Schon wieder ein Neueinsteiger mit komischen Fragen :rolleyes:

PJ100

Codexleser
27 November 2017
218
69
7.136
Hallo Zusammen,

vorweg, ich habe mich hier schon in den Vorgängerposts umgesehen und mir daraus ein paar Informationen herausgezogen. Sollte ich etwas überlesen haben und doppelt fragen, entschuldigt mir das bitte :D.

Ich bin gerade dabei mir neben meinem 40K noch ein weiteres Tabletop anzueignen. Allerdings nur für nebenher, ich würde mir gerne zwei Armeen mit ca 500-600 Punkte zulegen damit ich ab und an mal eine Runde spielen kann. Gerne auch mit Freunden die sonst nichts mit Tabletop am Hut haben. Nun habe ich hierzu noch ein paar Fragen.

Wie ist denn generell so die Spielmechanik:
  • wird wie bei XWing mit "Stangen" gemessen oder ist es wie bei 40K und man misst die Bewegungen
  • Wird mit Missionskarten gespielt, oder einfach nur deathmatch
  • eignen sich sagen wir mal 500Punkte Isengard gegen 500Punkte Gondor für ein kurzes Spiel? Auch für Hobbyfremde für einen Spieleabend?
Ich habe auch schon gehört dass man seine Figuren Leveln lassen kann? Ist das dann wie bei z.B. Frostgrave?

Findet ihr die Modelle gut oder eher Lieblos produziert? Denn nebenher möchte ich als riesen HdR Fan eine schöne Vitrine mit den Modellen haben.
Das war es erstmal grob. Ich hab richtig Bock auf Herr der Ringe Figuren. :love::love:
 

kasi45

Aushilfspinsler
31 März 2018
66
8
3.081
Hallo!

Ich bin dann mal so frei und erzähle, was ich so weiß. Allerdings bin ich nicht der typische Tabletopper, der eine Punktearmee aufstellt und versucht sie zu optimieren, sondern eher ein Fan von erzählerischen Szenarien.

Die Bewegung wird in Zoll gemessen und mit einem normalen Maßband abgemessen, allerdings gibt es einige Sonderregeln was die Interaktion mit Gelände angeht (Weitsprung, Hochsprung, Klettern). Wie so oft üblich, kann alles vorab ausgemessen werden.

Es gibt 12 Missionen für ausgeglichene Punkteschlachten, allerdings gibt es gerade bei Herr der Ringe auch noch viele erzählerische Szenarien, in denen man die Kämpfe aus den Filmen und Büchern nachspielt. Das kann von wenigen Figuren wie der Kampf von Aragorn und den Hobbits gegen 5 Ringgeistern sein bis hin zu großen Schlachten bei Helms Klamm z.B. Das Hindernis hierbei ist dass die Armeen bei den erzählerischen Szenarien vorgegeben sind und finanziell richtig reinhauen.

Aktuell gibt es auch ein Erweiterungsband für Matched Play, in dem 6 weitere Missionen enthalten sind.

Wenn du den Battle Companies Band nimmst, kannst du dir kleine Warbands erstellen und diese in einer Kampagne leveln. Allerdings handelt es sich hier eher um kleine Gefechte. Auch einzelne Gefechte ohne Kampagne eignen sich gut für kurze Spiele.

Normale Schlachten bis 400 Punkte sind recht kurz (vllt. so ein bis zwei Stunden). Bis 700 Punkte wirds dann schon länger und ich würde sagen über 1000 Punkte wird es abendfüllend.

Ich persönlich finde die Modell sehr gut, denn sie haben einen hohen Wiedererkennungswert, was die Filme angeht. Allerdings sieht man durchaus, dass die Modellformen auch schon bald 20 Jahre alt sind. Will sagen: Gegen 40k oder AoS stinken die Modelle wahrscheinlich ab, aber gegen andere Firmen können sie meiner bescheidenen Ansicht nach locker antreten. Und es ist wirklich Herr der Ringe, die sehr schön aussehen.

Falls du dich mit Mordor und Rohan anfreunden kannst, empfehle ich dir auf jeden Fall die Starterbox. Dort findest du das komplette Hardcover-Regelbuch (welches du sowieso brauchst), 35 Morannon-Orks, einen Mordor-Troll und den Hexenkönig von Angmar auf geflügelten Schatten. Für Rohan bekommst du Theoden beritten und zu Fuss, 12 Reiter von Rohan und 12 Krieger von Rohan. Zusätzlich gibt es in der Box noch 20 Krieger der Toten.
4 Szenarien führen dich Schritt für Schritt an die Regeln heran.

