Salü,
ich wußte nicht wohin. Habe noch keinen Geschichten-Tread zu AoS gefunden, falls es hier falsch sein sollte, bitte verschieben. Danke.
ich habe damals mit WHF nach der 6ten aufgehört und jetzt mit AoS wollte ich wieder anfangen, da es ein komplett neues System ist. So zu sagen ein Neuanfang 🙂
Vor allem freute mich der Umstand der Übegangswarscrolls der Dunkelaelfen. Da ich schon einiges Besitze, ist für mich der Anfang net so schwierig. Mir gefallen sie von der Stimmung und der Umsetzung her. mal sehen was die Zukunft für die Aelfen bereit hält.
Zur Story muß ich sagen, das sich mein Hintergrundwissen auf das Beschränkt, was ich hier im Forum gelesen hatte. Ich besitze die Grundbox nicht, da ich die Regeln und relevanten Scrolls ja runterladen kann 🙂
Seht mir bitte anfängliche unpässlichkeiten nach oder schreibt was anders ist und nu viel Spaß und hoffe sie gefällt. Ist etwas länger geworden xD
Ich habe mal den Titel geändert.
Dramatis Personae:
Die Handelskarawane kam in dem Schlamm des Vortages nur mühsam voran und dies betrübte die gute Laune Kaufmannes Hermes Brandner. Mittlerweile war die Nacht heraufgezogen und ein kühler Wind hatte die Regenfront vertrieben. Da er es eilig hatte, ließ er die Nacht durchfahren, um den engen Zeitplan wieder einhalten zu können. Das Portal zur nächsten Welt war nur an wenigen Stunden des Tages geöffnet und er beabsichtigte nicht, hier länger als nötig zu bleiben. Die karge und triste Landschaft, aufgelockert durch unzählige Hügel und Berge brachte ihm Depressionen. Das feuchte und kalte Wetter war schlecht für seine Knochen, während ihn ein Schnupfen im griff hatte. Nein! Er mußte schnellstens weiter und das am bsten noch Vorgestern! Hinter ihm kniete eine junge Frau, gekleidet in ein luftiges Seidengewand und bot ihm eine Auswahl delikater Köstlichkeiten an. Mit spitzen Fingern angelte er sich etwas vom Silbertaplett und schob sich die Frucht schlürfend in den Mund. Morgen Mittag würden sie den Handelsposten erreichen, um dort die Vorräte auf zu füllen und die Tiere zu versorgen oder aus zu tauschen. Zum Schutze vor Räuberbanden hatte er eine Söldnertruppe angeworben, da er der Meinung war, das seine Wachen nicht ausreichen würden Es hatte in diesem Punkt zwar eine heftige Diskussion mits einen Vorarbeiter Stefan gegeben, aber Hermes hatte sich durchgesetzt und so mußte der ehemalige Soldat wohl oder übel einlenken. Gelangweilt betrachtete er die vorüber ziehende Landschaft und gähnte ausgiebig.
Hin und wider passierten sie riesige Statuen, welche Sigmar und seine Himmelskrieger darstellten. Jede von ihnen umgab eine Aura des Schutzes und so war es nicht verwunderlich, das sich in deren Schatten Menschen angesiedelt hatten.
Seine Lagerstätte schaukelte leicht, da sie auf dem Rücken eines Elefanten gebettet lag und das trug nicht gerade zur Verbesserung seiner Laune bei.
Mit einem Stock, an dessen Spitze eine zeigende Hand aus Gold angebracht war, stach er durch einen Vorhang nach draußen und zitierte seinen Vorarbeiter zu sich „Herr?“, hörte er es nach wenigen Augenblicken von unten herauf. Die junge Frau nahm einen weiteren Stab, an dem ein kreisrunder Spiegel befestigt war und hielt ihn so, das der Händler von seiner liegenden Position heraus den Mann am Boden sehen konnte. Hermes grinste, er mochte es, wenn er so von oben auf seine Untergebenen herunter sehen konnte. Es hatte etwas königliches und machtvolles an sich „Sagt, Stefan. Wie lange wird es noch dauern, bis wir die Stadt erreichen sollten?“. Der kräftige Mann mit der Peitsche überlegte kurz, ehe er antwortete „Ich schätze mal morgen zur Mittagsstunde erreichen wir den Posten.“. Mißmutig grunzte der Händler darüber und mit einer hektischen Geste, signalisierte er der Frau ihre neue Aufgabe und schloss genießerisch die Augen. Sie verzog angewidert das Gesicht und fügte sich doch ihrem Schicksal, massierte dem Kaufmann die fleischigen Schultern. Er brummte mürrisch, als er sich die folgenden Stunden inmitten dieser Einöde vorstellte. Hermes seufzte und lächelte bei den sanften Berührungen, wenigstens war die Gesellschaft nach seinem Geschmack.
Bösartig, blitzende Augen verfolgten die Karawane auf ihrem Zuge über die Ebene und der adlige Dunkelaelf lächelte. Viel Beute war dort unten zu holen und er überschlug kurz den Gesamtwert der vorbei ziehenden Waren und Sklaven. Dann ertönten Schritte, welche die Anhöhe hinaufstapften und im aufgeweichten Boden schmatzende Geräusche hinterließen. Als sich Asray Sturmklinge umdrehte, erkannte er Tuluhr im Mondlicht. Der dunkle Paladin war seine rechte Hand und Stellertreter. Der kräftige Aelf blieb in einem angemessenen, respektvollen Abstand vor ihm stehen und neigte ehrfurchtgebietend sein Haupt „Ihr habt mich rufen lassen, mein Lord.“. Der Angesprochene antwortete nicht sofort, sondern deutete die Steilwand hinab und Tuluhr zögerte einen Augenblick lang, ehe er der Aufforderung folge leistete und näher an die Felskante rückte. Der Schreckenslord war nicht gerade dafür bekannt, das er seine Untergebenen gut behandelte, egal welche Stellung oder Rang derjenige bekleidete. Als er die Karawane ebenfalls erblickte, mußte der Paladin grinsen „In der Tat. Die Beute würde reichhaltig sein und menschliche Sklaven lassen sich immer gut verkaufen!“. Doch Asray schüttelte entschlossen seinen Kopf, das der rote Haarschopf herumwirbelte „Diesmal nicht! Keine Gefangenen!“, befahl er mit fester Stimme. Tuluhr wollte etwas erwidern, doch als der Adlige entschlossen eine Hand auf den Knauf seines Draich legte, schluckte er die Bemerkung widerwillig herunter „Wie ihr verlangt, mein Lord! Die Streitmacht ist bereits in Position und sie wird auf Euer geheiß hin angreifen.“. Sturmklinge nickte und wand sich von dem Aelfen ab, dann marschierte er die Anhöhe herunter und begab sich zu seinen Truppen auf der Ebene zurück.
Der Paladin sah noch einmal zu den Menschen herunter „Was für eine Verschwendung!“, presste er enttäuscht zwischen seinen dünnen Lippen hervor.
Stefan schritt die Karawane von vorne bis hinten hin ab, vorbei an Packtieren und Ochsenkarren. Alle waren sie voll beladen mit den Waren aus verschiedenen Welten und eine angeheuerte Söldner unterstützten die reguläre Truppe des arroganten Händlers Hermes Brandners im Falle eines Angriffes durch Räuber- oder Chaosbanden. Stefan mochte seinen Arbeitgeber nicht besonders! Diese herablassende Art und Weise, wie er mit seinen Angestellten umsprang, als wären sie sein persönlicher Besitz und er könne mit ihnen nach belieben verfahren. Ihm tat vor allem das junge Mädchen leid, welches wie eine Sklavin gehalten wurde und sie ihm zu jeder Zeit gefällig sein mußte. Der einzige Wehrmutstropfen war allerdings die Bezahlung. Der Pfeffersack ließ sich in dieser Hinsicht nicht lumpen und seine Angestellten brauchten zumindest keinen Hunger leiden. Aber alles hatte seinen Preis! Mit Argwohn und Mißtrauen betrachtete er die Mietklingen, welche gelangweilt die Flanken sicherten. Dem Vorarbeiter waren die Männer und Frauen nicht geheuer, sie machten allesamt einen wilden und rauen Eindruck. Man hätte sie auch mit einer Bande Wegelagerer verwechseln können, aber Hermes hatte nicht auf ihn hören wollen. Die Söldner verlangten für seinen Geschmack zuwenig Sold für diesen Auftrag und das machte ihn stutzig. Aber der Händler war begeistert, er hatte Gold gespart und das war für ihn das wichtigste. Stefan hatte seinen Männern schließlich aufgetragen, die Söldner im Auge zu behalten und er selbst kümmerte sich um ihren Anführer: Roland Hagenbeck. Hoffentlich würden sich seine schlimmsten Befürchtungen nicht bestätigen und sie den Handelsposten ohne Zwischenfälle erreichen.
