Mal-/Farbtipps

Oronar

Aushilfspinsler
03. November 2015
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Moin,

ich will jetzt endlich wieder mit 40k durchstarten. Nun da GW ihre Farben komplett überarbeitet haben und ich absolut keine Ahnung vom Bemalen habe, wollte ich mich mal kurz informieren.

Bei meinem letzten kurzen Ausflug in die Tabletop Welt, da gab es von GW noch die alten Farben und es wurde afair auch nicht zwischen Base, Layer usw. unterschieden (außer Inks). Jetzt scheinen ja viele auch auf die Farben von Vallejo zu setzen. Die wären zumindest schonmal günstiger und in einer "besseren" Flasche. In manchen Shops sind auch die Farben von Vallejo ähnlich eingeteilt (Normal, Lasuren, Metallic, Lacke). Alles in Allem erstmal recht überfordernd bzw. verwirrend.

Ich habe letztendlich absolut keine Ahnung wie ich nun vorgehen soll bzw. wo ich anfangen soll.

Gibt es grobe Richtlinien in welchen Bereichen GW und in welchen Vallejo die Nase vorne hat? Oder ist das einfach nur eine Glaubensfrage?

Sollte ich einfach in ein Laden gehen und mir ein paar Farben schnappen die vom Farbton her passen sollten und hoffen dass die auf der Miniatur auch noch genauso aussehen? Gibt es eigentlich auch Shades von Alternativmarken? Ist die Farbe zum Trockenbürsten von GW wirklich besser geeignet als andere? Gibt es Layerpaints auch von Vallejo bzw. braucht man überhaupt Layerpaints?


Ich kann ja einfach mal sagen was ich vorhabe und vielleicht habt ihr ja Tipps was Farben etc. angeht.
Bei mir sollen es Necrons werden. Ich will die Grundfarbe eigentlich etwas heller als im GW Tutorial (Leadbelcher -> Ironbreaker), aber dann nachträglich einen sandigen Alterungsprozess. Also vielleicht ein ton heller als Ironbreaker oder so. Schattierung/Alterung habe ich dann keine Ahnung. Vielleicht was in Richtung Seraphin Sepia (Shade)? Dazu sollen Schwarz/Goldene Highlights kommen. Also z.B. schwarze Schulterplatten mit goldenen Verzierungen. In Tutorials wird meist Balthasar Gold genommen. Aber diese Farbe findet sich auch in keiner einzigen Tabelle wo GW und Vallejo Farben verglichen werden. Also keine Ahnung was man da als "nicht GW" Farbe nehmen könnte.


Noch etwas zum Grundieren. Muss man auf etwas spezielles achten? Habe mal gehört dass es bei feuchtem Wetter keine gute Idee ist draußen zu Grundieren. Aber drinnen habe ich leider keine Möglichkeit dazu.


Ich hoffe ihr könnt mir etwas Hilfe beim Einstieg in die Malerei und der Farbauswahl geben. Ich fühle mich dabei irgendwie total verloren.
 
Heyho!

Ziemlich umfangreich dein Fragenkatalog.

1) Grundierung:
Beste Ergebnisse erzielt man tatsächlich bei idealen Bedingungen, wie sie auf der Packung beschrieben sind. Der Härtegrad der Auswirkungen auf das Modell selber sind aber sehr abhängig vom Grundierspray selber. Große Temperaturunterschiede zwischen Dosen- und Außenluft lassen z.Bsp. die Armypaintergrundierung körnig werden, was zum Entfärben der Figur führt. GW Sprays können Feuchtigkeit und Temperaturschwankungen besser ab, sind aber auch teurer und in der Farbwahl nicht so vielfältig.

2) Farbarten
GW hat ja in dem Sinne keine "normalen" Farben mehr, sondern verschiedene Sorten. Abgesehen von den Inks unterscheiden sie sich im Prinzip nur in der Konsistenz. D.h. das kann man leicht mit Wasser bzw. Verdünnung nachholen. Im Ink sind spezielle Mittel drin, die die Farbe besser verlaufen lassen und die Oberflächenspannung des Wassers auflösen. Das kann man mit Vallejo Farbverdünner oder einfach Spülmittel auch erreichen. Bei Vallejo sind die Model Colors etwas weniger stark pigmentiert und dünner, was sie für Spielfiguren eher ungeeignet macht - die Farbe reibt sich auch mit Lackierung schneller ab.

