So wie ich des imo überschaue schiebt sich das noch bissel bisher gabs nur render keine minis (ausser den zombies) zu sehen (es sei natürlich ich hab was verpasst)
Nach unseren (Lameth, ein weiterer Mitspieler und ich) beiden Testspielen, die ich gestern durchlitten habe, ist dieser Kickstarter für mich gestorben, wenn Prodos sich nicht wieder auf ihre eigenen ursprünglich gezeigten Ideen konzentriert und sämliche Änderungswünsche jenseits von Balancing-Fixes komplett ignoriert. (Und das schließt ggf. Verbesserungsgesuche meinerseits ein.)
Ich habe 1.0 getestet, und es war ein Spiel mit taktischer Tiefe. Ja, man hat gemerkt, wo die zu testenden Ebenen fehlten, aber das war bei einem geschichteten Beta-Test zu erwarten. Es hat mich aber zutiefst begeistert - und ich bin nicht wirklich ein Magic-Freund. Es war ein stimmungsvolles Gesamtpaket.
Beide Spiele gestern habe ich gewonnen, und in beiden Fällen fühlte ich mich deswegen vom Spiel vera****t. Das Spiel hätte keine taktische Tiefe gewonnen oder verloren, wenn wir in Schussreichweite aller Waffen ohne Deckung aufgestellt hätten.
In beiden Spielen zusammen kam ich auf drei taktische Entscheidung insgesamt. In Reihenfolge waren das in Spiel 1 gegen Lameth:
1.) Ich muss in Deckung stehen, denn das, so habe ich im 1.0-Testspiel gelernt, ist vorteilhaft.
2.) Wieso stehe ich in Deckung und verweigere mir damit die Offensive? Ich verliere deswegen gerade! Attacke.
Ein toter Lord auf Lameth's Seite später wurde ein in jedem Spiel eigentlich vorprogrammierte Niederlage in einen Sieg umgewandelt.
Spiel 2 gegen den anderen Spieler kam dann aufgrund der Erfahrung aus dem ersten Spiel folgende Entscheidung hinzu:
3.) Gezieltes Feuer auf den Lord. Dann habe ich gewonnen und es wird Tontauben-Schießen.
Lameth hat in Runde 2 des 2. Spiels einen sehr treffenden Kommentar angebracht: "Bei Warmachine ist das Spiel wenigstens zuende, wenn der Anführer tot ist."
Die Änderungen an der Kartenmechanik führen dazu, dass die Karteneffekte jetzt komplett over the top sind von Runde 1 an. Die Chance, die geeignete Karte aus dem Stapel zur richtigen Zeit in der Hand zu haben ist durch die geringere Deckgröße und vor allem dadurch, dass Ressourcen keinen Platz mehr im Deck und auf Deiner Hand belegen, deutlich gestiegen. Ich könnte es ausrechnen, aber ich habe keinen Bock mehr diese Mühe in dieses Spiel zu investieren.
Dazu dann noch diese komplett over the top gehende Aktion für Ressourcen-Kauf-Geschichte. Die Möglichkeiten dadurch vernichten jegliche taktische Abwägung im Vorangehen. Du kannst 7 Schlüsselmodellen pro Runde eine Zusatzaktion kaufen. Nur, um sich die Möglichkeiten vor Augen zu führen, was möglich ist:
- rennen und schießen
- sich bewegen und für Beschuss so zählen, als wäre man stehengeblieben
- umpositionieren, um eine Angriffsbewegung in den Nahkampf vorzunehmen, wo sich der Gegner vorher so aufgestellt hat, dass dies nicht möglich war
- auch wenn es eigentlich schon von rennen und schießen abgedeckt ist: sich in die knapp verfehlte Schussreichweite bewegen
Das für sich genommen ist noch nicht schlimm. Aber dadurch, dass du alles vorab ausmessen darfst, hast du dabei noch nicht einmal den Hauch eines Risikos, dass du irgendwelche Ressourcen verschwendest.
Dass dir nach dem Verlust des Lords dieses ganzen Optionen inkl. der Karten abgehen, ist nur die Spitze des Eisberges, der man jetzt wohl entsprechend begegnen wird.
Aber selbst wenn das raus ist, würde das Spiel immer noch keinen taktischen Mehrwert verlieren, wenn du einfach nur die Modelle in Schussreichweite ohne Deckung aufstellen würdest.
Bewegung war irrelevant, und diente nur dazu in Schussreichweite zu kommen.
Deckung war irrelavant, weil sich der Gegner so bewegen konnte, dass nur eine Deckung zu tragen kam, und dann noch zielen konnte, um diese eine Deckung abzuschwächen.
Kurz gesagt, das Spiel hat so nichts mehr, was mich auch nur im entferntesten reizt außer dem Namen Warzone - und das ist für mich nicht einmal ansatzweise ein Verkaufsargument.
Und das schlimmste ist, sämtliche Fixes, die mir einfallen, um den Problemen zu begegnen, reduzieren entweder den Nutzen der Optionen so weit, dass ich sie nach dem KISS-Prinzip komplett streichen würde, da zu wenig Nutzen für zu viel Aufwand, oder man müsste das komplette zugrundeliegende Spiel neu designen.
Und da liegt auch das eigentliche Problem verborgen: Die Leute, die diese Änderungen lautstark fordern, mögen das von Prodos vorgestellte zugrundeliegende System überhaupt nicht, sondern wollen ein Warzone-Spiel haben, das ihren eigenen Wünschen entspricht. Prodos hat halt nur die Rechte eingekauft, und daher wird deren Konzept geschlachtet und umgewandelt.
Ja, was willst du wissen?