40k Pantherra

So, da bin ich wieder. Mir war gerade ein bisschen nach Schreiben und da hab ich beschlossen, dass der gute Inquisitor und Merlock mal was machen sollten. Naja, hier könnt ihr jetzt erfahren, wie sich die beiden ihre Nächte um die Ohren hauen:

Langsam ließ Horton seinen Blick durch die Gartenanlage schweifen. Hier sollte seine lange Suche endlich ihr Ende finden. Inzwischen war es früher Morgen.
Es kostete den guten Lord sicherlich viel Geld diesen künstlichen Garten voller exotischer Pflanzen mitten in einer Makropole zu unterhalten, sinnierte der Inquisitor. Sich dabei ertappend, wie er die wunderbare Blütenpracht bewunderte und sich an dem fröhlichem Plätschern der künstlichen Gewässer erfreute, erinnerte sich der Inquisitor daran, dass Dekadenz ein Schritt hinab die Spirale der Verdammnis war und somit weg vom Imperator und in die Arme der dunklen Götter führte.
Langsam ging er auf das Kind zu, welches vor seiner Mutter stand, die auf einem Begrenzungsstein eines künstlichen Sees stand und ihrer Tochter mit langen und gleichmäßigen Strichen die Haare bürstete. Beide hatten langes rot-oranges Haar und sehr feine Gliedmaßen. Aber wo die Frau helle grüne Augen hatten, waren die ihrer Tochter dunkel und groß, wie die ihres Vaters. Beide waren in die Uniform von Hofbediensteten gekleidet.
Als Horton im Schatten des Baumes, unter dem sich die beiden aufhielten, angekommen war, blieb er stehen und blickte auf die beiden hinunter, die sich sofort anschickten ihm den Platz zu räumen. Beschwichtigend hob der Diener des Imperators die Hände und bedeutete ihnen zu bleiben, wo sie waren. Ohne Umschweife kam der Inquisitor zum Punkt: „Ich bin wegen einem Hilferuf und Hinweis von Oberst Haberk gekommen. Könnt ihr mir helfen ihn zu finden?“ Die Frau erschrak sichtlich und zog ihre Tochter an sich, wandte sich zum Gehen. Entschlossen verstellte Horton ihr den Weg. „Es ist wichtig. Für ihn und den Imperator.“ „Trefft mich heute Abend. Vor dem Südtor. Seid aber vorsichtig, damit euch niemand folgt.“ Als sie sich diesmal an ihm vorbeidrängte, ließ Horton sie gewähren. Lächelnd ließ der Inquisitor seinen Blick durch den Garten schweifen. „Ich kriege euch, Eure Lordschaft.“