3) Sortimentwahl
Einen Vergleich verschiedener Farbtöne hast du hier. Ist natürlich nur annäherungsweise. Welche Marke du schlußendlich für dich nimmst, ist am ehesten Geschmackssache. Du wirst für jedes Sortiment Leute finden, die gute und schlechte Erfahrungen gemacht haben. Im Schnitt sind sie vermutlich alle ähnlich gut. Ich nutze GW Farben, bei den Tönen, die ich oft nutze und wenig mische, weil ich sie direkt aus dem Topf nehmen kann, ohne Farbpalette. So bleibt auch der Farbton innerhalb einer Armee gleich. Außerdem kann ich diese Farben schnell nachkaufen, falls sie alle sind und muss nicht auf den Onlineversand warten. Farbtöne, die ich selten nutze, die aber sinnvoll zu haben sind (Grasgrün z.Bsp. verwende ich fast nie), habe ich im Vallejofläschen, weil sie auch bei langem Stehen nicht austrocknen, sie billiger sind und ich nicht auf schnellen Nachschub angwiesen bin.

Für Metallfarben sollte sich vielleicht noch jemand zu Wort melden. Die sind schwerer zu pigmentieren und da könnte es zwischen den Marken erhebliche Qualitätsunterschiede geben. Da ich aber seit langem auf Metallfarben verzichte, habe ich hier nicht genügend Erfahrungswerte.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich verwende auch Farben diverser Hersteller und Reihen (GW, Model Color, Panzer Aces, Model Air, Game Color, Rackham, Pegasus/Reaper, Privateer P3, Revell Aqua …). Letztendlich hat jeder seine Stärken und Schwächen. Da muss man selbst ausprobieren, was einem gefällt. Hilfreich ist halt, wenn man die Farben vor Ort bekommt.

Bei der Grundierung muss man auf fünf Sachen achten: Temperatur, Luftfeuchtigkeit, Wind, Sprühabstand, Mischung.
Die Temperatur sollte nicht unter 10° C und nicht über 30° C liegen, da die Grundierung sonst zu langsam oder zu schnell trocknet. Geringe Luftfeuchtigkeit ist wichtig, da diese die Trocknung negativ beeinflusst. Zum Wind brauche ich wohl nichts zu sagen – ist halt seltsam, wenn die Feuerwache nebenan plötzlich schwarze Einsatzfahrzeuge hat 😉 . Der Sprühabstand ist besonders bei Armypainter wichtig, da man bei zu großer Entfernung einen Staubeffekt hat und bei zu geringer die Details ersäuft. Und was die Mischung angeht, man muss Sprühgrundierung immer gut schütteln. Am besten schüttelt man, bis der Arm abfällt, dann mcht man das Ganze auch mit dem zweiten – sonst sind Farbe und Triebmittel nicht richtig gemischt.
Wenn das Wetter mies ist, dann kann man zur Not auch mit dem Pinsel grundieren. Vallejo hat z.B. Grundierungen für die Airbrush, die man auch pinseln kann. Allerdings halten Sprühgrundierungen besser. Ansonsten bin ich persönlich ein Fan von Airbrushgrundierungen.

Bei Vallejo sind die Model Colors etwas weniger stark pigmentiert und dünner, was sie für Spielfiguren eher ungeeignet macht - die Farbe reibt sich auch mit Lackierung schneller ab.
Sorry, das stimmt nicht. Die Model Colors sind sogar stärker pigmentiert. Nicht umsonst werden die Extraopaque der Game Color, die Vallejo als Antwort auf GWs Foundations rausbrachte, nach der Rezeptur der Model Color hergestellt.
Der Hauptunterschied zwischen Game und Model Color ist technisch gesehen, neben der unterschiedlich starken Pigmentierung, das Bindemittel. Die Game Color verwenden ein härter austrocknendes, was den Abrieb wirklich senkt, allerdings meiner Erfahrung nach die Maleigenschaften negativ beeinflusst.
Übrigens hatte ich bisher bei keiner lackierten Mini, die mit Model Color bemalt wurde, Abrieb.
 
