Vorweg: ich bin jetzt schon seit einiger Zeit aus dem "Betrieb" raus, über auch nur annähernd zeitnahe Editionen oder gar Einzelkarten kann ich also kein Wort verlieren, ich weiß nicht mal, wie sich in den letzten fünf Jahren die Regeln verändert haben.
Das alles einmal abgezogen: es gibt gewisse Grundlinien, die sich durchziehen und vereinfacht dargestellt wie folgt lauten: rote Karten richten teils verheerenden direkten Schaden an, grüne Karten fokussieren sich auf starke Monster und das Ausspielen dieser, weiße Karten haben oftmals heilende und unterstützende Funktion, blaue Karten bewirken indirekte Effekte, schwarze Karten sind ähnlich den roten von einer aggressiven Natur. Es möge mir jetzt bitte niemand zwanzig Kilogramm ungeschälter Erbsen vor die Füße rollen lassen und jede einzelne zählen, es gibt, dessen bin ich mir bewusst, unzählige Gegenbeispiele, vielleicht sieht es in den neue(re)n Editionen auch schon ganz anders aus, aber als grobe Erklärung für einen Einsteiger ist das so schlecht nicht.
Jedenfalls hängt die Deckwahl stark von Deinen Vorlieben ab. Spielst Du lieber mit Kreaturen oder Zaubersprüchen, möchtest Du ein sich schnell entwickelndes Deck aufbauen oder doch ein eher gemächliches, aber später unaufhaltsames selbiges, setzt Du auf assistierende Verzauberungen, möchtest Du sogar Themendecks erstellen? Magic bietet Dir Hülle und Fülle, was das angeht. Goldene Karten (das sind solche Karten, deren Beschwörungskosten sich aus mindestens zwei Farben speisen) können mehrfarbige Decks aufpolieren, Artefakte dagegen werden mit farblosen Mana beschworen, können also in jeder Konstellation hinein. CULT erwähnte schon die konzeptualistische Stoßrichtung: selbst das raffinierteste Deck hat eine Schwachstelle, es gibt für praktisch jede Karte ein negierendes Gegenstück. Es gibt natürlich bessere und schlechtere Karten (warum 3 Mana für eine 2/2-Kreatur bezahlen, wenn es auch für zwei Mana möglich ist?), aber für Deckkonstruktionen gilt das nicht.
Das klingt nun arg nostalgisch, aber ich rate dazu, es erst einmal mit eher älteren Karten (vielleicht bis hin zu denjenigen, die noch nicht über das Symbol anzeigten, welchem Seltenheitsgrad sie angehören) zu probieren, das reduziert die Regeln auf ein Nötiges. Und lass' Dich bloß nicht von den Rüstungsspiralen abschrecken: wer dauerhaft sehr erfolgreich Magic spielen will, muss sehr tief in die Tasche greifen, zumal es sein kann, dass eine neue Edition über Nacht das Spannungsfeld vom Kopfe auf die Füße stellt. Freder(TM)s ironisierender Kommentar zeigt ja schon, mit wie wenigen Karten man mehrere durchschnittliche Monatsgehälter loswird. Du wirst nach einiger Zeit schon Deinen Stil und dann auch Deine Lieblingsaufbauten finden, das kann Dir keiner "empfehlen" - konkrete Decks, die kann man verbessern. Aber den Grundstein muss ein jeder selber legen.