40k Krieg Steel

<div class='quotetop'>ZITAT(Hodo Astartes @ 19.09.2007 - 18:38 ) [snapback]1078282[/snapback]</div>
Ja, klar, Klone! :annoyed:

Nicht nur, dasset die Geschichte hier behindert, es entbehrt auch jeder Logik. Wenn man nämlich gute Soldaten in Tanks ziehen kann, warum sollte man dann nur beim DKK darauf zurückgreifen und sich andernorts mit unwilligem Mittelmaß abgeben? Isoliert macht es schon irgendwo Sinn, ist aber net halb so tragisch. Eine Gesellschaft zwischen Preußischem Militarismus und Nachkriegs- Deutschland find ich viel besser und eher der imperialen Menschenverachtung entsprechend. Außerdem wirft es doch echt Fragen auf. So viele 'Warum nicht?'s , wie z. B.:Warum keine Marines klonen? Warum keine genetische Manipulation zu Überkriegern?
Ernsthaft, 10.000de klonen können, aber nicht weiter gehen, dass entspricht doch wohl kaum dem Geist eines Reiches, in dem Waffen benutzt werden, die ihren Benutzer töten können. <_<

@ Viet_Cong: Weiterschreiben! Scheiß doch auf IA5! Da ziehe ich den Fröhlichen Fan Fluff jedenfalls dem einfallslosen Dünnpfiff von GW vor.[/b]
Tja, klonen ist sowieso verboten im Imperium...und zwar strengstens, gibt wenig schlimmere Verbrechen.
Aber wenn ich das richtig verstehe, ist das Todeskorps doch gar kein Wegwerf-Regiment, sondern eine "Spezialtruppe". Außerdem ist doch noch niemals gesagt worden, dass es in der Galaxis nur so von Regimentern von Krieg wimmelt. Ich glaube, die gehen da zuweit in den "Verdun-Fluff".

Aber gesagt getan, weiter gehts:



Das erste Mal, als ich mir wünschte, zu sterben, war dreiundzwanzig Tage nach meinem vierzehnten Geburtstag. Ich lief an diesem Tag alleine aus der Schule zurück zum Habitat. Normalerweise begleiteten mich Jurgen, Daniel und Emanuel, meine Freunde und Schulkameraden. Wir trieben uns oft zusammen herum, nur an diesem Tag hatte ich bei Herrn Weiden im Unterricht meine Wunde am Oberschenkel etwas zu oft gekratzt, was zu zwei Stunden Nachsitzen beziehungsweise Nachstehen und Nach-Liegestützen geführt hatte. Wegen der nahenden Pubertät wurden wir doppelt hart bestraft und nicht mehr aus den Augen gelassen. Ständig mussten wir unsere Hände kontrollieren lassen, als ob man an ihnen Schuld und Unschuld, die es auf Krieg ohnehin nicht gab, ablesen wie aus einem Logbuch. Ich lief an diesem Tag den dunklen Straßenzug entlang. Er war leer, keine Kinder spielten und keine Frauen kamen aus der Arbeit zurück. Mein Schatten bildete einen langen Pfeil, der von jeder Flutlichtlampe verzerrt und neu geworfen wurde. In diesem Moment legte sich in meinem neuerdings vierzehnjährigen Kopf ein mentaler Schalter um. Wieso, bei allem was heilig ist, leben wir eigentlich? Ich meine, wir auf Krieg sind alle definitiv schuldig, daran ist nichts zu rütteln. Aber warum wäre es dann nicht einfacher für den allmächtigen, gütigen Imperator, uns zu vernichten? Dann wären wir nicht ein lebendes Denkmal für Verrat und Schande. War der Imperator so gnädig? In meinen Gedanken versuchte ich, sein Handeln nachzuvollziehen, doch ein Sinn ergab sich nicht. Der Imperator war doch alles Gute, was mir wiederfuhr, er war die Erlösung von der Schande! Wieso mussten wir dann durch unsere bloße Existenz sein Reich der unschuldigen Menschheit beschmutzen? Was war es? Und wenn der Tod im Kampf die Erlösung war, was war dann der Imperator? Der Tod selber? Soldaten beten zum Imperator um einen ehrenhaften Tod. Rechtschreibung, erste Klasse. Hundert mal schreiben, Kinder. Ja, Herr Weiden. Ich bin verdammt. Ich wünschte, niemals geboren worden zu sein, dann wäre ich auch nicht verflucht. In mir bat die Stimme eines kleinen, verzweifelten Jungen um den Tod. Doch meine Hülle, mein Körper und mein wortwörtliches Selbstbewusstsein ließen ihn verstummen. Das Krieg in mir siegte, wie so oft. Mir wurde zwanzig Jahre später klar, dass ich mit meiner Geburt tatsächlich verdammt war. Krieg riss mich in den schwarzen Abgrund. Und ich, geschmiedet durch mein Umfeld, folgte willig. Ich bin auch jetzt noch ein Verlorener. Nur weil ich die Wahrheit sah, heißt das nicht, dass ich erlöst bin. Nein. Ich werde auch noch fallen, wie alle anderen. Alle, die ich kenne, sind tot. Ich lebe, um euch diese Geschichte zu erzählen. Ihr werdet sie vielleicht euren Freunden, Kindern und deren Kindern erzählen, wahrscheinlich nicht. Aber selbst wenn, irgendwann bin auch ich nur noch ein Schatten der Vergangenheit. Frieden werde ich nicht finden, weder im Leben noch im Tod. Aber ich kann nichts daran ändern. Und diese Überlegung überforderte meinen jungen Geist, ließ nur eine einzige Alternative zu: den sofortigen Tod. Doch ich tat es nicht. Denn mich umzubringen hätte bedeutet, dass ich die Flucht vor der Wirklichkeit antrete. Und ich fliehe niemals. Niemals.
 