Gehetzt fiel sie zu Boden, schlug sich die Knie auf und spürte, wie ihre Kleidung zerriss. Die Verfolger kamen näher. Mit Seitenstechen und Lungenschmerzen richtete sie sich wieder auf. Langsamer als nötig, aber schneller als erhofft. Sie hörte die schweren Schritte ihrer Verfolger und begann wieder zu laufen. Immer schneller durch das enge Gewirr der Gassen. Regen durchnässte ihr Haar, ihre Kleidung. Dampf stieg aus den Löchern der Kanaldeckel, die sie mit schnellen Schritten überquerte. Die Häscher kamen immer schneller näher. Wieder bog sie um eine Ecke um sie diesmal endgültig abzuhängen. Im Laufen drehte sie ihren Oberkörper um zu sehen, wie viel Vorsprung sie noch hatte. Sie konnte die Männer in den dunklen Panzerungen schon sehen. Gehetzt blickte sie wieder nach vorne um erschreckt festzustellen, dass sie in eine Sackgasse gelaufen war. Bei dem Versuch ihren Lauf abzubremsen rutschte sie aus und fiel. Tränen kullerten über ihre Wangen und mischten sich mit dem Regen und ein leises Schluchzen stimmte in die Geräusche der Nacht ein. Langsam kamen die Männer näher. Einer lachte dreckig. „Sie wird unserem Herren gefallen.“ Einer der Männer war herangekommen und griff ihr grob ins Haar um sie hochzuziehen. Das Schluchzen wurde lauter. „Sei still oder es setzt was.“
„Lass sie los, Arschloch!“
Plötzlich war es, als würde der Regen schweigen, die Stille schien greifbar. Wie ein Mann drehten sich ihre Verfolger um, auch die Gejagte blickte auf, während sie verzweifelt begann von den Männern wegzurobben, obwohl ihr Verstand ihr sagte, dass das sinnlos war. Im Eingang der Gasse stand eine Gestalt, verhüllt von einem langen Mantel, der vom Regen nass war. Das Gesicht war von einem dunklen Schal verhüllt und auf dem Kopf thronte ein schwarzer Spitzhut, von dessen Krempe der Regen tropfte.
„Was hast du gerade gesagt?“ fragte einer der Verfolger mit schneidender Stimme. Der Fremde schien unter dem Schal zu lächeln. „Eigentlich dachte ich, dass die verwendeten Worte simpel genug für euch Idioten waren.“ Er seufzte mit einer Mischung aus gespielter Resignation und Belustigung. „Aber gut, welches der Wörter soll ich euch denn -
B U C H S T A B I E R E N?“
Die Männer waren mehr als nur überrascht davon, dass jemand den Mut hatte so mit ihnen umzuspringen.
„Hör mal, Kleiner. Ich will noch mal darüber hinwegsehen, da du offensichtlich schwachsinnig bist. Wir sind zu fünft. Weitere zehn warten auf der anderen Straßenseite. Wir sind die Wölfe in der Nacht dieser Stadt und wer uns in den Weg kommt, wird gerissen.“
„Nun, mein kleines Schafe jagendes Wölfchen, lass dir sagen, der Hirte ist in der Stadt und er hat seine Hunde mitgebracht.“ Mit diesen Worten warf Merlock seinen Mantel zur Seite und zog sein Energieschwert mit einer eleganten Bewegung. Er wusste, dass im selben Moment auf der anderen Seite zehn Inquisitonsgardisten ausgestattet mit exzellenten Rüstungen, hervorragenden Waffen und Nachtsichtgeräten sich der „Wölfe“ annahmen.
Die Häscher bildeten mir gezogenen Betäubungsschlagstöcken einen Halbkreis um den Akolythen. Regentropfen verdampften zischend auf der arkanen Energieklinge, mit der er die Angreifer noch auf Abstand hielt. Er spielte zu gern mit seiner Beute, aber diese hier waren langweilig und unkreativ und so wurde Merlock ihrer nach einigen Augenblicken der Einschätzung überdrüssig und beschloss das Spiel zu beenden. Mit einem tiefen Stich deutete er einen Angriff gegen die Mitte ihrer Formation an, nur um die Klinge dann mit gnadenloser Kraft einem der aufschließenden Angreifer an der Seite in die Brust zu treiben. Da er mal wieder viel zu übermütig gewesen war und die Klinge viel zu tief in der Brust des Opfers steckte, entwandt der Akolyth seinem toten Gegner kurzerhand den Betäubungsschlagstock und rammte ihm dem nächststehenden Kämpfer mit voller Wucht ins Gesicht. Die elektrischen Entladungen sollten zwar eigentlich nur betäuben, aber an Gesicht und vor allem Augen angewandt führten sie zu schmerzhaften Verbrennungen und so begann sich der Getroffene, sobald er auf dem Boden aufgeschlagen war, die Hände vor die Augen zu halten und zu winseln. Verächtlich ließ Merlock den Betäubungsschlagstock fallen und wandte sich den vollkommen überraschten und inzwischen panischen Soldaten zu.
„Nun, meine Wölfchen. Wenn ihr das überleben wollt, dann lasst ihr jetzt die Waffen fallen und fangt an zu reden.“
Wie zur Bekräftigung trat der Truppführer von Einheit Gabriel ins Licht der Laterne, seine Plasmapistole auf die eingekesselten Häscher richtend.
 
Nun, nach Semesterferien in denen meine Rollenspielgruppe meine ganze Kreativität gefressen hat (die sind sehr hungrig manchmal), melde ich mich hiermit zurück:

Unschlüssig betrachtete Farik den Grundriss, der auf dem Tisch in der Wachkammer ausgebreitet worden war. „Diese Müllschächte sind ein Labyrinth... sie könnte überall hin.“ murmelte er in sich hinein. Lord Belisarius war äußerst unerfreut gewesen, als der Hauptmann von seinem Scheitern berichtet hatte... trotzdem wollte er keine zusätzlichen Wachen in seinem Quartier, im Gegenteil, er hatte die Wachen sogar aus einem großem Arreal um seine Gemächer herum abgezogen und ihnen verboten sie zu betreten. Farik fragte sich, was das sollte, eigentlich hatte er sogar einen Verdacht, aber seine Loyalität verbot ihm solch blasphemische Gedanken zu formulieren. „Nun gut, wir machen folgendes: Alarmiert die gesamte Wache, alle beziehen Quartier im Palast, die Patroullien werden vervierfacht und wir werden ein neues viel dichteres System ausarbeiten, da ich nicht glaube, dass diese Teufelin nach draußen will, werden wir alle bis auf die nötigsten Wachen aus der Peripherie abziehen und den Patroullien zuteilen.“ Langsam blickte er auf und schaute seinen Männern einem nach dem anderen ins Gesicht. Er konnte Panik und Entsetzen in ihren Augen lesen. Die Moral seiner Truppe schwindete zusehends, denn nicht jeder dachte von den Eskapaden ihres Herren wie der Hauptmann der Wache... wer glaubte für eine ungerechte Sache zu kämpfen verlor viel schneller den Mut als ein Mann, der sich für eine gerechte Sache einsetzt, vor allem wenn er einen Geist jagen muss.