Für einen kleinen Einblick in die Regeln empfehle ich dir vllt. noch Youtube. Es gibt ein paar gute Erklärvideos. Es gibt auch ein deutsches Erklärvideo, welches älter ist (eigentlich zur Hobbit-Box). Die Grundregeln sind aber durchaus sehr ähnlich, so dass man sich einen Einblick in die Mechaniken geben kann.

Gruß und viel Spaß bei dem tollen Tabletop,
Kasi
 
  • Like
Reaktionen: PJ100

PJ100

Codexleser
27 November 2017
218
69
7.136
Cool, ich danke dir für deine Antwort!

Allerdings bin ich nicht der typische Tabletopper, der eine Punktearmee aufstellt und versucht sie zu optimieren, sondern eher ein Fan von erzählerischen Szenarien.

Genau das ist unter anderem auch meine Intention. Mit Warhammer 40K bin ich kompetitiv und ehrgeizig genug unterwegs. Ich würde mir Middle Earth auch nur als gemütlichen Ausgleich zulegen. Eventuell auch neue Leute ins Tabletop Hobby locken :sneaky:

Falls du dich mit Mordor und Rohan anfreunden kannst, empfehle ich dir auf jeden Fall die Starterbox. Dort findest du das komplette Hardcover-Regelbuch (welches du sowieso brauchst), 35 Morannon-Orks, einen Mordor-Troll und den Hexenkönig von Angmar auf geflügelten Schatten. Für Rohan bekommst du Theoden beritten und zu Fuss, 12 Reiter von Rohan und 12 Krieger von Rohan. Zusätzlich gibt es in der Box noch 20 Krieger der Toten.
4 Szenarien führen dich Schritt für Schritt an die Regeln heran.

Das ist die "Battle of Pelennor" Box richtig? Das hatte ich mir auch schon vorgenommen. Da sollte für den Start erstmal alles dabei sein.

Wie würdet Ihr denn so die Regelkomplexität einschätzen? Wird man da als Tabletop Neueinsteiger erschlagen ähnlich, wie bei Warhammer? Wie schätz ihr generell den Schwierigkeitsgrad im Vergleich zu Warhammer ein?
Verstehe ich das richtig, dass es für den Hobbit eigene Bücher gibt, man die beiden Systeme aber zusammen spielen kann? Gibt es hier ebenfalls Bewegungs- Zauber- Schuss- und Nahkampfphasen?

Fragen über Fragen, ich mach mich selbst immer heisser auf die Sache. Mein Ursprünglicher Plan in das System einzusteigen (Ende des Jahres) hat sich im Laufe des gestrigen Tages bereits auf meinen Geburtstag (Juni) vorgeschoben. Naja, nerdish by natur halt 😋
 

kasi45

Aushilfspinsler
31 März 2018
66
8
3.081
Ich hatte mal das Hardcoverbuch von Age of Sigmar. Wenn ich das richtig in Erinnerung habe, beschränken sich die eigentlichen Core-Regeln auf wenige Seiten, der Rest ist sehr viel Fluff. Das Regelbuch von Mittelerde besteht zu sehr großen Teilen aus Core-Regeln. Anzumerken ist auch, dass es immer eine Schlacht zwischen gut und böse ist und es hier sogar leicht asymmetrisch ist.
Es gibt 5 Phasen in jeder Runde:
1. Initiative. Dort wird ausgewürfelt wer in den folgenden Phasen beginnt. Bei erzählerischen Szenarien hat die gute Seite immer die Ini in der ersten Runde.
2. Bewegungsphase: Alle Minis werden bewegt, erst der mit Ini, danach der andere.
3. Schussphase: Fernkämpfer können schiessen
4. Nahkampfphase: Alle Nahkämpfe werden abgewickelt (die Reihenfolge bestimmt wieder der mit der Ini)
5. Endphase: Evtl. Effekte stoppen, Marker können vom Tisch genommen werden etc.

