@Vovin: Da sind wir doch mal einer Meinung. Die Uni hat auch bei uns FHlern einen mehr als schlechten Ruf. Vor allem ist es schade, dass damit der Standort Flensburg (die FH gehört zu den führenden Hochschulen in Deutschland in z.B. BWL und Nautik) einwenig in Mitleidenschaft gezogen wird.
Die Ausbildungsqualität an der Uni ist schlecht, keine Frage. Nur verstehe ich den Vergleich mit einer FH nicht, die gerade in Bezug auf praxisorientiertes Lernen, was z.B. in der Wirtschaft ungemein wichtig ist, jede Uni locker abhängt. Nicht umsonst haben wir bei uns an der FH als Professoren Leute, die zuvor z.B. Präsidenten von Arbeitgeberverbänden, CEO von Großkonzernen, etc. waren.
Also bitte, bei uns ist Honorarprofessor Dr. Lammert angestellt, noch der zweitmächtigste Mann dieses unseres Heimatlandes, und er ist gleichzeitig ein Eigengewächs der Sozialwissenschaft der RUB. *Grönemeyer anstimm* Wer bietet mehr? :lol:
Gerade solche "Promis" vermitteln tatsächlich gutes Spezialwissen. Aber ohne einen gewissen theoretischen Unterbau find ich das Augenwischerei und schlecht gemachte PR. Dass Fischer in den USA gelehrt hat ging ja gleichzeitig damit einher dass dort häufig Koryphäen ihrer Gebiete ebenfalls Kurse anbieten.
Klar können Unis dem viel beschworenen Elfenbeinturm entsprechen, aber der Bologna-Prozess zwingt viele Unis zur Praxisnähe.
Ich hab nie ganz verstanden warum sich Uniabsolventen und FHler so oft und gern gegenseitig mies machen, beides mag seine Vorteile haben. Gleichzeitig bin ich bewusst an die Uni gegangen weil dies einfach einen anderen Anspruch hat der mir mehr zusagt, auch wenn das humboldtsche Ideal...naja, wäre etwas hoch gegriffen denke Ich.
Übrigens seh ich diese "Praxisorientiertheit" an FHs mit sehr gemischten GEfühlen. Ich hab jetzt schon mehrere Freunde in einem Ingeniursstudium erlebt die bei großen Firmen ihre Diplomarbeit schreiben wollten, aber weder Geld oder auch nur ne Aufwandsentschädigung dafür bekommen hätten und dazu drakonische Verträge bezüglich Veröffentlichung und "Besitzrechte" hätten unterschreiben müssen. Und ihre Profs haben dann mit den Schultern gezuckt und gemeint man müsse einen gewissen Preis dafür zahlen wenn man ein tolles Thema, für das eben diese Unternehmen die richtigen Bedingungen bieten, bearbeiten möchte.
Unistudenten haben mir das Problem nie so geschildert, die bekommen keine Knebelverträge aber dafür Geld. Die Nähe zur Wirtschaft scheint aus meiner Sicht direkte, sehr negative, Auswirkungen für die Menschen zu haben. Dass damit die Verantwortung des Wissenschaftlers schleichend untergraben wird ist da natürlich nur ein zugegebenermaßenes Schreckensszenario. Aber eine gewisse Distanz zur Wirtschaft find ich viel mehr nützlich als schädlich.