So, da bin ich wieder. Mir war gerade ein bisschen nach Schreiben und da hab ich beschlossen, dass der gute Inquisitor und Merlock mal was machen sollten. Naja, hier könnt ihr jetzt erfahren, wie sich die beiden ihre Nächte um die Ohren hauen:
Langsam ließ Horton seinen Blick durch die Gartenanlage schweifen. Hier sollte seine lange Suche endlich ihr Ende finden. Inzwischen war es früher Morgen.
Es kostete den guten Lord sicherlich viel Geld diesen künstlichen Garten voller exotischer Pflanzen mitten in einer Makropole zu unterhalten, sinnierte der Inquisitor. Sich dabei ertappend, wie er die wunderbare Blütenpracht bewunderte und sich an dem fröhlichem Plätschern der künstlichen Gewässer erfreute, erinnerte sich der Inquisitor daran, dass Dekadenz ein Schritt hinab die Spirale der Verdammnis war und somit weg vom Imperator und in die Arme der dunklen Götter führte.
Langsam ging er auf das Kind zu, welches vor seiner Mutter stand, die auf einem Begrenzungsstein eines künstlichen Sees stand und ihrer Tochter mit langen und gleichmäßigen Strichen die Haare bürstete. Beide hatten langes rot-oranges Haar und sehr feine Gliedmaßen. Aber wo die Frau helle grüne Augen hatten, waren die ihrer Tochter dunkel und groß, wie die ihres Vaters. Beide waren in die Uniform von Hofbediensteten gekleidet.
Als Horton im Schatten des Baumes, unter dem sich die beiden aufhielten, angekommen war, blieb er stehen und blickte auf die beiden hinunter, die sich sofort anschickten ihm den Platz zu räumen. Beschwichtigend hob der Diener des Imperators die Hände und bedeutete ihnen zu bleiben, wo sie waren. Ohne Umschweife kam der Inquisitor zum Punkt: „Ich bin wegen einem Hilferuf und Hinweis von Oberst Haberk gekommen. Könnt ihr mir helfen ihn zu finden?“ Die Frau erschrak sichtlich und zog ihre Tochter an sich, wandte sich zum Gehen. Entschlossen verstellte Horton ihr den Weg. „Es ist wichtig. Für ihn und den Imperator.“ „Trefft mich heute Abend. Vor dem Südtor. Seid aber vorsichtig, damit euch niemand folgt.“ Als sie sich diesmal an ihm vorbeidrängte, ließ Horton sie gewähren. Lächelnd ließ der Inquisitor seinen Blick durch den Garten schweifen. „Ich kriege euch, Eure Lordschaft.“
Gehetzt fiel sie zu Boden, schlug sich die Knie auf und spürte, wie ihre Kleidung zerriss. Die Verfolger kamen näher. Mit Seitenstechen und Lungenschmerzen richtete sie sich wieder auf. Langsamer als nötig, aber schneller als erhofft. Sie hörte die schweren Schritte ihrer Verfolger und begann wieder zu laufen. Immer schneller durch das enge Gewirr der Gassen. Regen durchnässte ihr Haar, ihre Kleidung. Dampf stieg aus den Löchern der Kanaldeckel, die sie mit schnellen Schritten überquerte. Die Häscher kamen immer schneller näher. Wieder bog sie um eine Ecke um sie diesmal endgültig abzuhängen. Im Laufen drehte sie ihren Oberkörper um zu sehen, wie viel Vorsprung sie noch hatte. Sie konnte die Männer in den dunklen Panzerungen schon sehen. Gehetzt blickte sie wieder nach vorne um erschreckt festzustellen, dass sie in eine Sackgasse gelaufen war. Bei dem Versuch ihren Lauf abzubremsen rutschte sie aus und fiel. Tränen kullerten über ihre Wangen und mischten sich mit dem Regen und ein leises Schluchzen stimmte in die Geräusche der Nacht ein. Langsam kamen die Männer näher. Einer lachte dreckig. „Sie wird unserem Herren gefallen.“ Einer der Männer war herangekommen und griff ihr grob ins Haar um sie hochzuziehen. Das Schluchzen wurde lauter. „Sei still oder es setzt was.“
„Lass sie los, Arschloch!“
Plötzlich war es, als würde der Regen schweigen, die Stille schien greifbar. Wie ein Mann drehten sich ihre Verfolger um, auch die Gejagte blickte auf, während sie verzweifelt begann von den Männern wegzurobben, obwohl ihr Verstand ihr sagte, dass das sinnlos war. Im Eingang der Gasse stand eine Gestalt, verhüllt von einem langen Mantel, der vom Regen nass war. Das Gesicht war von einem dunklen Schal verhüllt und auf dem Kopf thronte ein schwarzer Spitzhut, von dessen Krempe der Regen tropfte.