Es ist meiner Ansicht nach recht komplex, da es viele Sonderfälle gibt. Beispiel: Wenn du dich als Fernkämpfer um maximal die Hälfte deiner Bewegungsweite bewegt hast, verschlechtert sich dein Fernkampfwurf um 1. Hast du dich um mehr als die Hälfte bewegt, kannst du gar nicht schiessen. Hast du allerdings einen Wurfspeer, kannst du in der Bewegungsphase mit dem Wurfspeer angreifen, bevor du zu einer Figur heranziehst und im Nahkampf angreifst. Wenn du allerdings Steine werfen kannst und willst, kannst du damit nicht angreifen, sobald du dich überhaupt bewegt hast.

Anderes Beispiel: Jede Figur hat eine Kontrollzone um ihre Base von 1 Zoll. Diese darf nicht betreten werden, es sei denn, der Gegner zieht in Basekontakt und greift auf diese Art die Miniatur an. In dem Fall ist die Kontrollzone nicht mehr vorhanden. Wenn man allerdings eine niedrige Mauer verteidigt, bleibt die Kontrollzone erhalten, auch wenn der Verteidiger angegriffen wird.

Hinzu kommen die Zauber der Magier und Sonderfertigkeiten von Einheiten bzw. Helden.

Es ist zwar sehr komplex, allerdings empfinde ich es auch nicht verkehrt, denn vieles was man aus den Filmen kennt, wird dort abgebildet (vllt. auch hier ein kleines lustiges Beispiel: Wenn du Legolas und Gimli in deiner Armee hast, musst du die von denen erlegten Miniaturen zählen. Hat Gimli weniger als Legolas erlegt, bekommt er 1 auf seinen Nahkampfwert, hat allerdings Legolas weniger erlegt, bekommt er 1 auf seinen Fernkampfwert. Auf diese Weise wird der ewige Wettstreit zwischen denen abgebildet)
 
  • Like
Reaktionen: PJ100

kasi45

Aushilfspinsler
31 März 2018
66
8
3.081
Nachtrag: Es gibt ein Armeebuch für die Figuren aus "Herr der Ringe" und ein separates Armeebuch für "Der Hobbit". In beiden sind sowhol die Einheiten für die guten als auch für die bösen beschrieben. Wenn du beides abdecken willst, benötigst du auch beide Bücher. Es gibt weitere Einheiten in den Kampagnenbüchern Gondor und Rohan. Die reinen Einheiten kann man aber kostenfrei bei GW herunterladen. Die Kampagnenbücher bieten vor allem eine Menge erzählerische Szenarien die zu einer Kampagne zusammengeschaltet werden können. Aber vorsicht: Wenn man alle Szenarien spielen will, muss man ne Menge an Geld für die Figuren investieren. In einem Szenario braucht man 2 Mumakils, in einem anderen 3 geflügelte Schatten (als Beispiel). Ich habe festgestellt, dass die Bucht hier mein Freund ist :)
 
  • Like
Reaktionen: PJ100

Haakon

Tabletop-Fanatiker
Moderator
25 Juli 2012
10.003
3
6.329
56.551
Herr der Ringe ist eigentlich super einfach gelernt. Vor allem mit Tabletop-Erfahrung. Das Spiel bezeichnet sich gerne als Skirmisher, ist aber von der Menge der Modelle her und der Zahl der möglichen Aktionen kein "richtiges" Skirmish-Spiel wie Necromunda oder Infinity. Du kommst halt mal auf deine 30-40 Modelle, die du einzeln bewegst. Aber dafür hast du nur Bewegungen, Schießen und Nahkämpfen als Aktionen für deine Soldaten. Wobei die Angriffsbewegung die normale Bewegung in die Kontrollzone eines Gegners ist.
Finesse kommt vor allem durch Helden ins Spiel - sie erlauben ein paar taktische Optionen, wie das Ausbrechen aus der Initiative-Reihenfolge, also zuerst bewegen, obwohl man nicht die Initiative hat, oder zuerst schießen.
 
  • Like
Reaktionen: PJ100

PJ100

Codexleser
27 November 2017
218
69
7.136
enn man allerdings eine niedrige Mauer verteidigt, bleibt die Kontrollzone erhalten, auch wenn der Verteidiger angegriffen wird.

okay das bedeutet, dass Gelände ebenfalls mit ins Geschehen eingreift und nicht einfach nur schön aussieht. Sehr cool.

