Kreuzzugs-Ungleichgewicht bei den Spielern

Zerzano

Grundboxvertreter
16 Juni 2011
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17.011
Hallo zusammen,

och hatte letztes Jahr mit einer meiner Spielgruppen ein wenig kreuzzug gespielt (3x3 Spiele gesamt, 25 MP Armeen) und und bei uns ist es recht schnell dazu gekommen, dass, z.b. durch MVP Wahl einzelne Einheiten wirklich ausgerastet sind, beispielsweise Waaahgboss auf Bike. Ich weiß nicht genau, ob das ne Anfälligkeit des Modus oder unser eigenes Verschulden ist. Habt ihr Tipps, wie man, schon mal auf der strukturellen Ebene, dafür sorgen kann, dass sowas nicht so schnell passiert? Denn die grundlegende Idee finde ich großartig, aber wenn der Spielspaß leidet sollte man schauen, wie man diesen für alle gewährleisten kann.

was sind eure Erfahrungen und Ideen dazu?

LG
Zerzano
 

Haakon

Tabletop-Fanatiker
Moderator
25 Juli 2012
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Wir haben Belohnungen und Kriegsnarben ausgewürfelt. Das hat das ganze etwas verzögert. Wenn man sofort die Wahl hat, BF und Doktrin von einem Spacemarine zu verbessern, dann eskaliert das nach wenigen Spielen und wird eher ein Powerbuild-Contest als etwas Narratives. Ich habe beispielsweise bei allen Marines konsequent +1 KG erwürfelt, obwohl sie Fernkampfeinheiten waren.

Ich habe auch schon überlegt, wie ich das sonst machen würde... vermutlich müsste man pro Belohnung den Powerlevel der Einheit erhöhen und pro Narbe ggf senken. Damit kann der Unterlegene ggf. einfach zusätzliche Einheiten mitnehmen... und der Überlegene weniger. Diese Kreuzzugspunktmechanik für mehr Befehlspunkte fand ich nicht so gut, da es unglaublich von der Stärke der Stratagems des Codex abhängt.
 

Zerzano

Grundboxvertreter
16 Juni 2011
1.473
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17.011
Wir haben Belohnungen und Kriegsnarben ausgewürfelt.
Das hatte wir auch gemacht, trotzdem ging das recht zügig bei einzelnen Einheiten. Ich habe das Gefühl, gerade gerade die vielen EP durch MVP recht problematisch werden können, wenn sie auf bestimmte gelegt werden können. Vielleicht wahlweise, Random, oder vom Gegner gewählt. Oder als „rote Laterne“ immer an die Einheit mit den wenigsten EP

Ich habe auch schon überlegt, wie ich das sonst machen würde... vermutlich müsste man pro Belohnung den Powerlevel der Einheit erhöhen und pro Narbe ggf senken. Damit kann der Unterlegene ggf. einfach zusätzliche Einheiten mitnehmen...
Finde ich persönlich eine recht schöne Idee, da sich so, auch durch die daraus resultierende „Masse“ auch noch mehr dieser Heldenmodus einstellt.

lg
Zerzano
 
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Haakon

Tabletop-Fanatiker
Moderator
25 Juli 2012
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Das hatte wir auch gemacht, trotzdem ging das recht zügig bei einzelnen Einheiten. Ich habe das Gefühl, gerade gerade die vielen EP durch MVP recht problematisch werden können, wenn sie auf bestimmte gelegt werden können. Vielleicht wahlweise, Random, oder vom Gegner gewählt. Oder als „rote Laterne“ immer an die Einheit mit den wenigsten EP
Bei uns eskalierte das unglaublich schnell - aber gut, das war auch noch, bevor das Admech den Codex hatte. Wir begannen mit 25 Macht - Imperial Fists Intercessors mit Autoboltrifles reichen da einfach aus, um den Gegner zu tablen, wenn sie dazu kommen... das bedeutete durch die Agenda gleich mal 3 XP für alle - zusätzlich zu dem MVP - und dazu kommt noch die Belohnung durch die Mission, so man gewinnt. Wenn man sich dann noch seine Belohnungen und Traits auswählt, eskaliert das in kürzester Zeit, dann trifft dein Trupp auf 2+ und hat immer die passende Doktrin. - ich glaube hier wäre dann das Powerlevel zu erhöhen angebracht.