Aber wenn ich das richtig verstehe, ist das Todeskorps doch gar kein Wegwerf-Regiment, sondern eine "Spezialtruppe". Außerdem ist doch noch niemals gesagt worden, dass es in der Galaxis nur so von Regimentern von Krieg wimmelt. Ich glaube, die gehen da zuweit in den "Verdun-Fluff".[/b]

Soweit ich das mitgekriegt habe, wird das Todeskorps in die härtesten Kampfgebiete entsand um dort den Feind in die Schranken zu weisen.
Und ein Wegwerf-Regiment ist es auf gar keinen fall.
Das Todeskorps ist in meinen Augen das elitärste(und wahrscheinlich auch erfolgreichste)
Regiment des Imperiums

Und was die Anzahl der Regimenter angeht:

Hab ihn zwar grad verliehen, aber im "Krieger von Ultramar"-Roman kämpft ein Todeskorps mit den Space Mariens. Und ich galube es trug eine Nummer, die in Richtung 900th ging.
Also sind die wahrscheinlich schon über 1000 mit ihren Regimentern.
Kann auch sein das ich mich irre. Hat mal jemand das Buch zur Hand?
 
<div class='quotetop'>ZITAT(Neue Orknung @ 19.09.2007 - 21:04 ) [snapback]1078392[/snapback]</div>
Kann auch sein das ich mich irre. Hat mal jemand das Buch zur Hand?[/b]
Jep, immer doch, Ultramarines Omnibus war das erste 40k-Buch das ich gelesen hab. Im Englischen Original ist es das 933. Todeskorp von Krieg. Aber irgendwo wurde dochmal erwähnt, dass kein Planet mehr als 1000 Regimenter ausheben darf.

Ich stimme dir aber vollkommen zu, das Todeskorp ist gar nicht DIE Massenarmee, dass ist nur ein Klischee, weil seit den FW-Minis jeder an WW1 denkt.
 
Ich stimme dir aber vollkommen zu, das Todeskorp ist gar nicht DIE Massenarmee, dass ist nur ein Klischee, weil seit den FW-Minis jeder an WW1 denkt.[/b]

Das Todeskorps ist schon eine Massenarmee die andere Imperiale Regimenter an Truppzahl übersteigt.
Allerdings sind diese Jungs besser als der normale Durchschnittssoldat.
Ich denke das viele Leute durch dieses ganze "großer-Grabenkampf-Geschwafel"
und dieses, wie von dir richtig bemerkt, WW1 Klischee einfach an ein Regiment denken, welches nur durch seine Masse gewinnt und tausende Soldaten in den sicheren Tod schickt.
Was aber in meinen Augen kompletter Müll ist.

Todeskorpsler opfern sich für andere auf( wie im "Krieger von Ultramar"-Roman) und sind zäher und geschickter im Kampf als andere.