Wenn du Legolas und Gimli in deiner Armee hast, musst du die von denen erlegten Miniaturen zählen. Hat Gimli weniger als Legolas erlegt, bekommt er 1 auf seinen Nahkampfwert, hat allerdings Legolas weniger erlegt, bekommt er 1 auf seinen Fernkampfwert. Auf diese Weise wird der ewige Wettstreit zwischen denen abgebildet)

:LOL: hahaha super geil. Genau sowas will ich haben.

dass die Bucht hier mein Freund ist

Was meinst du damit?

Herr der Ringe ist eigentlich super einfach gelernt. Vor allem mit Tabletop-Erfahrung. Das Spiel bezeichnet sich gerne als Skirmisher, ist aber von der Menge der Modelle her und der Zahl der möglichen Aktionen kein "richtiges" Skirmish-Spiel wie Necromunda oder Infinity. Du kommst halt mal auf deine 30-40 Modelle, die du einzeln bewegst. Aber dafür hast du nur Bewegungen, Schießen und Nahkämpfen als Aktionen für deine Soldaten. Wobei die Angriffsbewegung die normale Bewegung in die Kontrollzone eines Gegners ist.
Finesse kommt vor allem durch Helden ins Spiel - sie erlauben ein paar taktische Optionen, wie das Ausbrechen aus der Initiative-Reihenfolge, also zuerst bewegen, obwohl man nicht die Initiative hat, oder zuerst schießen.

Okay, das hört sich doch mal sehr gut an. Scheint genau das zu sein was ich mir vorgestellt habe.

Wie ist das denn so mit dem Balancing? Ich hab keine eine Lust mir, wie bei 40K, ständig neue Regelbücher oder FAQs zu holen. Ich habe vor mir jedes Buch einmal zu zulegen und dann immer nach diesen Regeln/Kampagnen spielen. Sind die Grundbücher denn einigermaßen ausbalanciert oder ist eine Fraktion/Rasse/Land besonders drüber?

Danke euch beiden für das Feedback, hilft mir sehr 👌
 

kasi45

Aushilfspinsler
31 März 2018
66
8
3.081
Was meinst du damit?
bucht=eBay
in einem Gondor-Szenario sind drei Mordor-Ork-Hauptmänner vorgeschrieben. Diese gibt es original bei GW allerdings nur als Kommandoeinheit, das bedeutet du kaufst jeweils drei zusätzliche Figuren die du überhaupt nicht brauchst. Mit ein bisschen Glück findet man die Hauptmänner dann auch einzeln (waren unter anderem damals in der Sammelzeitschrift in einer Ausgabe enthalten)
 

kasi45

Aushilfspinsler
31 März 2018
66
8
3.081
Vielleicht nochmal als Nachtrag von meiner persönlichen Sichtweise aus: Ich sehe Herr der Ringe als durchaus komplexer als AoS oder Warhammer 40k. Du kannst dich zwar nur bewegen, aber auch da kannst du mit Gelände interagieren. Entweder springst du über Hindernisse, oder wenn sie zu groß sind kletterst du. Dann ist ein Klettertest erforderlich. Wenn der daneben geht, kommt es drauf an ob du vom Boden angefangen hast zu klettern oder von weiter oben. Im zweiten Fall bekommst du Fallschaden.

Magier können zusätzlich noch zaubern, Monster (wie z.B. der geflügelte Schatten oder der Mordor-Troll) können Angriffe mit brutaler Kraft machen, das bedeutet, dass Sie z.B. jemanden wegschleudern, was sich wiederum auf die Figuren im Weg auswirken kann. Mumakils haben wieder Sonderregeln, bei denen die Ausrichtung des Mumakils plötzlich relevant wird.

Die verschiedenen Waffen haben alle Spezialschläge, Schwerter haben z.B. andere Spezialschläge als Äxte. Und obendrein haben die verschiedenen Helden/Einheiten auch noch Sonderregeln.

Nur um nochmal klarzumachen, warum ich durchaus eine höhere Komplexität als bei manch anderem Tabletop sehe.

Gruß,
Kasi
 
  • Like
Reaktionen: PJ100

Haakon

Tabletop-Fanatiker
Moderator
25 Juli 2012
10.003
3
6.329
56.551
Vielleicht nochmal als Nachtrag von meiner persönlichen Sichtweise aus: Ich sehe Herr der Ringe als durchaus komplexer als AoS oder Warhammer 40k. Du kannst dich zwar nur bewegen, aber auch da kannst du mit Gelände interagieren. Entweder springst du über Hindernisse, oder wenn sie zu groß sind kletterst du. Dann ist ein Klettertest erforderlich. Wenn der daneben geht, kommt es drauf an ob du vom Boden angefangen hast zu klettern oder von weiter oben. Im zweiten Fall bekommst du Fallschaden.