Schonmal danke für die Antworten.

Kann noch jemand bestätigen, dass die Metallfarben von GW die Nase vorn haben? Als Necron werde ich ja viele Metallfarben verwenden. Generell finde ich aber die GW Pötte nicht so toll und sind dabei auch noch etwas teurer. Verfügbar habe ich hier auf jeden Fall die Farben von GW, Army Painter, Vallejo Model und Vallejo Game.

Das sich die Vallejo Farben schneller abreiben sollen wäre auch ein Argument dagegen. Zumindest wollte ich nicht unbedingt diese großen, teuren Koffer kaufen sondern die leichten Modelle eher einfach gepolstert in einen Karton packen zum Transport. Wäre blöd wenn ich dann alle paar Spiele dann nochmal drüberpinseln müsste.

Als Grundierung werde ich das Chaos Black Spray von GW verwenden. Das ist bereits angeschafft.

Die Liste mit dem Vergleich der Farbtöne kenne ich. Leider ist die Liste nicht vollständig. Zumindest fehlt Balthasar Gold, welches ich wahrscheinlich verwenden würde.

Hat vielleicht einer noch Tipps wie ich die Minis aussehen lasse, als seine sie im Sand "verrottet"? Ist Seraphim Sepia Shade schon die richtige Richtung?
 
Der Hauptunterschied zwischen Game und Model Color ist technisch gesehen, neben der unterschiedlich starken Pigmentierung, das Bindemittel. Die Game Color verwenden ein härter austrocknendes, was den Abrieb wirklich senkt, allerdings meiner Erfahrung nach die Maleigenschaften negativ beeinflusst.

Könntest Du erläutern, inwiefern die Maleigenschaft negativ beeinflusst wird? Ich hab bisher nur GW-Farben benutzt, war damit immer zufrieden, möchte aber gerade wegen der besseren Dosierbarkeit auch mal Vallejo nutzen.
Sind für normale Minis die GAME-Color sauch ok, und macht das nurbei Show-Case nen Unterschied, oder ist das bereits bei Tabletop-Standard relevant?

Hat vielleicht einer noch Tipps wie ich die Minis aussehen lasse, als seine sie im Sand "verrottet"? Ist Seraphim Sepia Shade schon die richtige Richtung?

Ich denke Sepia Shade ist zu hell und zu gelblich. Ich würde eher zu einem braunen Wash greifen, am besten das was früher Devlan Mud hieß (heißt jetzt, glaub ich, Agrax Earthshade).

@Mods: Sollte das hier nicht lieber in den Paintmaster verschoben werden?
 
Kann noch jemand bestätigen, dass die Metallfarben von GW die Nase vorn haben? Als Necron werde ich ja viele Metallfarben verwenden. Generell finde ich aber die GW Pötte nicht so toll und sind dabei auch noch etwas teurer. Verfügbar habe ich hier auf jeden Fall die Farben von GW, Army Painter, Vallejo Model und Vallejo Game.
Meine Lieblings-Metallfarben sind die von GW und Army Painter. Vallejo hat beim Trockenbürsten das Problem, dass die Metallpigmente sehr weit stauben, was das ganze Modell glitzern lassen kann wie die Vampire im Sonnenlicht bei "Biss im Morgengrauen". 😉

Könntest Du erläutern, inwiefern die Maleigenschaft negativ beeinflusst wird? Ich hab bisher nur GW-Farben benutzt, war damit immer zufrieden, möchte aber gerade wegen der besseren Dosierbarkeit auch mal Vallejo nutzen.
Sind für normale Minis die GAME-Color sauch ok, und macht das nurbei Show-Case nen Unterschied, oder ist das bereits bei Tabletop-Standard relevant?
Mich stören eigentlich zwei Punkte. Erstens binden die game Color schneller ab. So kommt es vor, dass auf der Nasspalette eine VGC nach einer Stunde vom cremigen Zustand in den breiigen übergegangen ist und sich nicht mehr auf eine vernünftige Konsistenz bringen lässt. Zeitgleich daneben aufgebrachte Farben anderer Hersteller oder der VCM müssen hingegen nur umgerührt werden oder vielleicht ein Minimum an Flüssigkeit bekommen. Zweitens ist der Glanz doch relativ hoch, was feinere Abstufungen beim Schichten erschwert.
Das sind jetzt beides keine Gründe, die farben absolut zu verdammen, ich verwende jedoch die Game Color (fast) nur noch als Grundfarbe für Bases.

