auch nicht um sich zu verteidigen.
Ganz genau. ?
Und dadurch ist es eben so, als wären einem die Hände gebunden.. vor allem aber, will man das auch nicht machen müssen!

Und selbst wenn du ins Auto flüchtest und 1-2h Sinnlos Abends durch die Gegend fährst, sobald du zurück ins Haus kommst, ging es nicht selten direkt weiter..