Ich sehe das genau anders herum. Bei Warhammer 40k habe ich derzeit mit meinen Space Marines drei Lagen an Sonderregeln. Ich habe einen Trupp, der hat Regeln, eine Fraktion, die hat Regeln und einen Orden aus dieser Fraktion, der wiederum Regeln hat. Auch die Spielweise an sich ist entspannter oder sagen wir entschleunigter. Bei Herr der Ringe schockt nichts, nichts schießt dich mal eben in einer Runde weg oder ähnliches. Es gibt nicht diesen "rumms"-Nahkampf, in dem mal eben eine ganze Einheit verschwindet.
Geländeregeln kann man anführen, aber die hat 40k auch - Krater, Wälder, Barikaden, Ruinen, Statuen haben alle eigene Sonderregeln.

Ich muss gestehen, ich bin beim HDR noch nie geklettert, weil das einfach von deinem Gelände abhängt.

Was du tatsächlich hast, sind neuerdings Waffensonderregeln. Schilde hatten immer einen Schildblock (Attacken verdoppeln, dafür keinen Schaden am Gegner machen, hängt mit der Art wie der Nahkampf ausgewürfelt wird zusammen). Nun haben auch größere Viecher wie Trolle paar Spezialmoves, weil die in der Urversion des Spiels echt schlecht waren. Dazu differenzieren die Handwaffen nun in Äxte, Schwerter usw. Speere hatten auch immer eigene Regeln.

Du hast im Grunde relativ viel Infanterie die maximal wenige Sonderregeln und 2 verschiedene Waffenregeln nutzt (z.B. Schwert mit einer Finte und einen Schild mit Schildblock).

Wenn du dann noch Bogenschützen in der Armee hast, kommen da paar Sonderregeln dazu.

Wenn du dann noch Kavallerie hast, kommen im Angriff paar Sonderregeln dazu, bzw. paar Besonderheiten für Gelände.

Umfassender werden dann Helden. Es gibt auch nur zaubernde Helden. Du hast also am Ende 2-4 Modelle mit etwas mehr Optionen und Sonderregeln, die deine Armee tatsächlich führen.

In seiner Umsetzung ist Herr der Ringe tatsächlich eine der besten Adaptationen historischer Schlachten, wie ich finde. Mal abgesehen von der Magie usw. oder der Rüstung an sich.
  1. Du hast einen Zweikampfwurf, nur der Gewinner schlägt zu, der Verlierer weicht zurück.
  2. Wenn zwei Schlachtreihen mit Schilden und Speeren aufeinander Treffen, dann bleiben die da eine Weile stehen. Gerne werden Modelle nur auf 6 oder auf 5 oder 6 verwundet. Da sterben pro Runde ggf nicht so viele. Ein Schildwall fühlt sich dabei auch genauso an. Und macht Probleme, wenn er gebrochen wird.
  3. Kavallerie kann nicht einfach so in eine Infanterieformation preschen. In Filmen gerne gemacht, aber wenn da pro Base Kavallerie, die meistens eine Attacke und eine Bonusattacke bekommen (2 Attacken) mit der Basegröße gegen 4-6 Krieger (mit Speeren in zwei Reihen) mit 4-6 Attacken kämpfen muss, dann funktioniert das nicht so einfach. Das ist realistisch.
  4. Bögen sind nicht übertödlich, wenn man wenigstens Schilde hat.
  5. Die Kämpfe laufen aufgrund von harten Moralregeln nur selten bis zum Tod ab. Tatsächlich wurden nur selten in Schlachten "alle" Gegner abgemetzelt.


Wie ist das denn so mit dem Balancing? Ich hab keine eine Lust mir, wie bei 40K, ständig neue Regelbücher oder FAQs zu holen. Ich habe vor mir jedes Buch einmal zu zulegen und dann immer nach diesen Regeln/Kampagnen spielen. Sind die Grundbücher denn einigermaßen ausbalanciert oder ist eine Fraktion/Rasse/Land besonders drüber?

