Werkzeug Papa baut ein Uboot - Frage zum Kantenschutz

Donnerkalb

Tabletop-Fanatiker
22 Oktober 2014
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Mars
Grüß euch,

möglicherweise wäre das was für KFKA gewesen, aber wir ihr gleich sehen werdet, fällt zumindest der Frageteil nicht in Kategorie kurz. Ich baue meinem Sohn anlässlich seines dritten Geburtstags ein Uboot, genauer gesagt eine Nachbildung der Guppy-B aus seiner Lieblingsserie Oktonauten. Die Vorlage dazu sieht so aus:

71ylq2ZOIPL._AC_SL1500_.jpg


Mit dem Korpus bin ich nun soweit fertig. Allerdings gibt es leider ein kleines Problem: die Schnittkanten der Wellpappe sind (nicht nur unregelmäßig sondern auch) stellenweise recht scharfkantig (wie das bei Karton nunmal so ist). Ich würde diese daher ganz gerne entschärfen und suche daher eine Möglichkeit das möglichst einfach zu bewerkstelligen.

IMG_7404.JPEG

IMG_7407.JPEG


Mein erster Gedanke war, das Boot mittels farbigen Tonpapier einzukleiden und dabei das Papier über die Kanten "drüber zu schlagen". Allerdings ist mir das nun zu aufwendig und ich werde das Ganze mit Acyrlfarbe bemalen- Ich könnte natürlich trotzdem Tonpapier oÄ über die Kanten schlagen, bin mir aber nicht sicher ob das gut aussieht. Selbiges gilt für jede Art von Filz

Spachtelmasse ließe sich gut und schnell auftragen, hat aber den Nachteil, dass sie nach dem Aushärten sehr porös ist und unter den Händen eines wilden 3-jährigen vermutlich innerhalb von wenigen Tagen zerbröselt.

Hat jemand vielleicht eine Ahnung ob "Fimo" für sowas brauchbar wäre? (hab das Material noch nie verarbeitet)

Eine weitere Option wären Leisten aus XPS/Styrodur. Die wären haltbar genug und würden vermutlich optisch sogar noch gut aussehen, sind aber sehr aufwendig herzustellen. Dazu müsste man sehr viele Leisten zurecht schneiden, jedes Stück einzeln anpassen etc.

Hat jemand vielleicht eine Idee?
 
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senex

Tabletop-Fanatiker
10 August 2001
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Du solltest das mit Leisten stabilisieren, insbesondere am Einstieg, sonst genügt ein Tritt und das wars für das Teil.
Pappkanten entschärfen: Sandpapier, ggfs. vorher die Pappe mit Lack oder sekundenkleber tränken und damit härten.
Für den Korpus: XPS-Kern (Platte oder Bauschaum), darauf Putzgewebe kleben und darauf kunststoffverstärkten Putz, ggfs. das ganze mehrmals, schleifen und heftig lackieren.

Das hält trotzdem mit so einem Pappunterbau (Baumarkt Umzugskarton ist zudem schwache Pappe, davon sollte man viele Schichten kleben um das möglichst massiv auszuführen und es hält auch dann nicht ewig z.B. wenn ein Kind draufspringt, drantritt. Vermutlich wärst Du mit MDF/OSB Platten zumindest für den Rumpf (mit Spanten) auf der sichereren Seite.
Professionell hat sowas zumeist eine Oberfläche aus Glasfaser- oder Carbonfasergewebe und 2K-Kunststoff, darüber 2k Spachtelmasse und Lack und selbst dass braucht ordentliche Schichtstärke für kindübliche Alltagsbelastungen.
 

Donnerkalb

Tabletop-Fanatiker
22 Oktober 2014
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Mars
@senex Wow, vielen Dank für die ausführlich Antwort. Ich glaub du hast da was falsch verstanden: das Teil muss nicht (unter-)wasser tauglich werden 🤪

Die Idee mit den XPS -Platten zwischen den Karton-Schichten hatte ich auch schon, leider zu spät. Als ich nämlich schon sämtliche extra starken Umzugskartons zerschnitten bzw verklebt hatte. Womit wir auch schon beim Punkt sind: das Ding ist stabiler als es womöglich aussieht. DIe Kartons waren nämlich spzielle Uzmzugskartons für extra schweren Inhalt mit bis zu 50kg und bestanden aus doppellagiger Wellpappe mit extra versteiften Schichten. Daon habe ich jeweils 2 Lagen für die Aussenwände verklebt. Das Ding ist echt stabil (dafür dass es aus Karton ist). Schon klar, darauf herumspringen sollte man nicht, aber ich gehe davon aus, dass es eine Zeit lang halten wird.