Roland Hagenbeck sah dem Vorarbeiter grimmig hinterher. Dieser Kerl beobachtete ihn jetzt, seit dem sie aufgebrochen waren und das machte ihn nervös. Ahnte er etwas? Nein, das konnte nicht sein. Dazu war alles zu gut geplant gewesen und seine Leute hielten sich schweigsam. Dieser Regen kam ihm auch sehr gelegen und er beschloss, während dieser Nacht sein Vorhaben in die Tat um zu setzen und es war ja nicht das erste mal, das er seinen Arbeitgeber hintergangen hatte. Es durfte nur niemand Überleben, der später von dem Überfall berichten konnte. Er grinste und entblößte dabei seine schwarzen Zahnstümpfe. Bald konnten sie alle in Saus und Braus leben, zumindest für eine Weile. Das Söldnergeschäft war hart und das Leben zu kurz, man mußte es genießen, solange es noch ging. Er schielte zu dem Elefanten herüber und stellte sich die Konkurbine des Pfeffersackes vor. Wie sie ihm, Roland, zu willen war und er über die zukünftige Sklavin gebot. Er wurde unruhig und konnte die Warterei nicht mehr länger ertragen. Nein! Sie würde sein werden, ob es ihr gefiel oder nicht. Diese Nacht mußten sie zuschlagen! Roland ging seine Männer ab und gab das vereinbarte Zeichen, sie machten sich vorsichtig bereit und warteten auf den richtigen Moment. Die Söldner hielten sich immer, soweit möglich, hinter oder neben den regulären Karawanenwachen auf. Ein schneller Hieb in den Rücken war sicherer als ein feindliches Schwert im Bauch! Roland hatte gerade das Ende erreicht, als die Karawane plötzlich stoppte. Er lächelte, wie passend!
Der Vorarbeiter eilte nach vorne und rief zum Tiermeister hinauf „Warum lasst ihr halten? Was ist los?“. Der alte Mann beugte sich ein Stück weit nach unten und formte mit den Händen einen Trichter vor seinen dürren Lippen „Hört ihr das?.“. Stefan sah sich um, konnte aber auch nichts vernehmen „Ich sehe und höre nichts. Johann.“. Der Alte deutete nach Westen „Von dort. Ihr müßt genauer hinhören, etwas nähert sich uns.“. Diesmal schloss der Vorarbeiter die Augen und konzentrierte sich. Diesmal konnte er tatsächlich etwas hören: Das Klirren von Metall und entferntes Rufen „Für wahr, ihr habt recht! Ich werde den Händler davon in Kenntnis setzen.“, gab er dem Tiermeister bekannt und dieser nickte. Stefan erstaunte dieser Alte immer wieder, der hatte Ohren wie ein Luchs und die Augen eines Adlers. Wenn er dem Gerede der Männer glauben schenkte, so soll seine Mutter eine Elfe gewesen sein. Er trat neben die Sänfte und schon erschien wieder der Spiegel „Was ist los? Warum stoppen wir? Zeit ist Gold!“, brüllte er fast „Herr! Ich befürchte, das wir angegriffen werden. Von Westen her nähert sich anscheinend eine große Truppe.“. Hermes sah ebenfalls in die Richtung und öffnete gerade den Mund zum Sprechen, als ein halbes Dutzend großer Speere in die Flanke des Elefanten schlugen und diesen zu Fall brachten. Der verschwand wieder in der Sänfte, ehe sie außer Sicht verschwand und auf der anderen Seite mit einem hölzernen Krachen auf den Boden schlug. Ein schriller Schrei folgte, der aber schnell wieder verstummte „Was zum Henker!“, sprach Stefan überrascht, als entlang der Karawane wilde Kämpfe ausbrachen. Jetzt sah er seinen Verdacht bestätigt und zog seine Axt, anscheinend waren die Söldner mit den Angreifern im Bunde und hatten nur auf den richtigen Moment gewartet! Wütend stürzte er sich in den Kampf und hieb einem der Mietklingen den Kopf von den Schultern. Sie mußten sich beeilen, ehe die Komplizen der Verräter hier eintreffen würden.
Die Karawane war gerade noch in Schußweite und die Besatzung der Kriegsmaschine beobachtete zufrieden, wie der Dickhäuter blutüberströmt zur Seite kippte und liegen blieb. In aller Seelenruhe luden sie die Repetier-Speerschleuder wieder nach und machten sich für die nächste Salve bereit.
Tuluhr kehrte ebenfalls zu der kleinen Überfallstreitmacht zurück und schlug seinem Haussklaven den gepanzerten Handschuh in das, ohnehin schon, geschundene Gesicht. Mit wenig Befriedigung vernahm der Paladin das Brechen des Schädelknochens und knurrte enttäuscht. Er hatte alle Wut und Zorn in diesen Schlag gelegt und jetzt fiel der Mensch einfach nur blutüberströmt zu Boden. Aber noch bevor der Körper ins Kippen geriet, ergriff Tuluhr die Zügel aus den bebenden Händen und stieg in den Sattel seiner Kampfechse. Brachhus brüllte seine Wut hinaus und wühlte mit der Schnauze in den Eingeweiden des röchelnden Mannes.
Asray Sturmklinge überblickte die kleine Streitmacht von seiner zentralen Position heraus und die exakt ausgerichteten Reihen der Speer- und Schwertträger erfüllten sein schwarzes Kriegerherz mit unbändigen Stolz. Hinten, im linken Flügel, sah er die Echsenritter mit flatternden Bannern und Tuluhr im Steigbügel seiner Kampfechse Brachhus aufgerichtet stehen. In einer langgezogenen Geste zog der Schreckenslord schließlich den Zweihänder und hob ihn über den Kopf und ließ die geschwungene Klinge zweimal kreisen und Stille legte sich wie ein Leichentuch über die Streitmacht, als jeder anwesende Aelf seinen Blick auf ihn gerichtet hielt und das Signal zum Angriff abwartete. Der Schreckenslord zögerte diesen Moment noch einige Augenblicke weiter hinaus, bis man die Anspannung in der Luft praktisch fühlen konnte. Dann stieß er die geschwungene Klinge nach vorne und einhundert Kehlen schrien den Schlachtruf ihres Anführers hinaus:
„Für Malerion und Sturmklinge, auf zu Tod und Verderben!“,
dann marschierte er voraus und seine Krieger folgten ihm in ein weiteres Gemetzel.
Brüllend sprang die Echse nach vorne und beschleunigte rasch in einen schnellen Trab, da sie das Fleisch der verletzten Menschen und das Blut des sterbenden Elefanten witterte. Hinter ihm konnte Tuluhr die übrigen Echsenritter seiner Truppe hören, wie sie sich ebenfalls an dem Geschrei der Armee beteiligten und anschließend stürmten sie mit gesenkten Lanzen vorwärts. Heute würde der Boden dieses Landes abermals mit dem Blut der Menschen getränkt werden und Malerion würde mit ihnen zufrieden sein!
Stefan rang gerade mit einem der Söldner am Boden, nachdem beide Männer ihre Waffen im Getümmel verloren hatten und die Mietklinge ihn mit sich herunter gerissen hatte. Fausthiebe und Kopfstöße wurden ausgeteilt, zustoßende Kniee suchten den Unterleib des jeweils anderen. Schließlich gewann der Vorarbeiter die Überhand und er konnte seine Hände um den Hals des verräterischen Abschaums legen. Röchelnd rang der Söldner nach Luft und seine Gegenwehr wurde langsam immer schwächer, als plötzlich hinter den beiden ein lautstarker Tumult ausbrach. Knurrende und schnappende Echsen erschienen und stürzten sich auf die sich bekämpfenden Menschen, während ihre Reiter lange Lanzen und scharfe Schwerter in die Leiber ihrer Opfer trieben. An ihrer Standarte baumelten Schädel und andere grausige Trophäen besiegter Feinde, welche die Echsenritter ehemals bezwungen hatten. Es waren nicht viele Aelfen, aber sie reichten aus, um die überraschten Menschen zurück zu treiben und der brutale Angriff trug sie fast durch die Reihen der Kämpfenden. Einige von diesen verloren die Nerven und versuchten zu flüchten oder legten die Waffen nieder, um sich zu ergeben. Die Ritter machten allerdings jeden erbarmungslos nieder und schlugen eine blutige Bresche in die Kämpfer der Karawane. Das Schlachten begann...
Allmählich überwanden die Söldner und Wachen langsam den ersten Schock und vereinten ihre Kräfte, kämpften nun zusammen gegen den gemeinsamen Feind. Aber Stefan wußte, waren die Exilanten erst einmal besiegt, so würde das unterbrochene Gefecht mit höchster wahrscheinlickeit wieder aufgnommen werden. Er fand seine Axt wieder und konnte nur noch hoffen, das die Söldner im weiteren Kampfverlauf zu hohe Verluste erlitten und deshalb keine Lust mehr auf eine Fortsetzung hatten. Seite an Seite trotzten sie jetzt dem ungestühmen Angriff der berittenen Aelfen trieben sie sogar zurück. Es waren zuwenige, um gegen die Überzahl der Menschen an zu kämpfen. So zogen sie sich erst einmal zurück und sammelten sich in einiger Entfernung neu, im Hintergrund konnte der Vorarbeiter bereits die Gestalten der nachfolgenden Infanterie erkennen und ihre Kampfschreie hallten über die Ebene „Angriffslinie bilden!“, schrien Stefan und Roland fast gleichzeitig und die menschlichen Kämpfer formierten sich augenblicklich neu.