Es wird bis zum letzten Mann, verbissen, gekämpft. Soldaten werden nicht einfach weggeworfen und schon aus dem Grund, weil jeder noch eine Schuld zu begleichen hat.

MFG Orknung
 
Ja, so denke ich auch darüber. Das Todeskorps ist kein Opferregiment sondern eine vorzüglich ausgebildete und gedrillte Elitetruppe. Es kommt vor allem in besonders menschenfeindlichen Regionen zum Einsatz oder wenn es gilt einen Stellungs- und Zermürbungskrieg auszufechten. Zu diesem Zweck sind die meisten Regimenter von Krieg auch Belagerungs- oder Panzerregimenter.

Doch trotz ihrem Elitestatus dürfte die Todesrate in einem Krieg-Regiment durchaus höher sein als in diversen anderen Regimentern. Dies liegt aber wohl eher in ihrer Idelogie begründet. Wo andere Regimenter, selbst ebenso gut ausgebildete und ausgerüstete wie das DKK, den taktischen Rückzug antreten wenn der Druck auf die Reihen zu groß werden sollte, sind Krieg-Soldaten dazu nur schwer dazu zu bewegen und halten stattdessen weiter die Stellung. Das, dass ihr Todesurteil ist wissen sie wohl, aber sie sind bereit sich zu opfern um ihre Schande zu tilgen.
Gut zu sehen auch in dem angesprochenen "Krieger von Ultramar" dort deckt das Todeskorps bei dem Rückzug hinter die Stadtmauern weiter die äußeren Verteidigungslinien und hält bis zuletzt aus um den anderen Truppenteilen zu ermöglichen sich zurückzuziehen.

Zu dem "klonen": Ich hab zwar auch das IA5 zuhause aber so weit bin ich leider noch nicht gekommen. Ich dümpel noch ziemlich am Anfang rum da ich mir die Mühe mache den Fluff ins Deutsche zu übertragen. Dementsprechend lansam geht es dann auch vorran. Naja aber auch wenn es so dadrin steht schließt das ja nicht aus es trotzdem Soladten gibt die auf natürliche Weise zur Welt gekommen sind. Beispielsweise gezeugt durch Kriegsversehrte die aufgrund ihrer Unfähigkeit weiter in der Armee zu kämpfen nach Krieg zurückgekehrt sind...

Lange Rede kurzer Sinn, bitte bitte schreib weiter.^^
Krieg Steel ist wirklich super und ich hoffe bald mehr lesen zu dürfen.

/edit
urgs, da hab ich wohl ein bischen getrödelt.^^
Orknung war schneller =P
 
<div class='quotetop'>ZITAT(Bonefinger @ 19.09.2007 - 22:19 ) [snapback]1078445[/snapback]</div>
Naja aber auch wenn es so dadrin steht schließt das ja nicht aus es trotzdem Soladten gibt die auf natürliche Weise zur Welt gekommen sind. Beispielsweise gezeugt durch Kriegsversehrte die aufgrund ihrer Unfähigkeit weiter in der Armee zu kämpfen nach Krieg zurückgekehrt sind...[/b]
Oder die Männer gründen Familien und ziehen dann in den Krieg, was sie zu noch tragischeren Figuren macht, da sie dann Familie und Geliebte zurücklassen müssen.
 
<div class='quotetop'>ZITAT(Viet_Cong @ 19.09.2007 - 22:24 ) [snapback]1078451[/snapback]</div>
Oder die Männer gründen Familien und ziehen dann in den Krieg, was sie zu noch tragischeren Figuren macht, da sie dann Familie und Geliebte zurücklassen müssen.[/b]
Durchaus möglich, doch aufgrund des doch sehr ... ähm raren Hintergrunds zum Todeskorps wissen wir leider nicht mit wieviel Jahren die Rekruten zum Dienst eingezogen werden. Ein Jugendlicher mit 16 Jahren wird denke ich nur in wenigen Fällen Frau und Kinder haben.
Da es aber nichts genaueres dazu gibt, gibt es logischerweise auch keine Quelle die dagegen spricht. 😀
Also kann man das ohne Probleme so halten. ^^
 