Die Releasegeschwindigkeit ist deutlich langsamer. Die Balance ist besser geworden, viele Profile gibt es seit der ersten Edition des Spiels, inklusive der Regeln. Diese Konsistenz hat zu deutlichen Verbesserungen geführt. Perfekt ist die Balance allerdings nicht. Bei ein paar Einheiten fragt man schon nach der Bepunktung. Königliche Wachen von Rohan kosten beispielsweise nur marginal mehr Punkte als Reiter von Rohan, wo man dann natürlich gerne zu den Wachen greift. Aber das sind eher kosmetische Fehler.
Durch striktere Bündnissregeln werden Themenarmeen gestärkt und damals harte Konzepte wurden auch angepasst.
 
  • Like
Reaktionen: PJ100

kasi45

Aushilfspinsler
31 März 2018
66
8
3.081
Wobei es ja nun auch eigentlich unerheblich ist, ob ich einen Helden mit 3 Sonderregeln oder 10 Space Marines mit 3 Sonderregeln habe. Aber Helden haben nicht nur etwas mehr Optionen (von denen ich noch nicht mal rede) sondern durchaus einiges an zusätzlichen Regeln. Das fängt ja schon damit an, dass Helden 3 zusätzliche Attribute haben. Sonderregeln, die sie haben, optionale besondere Ausrüstung mit speziellen Regeln, zusätzlich zu den Waffensonderregeln.

Hinzu kommt, dass man bei den anderen GW-Tabletops eigentlich die ganzen Sonderregeln (ich gebe zu ich kenne es vorwiegend erstmal nur aus Sicht von AoS) auf die Einheitenkarten verbannt wurden. Bei Herr der Ringe sind sehr viele Sonderregeln im Regelbuch versteckt, weswegen das dann auch aufwendiger macht.

Ich liebe allerdings HdR auch und für mich ist es ein Wahnsinns-Spiel um die Schlachten und Gefechte aus den Filmen nachzustellen.
 

Haakon

Tabletop-Fanatiker
Moderator
25 Juli 2012
10.003
3
6.329
56.551
Naja, so einfach ist das bei 40k halt nicht. AOS spiele ich selber nicht, das hat aber auch deutlich weniger Profilwerte, das stimmt. Bei 40k kommen, wenn du es richtig spielen willst, halt eine ganze Reihe Gefechtsoptionen dazu. Wenn du allerdings ein Herr der Ringe mit einem Freebooters Fate, von der Zahl der möglichen Aktionen pro Modell vergleichst, dann bist du bei HDR echt limitiert :D
 

kasi45

Aushilfspinsler
31 März 2018
66
8
3.081
Freebooters Fate kenne ich jetzt nicht, aber je nach Sonderregeln hast du doch schon die ein oder andere mögliche Option... Natürlich fällt es unter Bewegung, Fernkampf oder Nahkampf, aber das sind ja nun nicht die Aktionen, die eine Figur machen kann, sondern die einzelnen Phasen. Innerhalb der Phasen gibt es ja schon Unterschiede. Dass eine Figur sich in der Bewegungsphase bewegen kann ist schön und gut, aber es ist ein Unterschied, ob die Figur sich über Hindernisse bewegt, klettert, absteigt, in unebener Fläche sich bewegt, einen Gegner angreift oder auch über eine Schlucht springt. Für alles gibt es entsprechende Regeln.

Was ich nur sagen will: Herr der Ringe ist meinem Erfahrungsschatz nach alles andere als supereinfach. Selbst bei Tabletop-Erfahrung. Ich spiele regelmäßig mit nem Freund die verschiedensten Spiele, und gerade bei Herr der Ringe ist die Lernkurve doch recht hoch. Ich glaube, gerade ohne Tabletop-Erfahrung könnte der ein oder andere auf die Nase fallen wenn er denkt, das Spiel sei super einfach gelernt.
 

Haakon

Tabletop-Fanatiker
Moderator
25 Juli 2012
10.003
3
6.329
56.551
Ich habe damit angefangen als mein erstes Tabletop. Und ich habe es 5 meiner Schüler in einem kleinen Projekt beibringen können.

Aber ich stelle mal einfach die Gegenfrage, wie viele Schluchten und Kletterevents hattest du insgesamt? Ich glaube ich hatte drei Situationen in all meinen Spielen wo das mal relevant war.
Die Grundregeln sind einfach und die Lernkurve ziemlich eben.


