Platte grundieren

Das Problem

Hintergrundstalker
16. Juni 2003
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Morgen Jungs (sollte hier wirklich irgendwo ein Mädel rumlaufen, sei es auch recht herzlich gegrüßt)!

Ich hätte eine Frage zur Grundierung der Spielplatte. Ich habe gestern abend ewig die Ergebnisse der Suchfunktion durchblättert, konnte meine Neugierde aber nicht befriedigen. Daher wollte ich euch bitten, eure erfahrungen zum Thema Leim, Abtönfarbe, Mischverhältnisse,... mit mir zu teilen.

Wenn man erst den Leim auf die Platte (in meinem Fall Styrodur) aufträgt, dann den Sand, dann wieder Leim und dann erst die Farbe, wie stark verdünnt ihr den Leim der ersten und wie den der zweiten Schicht? Welchen Leim nehmt ihr (vllt. kann jemand von euch sogar einen Obi-Artikel-Namen nennen, das würde mein Leben überaus vereinfachen...)?

Ich habe mehrfach gelesen, dass es nicht ratsam sei, den nächsten Spielkasten zu plündern, da der Sand angeblich zu fein sei und sich schnell von der Platte verabschiedet. Habt ihr dazu Tipps oder Erfahrungen?

Befestigt ihr das Grasstreu mit Hilfe des selben Leims? Versiegelt ihr das Grasstreu danach noch einmal? Habe hier in einem Fred gelesen, dass jemand auf Haarspray schwört, allerdings müsse man alle 3 MOnate neu damit drübergehen...


MfG
und idHazA (in der Hoffnung auf zahlreiche Antworten)
DP
 
Die erste Schicht verdünne ich soweit dass ich auf der noch glatten Oberfläche noch gut streichen kann und nicht alle 5cm wieder in den Leimpott muss. Die zweite Schicht muss natürlich etwas mehr verdünnt werden, um auf der nun rauhen Oberfläche nicht alle 2cm in den Pott zu müssen. Das musst du sehen wie du zurechtkommst. Ein festes Mischverhältnis habe ich nicht. Das Gras (nochmal fixieren tue ich nicht) kann natürlich mit demselben Leim befestigt werden, denn Leim ist Leim. Das führt mich zu der nächsten Frage, ich benutze den kleinen 750g-Eimer Ponal aus dem Baumarkt, aber jeder andere Leim sollte es auch tun. NUr bloß nicht mit kleinen Fläschchen anfangen.
Bei Platten sollte mit "schwerem Gerät" gearbeitet werden.

Sand aus dem Spielkasten? Hmm, keine Ahnung wieso der nicht auch gehen sollte, den verwende ich für die Basen meiner Grünhäute. Aber da Sand nicht sooo teuer ist, würde ich welchen kaufen, dann ist auch keine Kinder- und Katzenpipi drin... 😀
 
Ich gehe beim Besanden der Platte immer so vor:

1. Leim etwas mit Wasser verdünnt, so dass er etwas dickflüssiger ist als Milch

2. Platte großzügig abschnittsweise einstreichen, da sonst wieder der Leim trocknet bevor du zum Besanden kommst

3. Zum Besanden würde ich Vogelsand / Chinchillasand (Baumarkt) nehmen. Der ist entsprechend fein. Den gibts auch mit Muschelstückchen drin und sieht etwas
abwechslungsreicher aus. Musst dir halt mal anschauen was dir besser gefällt.

4. Antrocknen lassen und überschüssigen Sand in einen Pappkarton abklopfen / mit großem Pinsel abstreichen

5. Versiegeln: Wasser + Leim + gewünschte Grundfarbe so mischen, dass die Mischung eine milchige Konsistenz hat. Dem ganzen noch einen (!) Tropfen Spülmittel hinzufügen und nochmal umrühren. Das bricht die Oberflächenspannung und der Wasser-Leim-Sand-Mix fliesst besser um die Sandkörnchen.

6. Gut trocknen lassen.

7. Mit hellerer Farbe trockenbürsten.



Produkte: Ponal im 750ml Bottich, Abtönfarbe, Vogel-/Chinchillasand gibts bei uns alles in den geheiligten Hallen des orangefarbenen Bibers ;-)
 
denn Leim ist Leim.
Naja, da du schon den guten Ponal-Leim benutzt, ist deine Aussage eher unrichtig.
Man sollte ja schon nicht den billigsten Leim nutzen. Habe auch schon mal welchen gehabt, bei dem man die Besandung ganzer Bases bei etwas Spannung abziehen konnte (was ja bei Styrodurplatten eher vorkommt als bei Holz). Sowas ist nicht zu gebrauchen.
Ich benutz zwar auch nur den günstigen decocoll 08/15-Leim für 3,50€ pro 500g, aber der hält zum Glück, trocknet klar aus und ist Lösemittelfrei (sogar noch wichtiger, sonst ist deine Platte am Ende weg 😉).