Ich glaub ihr habt die Beteudung des Fluffes missverstanden:
Jeder Mann geht alle paar Wochen in die sammelstelle und gibt dort sein glässchen ab, und jede Frau geht dort auch alle paar Monate hin und lässt sich dort ihr Ei entfernen.
Das heißt weder das sie keine eigenen Kinder haben noch das dort familienstruktur herscht.
Auch wichtig ist das man die die zum "Spenden" gehen strengstens auswählt also nicht alle werden dort hinkönnen, was auch bedeutet das nicht 90% der Kriegtruppen aus Eisenmüttern gezüchtet wurde.
Ein logisches verhältnis währe so 40:60 für die Eisenmuttersöhnchen.
Und diese werden in eine Familienideologie eingeprägt das sie ein schande von ihren volk wegwaschen müssen, sie müssen unerbittlich sein um in den augen des Imperators zu sühnen.
Auch währe eine möglichkeit um identifikationsverluste entgegenzuwirken das man entscheiden darf wenn man kennen lernen mächte, Mutti oder Vati (zumindestens währe das ein interesanter aber trtozdem leicht grausamer anhaltspunkt.
Ich finde eine wenig einfließen lassen könntest du das trtotzdem da ja das die Leute von Krieg ausmacht, jedesn möglichen und legalen weg nicht unversucht zu lassen um ihr Ziel zu erreichen.
 
Also nur Retortenbabys? Gut. Also volle Fahrt zurück, klingt zwar doch komisch, die staatlich angeordnete Massen-Onanie, aber wenigstens wirft es nicht alles über den Haufen. Nochma ein Danke an Weiß für die Entwarnung bevor hier eine Hexenjagt vom Zaum gebrochen worden wär. Da es also keine Probs weiter gibt... Weiterschreiben!

Aber um zum Thema diese Threads zurückzufinden: Sehr schöner Teil, Jan!

<div class='quotetop'>ZITAT</div>
Ständig mussten wir unsere Hände kontrollieren lassen, als ob man an ihnen Schuld und Unschuld, die es auf Krieg ohnehin nicht gab, ablesen könnte wie aus einem Logbuch.[/b]

Das wär der einzige größere Fehler, über den ich gestolpert bin. Da fehlt einfach das Prädikat.
Sonst sehr schön, der Teil, vor Allem die Zweifel an der Propaganda.
 
<div class='quotetop'>ZITAT(Neue Orknung @ 19.09.2007 - 22:08 ) <{POST_SNAPBACK}></div>
<div class='quotetop'>ZITAT
Ich stimme dir aber vollkommen zu, das Todeskorp ist gar nicht DIE Massenarmee, dass ist nur ein Klischee, weil seit den FW-Minis jeder an WW1 denkt.[/b]

Das Todeskorps ist schon eine Massenarmee die andere Imperiale Regimenter an Truppzahl übersteigt.
Allerdings sind diese Jungs besser als der normale Durchschnittssoldat.
Ich denke das viele Leute durch dieses ganze "großer-Grabenkampf-Geschwafel"
und dieses, wie von dir richtig bemerkt, WW1 Klischee einfach an ein Regiment denken, welches nur durch seine Masse gewinnt und tausende Soldaten in den sicheren Tod schickt.
Was aber in meinen Augen kompletter Müll ist.

Todeskorpsler opfern sich für andere auf( wie im "Krieger von Ultramar"-Roman) und sind zäher und geschickter im Kampf als andere.

Es wird bis zum letzten Mann, verbissen, gekämpft. Soldaten werden nicht einfach weggeworfen und schon aus dem Grund, weil jeder noch eine Schuld zu begleichen hat.

MFG Orknung
[/b][/quote]

Hab die geschichte hier noch net ganz gelesen aber als besitzer des IA5:
Kriegs Kampfart ist meist Masseninfantire mit Aufopferungsbereitschaft, der einzelne Soldat zählt nix, ein Kampf ist gewonnen wenn die eigene Selbstaufopferung (der Wille für den Impie und das Kampfziel zu sterben, höher ist als das des Feindes für sein Ziel zu sterben). In der Vraks Geschichte werden die Soldaten regelrehct verheizt, also der einzelne Soldat ist schon ein Wegwerf Soldat. Die Soldaten für Vraks werden innerhalb des DKoK ja nur mit Nummer ausgestattet nicht mit Namen.
So zur Kriegs Öberfläche , da hochgradig radioaktiv und anderweitig verseucht lebt da nix, (wird aufjedenfall nix im IA5 erwähnt) die Krieger lebenalle unterirdisch trainieren aber in der Todezone auf dem Planeten.