„Was hast du gerade gesagt?“ fragte einer der Verfolger mit schneidender Stimme. Der Fremde schien unter dem Schal zu lächeln. „Eigentlich dachte ich, dass die verwendeten Worte simpel genug für euch Idioten waren.“ Er seufzte mit einer Mischung aus gespielter Resignation und Belustigung. „Aber gut, welches der Wörter soll ich euch denn -
B U C H S T A B I E R E N?“
Die Männer waren mehr als nur überrascht davon, dass jemand den Mut hatte so mit ihnen umzuspringen.
„Hör mal, Kleiner. Ich will noch mal darüber hinwegsehen, da du offensichtlich schwachsinnig bist. Wir sind zu fünft. Weitere zehn warten auf der anderen Straßenseite. Wir sind die Wölfe in der Nacht dieser Stadt und wer uns in den Weg kommt, wird gerissen.“
„Nun, mein kleines Schafe jagendes Wölfchen, lass dir sagen, der Hirte ist in der Stadt und er hat seine Hunde mitgebracht.“ Mit diesen Worten warf Merlock seinen Mantel zur Seite und zog sein Energieschwert mit einer eleganten Bewegung. Er wusste, dass im selben Moment auf der anderen Seite zehn Inquisitonsgardisten ausgestattet mit exzellenten Rüstungen, hervorragenden Waffen und Nachtsichtgeräten sich der „Wölfe“ annahmen.
Die Häscher bildeten mir gezogenen Betäubungsschlagstöcken einen Halbkreis um den Akolythen. Regentropfen verdampften zischend auf der arkanen Energieklinge, mit der er die Angreifer noch auf Abstand hielt. Er spielte zu gern mit seiner Beute, aber diese hier waren langweilig und unkreativ und so wurde Merlock ihrer nach einigen Augenblicken der Einschätzung überdrüssig und beschloss das Spiel zu beenden. Mit einem tiefen Stich deutete er einen Angriff gegen die Mitte ihrer Formation an, nur um die Klinge dann mit gnadenloser Kraft einem der aufschließenden Angreifer an der Seite in die Brust zu treiben. Da er mal wieder viel zu übermütig gewesen war und die Klinge viel zu tief in der Brust des Opfers steckte, entwandt der Akolyth seinem toten Gegner kurzerhand den Betäubungsschlagstock und rammte ihm dem nächststehenden Kämpfer mit voller Wucht ins Gesicht. Die elektrischen Entladungen sollten zwar eigentlich nur betäuben, aber an Gesicht und vor allem Augen angewandt führten sie zu schmerzhaften Verbrennungen und so begann sich der Getroffene, sobald er auf dem Boden aufgeschlagen war, die Hände vor die Augen zu halten und zu winseln. Verächtlich ließ Merlock den Betäubungsschlagstock fallen und wandte sich den vollkommen überraschten und inzwischen panischen Soldaten zu.
„Nun, meine Wölfchen. Wenn ihr das überleben wollt, dann lasst ihr jetzt die Waffen fallen und fangt an zu reden.“
Wie zur Bekräftigung trat der Truppführer von Einheit Gabriel ins Licht der Laterne, seine Plasmapistole auf die eingekesselten Häscher richtend.