Wenn man das zufällig ermittelt, kann das natürlich nerven - da du für "sinnlose" Sachen wie +1 Moral oder so bestraft wirst. Da würde ich dann vermutlich deinen Vorschlag nutzen und XP immer an das Modell mit den niedrigsten XP geben.

Für alles weitere braucht man dann vielleicht einen Spielleiter, der eingreift. Ich meine sowas wie verschiedene Schauplätze - dann kann das selbe Team eben nicht immer am selben Ort sein - damit verhindere ich beispielsweise, dass immer DER Captain dabei ist. Da hilft dann nur Kommunikation - ich habe beispielsweise die Armeesonderregeln umgesetzt, dass ich als Marine nur einen Captain und zwei Leutnants haben darf - und während sich der Captain an einem Schauplatz aufhielt, musste der Leutnant an einen anderen Schauplatz. Das ist als Marinespieler natürlich lustig, weil ich Scriptoren, Ordenspriester, Leutnanten und Captains habe, die Truppen anführen können. Als allgemeine Regel geht das allerdings nicht - weil ich als Orkspieler dann beispielsweise den Waaagh verliere.
 

Eisenklumpen

Miniaturenrücker
7 Juli 2015
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Wir haben die MVP-Auszeichnung immer zusammen nach dem Spiel an die Einheit vergeben, die tatsächlich in den Augen beider Spieler der MVP war. Das funktioniert eigentlich recht gut. Aber gerade bei kleinen Spielen hat man einfach immer das Problem, dass einzelne Einheiten zu krass werden können. Unser Custodesspieler zB hat die ersten 6 Kreuzzugsspiele alle gewonnen, einfach weil sich unsere Einheiten die Zähne daran ausgebissen haben. Wenn man aber mit bissl mehr Punkten spielt wird das Problem schnell kleiner, weil man mehr Möglichkeiten hat, auf Einheiten zu reagieren. Meine Sturmintercessoren zB. haben, seit sie durch Glück +1Kg erwürfelt haben, fast keinen NK mehr gesehen, weil der Gegner eben weiß, wie stark sie jetzt sind.
 

Luckynumber666

Tabletop-Fanatiker
7 November 2013
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Wir hatten es so gemacht das man 2 Würfel würfelt auf die Erfahrungstabelle und eines der beiden wählen darf.

Aber ich fürchte auch das da die Einheiten schon schnell eskalieren könnnen und es sind nochmal zusätzliche Regeln und das ist derzeit das letzte was ich will ...

Auch wenn ich die Grundsätzliche Idee gut finde.
 

Olaf

Eingeweihter
18 November 2007
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Die ganze Edition leidet ja meiner Meinung nach schon dadurch, dass wenige Einheiten einen Großteil des Schadens verursachen und andere nur als Füller, bzw für Missionsziele usw. relevant sind. Der Effekt wird durch die Crusade Buffs ja noch verstärkt. Ein Soldatentrupps der Imps der +1BF bekommt ist ganz nett, aber immer noch keine Bedrohung. Ein Panzerkommandant mit +1 BF vernichtet 25 MP wahrscheinlich ganz alleine.
 

Zerzano

Grundboxvertreter
16 Juni 2011
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17.011
Ok ich versuche mal zusammenzufassen:
  • Punktetechnisch lohnen sich anscheinend leicht höhere Punkte, damit einzelne Einheiten einfacher gekontert werden. Ich werfe jetzt einfach mal 35 oder 50 MP in den Raum. Eventuell auch mit Reservepunkten zum wechseln.
  • MVP gemeinsam wählen oder komplett raus lassen.
  • Abzeichen und Narben würfeln
  • eventuell Erfahrungsstufen auf Machtstufen anrechnen
  • eventuell ein Spielleiter
was sagt ihr zu den Punkten?

lg
Zerzano
 

Haakon

Tabletop-Fanatiker
Moderator
25 Juli 2012
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Jede gute Kampagne sollte einen Spielleiter haben, bin ich der Meinung. Ich glaube so lässt sich am leichtesten sicherstellen, dass alle Spaß haben. Und sei es, dass sich dieser Spielleiter mal eine NPC-Rasse greifen kann, damit sich ein hinten liegender Spieler auch mal ein paar XP erspielen kann. Sonst kommt es nämlich schnell dazu, dass Leute keine Lust mehr haben. "Ich habe zweimal verloren... okay... bin raus".