Wütend beobachtete Sturmklinge den fehlgeschlagenen Angriff der Ritter und wie die Menschen sich rasch neu formierten, da der Druck zum steten Handeln fehlte. Er trieb die Kämpfer in seiner Nähe weiter vorwärts und schlug einem von ihnen sogar den Kopf von den Schultern, als Motivation für die übrigen, ihren Lord nicht noch einmal zu enttäuschen! Ein Surren und Pfeifen erklang, als eine weitere Salve der Kriegsmaschine über sie hinwegfegte und inmitten der Menschen einschlug. Schreie gellten zu ihnen herüber und es war wohlklingende Musik in den Ohren der Aelfen. Einer der übergroßen Bolzen hatte sogar einen der Anführer getroffen und nagelte ihn förmlich am Boden fest. Kurz hob sich noch einmal der blutige Arm, als der Sterbende versuchte seinen Kumpanen zu warnen. Doch die Wunde war zu tief gewesen und er starb, bevor er sein Vorhaben beenden konnte. Der andere Mensch hatte sich jetzt zu Boden geworfen und als die Gefahr vorüber war, sprang er schnell wieder auf und schwangs eine Axt brüllend über den Kopf.
Dann waren die Aelfen auf Angriffsreichweite herangerückt und stürmten jetzt vorwärts. Asray schwang seine Waffe und stürzte sich ebenfalls in das Getümmel.
Stefan mußte bei dem Anblick schlucken, der sich ihm bot. Soviele Aelfen hatte er noch nicht auf einem Haufen gesehen, die Kettenpanzer funkelten im Mondlicht und in ihren Gesichtern stand der blanke Hass eingemeiselt. Bisher waren es nur kleinere Banden gewesen, kaum mehr als marodierende Plünderer und Räuber, mit denen er es zu tun gehabt hatte. Aber hier mußte sich eine regelrechte Streitmacht versammelt haben und nur mit Mühe konnten sie sich gegen die Angreifer behaupten „Johann. Sie versuchen die linke Flanke zu umgehen! Johann?“. Er drehte sich zu seinem Mitstreiter herum und erschrak bei dessen Anblick: Einer blutigen Schweinehälfte gleich hing dieser an einem, im Boden steckenden, soliden Speer und rutschte langsam an dessen Schaft hinab. Diesen Augenblick versuchte ein Aelfenkrieger aus zu nutzen und seinem gezielten Speerstoß konnte Stefan im letzten Augenblick noch ausweichen und im Gegenzug trennte er dem höhnisch grinsenden Angreifer seinen Waffenarm vom Leibe. Fluchend ging dieser zu Boden und starb endgültig unter den stampfenden Stiefeln der Kämpfenden.
So langsam wurde der Schreckenslord ungeduldig, das Gefecht dauerte ihm bereits viel zu lange! Wütend über die Unfähigkeit seines Stellvertreters drängte er weiter vorwärts und hieb einem der Menschen beide Beine ab, schreiend stürzte dieser und verschwand außer Sicht. Asrtay schrie über den Kampfeslärm einige Befehle und fixierte sein nächstes Ziel: Der, noch lebende, zweite Anführer der Menschen. Er würde gar nicht mit bekommen, wie ihm geschah, wenn er seinen Kopf von den Schultern trennte.
Klingen blitzten im Mondlicht auf, dunkles Blut floß in Strömen und das Schreien der Sterbenden übertönte sogar noch den Kampfeslärm der Lebenden.DieFrontenerstarrten allmählich, es ging weder vor noch zurück. Die Menschen kämpften mit neuerlicher Kraft und schienen entschlossen, seinen Kriegern zu trotzen. Der Schreckenslord kam nicht umhin, ihnen für diese Leistungen ein gewisses Maß an Respekt zu zollen. Aber das alles mußte ein rasches Ende finden und so arbeitete er sich weiter zum Zentrum des Widerstandes vor. Der gegnerische Anführer war bereits in Sicht und Asray hob den Draich und wirbelte ihn im Kreis herum, bis die Bewegungen im Auge des Betrachters verschwammen und nur noch schemenhaft zu erkennen waren. Dann sprang vorvor und ließ die Klinge auf die menschlichenHals herabsausen. Doch just in dem Moment stolperte ihmeiner der Echsenritter in den Weg und er traf ihn, statt des eigentlichen Zieles Das geschah ihm ganz recht!. Mit einem wütenden Schrei auf den Lippen befreiteder Aelfenlord die Klinge wieder aus dem sterbenden Körper und stieß ihn zur Seite. Mit einer schnellen Bewegung schlug ernoch einem anderen, angreifenden Söldner den Kopf ab und öffnete einem zweiten den Unterleib. Nur noch wenige Schritte trennten Sturmklinge von seinem Ziel!
Stefan parierte Hieb auf Hieb und sein Waffenarm schmerzte bereits vor Anstrengung. Jetzt stützte er noch einen verletzten Söldner, ließ ihn jedoch fallen, als der Körper zuckte und schließlich erschlaffte. Das war Wahnsinn! Welcher Kommandant ließ seine Krieger in bestehende Kampfgetümmel schießen? Er sah sich für einen Augenblick um und sah mit Schrecken einen schwer gerüsteten Aelfen auf sich zustürmen. Das silberne, lange Kettenhemd schimmerte rötlich im Mondlicht und ein dunkler Umhang bauschte hinter ihm auf. Der wirbelnde Zweihänder fällte jeden Angreifer, der es wagte, sich ihm in den Weg zu stellen. Für einen Moment war sein Herz von dem Anblick roher Gewalt mit Angst erfüllt und dann sah er seine kämpfenden Männer. Ihre Entschlossenheit und der große Mut übertrug sich auf ihn und verdrängte jegliche Gedanken an Furcht. Er packte seine Axt mit festen Griff und konnte gerade noch einen Schild vom Boden aufheben, als der Aelf plötzlich heran war und ein kraftvoller Schlag seinen Schild erbeben ließ. In die Defensive gedrängt, konnte Stefan nur noch parieren und evrsuchen am Leben zu bleiben. Dann stolperte der Angreifer über einen der Toten und Stefan stieß ihm seinen Schild gegen die Brust und brachte ihn so zu Fall. Jetzt grinste er, schlug jetzt auf seinen Gegner ein und nur mit Mühe konnte er seine lange Waffe zwischen sich und dem Axtblatt halten. Der eiskalte Blick des Aelfen ließ Stefan frösteln und jetzt nahm er den Axtstiehl mit beiden Fäusten und schlug wie ein Berserker auf den liegenden Feind ein.
Mit einem wütenden Aufschrei versuchte Asray den Menschen zurück zu drängen, doch sein Waffengürtel hatte sich an dem Toten unter ihm verfangen. Panik began in ihm auf zu steigen und ließ ihn überhastet Handlen, seine Paraden wurden ungenauer und zum Glück fing das Kettengeflecht einen Teil der Hiebe ab. Doch es war nur noch eine Frage der Zeit, bis es dem menschen gelungen war, seine Deckung zu durchdringen und einen tödlichen Treffer zu landen. Dann lächelte er und trat mit aller Kraft gegen die Schienbeine und der getroffene taumelte zurück, sofort nutzte Asray diese möglichkeit und riß sich von dem leblosen Körper los und stand jetzt vor dem feindlichen Anführer. Jetzt war es an ihm und er drang mit wuchtigen Schlägen auf den Menschen ein, bis dieser mit dem Rücken gegen einen der verbliebenen Planwagen stieß. Das war es! Der Kopf würde ihm gehören! Der Draich hob sich und der Mond spiegelte sich auf der Klinge, als der Schreckenslord zum finalen Todesschlag ausholte.
Verflucht! Stefan hatte nicht aufgepasst und sich zu sehr auf die Paraden konzentriert, jetzt stand er sprichwörtlich mit dem Rücken zur Wand und vor ihm ragte jetzt ein wütender Aelf auf. Dieser hatte seine Waffe zum Schlage gehoben und der Vorarbeiter schloss die Augen. Er betete zu Sigmar um eine hilfreiche Eingebung und bückte sich plötzlich nach unten weg, der kommende Schlag fegte über ihn hinweg und rasierte ihm das Kopfhaar ab. Dann blieb das Draich tief im Holz des Gefährts stecken, er kom wieder hoch und sah den Aelfen wie wild am Griff zerren, um die Klinge wieder frei zu bekommen „Wer zuletzt lacht!“, höhnte er und trat seinem Gegner in die Kniekehlen. Mit einem knurren fiel der Aelf auf die Knie und starrte Stefan mit zornigen, hasserfüllten Augen an. Er dankte dem Gottkaiser für diese Chance und schlug zu...