Ich bin mit meiner Frau übereingekommen, dass es zum Ausprobieren erstmal ausreicht, wir wissen aktuell gar nicht ob und wie gut unser Sohnemann das annehmen wird. Daher bekommt er jetzt mal diesen Prototyp und wenn er es dermaßen exzessiv verwendet, dass das Teil nach zwei wochen kaputt ist, dann baue ich ihm einen Nachfolger aus Holz, der dann auch etwas länger leben sollte.

Trotzdem vielen Dank für deine (fast schon) professionellen Tipps!

@Kanazawai siehe oben: das Ding soll mal ein paar Wochen überlegen

@putrifier DAS ist es. Das gute alte Ducktape hab ich gar nicht bedacht! Das ist der perfekte Kompromiss nach dem ich gesucht hab! Geht schnell und erledigt den Job genau so wie ich mir das vorgestellt hab. Und das Beste daran ist: das hab ich auch noch zu Hause ;)

@Gscheid hatte ich auch schon überlegt. War mir aber nicht sicher ob das so klappt wie ich mir das vorstelle

Danke euch schon mal! Ich berichte dann ob und wie es geklappt hat
 

Donnerkalb

Tabletop-Fanatiker
22 Oktober 2014
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So, mit etwas Verspätung will ich euch noch die Bilder vom fertigen Werk zeigen. Hat leider etwas gedauert, aber zwischen Geburtstag, Kindegarteneingewöhnung, dem abpruten Ende der Eingewöhnung wegen Coronasperre und dem zweiten Teil der Eingewöhnung, war leider keine Zeit Fotos zu machen.

Die Guppy zeigt inzwischen bereits die ersten Gebrauchsspuren, allerdings nicht am Korpus, der ist nach wie vor stabil. Leider hat die Farbe auf dem Duck-Tape trotz Grundierung, Versiegelung und zahlreichen Farbschichten, nicht so gut gehalten, aber das war eh zu erwarten. Und das Plexiglas ist leider auch schon gebrochen und ich musste da eine Lage Duck-Tape drüber tun, damit keine Verletzungsgefahr besteht.

Hier meine Interpretation der Guppy-B inkl Auslöster für den Okto-Alarm. Das ist ein Buzzer wo man selber etwas draufspielen kann, sodass wirklich "der echte" Okto-Alarm ertönt. Der gefällt meinem Sohn fast besser als das Boot :D

IMG_20220128_104201.jpg
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Shub Niggurath

Hüter des Zinns
28 November 2014
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Ein wirklich sehr schönes Kinderspielzeug. Den PC Lüfter antrieb finde ich auch ein super Deteil. Sicher auch eines dieser fantastisch fragwürdiges "Kinderspielzeug", wenn ich bedenke, wie stark ich als Erwachsener noch den Drang habe, den Finger da rein zu stecken. :D
Das Panzertape müsste man wohl noch mit Malerkrepp überkleben. Da hält dann auch die Farbe drauf.
 

Donnerkalb

Tabletop-Fanatiker
22 Oktober 2014
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Ehrlich gesagt interessiert ihn das Ding inzwischen Null 🤪 Die ersten 1-2 Wochen hat er durchaus ein bisschen damit gespielt, wenn auch primär mit dem Buzzer und eher weniger mit dem Uboot. Mittlerweile steht das Kunstwerk nicht mal mehr in seinem Zimmer, weil es dort nur Platz weg nimmt. Von daher war es gut so, erstmal diesen Prototypen aus Karton zu bauen und nicht gleich mit einer aufwändigen Holzkonstruktion in die vollen zu gehen.

Aber immer wenn Besuch kommt steht die Guppy wieder im Mittelpunkt. Und wenn‘s nur ein paar Stunden ist 😆

Edit: Hoppla, die Frage von @Proud hab ich gar nicht beantwortet. Aus den oben genannten Gründen sieht das Teil fast aus wie am ersten Tag 😆
 
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