Vom Ablauf gehe ich auch so vor, wie Predator5142, außer, dass ich bevor die Farbe drauf kommt, nochmal mit ganz dünnem Leim über den Sand gehe.
Vom Mischungsverhältnis sage ich jetzt einfach mal zur Orientierung:

- Grundschicht Leim 1:1/4 Wasser. Oder je nachdem, wie dick der Sand drauf soll bis 1/6 Wasser.
- Dann Darauf achten, dass man, nachdem du einen Teil der Platte geleimt hast, nicht die Beleimung bis zum Ende zuschüttest. Lass einen Streifen Leim frei, bei dem du wieder anfängst, nach dem ersten besanden, weiter zu leimen. Sonst hast du am Ende Kanten in der Besandung. Wenn es extra gemacht wird, kann man schöne Geländeeffekte hin bekommen, sieht bei Vierteln aber eher blöd aus.
- Wenn du nur wenig Sand drauf schüttest ( so dass die Feuchtigkeit noch zu sehen ist) bekommst du eine flache Sandfläche, wenn du es deckend drauf machst, wird es leicht hügelig, je nachdem wie der Leim durchzieht.
- Mit einem Handfeger den überschüssigen Sand weg nehmen.
- Nach dem durchtrocknen Leim 1:1/2 Wasser über das Ganze pinseln.
- Wieder durchtrocknen lassen. Das sollte jetzt bombig halten.
- Nach belieben Farbe drauf 🙂
 
Bei einer Platte habe ich es noch nicht ausprobiert, bei Geländeteilen habe ich allerdings auch schon mit Strukturfarbe erfolgreich gearbeitet. Notfalls muss man nach dem ersten Anstrich erst eine Trockenpause einlegen und dann noch eine Schicht auftragen. Insgesamt sollte man jedoch weniger Schichten brauchen als beim einzelnen Gestalten.
 
Jungs mal eine ganz doofe Frage, ich höre hier als Styrodur usw. benutzt keiner mehr von euch die gute alte Spanplatte als Basis?

Im Prinzip kann man sich das ganze Theater mit Abtönfarbe&Co. sparen wenn man die Platte ordentlich versiegelt. Sprich mit Leim zu kleistern, Sand drauf trocknen lassen.

Danach noch eine Schicht Leim mit Wasser und Spüli (zum Oberflächenspannung aufbrechen) großzügig drüberstreichen. Das ganze dann ordentlich durchtrocknen lassen und man kann dann auch mit einer billig Spraydose aus'm Baumarkt drüber gehen ohne dass das Styrodor von den Lösungsmitteln angegriffen wird.
 
Das ist auf jeden Fall besser, richtig. Anschleifen ist vorteilhaft, bin ich jetzt noch nicht drauf gekommen zu sagen. -_-

Kann bei der Grundplatte ruhig etwas gröber sein. Wenn man nachher Geländestücke aus Styrodur baut, sollte man diese auch mit feinem Schmirgelpapier abschleifen. Mir ists am Anfang passiert, dass die Abtönfarbe auf glatten Flächen Schlieren gezogen hat.

@ Angelus: Ja klar, wir haben hier eine schöne 12mm OSB-Platte. 🙂
Manche mögens aber leichter. Etwas günstiger kommt man mit Styrodur auch hin. Etwas. Ich brauch aber auch was Massives. 😉
 
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Zum bemalen der Platte: Solltet mal versuchen sie mit Farbsprays anzusprühen....also erst alles schön mit Leim versiegeln sonst geht die Platte danach flöten, dann einfach mal mit erdenfarbigen Sprays rumsprühen, und die Feinjustierung dann mit einer Airbrushpistole.

So werde ich es zumindest bei meiner 2.40mx1.20m Grabenkampfplatte machen.^_^

Ansonsten bin ich für jeden Vorschlag offen.

[Edit]: @Angelus Mortis: Bei mir kommt natürlich erst eine Spanplatte und dann eine 4cm dicke Styrodurplatte. 😉

PS: Verdammt du bist schneller gewesen. :lol:
 
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Joa denn nur Styrodurplatten brechen zu schnell.

Hoffentlich komm ich heute in den Baumarkt damit ich mir meine 10 Platten Styrodur kaufen kann.....von euch hat nicht zufällig einer ne Ahnung wie viel das kostet??? Denn ich hab vergessen was das ganze das letzte mal gekostet hat.<_< Hoffe aber das es net über 50€ kostet.🙄

Aber wenn ich die Platten hab mach ich mal ein Plattenbauthread auf.😉
 
@Krass!!!
Nun, ich hab keine Ahnung welcher Leim "gut" oder "nicht gut" ist, hier gibt's halt nur Ponal im großen Pott. Hab auch mal ein kleineres Döschen aus dem Eisenbahnbedarf genutzt, das klappt genauso gut.

@Sprühen
Ich kenn mich da nicht so aus, behaupte aber dass eine Sprühdose teurer ist als eine Flasche Abtönfarbe und man mit Farbe zudem schneller ist. Bei einer Sprühdose wird's ein Arbeitsgang nicht tun.

@Spanplattenbasis
WTF, wie geht ihr mit euren Platten um? Also mir ist noch nie eine Styrodurplatte zerbrochen!