Weit entfernt erwachte ein Krieger aus einem Traum, selten sah er Bilder in seinem Schlaf und wenn, dann waren sie immer von Bedeutung. Er meditierte über der Bedeutung der Botschaft, die in dem Gesehenem liegen musste, und zog die Weissagungen, die ein alter Freund vor kurzer Zeit gemacht hatte, hinzu um Klarheit in seine wirren Gedanken zu bringen. Die Karten offenbartem ihm Schreckliches und bestätigten die Vorraussagungen seines guten Freundes, gleichzeitig brachten sie die Sicherheit, dass der Freund des Kriegers in großer Gefahr sei. Bedächtig erhob er sich und traf die nötigen Vorbereitungen um den langen Weg zurückzulegen.

Horton lächelte in sich hinein. Fast alle Wachen waren aus der Peripherie abgezogen worden und so konnte er leicht durch das Netz der Verfolger und derer, die für den Lord des Planeten ein Auge auf ihn warfen, schlüpfen um sich mit der Frau zu treffen. Wie versprochen wartete sie in der Nähe des Tores, nicht viele Menschen hätten sie bemerkt, hinter den großen und überladenen Müllcontainern doch die Sinne des Inquisitors waren auf das Verborgene gerichtet und ihm entging selten etwas das andere zu verstecken trachteten. Seinen schweren Umhang enger um sich ziehend verschwand er hinter den Müllcontainern. „Schön, dass ihr gekommen seid... mein Name ist Horton. Inquisitor Horton.“ „Nennt mich Korila.“ Die Geliebte des Obersts hatte ein grünes Cape um ihre fragile Gestalt geschlungen und trachtete damit unerkannt zu bleiben und die garstigen Winde, die durch die Gassen der Makropole pfiffen, abzuhalten. Wäre er ein anderer und zu einer anderen Zeit hier gewesen hätte das edle Gesicht und die klugen Augen sein Interesse wecken wollen, doch im Moment war der Inquisitor hinter etwas ganz anderem her. „Ihr könnt mich zu dem Obristen bringen?“ „Ich wünschte, ich könnte es, aber ich weiß nicht genau, wo er ist.“ „Mit ihm zu sprechen ist von höchster Wichtigkeit für mich und diesen Planeten!“ Horton legte so viel Autorität wie er nur konnte in den kurzen, geflüsterten Satz und in ihrem Gesicht konnte er lesen, dass sie ihm glaubte. „Er wollte nochmal in das ehemalige Sektenhauptquartier zurückkehren und dort nach irgendwelchen Beweisen suchen... bitte, er ist kein schlechter Mensch...“ Horton musste unwillkürlich lächeln. „Ihr versteht mich falsch, ich bin hier um ihm zu helfen... und ihr solltet euch verstecken...“ Horton hielt kurz inne und blickte Korila dann in die Augen. „Die nächsten Tage in dieser Makropole werden sehr gefährlich werden.“ Ruckartig wandte der Inquisitor sich ab und verschwand aus der Gasse. Etwas in ihm bedauerte, dass er kein anderer war.
 
Die Szenen dieser Geschichte sind ja teilweise geradezu klassisch.
Das wehrlose Opfer mit ihren zwei Peinigern, die Tür fliegt auf alle drei sehen sofort auf und dan die Sprüche des Akolyten. Genial!
Er is nen echter Äktschn Hero.
Wirklich, ich muste permanent Grinsen. und die Szene im Müll-schacht-dingens, wow, richtig mitreißend.
mehr mehr mehr, saber, geifer!!!!!
 