Gerade als das Axtblatt auf den Schädel des Aelfen herunter fuhr, wie eine Henkersaxt, explodierte Stefans Sichtfeld plötzlich in hunderte Sterne und Funken. Stechende Schmerzen jagten wie Blitze durch seinen Hinterkopf und Dunkelheit senkte sich wie ein schwerer Vorhang über seine Augen. Bewußtlos stürzte er vor Tuluhr zu Boden und blieb dort reglos liegen. Der Paladin stieß den Körper des Menschen noch einmal prüfend mit der Stiefelspitze an und spuckte zusätzlich noch verächtlich auf den Leib, dann schob er sein Schwert wieder in die Scheide am Gürtel zurück. Er grinste innerlich und weidete sich an der Schmach seines Anführers. Dieser hätte sich fast von einem Welpen töten lassen und nur ihm, Tuluhr, hatte Asray Sturmklinge sein Leben zu verdanken! Dieser brachte den Zweihänder wieder frei und richtete sich wieder auf, dabei sah er ihn grimmig an.
Der Paladin wußte, das sich der Schreckenslord jetzt in einer Lebensschuld bei ihm befand und Tuluhr mußte jetzt nur noch bis zur Einlösung am Leben bleiben. In den Diensten eines Edlen wie Sturmklinge zu stehen, war gleich bedeutend mit dem Tanz über einem brodelnden Vulkan. Man wußte nie, wann einem die Brücke unter den Füßen weggerissen wurde und man in die kochende Lava hinab stürzte. Oftmals sind solche wie er, mit einem Dolch im Rücken aufgefunden worden oder lagen gemeuchelt in ihren Betten. Er mußte sich vorsichtig sein und auf alles vorbereitet sein!
Asray war unterdessen wieder im Kampfgetümmel verschwunden und Tuluhr schloss sich ebenfalls dem Gemetzel an. Es würde nicht mehr lange dauern und die Aelfen hatten den Widerstand der Menschen gebrochen, bereits jetzt drängten sie sie immer weiter zusammen. Schließlich streckte das letzte dutzend Überlebender die Waffen und fielen auf ihr Knie. Einige bettelten oder versuchten gar um ihr minderwertiges Leben zu schachern, während wenige Stolz dem Tod ins Auge sahen und ihr Schicksal hinnahmen. Diesen wenigen gewährte der Schreckenslord einen raschen Tod, während die Flehenden langsam zugrunde gingen. Dann wurden die eigenen Karren herbeigeholt, um die Beute fort zu schaffen.
Krieger durchsuchten bereits die Wagen des Händlers nach wertvollen Gütern und luden sie um, die Köpfe der getöteten Menschen warf man in einige leere Wasserfässer und schloss die Deckel wieder. Die Körper der getöteten Aelfen nahm man ebenfalls mit und verwischte sämtliche Spuren ihrer Anwesenheit. Die Kampfechsen frassen sich unterdessen am Kadaver des Elefanten satt und als einer der Ritter die zertrümmerte Sänfte erreichte, ertönte von dort ein spitzer Schrei. Lachend zog dieser eine junge Frau, an ihren langen Haaren, hinter sich her und warf sie vor seinem Lord in den Matsch „Mein Lord, ein Geschenk für euch!“, grinste er triumphierend. Sturmklinge nickte und trat näher heran, während die ehemalige Konkurbine ihr zerrissenes Seidengewand zusammen raffte und sich Stolz vor Asray aufrichtete. Er hingegen schritt noch einmal um sie herum, begutachtete sie wie ein Pferdehändler eine gute Stute abschätzte „Tötet es!“, sprach er und wand sich wieder von der jungen Frau ab. Genau in diesem Moment sprang Rosanna vor und ehe einer der Anwesenden reagieren konnte, schlang sie in einer fließenden Bewegung den Mantel des Lords um seinen Hals und zog zu und zog den Dolch aus dem Gürtel ihres Gefangenen. Dabei riß sie sich an den scharfen Kanten der Rüstung die Arme auf „Dann werdet ihr vor mir gehen!“, zischte sie mit akzentbehafteten Aelfisch und sah sich um. Keiner der Krieger rührte sich, oder machte Anstalten sich den beiden zu nähern. Außer ein besonders großes Exemplar! Es trug eine schwere, schwarze Rüstung und machte den ersten Schritt, als die junge Menschenfrau schrie „DU! Bleib wo du bist oder er stirbt!“, drohte Rosanna noch einmal. Der Aelfenfürst kicherte „Du gefällst mir. Du hast Schneid, ich denke ich mache bei dir eine Ausnahme!“. Tuluhr wollte dennoch einen Satz nach vorne machen, doch ein energischer Fingerzeig wies ihn auf seinen Platz zurück.
Für einen kurzen Moment zeichnete sich Verwunderung in ihren Augen ab und das nutzte der Schreckenslord gnadenlos aus. Mit einer schnellen Handbewegung packte er ihr Handgelenk und wand ihr den Dolch aus den Griff. Dann drehte er sich elegant aus ihrer Umklammerung heraus und Rosanna hatte jetzt nur noch den leeren Umhang in ihren Händen „Was?“. Dann wurde sie an den Schultern gepackt und zu Boden gezwungen „Du mußt noch einiges lernen!“, belehrte sie Asray.
Dann schickte ein Tritt die junge Frau in den Matsch und zwei Krieger fesselten sie. Dann brachten sie sie weg, während Tuluhr vor seinen Herrn trat und ballte die Fäuste „Ihr habt gesagt: Diesmal keine Gefangenen!“, knurrte er mit bebender Stimme. Dann keuchte er, krümmte sich vor Schmerzen, als plötzlich mehrere Treffer mit dem eisernen Knauf des Dolches seinen Magen trafen. Ein Tritt in den Unterleib ließ ihn schließlich gänzlich zu Boden sinken und Asrays flüsternde Lippen erschienen neben seinem Ohr „Stellt mein Handeln und meine Autorität nie wieder in Frage, Tuluhr! Oder ich zerquetsche Euch wie einen Käfer unter meinem Stiefelabsatz!“. Hasserfüllt sahen sie sich an und schweigsam stand der Paladin wieder auf. Als er die gaffenden Krieger bemerkte, brüllte er sie an, sie sollten sich zum Abmarsch fertig machen und sie gehorchten auf der Stelle. Tuluhr kehrte zu seiner Kampfechse zurück und nur mühsam gelang es ihm, sich auf den Sattel zu setzen und darin zu halten. Die übrigen Ritter folgten seinem Beispiel und die übrigen Dunkelaelfen warteten auf den befehl zum Abrücken.
Rosanna lag bewußtlos in einem der Planwagen und man hatte sie an einen der Eisenringe, zum festzurren der Waren, fetsgebunden. Auf Asrays Befehl hin, setzte sich die Kolonne in Bewegung und verließ den Ort des Geschehens.
Als der Morgen graute, war von der ehemaligen Karawane nichts mehr übrig geblieben. Alles wertvolle wurde mitgenommen und der Rest verbrannt. Aasfresser taten sich bereits an den Toten gütlich, als eine berittene Streife eintraff und sie keinen einzigen Überlebenden vorfanden. Außer einem fetten Mann, der sich als Kaufmann Hermes Brandner zu erkennen gab und zitterte wie Espenlaub. Einen zweiten fand man auf ein gezimmertes Sigmarrad genagelt und er starb beim herunterholen. Der Mann sei sein Vorarbeiter gewesen, wie der Händler angab und dann erzählte er eine Geschichte über einen Exilanten-Überfall. Der anführende Offizier war dem ganzen gegenüber eher skeptisch eingestellt, galten die Exilanten doch als Verbündete der Menschen. Vielmehr glaubte er an einen Angriff von Chaosanhängern und wahrscheinlich hatte der Sturz aus der Sänfte die Sinne und das Gedächtnis des Pfeffersackes getrübt. Na, ihm war es egal. Er war nur ein Soldat und sollten sich andere Autoritäten damit befassen! Schließlich begruben sie noch die Toten und rückten wieder ab.
Hermes hingegen sah noch einmal zurück und beweinte die Verluste, mit einem Schlage war er zum Bettler geworden...
Für die Dunkelaelfen hingegen war es ein guter Raubzug gewesen!
ich wußte nicht wohin. Habe noch keinen Geschichten-Tread zu AoS gefunden, falls es hier falsch sein sollte, bitte verschieben. Danke.
ich habe damals mit WHF nach der 6ten aufgehört und jetzt mit AoS wollte ich wieder anfangen, da es ein komplett neues System ist. So zu sagen ein Neuanfang 🙂
Vor allem freute mich der Umstand der Übegangswarscrolls der Dunkelaelfen. Da ich schon einiges Besitze, ist für mich der Anfang net so schwierig. Mir gefallen sie von der Stimmung und der Umsetzung her. mal sehen was die Zukunft für die Aelfen bereit hält.
