8. Edition Regelbuch-Evolution

Alex 4 Cologne

Erwählter
08. März 2008
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Hallo Zusammen,

als WH40K-Spieler, der seine Zukunft abschätzen möchte, ich habe ich eine Frage an euch Freunde des älteren WHF, v.a. diejenigen, die schon 12+ Jahre spielen:
Wie haben sich die Regeln der Regelbücher und Codizen in euren Augen über die Jahre verändert? Findet ihr, dass jede neue Generation das Spiel ausgeglichener und spaßiger gemacht hat, oder nur jedes mal anders vermurkst hat?
Seht ihr ein Bestreben von GW das Spiel besser zu machen oder eher das kommerzielle Interesse die Einheitenstärken ständig zu verschieben, um Kaufanreize zu schaffen.

Danke euch für eure Einschätzung.

Gruß,
Alex
 
1) Verändert hat sich das Spiel v.a. von der 4. auf die 5. Edition. Damals waren Charaktermodelle das Maß aller Dinge und oft so gut wie unschlagbar - auch gegen große Einheiten.
Also eine Änderung, die durchaus sinnvoll war.

2) Die Armeen in sich verändern sich natürlich auch. Meine Wildorks waren damals noch Plänkler - und dann plötzlich nicht mehr. Sehr ärgerlich, weil ich mir noch welche dazu kaufen musste und ne ganz andere Einheit hatte.
Schützenreiter gab es ne Zeitlang gar nicht. Söldner wurden nach und nach rausgekürzt. Chaoszwerge... nun ja, das Kapitel ist hinlänglich bekannt. Am meisten verändert hat sich jedoch das Chaos: Ursprünglich waren Dämonen, Tiermenschen und Chaoskrieger EINE Armee - und so sah mein Vorrat auch aus: 8 Dämonetten, 8 Zerfleischer, 10 Tiermenschen, 20 Krieger, 5 Ritter und Egrimm van Horstmann auf Drache. Mittlerweile kann man die nicht mehr mischen - was bedeutet, dass ich GAR keine Armee mehr habe. Ärgerlich.

3) Selbstverständlich operiert GW auch von finanziellen Gesichtspunkten: Neue Einheiten, die cooler, neuer und (ggf) besser sind: Ein Muss für viele neue Spieler. Hält sich meines Erachtens nach aber in GRenzen. Man KANN im Grunde auch noch mit den Minis von 95 spielen. Die sind eben nur teilweise nicht so detailreich. Natürlich: Oger gab es damals nicht und Khemri auch nicht (nur einzelne Mumien und Skelette).

Fazit: Natürlich verändert sich das Spiel. Allerdings seit der Umstellung auf die 5. Edition nicht mehr SO stark. Den Trend, den man in letzter Zeit sieht zu NOCH größeren (unbeweglicheren) Einheiten, die NOCH schneller vom Spielfeld verschwinden (= umsonst angemalt) ist allerdings blöd. Find ich. Aber das mag Geschmackssache sein.
 
Teils teils will ich dazu mal sagen.

Denke das ist auch eine Betrachtungsweise. Denn man kann über die Jahre hinaus die Einzelnen Editionen aus beiden Ansichten betrachten und zu beiden auch parallelen ziehen.

Wobei ich sagen muss im Warhammerbereich ist man bis auf die aktuelle Edition "massiv" darauf gegangen, das mann mehr Einheiten und / oder bestehende erweitern musste um sinvoll und regelkonform spielen zu können.

Klar zielt die 8. auch auf grössere Spiele und somit auf mehr "Püppchen" ab, aber es ist besser umgesetzt, da man durch die Wiedereinführung der % Anteile es flexibler gestalten kann als es zuvor der Fall war. Und ich denke das ist u.a. auch einer der Gründe wieso es die "Hordenregel" gibt. Sie ist ggf. für die eine oder andere Armee / Situation durchaus brauchbar und nett, aber sie ist nicht existenziell!

Was definitiv gemacht worden ist über die Jahre hinweg, das das Spiel vereinfacht wurde und man seinem Motto, das GW einmal hatte diesbezüglich nicht treu geblieben ist (wer hätte schon was anderes erwartet).

Also unterm schnitt haben wir mit dieser Edition definitiv eine "kommerzedition" frei dem Motto, machen wir Warhammer einfacher, das klein Kevin das auch begreift anstatt nur lasergunpewpew und erhöhen gleichsam dir Spielgröße. Was mmn. bei der Edition auch Sinn macht; alles unter 3000 Punkte ist zwar spielbar, aber nunja es zu verlockend diese größe anzupeilen oder mehr da man so einen "coolen stuff" der so in der Vitrine herumgammelt auch mal spielen kann.

Somit ist das der einzige Part mit dem GW vermeintlich beabsichtigt auch den Veteranen eine gewisse Attraktivität der neuen Edition gegeben hat.