Klar käpfen sie verbissen und bis zum letzten Mann, aber wenn man die vraks Geschichte liest werden die schon weggeworfen um ein paar Meter Boden zu gewinnen. Denke Krieg Regimenter sind die "unmenschlcishten" von allen gerade weil sie in die härtesten Kriegsgebite geschickt werden. Das Deathkorps ist schon Tod, die Verlsuterate der Grenadier ist 8 aus 10 Mann.
Und besser sind sie nur insofern das ihr Moralhöher ist und ihre aufopferungsbereitschaft und evtl. ihr Nahkampftraining, dafür ist Zielgenauigkeit bei Training z.B: nur zweitrangig.
 
Nachdem ich eine PN erhalten habe, in der mir versichert wurde, dass anscheinend doch mehrere Leute mitlesen, mach ich nochmal weiter... Bitte mehr Critics&Comments, sonst weiß ich nicht, ob es sich überhaupt lohnt zu schreiben.

Vieles, von dem was wir lernen, wird uns nicht wirklich helfen. Niemand wird später zurückblicken und sich denken, dass vier Jahre Altgotisch ihm auf seinem Lebensweg etwas gebracht hätten. Genauso verhält es sich mit Mathematikwissenschaften und Astronomie. Dennoch genieße ich diese Fächer. Sie sind eine willkommene Abwechslung zum immerwährenden Drill im Sportunterricht. Dieser wird immer härter und erbarmungsloser. Keine Ruhepause mehr, Herr Weiden schmiedet unsere Körper zu Kampfmaschinen. Wer nicht schnell genug reagiert, muss Liegestützen machen, bis der Lehrer sich seiner erbarmt. Krieg-Boxen wird zur einzigen Möglichkeit, alle Frust hinauszulassen. Fäuste treffen auf Gesichter, Visagen werden blutig gehauen. Wenn man zehnmal trifft, ohne das der Gegner einen Schlag durchbringt, bedeutete dies erfahrungsgemäß immer den Sieg. Jetzt, im zehnten Schuljahr, sagen Treffer nichts mehr aus. Ein Kampf zeigt dies am besten: Einer der Kontrahenten schlug seinen Gegner dermaßen zusammen, dass man das Gesicht unter dem vielen Blut und Fleisch nicht mehr ausmachen konnte. Mit einem Schlag in die Magengrube brachte er seinen Gegner zu Fall, warf ihn auf den Bauch und trat ihm zweimal in den Rücken. Doch der scheinbar Unterlegene war sich herum, rammte seine Faust in die Weichteile des Gegners und sprang auf. Der plötzlich Getroffene versuchte sich zu fangen, als ihn ein Tritt ins Gesicht traf und seine Nase brach. Noch bevor auf dem Boden aufschlug, raste das Knie seines Gegenübers auf seinen Kopf zu und ließ die ohnehin ramponierte Gesichtspartie mit einem hässlichen Knirschen das K.O. verkünden. Die beiden waren gute Freunde und blieben dies auch, ohne das dieser Kampf ihre Freundschaft belastet hätte. Der Ausgang spiegelt aber eine weitere Mentalität der Krieger gut wider: Wir drehen zur Höchstleistung auf, wenn der Gegner im absoluten Vorteil ist.
Der Schulunterricht nimmt uns nun völlig ein. Ich stehe morgens um halb fünf auf und gehe bis abends um neun zum Lernen. Freizeit ist nun nicht mehr vorhanden, außer einer Stunde Ballspielen oder Steinwerfen. Mit sechzehn Jahren hält man uns für bereit, nur Kinder der Adelsschicht dürfen weiter auf die Collegia Secundus. Für uns ist das nicht ungerecht, sondern eine Erlösung. Der Abschluss rückt in greifbare Nähe, und uns wird erklärt, wie wir aufzumarschieren haben, wenn der Direktor vor dem Jahrgang aus über 2000 Schülern eine Rede hält. Kein Problem für uns, marschieren ist uns fast schon vertrauter als normales Laufen. Mich ergreift eine melancholische Nostalgie, wenn ich daran denke, wie der Direktor mit einem zehnminütigen, abgelesenen, Vortrag der an Emotionslosigkeit nur von den Mienen der gelangweilten Lehrer übertroffen wurde, unser friedliches Leben beendete. Doch Trauer ergreift mich nicht. Ich bin nicht für den Frieden gemacht. Nicht wegen meiner Erziehung. Nicht wegen meinem persönlichen Empfinden. Noch nicht einmal wegen meiner Bestimmung. Es liegt in meinem Blut. Ich bin ein geborener Krieger.
 