Zur Story muß ich sagen, das sich mein Hintergrundwissen auf das Beschränkt, was ich hier im Forum gelesen hatte. Ich besitze die Grundbox nicht, da ich die Regeln und relevanten Scrolls ja runterladen kann 🙂
Seht mir bitte anfängliche unpässlichkeiten nach oder schreibt was anders ist und nu viel Spaß und hoffe sie gefällt. Ist etwas länger geworden xD
Ich habe mal den Titel geändert.
Im Schatten des Blutmondes
Autor: LordHexer76
Kapitel:
- Sturmkling - Post 01
- Verrat! - Post 04
- Asray Sturmklinge – Schreckenslord der Dunkelaelfen und Anhänger uralter Traditionen.
- Tuluhr – Dunkler Paladin und Anführer der Echsenritter. Asrays rechte Hand.
- Isyr Dunkelherz – Assassine der Dunkelaelfen.
- Hermes Brandner – Fetter Händler und Besitzer der Karawane.
- Stefan – Vorarbeiter und Anführer der Karawanenwachen.
- Roland Hagenbeck – Anführer einer rauen Söldnertruppe.
- Rosanna – Menschliche Konkurbine.
- Nikodaemus– Machthungriger Nekromant.
- Der Bucklige – Nikodaemus treuer Diener und Leibwächter.
- Alrik Donnerbach – Hauptmann einer Söldnertruppe.
~~~ Kapitel Eins: Sturmklinge ~~~
Die Handelskarawane kam in dem Schlamm des Vortages nur mühsam voran und dies betrübte die gute Laune Kaufmannes Hermes Brandner. Mittlerweile war die Nacht heraufgezogen und ein kühler Wind hatte die Regenfront vertrieben. Da er es eilig hatte, ließ er die Nacht durchfahren, um den engen Zeitplan wieder einhalten zu können. Das Portal zur nächsten Welt war nur an wenigen Stunden des Tages geöffnet und er beabsichtigte nicht, hier länger als nötig zu bleiben. Die karge und triste Landschaft, aufgelockert durch unzählige Hügel und Berge brachte ihm Depressionen. Das feuchte und kalte Wetter war schlecht für seine Knochen, während ihn ein Schnupfen im griff hatte. Nein! Er mußte schnellstens weiter und das am bsten noch Vorgestern! Hinter ihm kniete eine junge Frau, gekleidet in ein luftiges Seidengewand und bot ihm eine Auswahl delikater Köstlichkeiten an. Mit spitzen Fingern angelte er sich etwas vom Silbertaplett und schob sich die Frucht schlürfend in den Mund. Morgen Mittag würden sie den Handelsposten erreichen, um dort die Vorräte auf zu füllen und die Tiere zu versorgen oder aus zu tauschen. Zum Schutze vor Räuberbanden hatte er eine Söldnertruppe angeworben, da er der Meinung war, das seine Wachen nicht ausreichen würden Es hatte in diesem Punkt zwar eine heftige Diskussion mits einen Vorarbeiter Stefan gegeben, aber Hermes hatte sich durchgesetzt und so mußte der ehemalige Soldat wohl oder übel einlenken. Gelangweilt betrachtete er die vorüber ziehende Landschaft und gähnte ausgiebig.
Hin und wider passierten sie riesige Statuen, welche Sigmar und seine Himmelskrieger darstellten. Jede von ihnen umgab eine Aura des Schutzes und so war es nicht verwunderlich, das sich in deren Schatten Menschen angesiedelt hatten.
Seine Lagerstätte schaukelte leicht, da sie auf dem Rücken eines Elefanten gebettet lag und das trug nicht gerade zur Verbesserung seiner Laune bei.
Mit einem Stock, an dessen Spitze eine zeigende Hand aus Gold angebracht war, stach er durch einen Vorhang nach draußen und zitierte seinen Vorarbeiter zu sich „Herr?“, hörte er es nach wenigen Augenblicken von unten herauf. Die junge Frau nahm einen weiteren Stab, an dem ein kreisrunder Spiegel befestigt war und hielt ihn so, das der Händler von seiner liegenden Position heraus den Mann am Boden sehen konnte. Hermes grinste, er mochte es, wenn er so von oben auf seine Untergebenen herunter sehen konnte. Es hatte etwas königliches und machtvolles an sich „Sagt, Stefan. Wie lange wird es noch dauern, bis wir die Stadt erreichen sollten?“. Der kräftige Mann mit der Peitsche überlegte kurz, ehe er antwortete „Ich schätze mal morgen zur Mittagsstunde erreichen wir den Posten.“. Mißmutig grunzte der Händler darüber und mit einer hektischen Geste, signalisierte er der Frau ihre neue Aufgabe und schloss genießerisch die Augen. Sie verzog angewidert das Gesicht und fügte sich doch ihrem Schicksal, massierte dem Kaufmann die fleischigen Schultern. Er brummte mürrisch, als er sich die folgenden Stunden inmitten dieser Einöde vorstellte. Hermes seufzte und lächelte bei den sanften Berührungen, wenigstens war die Gesellschaft nach seinem Geschmack.
Bösartig, blitzende Augen verfolgten die Karawane auf ihrem Zuge über die Ebene und der adlige Dunkelaelf lächelte. Viel Beute war dort unten zu holen und er überschlug kurz den Gesamtwert der vorbei ziehenden Waren und Sklaven. Dann ertönten Schritte, welche die Anhöhe hinaufstapften und im aufgeweichten Boden schmatzende Geräusche hinterließen. Als sich Asray Sturmklinge umdrehte, erkannte er Tuluhr im Mondlicht. Der dunkle Paladin war seine rechte Hand und Stellertreter. Der kräftige Aelf blieb in einem angemessenen, respektvollen Abstand vor ihm stehen und neigte ehrfurchtgebietend sein Haupt „Ihr habt mich rufen lassen, mein Lord.“. Der Angesprochene antwortete nicht sofort, sondern deutete die Steilwand hinab und Tuluhr zögerte einen Augenblick lang, ehe er der Aufforderung folge leistete und näher an die Felskante rückte. Der Schreckenslord war nicht gerade dafür bekannt, das er seine Untergebenen gut behandelte, egal welche Stellung oder Rang derjenige bekleidete. Als er die Karawane ebenfalls erblickte, mußte der Paladin grinsen „In der Tat. Die Beute würde reichhaltig sein und menschliche Sklaven lassen sich immer gut verkaufen!“. Doch Asray schüttelte entschlossen seinen Kopf, das der rote Haarschopf herumwirbelte „Diesmal nicht! Keine Gefangenen!“, befahl er mit fester Stimme. Tuluhr wollte etwas erwidern, doch als der Adlige entschlossen eine Hand auf den Knauf seines Draich legte, schluckte er die Bemerkung widerwillig herunter „Wie ihr verlangt, mein Lord! Die Streitmacht ist bereits in Position und sie wird auf Euer geheiß hin angreifen.“. Sturmklinge nickte und wand sich von dem Aelfen ab, dann marschierte er die Anhöhe herunter und begab sich zu seinen Truppen auf der Ebene zurück.
Der Paladin sah noch einmal zu den Menschen herunter „Was für eine Verschwendung!“, presste er enttäuscht zwischen seinen dünnen Lippen hervor.
Stefan schritt die Karawane von vorne bis hinten hin ab, vorbei an Packtieren und Ochsenkarren. Alle waren sie voll beladen mit den Waren aus verschiedenen Welten und eine angeheuerte Söldner unterstützten die reguläre Truppe des arroganten Händlers Hermes Brandners im Falle eines Angriffes durch Räuber- oder Chaosbanden. Stefan mochte seinen Arbeitgeber nicht besonders! Diese herablassende Art und Weise, wie er mit seinen Angestellten umsprang, als wären sie sein persönlicher Besitz und er könne mit ihnen nach belieben verfahren. Ihm tat vor allem das junge Mädchen leid, welches wie eine Sklavin gehalten wurde und sie ihm zu jeder Zeit gefällig sein mußte. Der einzige Wehrmutstropfen war allerdings die Bezahlung. Der Pfeffersack ließ sich in dieser Hinsicht nicht lumpen und seine Angestellten brauchten zumindest keinen Hunger leiden. Aber alles hatte seinen Preis! Mit Argwohn und Mißtrauen betrachtete er die Mietklingen, welche gelangweilt die Flanken sicherten. Dem Vorarbeiter waren die Männer und Frauen nicht geheuer, sie machten allesamt einen wilden und rauen Eindruck. Man hätte sie auch mit einer Bande Wegelagerer verwechseln können, aber Hermes hatte nicht auf ihn hören wollen. Die Söldner verlangten für seinen Geschmack zuwenig Sold für diesen Auftrag und das machte ihn stutzig. Aber der Händler war begeistert, er hatte Gold gespart und das war für ihn das wichtigste. Stefan hatte seinen Männern schließlich aufgetragen, die Söldner im Auge zu behalten und er selbst kümmerte sich um ihren Anführer: Roland Hagenbeck. Hoffentlich würden sich seine schlimmsten Befürchtungen nicht bestätigen und sie den Handelsposten ohne Zwischenfälle erreichen.
