Servus Leute,
ich habe keinen sinnvollen Bereich für dieses Thema gefunden und im Hobby-Forum unter "Umbauten" wollte ich das auch nicht laufen lassen. 😀 Aber zurück zum ernsten Teil:
Ich habe vor wenigen Tagen in einem einschlägigen Online-Auktionshaus eine gebaute und grundierte Miniatur erstanden (großes Modell auf 65er Base). Dieses kam auch alsbald; leider - oder vielleicht glücklicher Weise, denn sollst wäre mir das Ganze nie aufgefallen - war es von der Base gefallen. An der Abrisstelle war natürlich keine Grundierung, deshalb lachte mir an dieser Stelle das jungfräuliche Material entgegen... und machte mich auch sofort irgendwie stutzig! Weder Farbe, noch Beschaffenheit und "Anfasserlebnis" waren mit dem konform, was ich sonst von GW kenne. Außerdem erschien mir das Material irgendwie inhomogen und, wenn auch nur marginal, schwerer...
Ich zerlegte das Modell in alle Einzelteile und begutachtete die Klebestellen und solche Bereiche, die aufgrund der lieblosen Grundierung nichts abbekommen haben. Das Zerlegen ging im Übrigen kinderleicht... ein wenig Spannung aufgebaut und schon lösten sich die Teile problemlos - ohne zu brechen. Meine Zweifel manifestierten sich: bis auf die Waffenarme besteht die Figur aus deutlich hellerem, spröderem und inhomogenerem Material. Seltsamerweise war bei zwei Teilen das Trennen nicht möglich - diese schienen irgendwie anders zusammen gehalten zu werden.
Beim Untersuchen der gestalteten und ausgegossenen Base fiel mir auf, dass das Material dem der Miniatur gleicht.
Genauere Untersuchungen mit der Lupe folgten. Diese ergaben, dass das Material Unmengen an kleinen Lufteinschlüssen enthält, was den Anschein der Inhomogenität hervorruft. Auch die Betrachtung der Außenflächen (vornehmlich an kleinen und detailierten Sektionen) mit der Lupe zeigt, dass einige Blasen auf der Oberfläche zu finden sind und auch Details mit Material verfüllt sind. Im Inneren des Modells sind außerdem einige "Kugeln" zu finden, welche überschüssiges Material beim Gießen implizieren.
Ein weiteres augenscheinliches Merkmal sind die doppelten Gussgrate. Ein Satz verläuft wie gewohnt einmal um das jeweilige Teil und ist mit den Gusskanälen korrelierbar. Der zweite Satz ist deutlich unsauberer und zittriger und verläuft oft nahe dem Grat des Originals, weicht aber all zu oft auch ab.
Dass es sich nicht um das GW-übliche Plastik handelt ist weiterhin daran zu erkennen, dass das Material keine Lösungserscheinungen zeigt, wenn es mit Plastikkleber in Berührung kommt.
Die beiden nicht zerlegbaren Teile stellten sich als einteilig heraus. Dies konnte durch die misslungenen Trennungsversuche und durch eine anschließende Bohrung verifiziert werden. Die Bohrung ergibt, dass es ein Vollguss-Teil ist und kein aus zwei Teilen zusammengesetztes. Ergo verdichtet sich die Vermutung einer schlechten Kopie.
Mit meinen Erkenntnissen konfrontierte ich auch den Verkäufer. Dieser war geschockt und rechtfertigte sich damit, dass er Konvolute ankauft und bei eBay wieder verkauft. Das ist meiner Meinung nach dahin gehend schon wieder nicht ganz in Ordnung, weil jener Verkäufer als privater Verkäufer gelistet ist und das Ankaufen von Waren zum Wiederverkauf mit Gewinnerzielungsabsicht irgendwie nach Gewerbe riecht. Aber sei es drum...
Jedenfalls teilte mir dieser mit, dass er sich kümmern werde, woher er das Modell bekommen hat und dass ich Ihm die Ware zurück senden soll und das Geld erstattet bekäme. Genau an diesem Punkt stehe ich gerade. Ich erachte es für nicht sinnvoll, das Beweismittel einfach aus der Hand zu geben. Weiterhin will ich auch niemandem die Anwälte von GW an den Hals hetzen (v.a., wenn die Person wirklich nicht der illegale Kopierer ist) aber andererseits finde ich es einfach nur Mist, dass soetwas gemacht wird. Für die "Deppen" (also die Ehrlichen), die nur Originale kaufen wird es teurer, weil die Konzerne kostenverursachend intervenieren müssen, was wiederum auf uns ehrliche Kunden umgelegt wird. Außerdem fühle ich mich persönlich betrogen und ich finde es auch im Allgemeinen verwerflich, sich mit geklautem und kopiertem Dreck zu bereichern. Pfui!
Die Reproduktion von Teilen und/oder Miniaturen ist ja meines Wissens nach für den Eigenbedarf erlaubt bzw. geduldet bzw. rechtlich nicht angreifbar. Diese dann zu verkaufen ist aber in höchstem Maße illegal und bei so einem Großkonzern eine ziemlich riskante Nummer. Nun steht die Frage im Raum, was ich tun soll. Deshalb fände ich es hilfreich, wenn ihr mir diesbezüglich ein paar Meinungen und Ratschläge geben könnt. Vielleicht kennt sich dahingehend ja jemand aus und kann mir bei der weiteren handhabe dieses unschönen Falles helfen.