Die Geschichte geht weiter und der "Vorspann" ist so gut wie vorbei.

Bei meiner Taufe waren fünf Leute anwesend. Eigentlich hätten es sechs sein sollen, doch mein Vater war am vorigen Tag aufgebrochen, kurz nach meiner Geburt. Anwesend war meine Mutter, meine ständig unzufriedene Großmutter, ein gelangweilter Priester, der die Hälfte der Liturgie „vergaß“, die Hebamme und Freundin meiner Mutter und ein kleiner, kalt der Zeremonie folgender Mann. Er hatte weder Haare noch Interesse an der Taufe, ihm ging es nur darum, meinen Namen zu vermerken auf einer endlosen Liste aus Namen, welche er mit „Jahrgang 46/OM/Gamma-Bezirk“ betitelte. Diese Liste hatte einen langen Weg vor sich, der in einem Archiv der imperialen Rekrutierungsbüro eine 17 Jahre dauernde Pause machte. Kurz bevor die Liste mit mehr Staub bedeckt ist als Krieg selber, holt irgendein verschrumpelter Beamter, wahrscheinlich sogar derselbe, der bei meiner Taufe anwesend war, sie wieder hervor. Er und 99 weitere beginnen, den Menschen die hinter den Namen stehen, Briefe zu schreiben, worin man sie höflich bittet, doch zur Einberufungsstelle zu kommen. Nichtbefolgen der Anweisung hat „rechtliche Konsequenzen“ zur Folge. Ich bekomme ebenfalls so ein Schreiben, adressiert an Hoffman, Philipp. Und da ich weder „rechtliche Konsequenzen“ noch öffentliche Schande allzu sehr begrüße, packe ich die erlaubten 2,5 kg Gepäck zusammen in einen Beutel. Ich entscheide mich, meinen Rosenkranz, ein Geschenk meiner Mutter und einen selbstgemachten Schlagring mitzunehmen. Außerdem packe ich ein paar Blätter gelbliches Papier und einen Federkiel samt Tinte ein. Die Verabschiedung verläuft traurig. Meine Mutter umarmt mich noch mal, doch es liegt keine Wärme in der Umarmung. Sie weint nicht, denn sie ist soviel mehr Krieg als ich. Ich will es nicht, doch als ich die Gesichter meiner Schwestern nicht mehr in der kalten, klaren Luft erkennen kann, rollt mir eine Träne über die Wange. Ich will nicht weg. Ich will nicht sterben. Obwohl ich weiß, dass ich es muss. In diesem Moment schwöre ich mir etwas. Als die einsame Träne auf den Asphalt tropft, schwöre ich mir, dass ich nicht still untergehen werde. Ich werde laut sterben. Verdammt laut. Ich komme in die Hölle. Aber ich werde einige mitnehmen. Mein Tod wird etwas ändern, dass schwöre ich.
 
JAAAA! Tolle Atmosphäre! Kriegs emotionale Kälte mit diesem Hauch Schicksal, mir gefällts. ^_^
Besonders gefällt mir hier der beißende Sarkasmus gegen die Bürokratie (oder ist das schon Zynismus?:mellow🙂.
Alles was recht ist, das hat Klasse. Ich entschuldige mich hiermit auch im Namen der Geschäftsleitung sowie meiner Eltern, dass ich keine Schwächen habe ausmachen können.-_-

Aber nun genug gefaselt, da bahnt sich was an und ich denke, Hatebreed haben Philipps Gemütszustand ganz gut getroffen mit 'I will be Heard!'.
 
Ich schließe mich an. Hab' heute erst gesehen das du weitergeschrieben hast, und ich denke ich spreche im Namen vieler, wenn ich fordere das die Geschichte fortgesetzt wird =)

Übrigens ein kleiner Schönheitsfehler ist dir unterlaufen. Du schreibst das 5 Leute zu seiner Taufe kamen, aufzählen tust du aber sechs.

Also dann ich hoffe du schaffst es dein bisheriges Niveau zu halten, das gefällt mir nämlich ausgesprochen gut.