PS: Ich hab's mal verschoben.
 
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Grünspan brauche ich eher nicht. Das Ryza Rust sieht auch extrem orange aus, jedenfalls im Pott auf der GW Website. Mit Seraphim Sepia wollte ich erreichen, dass es aussieht als wären die gerade erst aus dem Sand auferstanden. Aber Agrax Earthshade für etwas Rost hört sich auch gut an. Dazu vielleicht noch etwas Nuln Oil für normale Schattierung.

Ich denke ich werde es dann so machen:
Metallfarben: ArmyPainter (das äquivalent zu Leadbelcher als Base, Ironbreaker und Runfang Steel zum Aufhellen, sowie Balthasar Gold für die goldenen Verzierungen)
Andere Farben: Vallejo Model Color (Schwarz, Weiß, Celestra Grey für Edge Highlights an allem Schwarzen und ein paar Grüntöne)
Shades: GW (Nuln Oil für Schattierung, Agrax Earthshade für Rost und Seraphim Sepia für das Sandige)

Als Grundierung Chaos Black Spray von GW (bereits vorhanden). Als Pinsel habe ich für den Einstieg einen Drybrush und zwei normale, ein Standard und ein kleinerer, von ArmyPainter. Etwas für eine Palette (erstmal Trockenpalette) ist auch vorhanden.

Kann man das soweit absegnen? Ist es nötig bzw. ratsam die Minis anschließend noch zu lackieren? Wenn ja, was für ein Lack (sollte ja möglichst nicht glänzen) verwendet ihr?

Wenn der erste Trupp bemalt ist und gefällt kann ich mir dann Gedanken um die Basegestaltung machen.
 
Zuletzt bearbeitet:
OK, dann werde ich, hoffentlich noch heute, mal Farben einkaufen gehen. Ich frage mich noch, wenn ich jetzt bis Runfang Steel gehe, womit kann ich dann noch Highlights machen am Metall? In den Tutorials sieht man immer Necron Compound. Ist das noch hell genug? Hat da ArmyPainter auch was entsprechendes?

Wenn du mit Shade (Nuiln Oil) über die Mini gehst kannst du danach einfach mit Runefang über die Kanten gehen.
Zum Lackieren Benutze ich Obi Klarlack auf Wasser Basis. Den gibts in Matt und Seidenglänzend.
Für meine Necrons nehme ich Seidenglänzend aber das ist geschmackssache...
 
Also im Sand verrotten würde eigentlich sehr blankes Metall erzeugen. Da es in der Wüste sehr trocken ist, wird nicht viel rosten und der Sand schmirgelt alles Metall schön blank. Ich würde da eher mal Staub versuchen.
Die Citadel Dry Farben machen bei mir ihrem Namen alle Ehre und neigen sehr zum austrocknen.
Vom Game Color Schwarz wurde mir gelegentlich mal abgeraten, weil es nicht so intensiv ist wie das von GW.
 
Ja das mit dem "verrotten" war wohl unvorteilhaft ausgedrückt. Etwas Rost werden die ansetzen. Immerhin lagen die Ewigkeiten begraben. Aber sandig/staubig sollten die aussehen und halt etwas angelaufen.

Wie würdest du denn das "staubige" machen?

Dies ist mein erster Versuch gewesen. Das finale Sading war mit Seraphim Serpia. Dieser gelbstich geht schon in die richtige Richtung, denke ich. Allgemein merke ich aber noch dass ich recht unsauber arbeite. Aber ich hatte auch nur vor 10 Jahren mal ein paar Minis bemalt und das war jetzt mein erster richtiger Versuch. Mir kommt auch noch das grau für das Edge Highlight etwas zu hell vor.
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