Wobei ich sagen muss, es waren für mich nie so dramatische änderungen in den Editionen über all die Jahre, das ich gesagt hätte hey ich schmeiss es hin GW hat mein Hobby zerstört!

Klar ist nicht immer alles so wie man es gerne hätte oder wie es irgendeiner Form der Logik entsprechen würde (ok wir haben da Typen auf dem Tisch stehen denen vermeintlich irgendwelche Blitze aus den Fingern kommen und sprechen von Logik?! 😀 😎 😛 ). Aber es ist auch eine gewisse Art der Herausforderung auch mit diesen Gegebenheiten klar zu kommen und ggf. mal wieder seinen Grips anzustrengen und nicht nur "Schema F" abzuspielen.
 
Eure Regelanspielungen verstehe ich war als nicht-WHF-Spieler zwar nicht, aber den Kern denke ich schon.

Ist es denn bei WHF ähnlich wie bei WH40K, dass sich nach dem erscheinen eines Regelbuchs schnell ein allgemeiner Spielstil herausstellt, so dass die meisten Armeen sehr ähnlich aufgebaut werden?
In WH40K haben wir aktuell eine Edition, in der nur wenige harte Einheiten aufgestellt werden und ein paar unnütze Einheiten, die nur zum Missionsziele einnehmen da sind, so spät wie möglich und unbeteiligt ins Spiel kommen.
Viele die können stopfen alle Einheiten in Transportfahrzeuge und können meist noch mit 1-2 harten Waffen raus schießen, sind aber selbst nicht angreifbar - deswegen Taxi. Das macht das Spiel aktuell zwar schnell in der Bewegung, aber von der Armeekomposition leider sehr einseitig, da man diese Listen im Grunde nur mit gleichartigen kontern kann.
 
Hm, bei uns ist es eher so, dass sich ein paar Völker schon unterschiedlich spielen, da sie ganz andere "Volksattribute" haben, die das nötig machen. Es gibt aber auch Völker die sich ähnlich spielen, bzw. wo man genau weis, was auf einen spielerisch zukommt, die sich dann auch von der Liste her ähneln und sich ziemlich aufheben, so dass es nur noch aufs Würfeln ankommt (wenn die Generäle den gleichen Skill haben).

Ich kann mir bei 40k schon vorstellen, dass es keinen großen Unterschied macht, ob jetzt Ultramarines gegen Chaosmarines antreten oder Blood Angels gegen Chaosmarines- Spacemarine bleibt weitestgehend (außer ein paar Sonderregeln) Spacemarine, bzw. eine Sturmkanone bleibt eine Sturmkanone- egal ob sie ein Ork, Mensch oder sonstwer einsetzt. Und da es allen Anschein nach hauptsächlich darum geht, dass Laserliste A Laserliste B abknallt, ist das Schema immer das Selbe. Im bzw. mit (mehr) Nahkampf würde das sicherlich anders aussehen.
 
Jaein

Der Vorteil den WHFB im vergleich zu WH 40.000 hat ist das die Armeen im direkten Vergleich doch recht individuell sind, bzw. sich entsprechend sinnvoll individuell aufstellen lassen.

Was definitiv ähnlich ist, ist das man einen gewissen mainstream an verwendeten Einheiten Typen hat innerhalb der Armeen.

Ebendso finde ich, das WHFB im gegensatz zu WH 40.000 bedeutend besser balanciert ist! (Habe auch WH 40.000 einige Editionen gespielt)

Klar hast Du in beiden Systemen Armeen, welche gegen Armee Y nichts ausrichten kann, bzw. man schon verdammt viel glück haben muss und oder der Gegner sehr grottig spielen muss das man wenigstens ein Unentschieden rausholen kann... Aber das ist denke ich ein Fakt mit dem wir einfach leben.
 
Im Gegensatz zu den alten Edi´s bringt die neue wieder schwung rein, klar sie zielt darauf hin 2000-3000 Punkte mindest zu spielen. Rechnet man dies in Figuren und damit Geld um hat GW klar eine Linie erstellt, mehr kaufen aber wie jedes Unternehmen müssen sie sich auch Finanzieren. Aber nun wieder zu den Regeln. Diese Edition ist meiner Meinung nach eine der beste oder sogar die beste Edition. Klar gibt es immernoch Armeen die gegen die eine oder andere ARmee schlechte Karten haben aber sowas wird es immer geben. Die % Regel bringt endlich eine gleichheit ins spiel, die es davor noch nicht gab. Es gibt jetzt nicht mehr die MAXIMALE auslastung von Kommandanten auswahlen oder Helden/Selten auswahlen. Man setzt auch nicht mehr auf 3 Kern mit jeweils dem billigsten was es gibt um den rest der Punkte woanders zu haben. Ich könnte jetzt noch mehrere Stunden so weiter schreiben aber ich belasse es und gebe mein Fazit ab.
Warhammer Fantasy hat sich ins positive verändert. Spiele werden ausgeglichener. Ein großer schwerpunkt ivon damals wurde vereinfacht und nicht mehr so spielentscheident gemacht, die Magie.

