Reenactor oder ausschließlich LARP?

Du warst auf Fantasy LARPs nehme ich an. Schau mal bei div. Vampires the Masquerade Gruppen vorbei. Dann weißt du was "kaputte" Leute anzieht.^_^
Hab aber selbst schon schmerzhaft (und auch schon mehrfach erwähnt) erfahren wie anstrengend und Spiel zerstörend PGer und Eierschaukler auf Cons sind.
SC: "Verschwindet aus unserem Bannkreis Stufe 2000!" (!!! kein Scheiß! Die hatten einen Stufe 2000 Wanderbannkreis mit, der mit ihrem Zeltlager verwoben war)
NSC: "Ihr habt mir in meinem Reich nichts zu befehlen!"
SC: "Ihr seit in unserem Lager. Das ist UNSER Gebiet!"
NSC: "Wie könnt ihr es wagen? ICH BIN EINE GÖTTIN!" (war auch von der SL sehr übertrieben und eigentlich war sie "nur" Avatar einer Göttin)
SC: NA UND?!"

Sehr episch nicht? :wub:<_<

Ich war aber auch schon auf sehr vielen sehr guten Cons mit sehr netten Spielern die gute Darstellung hatten, oder zumindest sehr motiviert waren (Leider kann ich das nur von deutschen Cons sagen. In Österreich mag ich fast nicht mehr auf Cons fahren, weil da größtenteils Leute wie im obigen Dialog herumlaufen, vor allem im Raum Wien)...
 
Vampire ist aber nicht unbedingt ein LARP. Die Regelwerke Theater der Nacht und Requiem sind sogenannte Live Rollenspiel Regelwerke, keine LARP Regelwerke.

Der Unterschied zwischen Live und LARP/Reenactment besteht darin das beim Live das Würfelprinzip des Pen & Paper sowie das Attribute und Fertigkeitenprinzip beibehalten wird. Live ist also Laienschauspiel gepaart mit "Würfelwürfen", bei Vampire Schni Schna Schnuck Tests die durch Attribute und Fertigkeiten modifiziert werden können.
LARP ist ohne Tests, je nach Regelwerk muß man nur ein paar Rüstpunkte im Kopf behalten und die Frage ob der Char diese oder jene Fertigkeit hat oder nicht. Abstufungen und "Tests" gibts nicht, beim LARP kommen die absolut realen Fertigkeiten der Person zum tragen, zusammen mit ihren schauspielerischen Fähigkeiten.
 
Vampires kann live sehr geil sein. Wenn man allerdings die Spieler hat, ganz richtig. Vampire sind ähnlich schwer gut darzustellen wie Elben. Das ist auch gleich gleichzeitig das Problem. Vor allem zieht Masquerade viele Spieler an die gerne mal Eierschaukeln oder was anderes kompensieren wollen und denen es halt wirklich nur ums Hochpowern geht als um die Darstellung (meine Erfahrung). Bei uns wird allerdings wie auf LARPs gespielt (also kein Schre-Stein-Papier) allerdings werden Fertigkeiten immer angesagt und deren Effekte erzählt. (Das ist vor allem toll wenn dir so ein 18 Jähriger Milchbart mit zurückgegehlte Haaren und offenen Ledermantel worunter man seine nackte Wampe sieht erzählt wie beeindruckt du jetzt von seiner Aura bist ^_^).Aber gut, jedem das Seine...
 
Regeln weiß ich ned, weil ich nur mal reinschnuppern wollte und mir nur ein Charkonzept überlegt hab ohne Fertigkeiten. Wenn ich LARP spiele geht es mir um die glaubhafte Darstellung eines Chars sowohl von Attitüde als auch optisch. Aber was da herumgelaufen ist, war einfach größtenteils Gothler Gedöns mit massiven Minderwertigkeitskomplexen und/oder Persönlichkeits(fingungs)problemen...<_<
 
Wenn man keine Lust auf dickleibige Frauen in Pannesamt hat, die sich selbst als "Elfen" bezeichnen, auf punktegeile powergamende Zivilversager, die einem erzählen, ihr Frottee-Schlafanzug sei Mithril und hätte deswegen denselben Rüstungsschutz wie ein 20kg Kettenhemd und dem 14 Kiddies auf die Nerven gehen, die meinen, sie könnten einen 50kg schwereren durch die Gegend schubsten, weil sie "Ogerstärke" für 20 Punkte gekauft haben, der KANN nur Reenactor sein, bzw. "Reenlarpment" betreiben, wie das neue Schlagwort in LARPER-Kreisen ist (oder war - ich spiele schon ne ganze Weile nicht mehr).

Das einzige Problem sind dann noch die eigenen Ansprüche an die Gewandung, weil man eben nicht mit Mutters Tischdecke als Wappenrock und den beliebten 130€-Zinkkettenhemden von Ebay, bei denen man pro Schritt ein Kettenglied verliert, herumlaufen will. Echter Brokat für eine Hoppelande kostet dann schon nen bisserl was...

:huh: ? Mit dem Post hab ich gerade Schwierigkeiten. An sich würde ich den zu 100% unterschreiben, aber du beschreibst doch eher die normalen Larper? Solche Freaks waren auch der Grund dafür, warum ich das nur kurz betrieben hab.
Aber die so genannten Reenlarper sind doch eigentlich die empfehlenswerte Gattung. Da wird Wert auf eine ordentliche Gewandung gelegt und man verabschiedet sich von der schwarzen Lederhose, dem weißen Rüschenhemd, dem Kettenhemd und dem immer beliebten Trinkhorn am Gürtel. Das ist doch eigentlich wünschenswert (und viel zu selten) und schließt die von dir beschriebenen Monstren aus?

PS: Was Gewandungsfetischismus nahe, oder mittendrin im Reenactment im LARP angeht, kannst Du getrost das Grosse Heer mit anführen. Ob man es jetzt mag oder nicht sei dahingestellt.

Da habe ich zum Beginn des Großen Heeres 01/02 mitgemischt. Die Grundidee an sich war ganz gut und es wird auch heute noch ein hoher Standard befolgt. Leider ist der Verein verwässert von "Whining Team Joinern" und heute auch nicht wirklich mehr so der Bringer.
Verteidigend muss man allerdings sagen, dass einem die Kubik-Elfen da erspahrt bleiben...die Zwangsneurotiker allerdings auch nicht mehr.
 
Is Reelarpment nicht Reenactment mit weniger Bezug auf Historische Korrektheit und statt mit echten Waffen mit Latexwaffen?
Was ihr da mehr als Reenlarpment bezeichnet ist eigentlich das Ideal von LARP. Klar gibt es immer Eierschaukler, aber mittlerweile kenn ich ORGAs auf deren Cons ich ohne Frage hinfahre und welche auf die ich nicht einmal hinfahren würde wenn ich eingeladen wäre (eben weil ich weiß, dass dort PG-Neurotiker-Gewandungsminimalisten herumlaufen)...