Roland Hagenbeck sah dem Vorarbeiter grimmig hinterher. Dieser Kerl beobachtete ihn jetzt, seit dem sie aufgebrochen waren und das machte ihn nervös. Ahnte er etwas? Nein, das konnte nicht sein. Dazu war alles zu gut geplant gewesen und seine Leute hielten sich schweigsam. Dieser Regen kam ihm auch sehr gelegen und er beschloss, während dieser Nacht sein Vorhaben in die Tat um zu setzen und es war ja nicht das erste mal, das er seinen Arbeitgeber hintergangen hatte. Es durfte nur niemand Überleben, der später von dem Überfall berichten konnte. Er grinste und entblößte dabei seine schwarzen Zahnstümpfe. Bald konnten sie alle in Saus und Braus leben, zumindest für eine Weile. Das Söldnergeschäft war hart und das Leben zu kurz, man mußte es genießen, solange es noch ging. Er schielte zu dem Elefanten herüber und stellte sich die Konkurbine des Pfeffersackes vor. Wie sie ihm, Roland, zu willen war und er über die zukünftige Sklavin gebot. Er wurde unruhig und konnte die Warterei nicht mehr länger ertragen. Nein! Sie würde sein werden, ob es ihr gefiel oder nicht. Diese Nacht mußten sie zuschlagen! Roland ging seine Männer ab und gab das vereinbarte Zeichen, sie machten sich vorsichtig bereit und warteten auf den richtigen Moment. Die Söldner hielten sich immer, soweit möglich, hinter oder neben den regulären Karawanenwachen auf. Ein schneller Hieb in den Rücken war sicherer als ein feindliches Schwert im Bauch! Roland hatte gerade das Ende erreicht, als die Karawane plötzlich stoppte. Er lächelte, wie passend!
Der Vorarbeiter eilte nach vorne und rief zum Tiermeister hinauf „Warum lasst ihr halten? Was ist los?“. Der alte Mann beugte sich ein Stück weit nach unten und formte mit den Händen einen Trichter vor seinen dürren Lippen „Hört ihr das?.“. Stefan sah sich um, konnte aber auch nichts vernehmen „Ich sehe und höre nichts. Johann.“. Der Alte deutete nach Westen „Von dort. Ihr müßt genauer hinhören, etwas nähert sich uns.“. Diesmal schloss der Vorarbeiter die Augen und konzentrierte sich. Diesmal konnte er tatsächlich etwas hören: Das Klirren von Metall und entferntes Rufen „Für wahr, ihr habt recht! Ich werde den Händler davon in Kenntnis setzen.“, gab er dem Tiermeister bekannt und dieser nickte. Stefan erstaunte dieser Alte immer wieder, der hatte Ohren wie ein Luchs und die Augen eines Adlers. Wenn er dem Gerede der Männer glauben schenkte, so soll seine Mutter eine Elfe gewesen sein. Er trat neben die Sänfte und schon erschien wieder der Spiegel „Was ist los? Warum stoppen wir? Zeit ist Gold!“, brüllte er fast „Herr! Ich befürchte, das wir angegriffen werden. Von Westen her nähert sich anscheinend eine große Truppe.“. Hermes sah ebenfalls in die Richtung und öffnete gerade den Mund zum Sprechen, als ein halbes Dutzend großer Speere in die Flanke des Elefanten schlugen und diesen zu Fall brachten. Der verschwand wieder in der Sänfte, ehe sie außer Sicht verschwand und auf der anderen Seite mit einem hölzernen Krachen auf den Boden schlug. Ein schriller Schrei folgte, der aber schnell wieder verstummte „Was zum Henker!“, sprach Stefan überrascht, als entlang der Karawane wilde Kämpfe ausbrachen. Jetzt sah er seinen Verdacht bestätigt und zog seine Axt, anscheinend waren die Söldner mit den Angreifern im Bunde und hatten nur auf den richtigen Moment gewartet! Wütend stürzte er sich in den Kampf und hieb einem der Mietklingen den Kopf von den Schultern. Sie mußten sich beeilen, ehe die Komplizen der Verräter hier eintreffen würden.
Die Karawane war gerade noch in Schußweite und die Besatzung der Kriegsmaschine beobachtete zufrieden, wie der Dickhäuter blutüberströmt zur Seite kippte und liegen blieb. In aller Seelenruhe luden sie die Repetier-Speerschleuder wieder nach und machten sich für die nächste Salve bereit.
Tuluhr kehrte ebenfalls zu der kleinen Überfallstreitmacht zurück und schlug seinem Haussklaven den gepanzerten Handschuh in das, ohnehin schon, geschundene Gesicht. Mit wenig Befriedigung vernahm der Paladin das Brechen des Schädelknochens und knurrte enttäuscht. Er hatte alle Wut und Zorn in diesen Schlag gelegt und jetzt fiel der Mensch einfach nur blutüberströmt zu Boden. Aber noch bevor der Körper ins Kippen geriet, ergriff Tuluhr die Zügel aus den bebenden Händen und stieg in den Sattel seiner Kampfechse. Brachhus brüllte seine Wut hinaus und wühlte mit der Schnauze in den Eingeweiden des röchelnden Mannes.
Asray Sturmklinge überblickte die kleine Streitmacht von seiner zentralen Position heraus und die exakt ausgerichteten Reihen der Speer- und Schwertträger erfüllten sein schwarzes Kriegerherz mit unbändigen Stolz. Hinten, im linken Flügel, sah er die Echsenritter mit flatternden Bannern und Tuluhr im Steigbügel seiner Kampfechse Brachhus aufgerichtet stehen. In einer langgezogenen Geste zog der Schreckenslord schließlich den Zweihänder und hob ihn über den Kopf und ließ die geschwungene Klinge zweimal kreisen und Stille legte sich wie ein Leichentuch über die Streitmacht, als jeder anwesende Aelf seinen Blick auf ihn gerichtet hielt und das Signal zum Angriff abwartete. Der Schreckenslord zögerte diesen Moment noch einige Augenblicke weiter hinaus, bis man die Anspannung in der Luft praktisch fühlen konnte. Dann stieß er die geschwungene Klinge nach vorne und einhundert Kehlen schrien den Schlachtruf ihres Anführers hinaus:
„Für Malerion und Sturmklinge, auf zu Tod und Verderben!“,
dann marschierte er voraus und seine Krieger folgten ihm in ein weiteres Gemetzel.
Brüllend sprang die Echse nach vorne und beschleunigte rasch in einen schnellen Trab, da sie das Fleisch der verletzten Menschen und das Blut des sterbenden Elefanten witterte. Hinter ihm konnte Tuluhr die übrigen Echsenritter seiner Truppe hören, wie sie sich ebenfalls an dem Geschrei der Armee beteiligten und anschließend stürmten sie mit gesenkten Lanzen vorwärts. Heute würde der Boden dieses Landes abermals mit dem Blut der Menschen getränkt werden und Malerion würde mit ihnen zufrieden sein!
Stefan rang gerade mit einem der Söldner am Boden, nachdem beide Männer ihre Waffen im Getümmel verloren hatten und die Mietklinge ihn mit sich herunter gerissen hatte. Fausthiebe und Kopfstöße wurden ausgeteilt, zustoßende Kniee suchten den Unterleib des jeweils anderen. Schließlich gewann der Vorarbeiter die Überhand und er konnte seine Hände um den Hals des verräterischen Abschaums legen. Röchelnd rang der Söldner nach Luft und seine Gegenwehr wurde langsam immer schwächer, als plötzlich hinter den beiden ein lautstarker Tumult ausbrach. Knurrende und schnappende Echsen erschienen und stürzten sich auf die sich bekämpfenden Menschen, während ihre Reiter lange Lanzen und scharfe Schwerter in die Leiber ihrer Opfer trieben. An ihrer Standarte baumelten Schädel und andere grausige Trophäen besiegter Feinde, welche die Echsenritter ehemals bezwungen hatten. Es waren nicht viele Aelfen, aber sie reichten aus, um die überraschten Menschen zurück zu treiben und der brutale Angriff trug sie fast durch die Reihen der Kämpfenden. Einige von diesen verloren die Nerven und versuchten zu flüchten oder legten die Waffen nieder, um sich zu ergeben. Die Ritter machten allerdings jeden erbarmungslos nieder und schlugen eine blutige Bresche in die Kämpfer der Karawane. Das Schlachten begann...