das ist meine meinung

gruß krakor
 
Zwar habe ich jedes AB hier liegen aber in unserer überschaubaren Spielergruppe ist lange nicht jede Armee vertreten...
Darum äußere ich hier meine Meinung zum SYSTEM an sich, und hier kann ich zB. Bloodknight nicht beipflichten...
(ACHTUNG, recht viel und etwas zusammenhanglos)

Es gab mMn 2 "Quantensprünge" in den letzten Jahren:
Von Ed. 5 auf 6:
-Einführung der Armeekomposition anhand von Kern, Elite usw.
-Würfelmagie
-Entschlackung der Flugregeln
-Aufweichen der Charaktermodelle
-Humor wurde aus der Aufmachung und dem Hintergrund gestrichen... (siehe Bloodbowl; im Warhammeruniversum der Editionen 6+ würde es solch eine Sportart nie geben)

Von 7 auf 8:
-Weiterführung der Armeekomposition durch Koppelung von Kategorie und Prozenten
- Aufwerten der Infanterie
- Schätzen fällt weg
- Extremisieren der Magie (paßt in eine magische Welt)
- Hinwendung zum "Boah ey krass!!" -Faktor
- Gelände nimmt aktiver am Spiel teil


Grundlegend macht Warhammer solange Spaß und funktioniert, wenn man 2 gleiche Spielernaturen am Tisch hat. Sollte das nicht der Fall sein entsteht Frust und Diskussion... Toleranzaufrufe werden ja gerade in der Turnierszene sehr gern überhört...
Das hat sich auch jetzt nicht geändert, aber man erkennt die "Turnierliste 08/15" nicht mehr so leicht.

Edition (5), 6 und 7 warteten mit sehr offensichtlichen Stärken bestimmter Einheitentypen auf, so daß erst recht im Turnierbereich, aber auch im Hobbybereich das Spiel zum Aufeinandertreffen von "Reiterabteilungen" wurde. Wenn es um die Wurst ging, versuchte jede Armee "waldelfisch" daherzukommen. Hit & Run... Hochbeweglich und kampf- bzw. magiestark. Es waren Mannschaften, aber eben keine Armeen.

Die 8te Edition versucht mMn mehr das Gefühl und den Hintergrund der Warhammerwelt einzubeziehen. Hier laufen Horden von Fußsoldaten umher, unterstützt von Kava etc. ...
Das gefällt mir sehr, da nun auch der Fußsoldat sein Revival feiern kann.

Die für mich willkommendsten und bemerkbarsten spielerischen Änderungen sind:
- Entschlackung der Angriffsbewegungen (minutenlanges Hin- und Herschieben der Einheiten ist entfallen, um dann schließlich doch noch/nicht den entscheidenden halben Zoll herbeizudiskutieren, um erfolgreich/im Eimer zu sein (ein Regiment Saurusinfanterie zB; Im Angriff toll, angegriffen total hilflos)
- Nahkampf in Initiativreihenfolge
- "Nachrücken" im Nahkampf (der Lebensretter der Infanterie)

Und es gibt etwas, daß sich denke ich langfristig auswirken wird:
Die Masse an Sonderregeln im Basisregelbuch:
Künftig wird bei bestimmten Eigenheiten von Armeen und Einheiten wohl nur noch auf die Sonderregeln x,y und z aus dem RB hingewiesen werden, anstatt gleich neue, nach oben schraubende zu erfinden.

Die Masse an Sonderregelkombis stellt die Individualität der Armeen sicher und ermöglicht ein Korsett, das gerade im Bereich Punktekosten das Spiel ausgeglichener gestalten könnte...

Und wenn klein Kevin das Spiel auch versteht, bin ich nicht böse, weil ich dann mehr Spielpartner habe.

Uns macht Warhammer jetzt wieder mehr Spaß!
 
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Früher wurden Krieger in Reihe 1 weggeschlagen und waren weg (obwohl sie von hinten weggenommen wurden). Nun werden Verluste von hinten entfernt, was heißt, daß alle Modelle in Kontakt etc. zuschlagen können. Das stellt das Nachrücken von Soldaten an die Plätze ihrer gefallenen Kameraden dar.

Früher war es DAS, was auch harter Infanterie das Genick brach, wenn Kava reinrauschte und gewann, weil niemand mehr zurückschlagen konnte...
 
sehr schön geschrieben meine hochachtung.