Beste Grüße
eisi
ich habe keinen sinnvollen Bereich für dieses Thema gefunden und im Hobby-Forum unter "Umbauten" wollte ich das auch nicht laufen lassen. 😀 Aber zurück zum ernsten Teil:
Ich habe vor wenigen Tagen in einem einschlägigen Online-Auktionshaus eine gebaute und grundierte Miniatur erstanden (großes Modell auf 65er Base). Dieses kam auch alsbald; leider - oder vielleicht glücklicher Weise, denn sollst wäre mir das Ganze nie aufgefallen - war es von der Base gefallen. An der Abrisstelle war natürlich keine Grundierung, deshalb lachte mir an dieser Stelle das jungfräuliche Material entgegen... und machte mich auch sofort irgendwie stutzig! Weder Farbe, noch Beschaffenheit und "Anfasserlebnis" waren mit dem konform, was ich sonst von GW kenne. Außerdem erschien mir das Material irgendwie inhomogen und, wenn auch nur marginal, schwerer...
Ich zerlegte das Modell in alle Einzelteile und begutachtete die Klebestellen und solche Bereiche, die aufgrund der lieblosen Grundierung nichts abbekommen haben. Das Zerlegen ging im Übrigen kinderleicht... ein wenig Spannung aufgebaut und schon lösten sich die Teile problemlos - ohne zu brechen. Meine Zweifel manifestierten sich: bis auf die Waffenarme besteht die Figur aus deutlich hellerem, spröderem und inhomogenerem Material. Seltsamerweise war bei zwei Teilen das Trennen nicht möglich - diese schienen irgendwie anders zusammen gehalten zu werden.
Beim Untersuchen der gestalteten und ausgegossenen Base fiel mir auf, dass das Material dem der Miniatur gleicht.
Genauere Untersuchungen mit der Lupe folgten. Diese ergaben, dass das Material Unmengen an kleinen Lufteinschlüssen enthält, was den Anschein der Inhomogenität hervorruft. Auch die Betrachtung der Außenflächen (vornehmlich an kleinen und detailierten Sektionen) mit der Lupe zeigt, dass einige Blasen auf der Oberfläche zu finden sind und auch Details mit Material verfüllt sind. Im Inneren des Modells sind außerdem einige "Kugeln" zu finden, welche überschüssiges Material beim Gießen implizieren.
Ein weiteres augenscheinliches Merkmal sind die doppelten Gussgrate. Ein Satz verläuft wie gewohnt einmal um das jeweilige Teil und ist mit den Gusskanälen korrelierbar. Der zweite Satz ist deutlich unsauberer und zittriger und verläuft oft nahe dem Grat des Originals, weicht aber all zu oft auch ab.
Dass es sich nicht um das GW-übliche Plastik handelt ist weiterhin daran zu erkennen, dass das Material keine Lösungserscheinungen zeigt, wenn es mit Plastikkleber in Berührung kommt.
Die beiden nicht zerlegbaren Teile stellten sich als einteilig heraus. Dies konnte durch die misslungenen Trennungsversuche und durch eine anschließende Bohrung verifiziert werden. Die Bohrung ergibt, dass es ein Vollguss-Teil ist und kein aus zwei Teilen zusammengesetztes. Ergo verdichtet sich die Vermutung einer schlechten Kopie.
Mit meinen Erkenntnissen konfrontierte ich auch den Verkäufer. Dieser war geschockt und rechtfertigte sich damit, dass er Konvolute ankauft und bei eBay wieder verkauft. Das ist meiner Meinung nach dahin gehend schon wieder nicht ganz in Ordnung, weil jener Verkäufer als privater Verkäufer gelistet ist und das Ankaufen von Waren zum Wiederverkauf mit Gewinnerzielungsabsicht irgendwie nach Gewerbe riecht. Aber sei es drum...
Jedenfalls teilte mir dieser mit, dass er sich kümmern werde, woher er das Modell bekommen hat und dass ich Ihm die Ware zurück senden soll und das Geld erstattet bekäme. Genau an diesem Punkt stehe ich gerade. Ich erachte es für nicht sinnvoll, das Beweismittel einfach aus der Hand zu geben. Weiterhin will ich auch niemandem die Anwälte von GW an den Hals hetzen (v.a., wenn die Person wirklich nicht der illegale Kopierer ist) aber andererseits finde ich es einfach nur Mist, dass soetwas gemacht wird. Für die "Deppen" (also die Ehrlichen), die nur Originale kaufen wird es teurer, weil die Konzerne kostenverursachend intervenieren müssen, was wiederum auf uns ehrliche Kunden umgelegt wird. Außerdem fühle ich mich persönlich betrogen und ich finde es auch im Allgemeinen verwerflich, sich mit geklautem und kopiertem Dreck zu bereichern. Pfui!
Die Reproduktion von Teilen und/oder Miniaturen ist ja meines Wissens nach für den Eigenbedarf erlaubt bzw. geduldet bzw. rechtlich nicht angreifbar. Diese dann zu verkaufen ist aber in höchstem Maße illegal und bei so einem Großkonzern eine ziemlich riskante Nummer. Nun steht die Frage im Raum, was ich tun soll. Deshalb fände ich es hilfreich, wenn ihr mir diesbezüglich ein paar Meinungen und Ratschläge geben könnt. Vielleicht kennt sich dahingehend ja jemand aus und kann mir bei der weiteren handhabe dieses unschönen Falles helfen.
Beste Grüße
eisi