Allmählich überwanden die Söldner und Wachen langsam den ersten Schock und vereinten ihre Kräfte, kämpften nun zusammen gegen den gemeinsamen Feind. Aber Stefan wußte, waren die Exilanten erst einmal besiegt, so würde das unterbrochene Gefecht mit höchster wahrscheinlickeit wieder aufgnommen werden. Er fand seine Axt wieder und konnte nur noch hoffen, das die Söldner im weiteren Kampfverlauf zu hohe Verluste erlitten und deshalb keine Lust mehr auf eine Fortsetzung hatten. Seite an Seite trotzten sie jetzt dem ungestühmen Angriff der berittenen Aelfen trieben sie sogar zurück. Es waren zuwenige, um gegen die Überzahl der Menschen an zu kämpfen. So zogen sie sich erst einmal zurück und sammelten sich in einiger Entfernung neu, im Hintergrund konnte der Vorarbeiter bereits die Gestalten der nachfolgenden Infanterie erkennen und ihre Kampfschreie hallten über die Ebene „Angriffslinie bilden!“, schrien Stefan und Roland fast gleichzeitig und die menschlichen Kämpfer formierten sich augenblicklich neu.
Wütend beobachtete Sturmklinge den fehlgeschlagenen Angriff der Ritter und wie die Menschen sich rasch neu formierten, da der Druck zum steten Handeln fehlte. Er trieb die Kämpfer in seiner Nähe weiter vorwärts und schlug einem von ihnen sogar den Kopf von den Schultern, als Motivation für die übrigen, ihren Lord nicht noch einmal zu enttäuschen! Ein Surren und Pfeifen erklang, als eine weitere Salve der Kriegsmaschine über sie hinwegfegte und inmitten der Menschen einschlug. Schreie gellten zu ihnen herüber und es war wohlklingende Musik in den Ohren der Aelfen. Einer der übergroßen Bolzen hatte sogar einen der Anführer getroffen und nagelte ihn förmlich am Boden fest. Kurz hob sich noch einmal der blutige Arm, als der Sterbende versuchte seinen Kumpanen zu warnen. Doch die Wunde war zu tief gewesen und er starb, bevor er sein Vorhaben beenden konnte. Der andere Mensch hatte sich jetzt zu Boden geworfen und als die Gefahr vorüber war, sprang er schnell wieder auf und schwangs eine Axt brüllend über den Kopf.
Dann waren die Aelfen auf Angriffsreichweite herangerückt und stürmten jetzt vorwärts. Asray schwang seine Waffe und stürzte sich ebenfalls in das Getümmel.
Stefan mußte bei dem Anblick schlucken, der sich ihm bot. Soviele Aelfen hatte er noch nicht auf einem Haufen gesehen, die Kettenpanzer funkelten im Mondlicht und in ihren Gesichtern stand der blanke Hass eingemeiselt. Bisher waren es nur kleinere Banden gewesen, kaum mehr als marodierende Plünderer und Räuber, mit denen er es zu tun gehabt hatte. Aber hier mußte sich eine regelrechte Streitmacht versammelt haben und nur mit Mühe konnten sie sich gegen die Angreifer behaupten „Johann. Sie versuchen die linke Flanke zu umgehen! Johann?“. Er drehte sich zu seinem Mitstreiter herum und erschrak bei dessen Anblick: Einer blutigen Schweinehälfte gleich hing dieser an einem, im Boden steckenden, soliden Speer und rutschte langsam an dessen Schaft hinab. Diesen Augenblick versuchte ein Aelfenkrieger aus zu nutzen und seinem gezielten Speerstoß konnte Stefan im letzten Augenblick noch ausweichen und im Gegenzug trennte er dem höhnisch grinsenden Angreifer seinen Waffenarm vom Leibe. Fluchend ging dieser zu Boden und starb endgültig unter den stampfenden Stiefeln der Kämpfenden.
So langsam wurde der Schreckenslord ungeduldig, das Gefecht dauerte ihm bereits viel zu lange! Wütend über die Unfähigkeit seines Stellvertreters drängte er weiter vorwärts und hieb einem der Menschen beide Beine ab, schreiend stürzte dieser und verschwand außer Sicht. Asrtay schrie über den Kampfeslärm einige Befehle und fixierte sein nächstes Ziel: Der, noch lebende, zweite Anführer der Menschen. Er würde gar nicht mit bekommen, wie ihm geschah, wenn er seinen Kopf von den Schultern trennte.
Klingen blitzten im Mondlicht auf, dunkles Blut floß in Strömen und das Schreien der Sterbenden übertönte sogar noch den Kampfeslärm der Lebenden.DieFrontenerstarrten allmählich, es ging weder vor noch zurück. Die Menschen kämpften mit neuerlicher Kraft und schienen entschlossen, seinen Kriegern zu trotzen. Der Schreckenslord kam nicht umhin, ihnen für diese Leistungen ein gewisses Maß an Respekt zu zollen. Aber das alles mußte ein rasches Ende finden und so arbeitete er sich weiter zum Zentrum des Widerstandes vor. Der gegnerische Anführer war bereits in Sicht und Asray hob den Draich und wirbelte ihn im Kreis herum, bis die Bewegungen im Auge des Betrachters verschwammen und nur noch schemenhaft zu erkennen waren. Dann sprang vorvor und ließ die Klinge auf die menschlichenHals herabsausen. Doch just in dem Moment stolperte ihmeiner der Echsenritter in den Weg und er traf ihn, statt des eigentlichen Zieles Das geschah ihm ganz recht!. Mit einem wütenden Schrei auf den Lippen befreiteder Aelfenlord die Klinge wieder aus dem sterbenden Körper und stieß ihn zur Seite. Mit einer schnellen Bewegung schlug ernoch einem anderen, angreifenden Söldner den Kopf ab und öffnete einem zweiten den Unterleib. Nur noch wenige Schritte trennten Sturmklinge von seinem Ziel!
Stefan parierte Hieb auf Hieb und sein Waffenarm schmerzte bereits vor Anstrengung. Jetzt stützte er noch einen verletzten Söldner, ließ ihn jedoch fallen, als der Körper zuckte und schließlich erschlaffte. Das war Wahnsinn! Welcher Kommandant ließ seine Krieger in bestehende Kampfgetümmel schießen? Er sah sich für einen Augenblick um und sah mit Schrecken einen schwer gerüsteten Aelfen auf sich zustürmen. Das silberne, lange Kettenhemd schimmerte rötlich im Mondlicht und ein dunkler Umhang bauschte hinter ihm auf. Der wirbelnde Zweihänder fällte jeden Angreifer, der es wagte, sich ihm in den Weg zu stellen. Für einen Moment war sein Herz von dem Anblick roher Gewalt mit Angst erfüllt und dann sah er seine kämpfenden Männer. Ihre Entschlossenheit und der große Mut übertrug sich auf ihn und verdrängte jegliche Gedanken an Furcht. Er packte seine Axt mit festen Griff und konnte gerade noch einen Schild vom Boden aufheben, als der Aelf plötzlich heran war und ein kraftvoller Schlag seinen Schild erbeben ließ. In die Defensive gedrängt, konnte Stefan nur noch parieren und evrsuchen am Leben zu bleiben. Dann stolperte der Angreifer über einen der Toten und Stefan stieß ihm seinen Schild gegen die Brust und brachte ihn so zu Fall. Jetzt grinste er, schlug jetzt auf seinen Gegner ein und nur mit Mühe konnte er seine lange Waffe zwischen sich und dem Axtblatt halten. Der eiskalte Blick des Aelfen ließ Stefan frösteln und jetzt nahm er den Axtstiehl mit beiden Fäusten und schlug wie ein Berserker auf den liegenden Feind ein.
Mit einem wütenden Aufschrei versuchte Asray den Menschen zurück zu drängen, doch sein Waffengürtel hatte sich an dem Toten unter ihm verfangen. Panik began in ihm auf zu steigen und ließ ihn überhastet Handlen, seine Paraden wurden ungenauer und zum Glück fing das Kettengeflecht einen Teil der Hiebe ab. Doch es war nur noch eine Frage der Zeit, bis es dem menschen gelungen war, seine Deckung zu durchdringen und einen tödlichen Treffer zu landen. Dann lächelte er und trat mit aller Kraft gegen die Schienbeine und der getroffene taumelte zurück, sofort nutzte Asray diese möglichkeit und riß sich von dem leblosen Körper los und stand jetzt vor dem feindlichen Anführer. Jetzt war es an ihm und er drang mit wuchtigen Schlägen auf den Menschen ein, bis dieser mit dem Rücken gegen einen der verbliebenen Planwagen stieß. Das war es! Der Kopf würde ihm gehören! Der Draich hob sich und der Mond spiegelte sich auf der Klinge, als der Schreckenslord zum finalen Todesschlag ausholte.