Warhammer macht endlich wieder spaß. Ich musste einiges umbauen in meiner Vampirarmee, früher mit 14 Energiewürfel und 5 Gebunde zaubersprüche habe ich jeden spieler totgezaubert, egal ob zwerge oder hochelfen. Nun ist alles viel besser oder ausgeglichener geworden. Nun werden auch ARMEEN gespielt und nicht keline Truppen.

gruß krakor
 
Ich sehe einige Parallelen in der Entwicklung, die ihr für WHF beschreibt und wie sie bei WH40K stattgefunden hat. Bei 40K wurden zuletzt auch viele Sonderregeln ins RB ausgegliedert. Vor allem an den alten Space Marine Unterorden-Codices merkt man noch, wie blöd es ist, wenn es für ein und die selbe Ausrüstung mehrere Regeln gibt, je nach Orden.
Ich wünsche mir, dass in 3-4 Jahren dann für 40K auch eine Prozentregelung für die Armeen eingeführt wird und wir dann auch endlich wieder Infanterie und ARMEEN sehen 🙂
 
Von der Prozentregelung für 40K bin ich nicht überzeugt, wenn sie nicht aufpassen. In der 2. Edition gbas das schon mal, und ne Space Marine Armee bestand zu der Zeit im Prinzip nur aus Terminatoren und Devastoren mit hier und da mal nem Cybot, die taktischen und Sturmtrupp-Marines hat keiner mitgenommen.

Davon abgesehen funktioniert das als Balanceinstrument nicht für jede Armee gleich gut, weil manche einfach bessere Standards haben als andere.
 
Es gibt bei GW keine Evolution der Regeln im Sinne von Weiterentwicklung sondern nur Veränderungen der Regeln. Die Grundregeln sind eigentlich immer sehr gut und werden dann Stück für Stück durch Armeebücher und rassenspezifische Sonderregeln ausgehebelt. Sicher ist nur, daß es in ca 4 Jahren eine neue Edition geben wird. Von daher ist es am besten die jeweils aktuelle Edition einfach zu akzeptieren oder eine alte Edition zu spielen, was sehr praktisch ist da diese ziemlich komplett vorliegen und man nicht auf Neuerscheinungen usw warten muß ;-).
 
Sorry Diomedes wenn ich das so sage aber Deine Aussage klingt mehr als wenn Du vielleicht 7. und 8. Edition gespielt hast.

Eine gewisse Evolution ist schon vorhanden!

Wenn man sich die Regeln über die Jahre (Editionen) hin anschaut und vorallem auch gespielt hat (es ist nochmal was anderes ob man nur mal bissel was davon gehört hat, wie es mal war oder halt vielleicht nur die Regeln gelesen hat im vergleich zu dem das wirklich langfristig am Spieltisch mit vielen Spielen "erlebt" hat!).

Ist schon eine gewisse Weiterentwicklung zu erkennen.

Ich spiele nun nicht auf die Verbindung des zum damit zusammenhängenden Marketing (mehr Püppchen verkaufen) sondern man ist ja irgendwo auch darauf bedacht, das dass ganze auch sinn bzw. Spass macht (GW hat begriffen das Nachhaltigkeit der Schlüssel zum Erfolg ist!). Weil was mmn. GW mit dieser Edition hin bekommen hat ist einwenig "Gleichgewicht"! Zumindest nach derzeitigem Stand der Armeebücher, wie sich dieses Kräfteverhältniss nun verschieben wird mit den kommenden Armeebüchern wird keiner von uns sagen können.

Genauso wird keiner von uns der nicht zufällig gerade in der Entwicklungsabteilung sitzt oder aber halt nen 100%igen Draht dazu hat sagen können ob diese nun auf angenehme weise eingeführte Balance wieder von sämmtlichen nachfolgenden Armeebüchern ausgehebelt werden.
- Ich halte dies aber für recht unwarscheinlich!

In gewisser weise ist ein ich will ihn mal Lernprozess nennen erkennbar und man sieht bei genauerem Hinsehen auch das GW auch aus seinenen Erfahrungen mit anderen Systemen lernt und versucht diese Erfahrungen praktikabel wie in diesem Falle der 8. Warhammer Edition einfließen zu lassen.


@ Bloodknight

Du eine % Regel für WH 40.000, warum nicht? Bei Warhammer hast Du auch Standarteinheiten (Kerneinheiten) die bei einigen Armeen bedeutend besser sind als bei anderen, aber das Prinzip geht im großen ganzen auf, dies ist dank relativ guter berechnung der Punktekosten für die Modelle gut gelöst. Klar gibt es immer gewisse Differenzen, aber diese werden sich nie zu 100% ausmerzen lassen, dafür ist das Spiel zu komplex!

Wenn Du ein 100% ausgeglichenes Spiel haben willst... spiel 2 Partien Schach.
 
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