Römische Imperialisten

Hübsch! 🙂

@all: Was Jones gebastelt hat, ist eine Art Signum, welches (belegt) auf Kohortenebene und (evtl) auf Centurienebene verwendet wurde. Die Tierstandarten, die verschiedene angesprochen haben, wurden durch Marius eingeführt und auf Legionsebene verwendet.

In der Späten Republik und im Kaiserreich waren das ein Adler (aquila)und das Wappentier der Legion, so hatte z.B. die Zwanzigste "Valeria Victrix" einen rennenden Keiler (das ist ein männliches, junges Wildschwein, für alle PISA-Geschädigten) als Wappentier. Allerdings wurden IIRC im Kaiserreich die Spezifischen Standarten kaum noch geführt und mehr und mehr durch den "aquila legionis" ersetzt.

Edit: Nach Forschungserkenntnissen trugen die Legionäre und Centurionen einen Helmbausch aus Pferdehaar, nicht aus Federn, obwohl das auch auf persönliche Vorlieben ankam... Centurionen übrigens quer zur Blickrichtung (crista transversa).
 
Guck mal hier:

helmet1.jpg


(die Gurke IM Helm bitte Ignorieren) 😀 :lol: 😉
So in etwa muß eine crista transversa aussehen. Ich hab sowas schon mal gemacht, um eine Billige Kommandoabteilung für meine vierte Kohorte zu bekommen. Am einfachsten ist die Pferdehaarvariante:

Besorg dir entweder dünne Plastikkarte oder Greenstuff/Modelliermasse (ich nehme Greven/UHU Epoxikitt).

Forme daraus zwei Halbmonde (einen für Vorder- und einen für die Rückseite). Plätte den Haarteil ab und ritze dann strahlenförmig von der Mitte ausgehende Rillen in den Green Stuff, je mehr und je feiner, desto besser. Trocknen lassen und die Hälften zusammenkleben.
 
Da eben das Programm meine Antwort verschwurbelt hat, nochmal:

@Avenger: Ja, ich kenne Junckelmann (habe das Buch "Die Legionen des Augustus" über den 2000-Jahr-Marsch 1985) und schätze ihn sehr. Seine Methoden der "experimentellen Archäologie haben damals diese Sparte ja praktisch mitbegründet.

Von seinen "Gladiatoren-Schriften" kenne ich nur die, die in der "Brot und Spiele"-Anthologie zu einer Ausstellung 2001 zusammengefasst waren... brilliant aber auch diese.

Das Bild stammt aber von einer englischen Seite und stellt IMHO einen englischen Re-Enactor dar, oder ein Model, das für das Foto den Helm getragen hat.
 
@Kaisergrenadier:

Danke für die Info. hast du zufällig 'ne Ahnung, was "Die Legionen des Augustus" kostet? Würde mich nämlich auch mal interessieren, so viel Zeugs über antike kriegsführung findet man ja im gewöhnlichen Buchhandel nicht.

Ich bin stolzer Besitzer von "Das Spiel mit dem Tod", das ich mir im pergamon-Museum in berlin gekauft habe, und muss schlichtweg sagen, dass diese ganze Nachstellung von Gladiatorenkämpfen und der Nachbau der Ausrüstung schon echt beeindruckend sind. Wenn unsere Lateinkurs-Abschlussfahrt nach Trier nur einen vedammten Monat später stattgefunden hätte, dann hätte ich mir Junkelmann und seine Gladiatorenkollegen da live in der Arena angucken können... 🙁
 
Originally posted by Kaisergrenadier@9. Dec 2003, 13:04
@MrJones: Nur bei den gemeinen Soldaten verlief der Helmbusch in Blickrichtung, bei Centurionen (damit man sie im Felde erkennen konnte) war er um 90° gedreht, d.h. quer zur Blickrichtung.

Außerdem haben nur die Spartaner solche Helmbüsche getragen... in den anderen Stadtstaaten war der Längs-Haarbusch angesagt.
Haben den nicht nur bei den Prätorianern die gemeinen Soldaten einen Feldbusch getragen (in der Kaiserzeit) und bei den Legionen nur die Unteroffiziere noch einen kleinen Feldbusch in längsrichtung?


Meinst Du mit Längs jetzt von Ohr zu Ohr?
 
Neinnein, von Ohr zu Ohr wäre ja Quer... längs meint von Stirn zu Nacken.

Was die Prätorianer angeht: relieftechnisch ist dort in der Tat eine permanente Helmzier belegt, was sich bei den normalen Legionen nach der Einführung des Hagenau- und Weisenauhelms verliert. Ab ca. dem ersten Viertel des 1. Jhdts. n.C. scheinen die "Gemeinen" ihre Helmzier nur noch bei Paraden getragen zu haben, da hast du schon recht.

Wie gesagt: Inschriftentechnisch etwas vage...