Aus Spaß mal Infinity zum Vergleich. Ich weiß, AOS verwöhnt gewaltig, aber HDR ist echt sehr dankbar. Zumal der Threadersteller Tabletoperfahrung hat.
 

kasi45

Aushilfspinsler
31 März 2018
66
8
3.081
Okay, dann aus Spaß mal 40k zum Vergleich (die Grundregeln):

Mag sein dass du gänzlich andere Erfahrungen gemacht hast, aber ich habe verschiedene Tabletops von Spartan Games gespielt (unter anderem Dystopian Wars, welches vom Regelwerk echt schlecht war), solche Sachen wie X-Wing, Flames of War, Age of Sigmar. Des weiteren teils recht komplexe Brettspiele... Und Herr der Ringe gehört für mein Empfinden zu den komplexeren Tabletops von den Spielen, die ich kennengelernt habe. Die Lernkurve habe ich als eher steil empfunden. Und nochmal mit 40k zum Vergleich: Bei 40k 16 Seiten Grundregeln, bei Herr der Ringe knappe 100 Seiten Grundregeln (Belagerungsregeln habe ich noch nicht eingerechnet).

Wenn ich ein Kletterevent und ein Schluchtevent hatte, reicht das doch schon. Dann sind die Regeln relevant. Wenn man solche Regeln natürlich weglässt, wird das Spiel einfacher, das ist klar...

Btw: Wenn du dich auf den Threadersteller berufst: Er hat auch erwähnt, dass er wohl die ein oder andere Runde mit absoluten Neulingen spielen will... Ich bleibe immer noch dabei (egal wie komplex irgendwelche anderen Spiele sind): Ich halte Herr der Ringe für komplex und nicht leicht zu lernen. Und bestimmt nicht an einem Abend, das sollte man schon erwähnen.
 

Haakon

Tabletop-Fanatiker
Moderator
25 Juli 2012
10.003
3
6.329
56.551
Vergiss bei 40k nicht, dass du nur mit den Grundregeln keinen Codex mit einberechnet hast, genauso wenig hast du Kontingente dabei. Kommandopunkte fehlen völlig. Geländeregeln auch. Im Grunde kannst du Herr der Ringe locker auf ein Szenario runter dampfen, was jeder lernen kann. Locker. 12 Krieger auf jeder Seite, kein Wassergelände oder Klettern. Nächstes Spiel, nächste Regel kommt dazu, vielleicht der erste Held, vielleicht Kavallerie.
 

kasi45

Aushilfspinsler
31 März 2018
66
8
3.081
Klar wenn mann die Helden weglässt, wirds einfach. Ist aber dann nicht mehr wirklich noch Herr der Ringe so wie es gedacht ist. Bei der Armeeerstellung werden Krieger den Helden zugeordnet. Dein Plan funktioniert nur, wenn man die Hälfte der Regeln nicht anwendet. Und wenn man dann Schrittweise Regeln erst mit einbezieht wird die Lernkurve steiler und steiler. Die kompletten Regeln anzuwenden, das schafft man nicht an einem Abend.

Ist aber auch müßig drüber zu diskutieren. Ich sehe Herr der Ringe als kompliziert an, ich habe die (praktische) Erfahrung gemacht dass man es nicht mal eben mit Nicht-Tabletoppern an einem Abend spielen kann sondern dass man es wirklich schrittweise aufbauen muss. Die meisten Spiele, die ich habe (darunter auch recht komplexe Spiele wie Twilight Imperium) lassen sich an einem Abend lernen. Wenn du das anders siehst: Okay.

P.S.: In den Grundregeln sind bei HdR ebenfalls nicht die Sonderregeln aus den Armeebüchern eingeplant. Und was du bei HdR machen willst, kann man 1 zu 1 auf 40k übertragen. Ich schnappe mir die zweite Ausgabe von Conquest und habe das Spiel auf das einfachste runtergebrochen, welches ich dann innerhalb von 5 Minuten erklären kann.
 

PJ100

Codexleser
27 November 2017
218
69
7.136
Nicht streiten Männer/Frauen/Divers.

Ich glaube wir können uns auf jeden Fall alle einig sein, dass Tabletop generell, egal welches System, äußerst kompliziert für nicht Tabletopper wirken kann.
Der Rest ich denke ich mal Geschmacksache. Vor Allem muss man ja noch zwischen in der Komplexität zwischen B&B und kompetitivem Spiel unterschieden werden.

Danke auf jeden Fall für eure Antworten und Einschätzungen. Bis hier sind keine Fragen. Wenn mir noch welche kommen würde ich einfach anknüpfen. 👌