Ich würde die Kreuzzugsbelohnungen anpassen, die dir einfach nur XP (zweimal MVP) oder einfach eine Belohnung geben. Das stackt sonst irre schnell.

Abzeichen und Narben würfeln ist meiner Meinung nach nicht in Verbindung mit den Machtstufen drin. Das hätte sonst nämlich zur Folge, dass man für 1 KG auf Tau Feuerkriegern auch noch bestraft wird. Ansonsten sollten die Kreuzzugspunkte (gilt auch für Relikte auf Charakteren) zu den Machtpunkten gezählt werden. Thousand sons bezahlen dafür 35 Punkte ein zusätzliches Relikt zu bekommen und 2 Macht in ihrem Codex. Da wäre es angebracht, wenn man für Relikte den Machtwert ebenso erhöht.
 

Eisenklumpen

Miniaturenrücker
7 Juli 2015
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Was wir in unserer Kampagne gemacht haben und somit ich sehr zufrieden bin ist, den Verlierer auch etwas zu geben. Wir haben von vorne herein gesagt wir machen 15 Spiele, für jedes gewonnene beginnt der Sieger die Belohnung der Mission sowie zwei Siegpunkte. Wenn er den Gegner tablet sogar 3. Dafür bekommt der unterlegene einen dauerhaften Bonus von 25 Punkten (wir spielen mit Punkten, nicht mit macht) für alle folgenden Spiele, wenn er ausgelöscht würde sogar 50. Das nächste Spiel hatte er also mehr Punkte als sein Gegner aus dem letzten.

Das führte dazu, dass die Spieler, die am Anfang verloren (ich zum Beispiel ;) ) wieder aufholen konnten. Jetzt nach ca 10 Spielen liegen wir alle Recht nach nah beieinander, sowohl von den Siegpunkten her als auch vom Bonuspunktwert. Das letzte Spiel zb waren 1625 vs 1600 Punkte, also einer 125 und einer 100 Bonus
 

Zerzano

Grundboxvertreter
16 Juni 2011
1.473
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17.011
Was wir in unserer Kampagne gemacht haben und somit ich sehr zufrieden bin ist, den Verlierer auch etwas zu geben. Wir haben von vorne herein gesagt wir machen 15 Spiele, für jedes gewonnene beginnt der Sieger die Belohnung der Mission sowie zwei Siegpunkte. Wenn er den Gegner tablet sogar 3. Dafür bekommt der unterlegene einen dauerhaften Bonus von 25 Punkten (wir spielen mit Punkten, nicht mit macht) für alle folgenden Spiele, wenn er ausgelöscht würde sogar 50. Das nächste Spiel hatte er also mehr Punkte als sein Gegner aus dem letzten.

Das führte dazu, dass die Spieler, die am Anfang verloren (ich zum Beispiel ;) ) wieder aufholen konnten. Jetzt nach ca 10 Spielen liegen wir alle Recht nach nah beieinander, sowohl von den Siegpunkten her als auch vom Bonuspunktwert. Das letzte Spiel zb waren 1625 vs 1600 Punkte, also einer 125 und einer 100 Bonus
Das finde ich ne Mega-Idee kann man denke auch probat auf Machtpunkte übersetzen:

zum Beispiel:
die Kampagne beginnt mit Armeen aus 50MP (also ca. 1000p.) von denen pro Spiel individuell 30 (ca. 700p.) für Gefechte eingesetzt werden. Jeder Sieg gibt dem Gewinner 2 bzw. beim tablen 3 Siegespunkte, die über den Ausgang der Kampagne entscheiden. Der Verlierer darf jedoch mit jeder Niederlage jeweils 1 bzw. bei völliger auslöschung 3 MP in den nächsten Schlachten einsetzten.

Riesiger Vorteil: man schafft es mit einem relativ kleinen Eingriff, dass du ein (zumindest mehr oder minder) selbst regulierendes System hast, in dem der Verlierer schnell wieder zum überlegenen werden kann und man gleichzeitig eine für Kriege typische immer größere Eskalation hast, weil die Parteien immer mehr Material anschleppen um den Gegner zu doch überwältigen.

lg
Zerzano