Nun denn, genug gespielt und geplänkelt. Lassen wir die Spiele beginnen... aber bedenkt, alle großen Dinge fangen klein und leise an:


„Einheit Uriel sichert die Chimären, Einheit Gabriel kommt mit mir.“ war alles, was Merlock sagte, bevor er sich in Bewegung setzte, wissend, dass die Gardisten nur wenige Schritte hinter ihm sein würden. Wenn der Obrist in diesen Ruinen war, dann mussten sie ihn schnell finden, denn Horton hatte das Gefühl geäußert, dass Lord Belisarius sich bald auf offenere Handlungen verlegen würden und sie zusätzlich nicht wussten, wie nah er der Verderbnis wirklich schon war. Langsam kletterte der Akolyth über die Schuttberge, die ehemals die Außenwände des massiven Gebäudes waren. Der gewaltige Bau hatte vor der Verslummung des Viertels als Verwaltungszentrum gedient, hinterher dann als Obdachlosenunterkunft und noch später als Hauptquartier einer Sekte von Dämonenpaktierern.
Da sich niemand die Mühe gemacht hatte die Spuren des Kampfes aufzuräumen, dauerte es nicht lange, bis Merlock die erste Leiche fand, der Körper war überwiegend zerschmettert und vom Laserfeuer verbrannt, offensichtlich hatte das Opfer in der Verteidigungsstellung ausgeharrt, bis das Gebäude über ihm zusammengebrochen war. Diese Sektierer legten oftmals eine verblendete Zähigkeit an den Tag, die Merlock immer wieder erstaunte. Gerade als er dabei war sich abzuwenden, blieb sein Blick an einer Stiefelsohle hängen... erstaunt trat er näher und räumte etwas Geröll beiseite... mit einem Wink holte er den Veteranen Gabriel heran: „Lass die Männer die Leichen durchsuchen und feststellen, ob die anderen Sektenmitglieder auch die Kampfstiefel der Palastwache getragen haben.“
Merlock erhob sich wieder aus der Hocke und steuerte zielstrebig auf die größte Schuttansammlung zu, hier wollte sie jemand glauben machen, dass man eine Sekte zerschlagen hatte, sein Herr hatte mal wieder recht behalten.

Schon von weitem konnte er das feine Aroma von Schmerz gemischt mit Lust spüren und das war es, was ihn anzog, immer schneller bewegte er sich auf sein Ziel zu, von arkanen Anrufungen geführt. Er durchquerte die See des Immateriums mit großer Geschwindigkeit und einem Geschick, welches man nur durch eine äonenlange Existenz erreichen konnte. Immer näher kam er seinem Ziel, von den perversen Gefühlen und magischen Ritualen angezogen wie eine Motte vom Licht, dann befand er sich im selben Raum mit seinem Opfer, das sich gerade Praktiken hingab, die ihm sehr gefielen. In seiner ganzen Glorie begann die Kreatur des Immateriums den Angriff auf den Verstand des Menschen. Die Verteidigung, die ihm im Wege stand, war schwach, Lust und Dekadenz stärkten nur die Diener seines Herren, alle anderen waren nicht stark genug um diesen Weg zu beschreiten und trotzdem nach Perfektion zu streben. Sie sahen in den Ritualen seines Herren nur eitle Lustbefriedigung und nicht das Streben nach Sinneseindrücken, nach Erfahrung und Perfektion. Noch kämpfte sein Opfer gegen das Unvermeidliche an, windete sich in Panik auf den kalten Fliesen, denn von dem luxuriösen Bett war es nach dem ersten Angriff in etwas, das ausgesehen haben musste wie ein spastischer Anfall, heruntergerollt, und fragte sich, was passierte, während die Drogen in seinem Körper die LUST gleichzeitig ins Unermessliche steigerten. Seine malträtierten Opfer verkrochen sich angsterfüllt in die Ecke des Zimmers, vielleicht dachten sie sogar, dass das ihre Chance war der Pein zu entkommen – im Gegenteil, jetzt würde sie erst richtig beginnen. Der Angreifer genoss es, wie sich das Opfer auf dem Boden wand, wie ER sich auf dem Boden wand, die kalten Fliesen, deren Relief er am Rücken spüren konnte, der Bettpfosten, gegen den er seinen Fuß immer wieder rammte - herrlich. Langsam aber sicher übernahm er die Kontrolle, Nervenbahn für Nervenbahn. Gegen den Willen des Menschen erhob er sich, streckte sich genüsslich und griff nach einer Karaffe Wein. Panik... der andere verspürte Panik, denn er wusste, dass es nun zu Ende gehen würde, dass er bald nur noch eine Fußnote in diesem Verstand und Körper sein würde. Kichernd übernahm der Dämon die letzten Nervenbahnen und setzte sich für immer auf den Thron dieses Körpers... zu seiner Belustigung behielt er den ursprünglichen König bei sich – als Hofnarren. Dann prostete er seinen verstörten Sklavinnen zu und hieß sie zu sich herüberkommen.
 