Verflucht! Stefan hatte nicht aufgepasst und sich zu sehr auf die Paraden konzentriert, jetzt stand er sprichwörtlich mit dem Rücken zur Wand und vor ihm ragte jetzt ein wütender Aelf auf. Dieser hatte seine Waffe zum Schlage gehoben und der Vorarbeiter schloss die Augen. Er betete zu Sigmar um eine hilfreiche Eingebung und bückte sich plötzlich nach unten weg, der kommende Schlag fegte über ihn hinweg und rasierte ihm das Kopfhaar ab. Dann blieb das Draich tief im Holz des Gefährts stecken, er kom wieder hoch und sah den Aelfen wie wild am Griff zerren, um die Klinge wieder frei zu bekommen „Wer zuletzt lacht!“, höhnte er und trat seinem Gegner in die Kniekehlen. Mit einem knurren fiel der Aelf auf die Knie und starrte Stefan mit zornigen, hasserfüllten Augen an. Er dankte dem Gottkaiser für diese Chance und schlug zu...
Gerade als das Axtblatt auf den Schädel des Aelfen herunter fuhr, wie eine Henkersaxt, explodierte Stefans Sichtfeld plötzlich in hunderte Sterne und Funken. Stechende Schmerzen jagten wie Blitze durch seinen Hinterkopf und Dunkelheit senkte sich wie ein schwerer Vorhang über seine Augen. Bewußtlos stürzte er vor Tuluhr zu Boden und blieb dort reglos liegen. Der Paladin stieß den Körper des Menschen noch einmal prüfend mit der Stiefelspitze an und spuckte zusätzlich noch verächtlich auf den Leib, dann schob er sein Schwert wieder in die Scheide am Gürtel zurück. Er grinste innerlich und weidete sich an der Schmach seines Anführers. Dieser hätte sich fast von einem Welpen töten lassen und nur ihm, Tuluhr, hatte Asray Sturmklinge sein Leben zu verdanken! Dieser brachte den Zweihänder wieder frei und richtete sich wieder auf, dabei sah er ihn grimmig an.
Der Paladin wußte, das sich der Schreckenslord jetzt in einer Lebensschuld bei ihm befand und Tuluhr mußte jetzt nur noch bis zur Einlösung am Leben bleiben. In den Diensten eines Edlen wie Sturmklinge zu stehen, war gleich bedeutend mit dem Tanz über einem brodelnden Vulkan. Man wußte nie, wann einem die Brücke unter den Füßen weggerissen wurde und man in die kochende Lava hinab stürzte. Oftmals sind solche wie er, mit einem Dolch im Rücken aufgefunden worden oder lagen gemeuchelt in ihren Betten. Er mußte sich vorsichtig sein und auf alles vorbereitet sein!
Asray war unterdessen wieder im Kampfgetümmel verschwunden und Tuluhr schloss sich ebenfalls dem Gemetzel an. Es würde nicht mehr lange dauern und die Aelfen hatten den Widerstand der Menschen gebrochen, bereits jetzt drängten sie sie immer weiter zusammen. Schließlich streckte das letzte dutzend Überlebender die Waffen und fielen auf ihr Knie. Einige bettelten oder versuchten gar um ihr minderwertiges Leben zu schachern, während wenige Stolz dem Tod ins Auge sahen und ihr Schicksal hinnahmen. Diesen wenigen gewährte der Schreckenslord einen raschen Tod, während die Flehenden langsam zugrunde gingen. Dann wurden die eigenen Karren herbeigeholt, um die Beute fort zu schaffen.
Krieger durchsuchten bereits die Wagen des Händlers nach wertvollen Gütern und luden sie um, die Köpfe der getöteten Menschen warf man in einige leere Wasserfässer und schloss die Deckel wieder. Die Körper der getöteten Aelfen nahm man ebenfalls mit und verwischte sämtliche Spuren ihrer Anwesenheit. Die Kampfechsen frassen sich unterdessen am Kadaver des Elefanten satt und als einer der Ritter die zertrümmerte Sänfte erreichte, ertönte von dort ein spitzer Schrei. Lachend zog dieser eine junge Frau, an ihren langen Haaren, hinter sich her und warf sie vor seinem Lord in den Matsch „Mein Lord, ein Geschenk für euch!“, grinste er triumphierend. Sturmklinge nickte und trat näher heran, während die ehemalige Konkurbine ihr zerrissenes Seidengewand zusammen raffte und sich Stolz vor Asray aufrichtete. Er hingegen schritt noch einmal um sie herum, begutachtete sie wie ein Pferdehändler eine gute Stute abschätzte „Tötet es!“, sprach er und wand sich wieder von der jungen Frau ab. Genau in diesem Moment sprang Rosanna vor und ehe einer der Anwesenden reagieren konnte, schlang sie in einer fließenden Bewegung den Mantel des Lords um seinen Hals und zog zu und zog den Dolch aus dem Gürtel ihres Gefangenen. Dabei riß sie sich an den scharfen Kanten der Rüstung die Arme auf „Dann werdet ihr vor mir gehen!“, zischte sie mit akzentbehafteten Aelfisch und sah sich um. Keiner der Krieger rührte sich, oder machte Anstalten sich den beiden zu nähern. Außer ein besonders großes Exemplar! Es trug eine schwere, schwarze Rüstung und machte den ersten Schritt, als die junge Menschenfrau schrie „DU! Bleib wo du bist oder er stirbt!“, drohte Rosanna noch einmal. Der Aelfenfürst kicherte „Du gefällst mir. Du hast Schneid, ich denke ich mache bei dir eine Ausnahme!“. Tuluhr wollte dennoch einen Satz nach vorne machen, doch ein energischer Fingerzeig wies ihn auf seinen Platz zurück.
Für einen kurzen Moment zeichnete sich Verwunderung in ihren Augen ab und das nutzte der Schreckenslord gnadenlos aus. Mit einer schnellen Handbewegung packte er ihr Handgelenk und wand ihr den Dolch aus den Griff. Dann drehte er sich elegant aus ihrer Umklammerung heraus und Rosanna hatte jetzt nur noch den leeren Umhang in ihren Händen „Was?“. Dann wurde sie an den Schultern gepackt und zu Boden gezwungen „Du mußt noch einiges lernen!“, belehrte sie Asray.
Dann schickte ein Tritt die junge Frau in den Matsch und zwei Krieger fesselten sie. Dann brachten sie sie weg, während Tuluhr vor seinen Herrn trat und ballte die Fäuste „Ihr habt gesagt: Diesmal keine Gefangenen!“, knurrte er mit bebender Stimme. Dann keuchte er, krümmte sich vor Schmerzen, als plötzlich mehrere Treffer mit dem eisernen Knauf des Dolches seinen Magen trafen. Ein Tritt in den Unterleib ließ ihn schließlich gänzlich zu Boden sinken und Asrays flüsternde Lippen erschienen neben seinem Ohr „Stellt mein Handeln und meine Autorität nie wieder in Frage, Tuluhr! Oder ich zerquetsche Euch wie einen Käfer unter meinem Stiefelabsatz!“. Hasserfüllt sahen sie sich an und schweigsam stand der Paladin wieder auf. Als er die gaffenden Krieger bemerkte, brüllte er sie an, sie sollten sich zum Abmarsch fertig machen und sie gehorchten auf der Stelle. Tuluhr kehrte zu seiner Kampfechse zurück und nur mühsam gelang es ihm, sich auf den Sattel zu setzen und darin zu halten. Die übrigen Ritter folgten seinem Beispiel und die übrigen Dunkelaelfen warteten auf den befehl zum Abrücken.
Rosanna lag bewußtlos in einem der Planwagen und man hatte sie an einen der Eisenringe, zum festzurren der Waren, fetsgebunden. Auf Asrays Befehl hin, setzte sich die Kolonne in Bewegung und verließ den Ort des Geschehens.
Als der Morgen graute, war von der ehemaligen Karawane nichts mehr übrig geblieben. Alles wertvolle wurde mitgenommen und der Rest verbrannt. Aasfresser taten sich bereits an den Toten gütlich, als eine berittene Streife eintraff und sie keinen einzigen Überlebenden vorfanden. Außer einem fetten Mann, der sich als Kaufmann Hermes Brandner zu erkennen gab und zitterte wie Espenlaub. Einen zweiten fand man auf ein gezimmertes Sigmarrad genagelt und er starb beim herunterholen. Der Mann sei sein Vorarbeiter gewesen, wie der Händler angab und dann erzählte er eine Geschichte über einen Exilanten-Überfall. Der anführende Offizier war dem ganzen gegenüber eher skeptisch eingestellt, galten die Exilanten doch als Verbündete der Menschen. Vielmehr glaubte er an einen Angriff von Chaosanhängern und wahrscheinlich hatte der Sturz aus der Sänfte die Sinne und das Gedächtnis des Pfeffersackes getrübt. Na, ihm war es egal. Er war nur ein Soldat und sollten sich andere Autoritäten damit befassen! Schließlich begruben sie noch die Toten und rückten wieder ab.
Hermes hingegen sah noch einmal zurück und beweinte die Verluste, mit einem Schlage war er zum Bettler geworden...
Für die Dunkelaelfen hingegen war es ein guter Raubzug gewesen!
Zuletzt bearbeitet: