40k Schwarze Arche

Inquisitor Jaeger

Grundboxvertreter
12. März 2003
1.477
9
15.036
Die Schwarze Arche

... nur ganz langsam verschwanden die schwarzen Schleier vor seinen Augen und er versuchte sich zu orientieren. Doch das war unter diesen Umständen vollkommen unmöglich. Er wurde von gleißend hellem Licht geblendet, dass nach der tagelangen Dunkelheit umso mehr in seinen Augen schmerzte. Aber waren es wirklich Tage gewesen, oder Wochen, oder waren es erst einige Stunden, seit dieser furchtbare Alptraum vorüber war. Er wusste es nicht, doch seinen geschundenen Gliedern und blutenden Wunden zufolge konnte es noch nicht so lange vorüber sein. Vorsichtig versuchte Liberius sich zu bewegen, vergeblich, seine Arme und Beine gehorchten ihm nicht mehr und so bleib er regungslos liegen und fiel aufgrund der Anstrengung wieder in einen tiefen Schlaf, der jedoch von fürchterlichen Visionen begleitet wurde...

... „Warte Liberius, warte bitte!“ Liberius drehte sich um und erkannte am hinteren Ende der langen Menschenschlange eine kleine zierliche Frau, die winkend auf ihn zulief. „Bleib bitte stehen, Liberius ich muss mit dir sprechen!“ Eine Träne rollte seine Wange entlang, als Liberius der Frau wieder den Rücken kehrte und seinen Weg fortsetzte. „Der Nächste. Identifikationsnummer und Traininggruppe.“ „XV1348-L, Traininggruppe Ven“, antwortete Liberius dem Arbitor, der mit acht Weiteren am Tor des Shuttles standen. „Alle Taschen leeren und weitergehen.“ Ohne eine Regung wandte sich der Sergeant dem Nächsten in der Menschenreihe zu, einem Outlanders wie die meisten hier, man erkannte sie sofort an ihrer dunkelbraunen lederigen Haut und dem beißenden Geruch. Es waren harte, wilde Menschen und oft hatte man sie im planetaren Palast vor dem Umgang mit ihnen gewarnt. Doch wie es aussah würde Liberius nun längere Zeit keine anderen Menschen zu Gesicht bekommen. Der Luxus des planetaren Palastes lag nun endgültig hinter ihm und das nur wegen einer Fahrlässigkeit, eines Fehlers den er sich erlaubt hatte, der den planetaren Govaneur dazu gebracht hatte ihn wegen Befehlsverweigerung ins Exil zu schicken.

„Bitte warte auf mich Liberius!“ Laute Fluche drangen von der Tür des Shuttles ins Innere und Liberius drehte sich uninteressiert um. „Bleiben sie sofort stehen, oder wir öffnen das Feuer!“ Der Sergeant legte mit seiner Boltpistole auf Jade an und auch die überrumpelten Arbitoren rafften sich auf, drei von ihnen lagen immer noch auf dem Boden, und legten mit den Boltern an. „Feuer auf mein Komando!“ „Haltet ein, Sie soll nicht diesen unwürdigen Tod sterben. Auch sie hat sich bewährt indem sie Euch und Eure Männer überwältigt hat. Bringt sie zu den restlichen Rekruten.“ Schemenhaft erkannte Liberius eine Gestalt links vom Eingang. Sie war es gewesen, die die rettenden Befehle ausgesprochen hatte und nun mit gespenstischer Ruhe und beinahe bewegungslosen schwarzer Robe ins innere des Shuttles ging. Doch bevor sie im Dunkel verschwand wandte sie sich noch einmal an den Sergeant: „Wir starten, es sind genug.“


ÜBERHOLTE VERSION
 
Hm also das gehört wegen den Boltpistolen, dem Imperialen Palast, Gouveneur, Arbitoren und Shuttles klar in den 40k-Breich und nicht zu Fantasy. Laut des Titels hatte ich zuerst eine Geschichte über die Schwarzen Archen der Dunkelelfen vermutet aber ich wurde leider enttäuscht.
Ich leider muss sagen, dass mir die Geschichte nicht sehr gefällt. Es geht alles sehr schnell und es geschieht alles ohne festen Zusammenhang. Einige Apskete könnten detailierter und länger beschrieben werden und nich so abrupt zu Ende sein.
 
Sorry falsches Forum. Lasst euch überraschen, oder denkt mal nach, wo im Jahr 40.000 Schwarze Archen vorkommen. Das ganze ist auch nur ein Prolog für ne Geschichte. Falls es nicht richtig rüber gekommen ist, der Erste Absatz ist real, der Rest Traum.

<div class='quotetop'>ZITAT</div>
... fiel aufgrund der Anstrengung wieder in einen tiefen Schlaf, der jedoch von fürchterlichen Visionen begleitet wurde...[/b]

Der Rest ist Traum.

Muss ich also noch dran Arbeiten. Vielleicht wird es später ja klarer. Das mit der Detailfülle merke ich mir. Schreibe huete wohl noch weiter.
 
Hi,

so dann will ich auch mal.
Ich finde die Geschichte gut.. sehr stimmungsvoll und cineastisch.
Hört sich nach einer großartigen, spannenden Story an.

Ich finde Du hast das sehr gut umgesetzt, die plötzlichen Bilder, die bruchstückhaften Erninnerungsfetzen.. wie ein Traum eben so abläuft.

Wer die Männer überwältigt hat, ist offensichtlich. Die schemenhafte Gestalt.. mmh ein Inquisitor oder ein hochrangiges Mitglied der Ekklesiarchie oder der Armee, vielleicht sogar ein Space Marine.
Auf jedenfall (zwangs)rekrutieren sie Leute die widerstandsfähig und gute Kämpfer sind. Und der Anfang lässt entweder eine Warpreise vermuten, oder das sie irgendwo eingesetzt wurden. Wozu wird die Geschichte hoffentlich klären 🙂

Was ist seine Vergangenheit, warum wurde er verbannt, wohin ging die Reise, wo endete sie... ? Faagen über Fragen.

Ich bin jedenfalls gespannt wie es weiter geht.... 😀


Und wegen der Detailfülle, die ist absolut ausreichend. Ich jedenfalls konnte mir die Szenerie gut vorstellen, und zwar so wie ich denke das sie aussieht. Für einen Traum (Rückblick) sind zuviel Details unwichtig, das Puzzle wird sich schon zusammen fügen 🙂

@FrozzTZero:

natürlich sind ist es alles etwas abgehackt und unschlüssig, aber es ist ja auch ein Traum und der Anfang einer Geschichte. Also wenn ich lese wie abgehackt, unschlüssig, abrupt und unverständlich andere Beiträge hier im Hintergrund-Forum sind, ist diese Geschichte auf jeden Fall Roman-reif. Jede WD oder sonstige Geschichte könnte so anfangen. Ich finde sie weder zu schnell noch das sie abrupt endet. Es steht ja auch nirgendwo das sie shcon zu Ende ist. Vielleicht sollte man sich etwas in Geduld üben und ihn erstmal weiterschreiben lassen.
 
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... Fierend und zitternd wachte Liberius auf, gezeichnet von den Ereignissen, denen er sich in seinem Traum ein Zweites mal hatte stellen müssen. Seit dem Aufbruch von Landor XIV, seinem Heimatplaneten, schienen Monate vergangen zu sein. Monate in denen er vieles hatte ertragen müssen und in denen er vieles verloren hatte. Das grelle Licht umgab ihn noch immer und noch immer konnte er sich nicht zurechtfinden in diesem eintönigen Nichts. Er war umgeben von Stille und Licht und erkannte weder den kalten Boden auf dem er lag, noch die Wände oder die Decke dieses verfluchten Ortes, der scheinbar jedes Geräusch zu schlucken schien. So hatte also alles angefangen. Er hatte die Bilder seines Traums noch immer vor Augen und konnte sich an jede Kleinigkeit erinnern. Er wusste noch genau, dass der Arbitor Sergeant damals mit links geschrieben hatte und er konnte noch genau an die hauchdünnen Klingen erinnern, die sich am Bein der dunklen Gestalt kurz gezeigt hatten, als sie sich zum Gehen umgedreht hatte. All das kam ihm vor, als sei es erst gestern passiert, aber die Ereignisse der Zwischenzeit lehrten ihn, dass es niemals gestern gewesen sein konnte. Liberus hatte damals alles hinter sich gelassen, seine Heimat, seinen Vater, seine Identität. Hier an Board war er nicht länger Liberius, diesen Namen kannte niemand mehr, er war nur XV1348-L, einer der wenigen, die noch eine Verwendung für einen „Namen“ hatten. Es war so viel passiert.

Damals wurde er nach dem Betreten des kleinen Shuttles von einem weiteren Arbitor mit neun weiteren Anwärtern, unter denen auch Jade war, ins Innere des Shuttles geführt. Nach einem kurzen Weg durch enge, dunkle Gänge und vorbei an stählernen Schotts kamen sie zu einem kleinen Raum, der mit elf im Boden verankerten Stühlen bestückt war. „Hinsetzen und anschnallen!“, hatte der Arbitor gesagt und alle hatten ihm gehorcht. Liberius hatte einen Stuhl an der Außenseite des Shuttles besetzt, so dass er durch die dicke Scheibe das hektische Treiben sehen konnte, als die Männer seines Vaters den Startplatz räumten. Ein letztes mal sah er den planetaren Palast und rechts von ihm die unendlichen Weiten des Dschungels, der nahezu neunzig Prozent von Landor XIV bedeckte. Mit einem Rück setzte sich das Shuttle in Bewegung und der Boden schien in die Tiefe zu stürzen. Immer kleiner wurden die Menschen, dann waren sie nicht mehr zu sehen. Als nächsten verschwand der Startplatz, dann der Palast und schließlich konnte Liberius Landor XIV das erste mal in seinem Leben vom Weltraum aus sehen. Er war wunderschön, und das gleichmäßige, satte Grün, wurde nur an einer Stelle von einem tiefblauen Ozean unterbrochen. Doch Liberius verband nichts mehr mit diesem Planenten und so wandte er sich nach vorne, um nach dem Ziel des Shuttles Ausschau zu halten. Doch er konnte nichts erkennen, nur dunklen Weltraum, überall. Gerade, als er die Suche aufgeben wollte fiel ihm eine besonders dunkle Stelle und das Shuttle schien genau darauf zu zu fliegen.

Das riesige schwarze Schiff war nur mit geschultem Blick vom Dunkel des Weltraums zu unterscheiden. Wie ein Schatten lag es vor ihnen und kam immer näher, so dass man schon die riesigen stählernen Statuen erkennen konnte, die es schmückten. Liberius fiel auf, dass die Ähnlichkeit mit dem geheimnisvollen Mann aus dem Shuttle hatten, auch sie schienen lange Roben zu tragen und verbargen ihr Gesicht unter einer Kapuze. Sie hatten sich dem Schiff schon so weit genähert, dass Liberius die Ladedocks erkennen konnte, doch auch sie lagen in gespenstischer Stille und Dunkelheit da, als seien sie verlassen und man würde kein Shuttle erwarten. Doch das Shuttle setzte seinen Weg in Richtung des Schattens weiter fort und dockte schließlich ohne Landungsleuchten an. Liberius blickte sich um, doch niemand rührte sich, alle bleiben auf ihren Sitzen und auch das Schott bleib geschlossen, obwohl draussen auf dem Gang Schritte zu hören waren. Endlich wurde es still und das Schott öffnete sich, aber niemand war zu sehen im Gang. „Alle Mann aufstehen und folgen“, befahl der Arbitor und schritt aus dem Raum. Ohne ein weiteres Wort folgten ihm alle zum Tor des Shuttles, hier blieb der Arbitor stehen. „Weitergehen, sie werden am Ende des Ganges in Empfang genommen.“ Einer nach dem Anderen verließen die acht Männer und Frauen, die mit Liberius und Jade im Raum gesessen hatten das Shuttle und betraten das vorläufige Ziel ihrer Reise, die Schwarze Arche, wo sich die Spreu vom Weizen trennen sollte und wo über ihre weiter Zukunft entschieden werden sollte...