Herrliche Geschichte mit schönen, facettenreichen Charakteren, die wohl zu einem gewissen Teil Wh40K-Stereotypen sind, die aber trotzdem lebendig wirken. Großes Lob an Marschall Hellbrecht, der uns hier so meisterlich unterhält. Bei deiner Rollenspielgruppe mitzuspielen hat sicherlich auch seinen Reiz. 😉

Was mir besonders gefällt sind diese geradezu filmischen Szenen. Ehrlich gesagt könnte ich mir das ganze auch als super Kinostreifen vorstellen, mit einem irgendwie melancholischen Akolythen, wunderschönen Frauen und einem herrlich dekadenten Gouverneur, den man von der ersten Minute an hassen kann, dessen Lebensstil man aber irgendwie auch bewundern muss. Erinnert fast ein bisschen an Caligula, der Gute... :wub:
 
Nicht nachlassen in eueren Bemühungen, denn die Feinde des Imperiums sind Legion:


Gedankenverloren betrachtete Horton die untergehende Sonne und die wunderschönen Farbspiele, welche sie in die Atmosphäre zauberte. Andere mochten die Farben, doch für ihn waren sie ein Symbol, geboren aus der Verschmutzung heraus die das reine Licht der Sonne brach, und standen in Hortons Augen für die mannigfaltigen Verführungen des Chaos und seiner Diener. Leise seufzend verließ der Inquisitor den Balkon seines Zimmers und begann sich in seine Rüstung zu hüllen. Er kleidete sich immer alleine und aktivierte alle Systeme selbst ebenso wie er jede Anrufung an den Maschinengeist selbst tat, denn diese letzten stillen Momente vor einem Kampf, wenn er mechanisch und routiniert seine Waffen und Ausrüstung überprüfte, waren die einzig wahrhaft friedvollen Momente die der Diener des Imperators kannte. Als er seine Rüstung bereit gemacht, die Digitalwaffen aktiviert und das Magazin seiner Boltpistole geladen hatte verbrachte Horton eine Stunde der Meditation damit seine PSI-Matrix auf ihn einzustimmen bevor er zu einem länglichen Holzkasten schritt der schon die ganze Zeit auf dem Tisch geruht hat. Langsam ließ er seine behandschuhten Finger über das schwarze Edelholz gleiten bis er schließlich in der Mitte des Kasten bei einem einfachen Verschlussmechanismus angekommen war den er betätigte. Mit einem leisen Schnappen gab der Kasten sein auf rotes Samt gebettetes Geheimnis frei. Einen Moment lang atmete Horton tief durch bevor er den über und über verzierten und von innen heraus leuchtenden, geweihten Dämonenhammer herausnahm.

„Bleibt stehen! Ich bin hier um euch zu helfen“ war alles was Merlock über das eigene Keuchen hinweg brüllen konnte, aber es half nichts. Der Obrist beschleunigte weiter und hetzte wie ein Besessener (was noch nicht endgültig ausgeschlossen war, wie sein humorloser Meister sicher feststellen würde...) über die Geröllhaufen – und Merlock hinterher. Vor einigen Minuten hatten sie den Obristen in den Ruinen gefunden und angesprochen, doch er hatte sofort reißaus genommen und war geflohen. Leise fluchend beschleunigte Merlock noch mehr und lief eine Geröllhalde empor die der Mann vor ihm offensichtlich umlaufen wollte. Oben angekommen sprang er in der Richtung ab in der er sein „Opfer“ vermutete und wirklich traf er den Offizier hart an der Schulter und rammte ihn mit seinem vollen Gewicht gegen einen Stahlträger der wie das Gerippe eines lange gestorbenen Monsters aus dem Boden ragte. Obwohl die meisten Menschen von diesem Angriff mehr als überrascht gewesen wären empfing der Obrist Merlock noch im gemeinsamen Fall mit einem Fausthieb mitten ins Gesicht und malträtierte den Akolythen mit brutalen Schlägen in die Seite während sie einen Haufen Schutt hinunter rollten. Merlock ignorierte die Hiebe und konzentrierte sich auf das Immaterium... in dem Moment als die beiden unten angekommen waren und Haberk Merlock von sich wegstieß griff Merlock nach dessen Verstand und lähmte all seine Gliedmaßen. Langsam und theatralisch seufzend setzte der Akolyth sich auf: „Militärische Exerzizien in allen Ehren – aber nun hört mir mal einen Moment lang zu.“