ÜBERHOLTE VERSION
 
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hmm irgendwas entzieht sich doch tätsächlich meiner verständnis!
also wie jetzt?liberius hat beim gouverneur verkackt und wird deshalb ins exil geschickt!dann meldet er sich oder wird rekrutiert und mit ner gruppe anderer typen ins shuttle gebracht!dann rennt ihm ne frau hinterher und jemand oder die frau überwältigt die arbites.....und dann?gut geschrieben, sehr athmosphärisch, doch irgendwie fehlen mir die zusammenhänge!
 
Originally posted by Wandelnder Flohsack@25. Oct 2003, 22:25
hmm irgendwas entzieht sich doch tätsächlich meiner verständnis!
also wie jetzt?liberius hat beim gouverneur verkackt und wird deshalb ins exil geschickt!dann meldet er sich oder wird rekrutiert und mit ner gruppe anderer typen ins shuttle gebracht!dann rennt ihm ne frau hinterher und jemand oder die frau überwältigt die arbites.....und dann?gut geschrieben, sehr athmosphärisch, doch irgendwie fehlen mir die zusammenhänge!
...liest sich auch etwas schwer und könnte packender sein! Der Schreibstil verleitet dazu, Zeilen zu überfliegen. Das ist nicht gut!!!
Trotzdem im Grunde eine schöne Story.
Versuche Dich auf das wesentliche zu konzentrieren. Erklärungen nur wenn es wirklich nötig ist. Bedenke, Du schreibst über Menschen in Warhammer für menschliche Warhammerspieler. Die Story hat sicher noch mehr Potenzial. ...wenn man sich auf das Wesentliche beschränkt.
Bin gespannt auf die Fortsetzung.
 
Nachdem mehrfach die Äußerung gefallen ist, dass die Geschichte etwas zu verwirrend geschrieben ist, habe ich sie etwas umgeschrieben. Die Story ist aber die selbe geblieben. Es wurden auch einige "Unklarheiten" genauer herausgestellt.

Also lest und urteilt selbst. Ich lasse das Original oben mal stehen und ihr könnt ja dann urteilen, ob mir eine Verbesserung gelungen ist.
 
Die Schwarze Arche

V2.0

- Prolog -

... Fierend und zitternd wachte Liberius auf, gezeichnet von den Ereignissen, denen er seit der Ankunft auf diesem Schiff konfrontiert worden war. Seit dem Aufbruch von Landor XIV, seinem Heimatplaneten, schienen Monate vergangen zu sein. Monate in denen er vieles hatte ertragen müssen und in denen er vieles verloren hatte. Nur ganz langsam verschwanden die schwarzen Schleier vor seinen Augen und er versuchte sich zu orientieren. Doch das war unter diesen Umständen vollkommen unmöglich. Er wurde von gleißend hellem Licht geblendet, dass nach der tagelangen Dunkelheit umso mehr in seinen Augen schmerzte. Aber waren es wirklich Tage gewesen, oder Wochen, oder waren es erst einige Stunden, seit dieser furchtbare Alptraum vorüber war. Er wusste es nicht, doch seinen geschundenen Gliedern und blutenden Wunden zufolge konnte es noch nicht so lange vorüber sein. Vorsichtig versuchte Liberius sich zu bewegen, vergeblich, seine Arme und Beine gehorchten ihm nicht mehr und so bleib er regungslos liegen. Er war umgeben von Stille und Licht und erkannte weder den kalten Boden auf dem er lag, noch die Wände oder die Decke dieses verfluchten Ortes, der scheinbar jedes Geräusch zu schlucken schien. So hatte also alles angefangen. Er hatte die Bilder seines Traums noch immer vor Augen und konnte sich an jede Kleinigkeit erinnern. Er wusste noch genau, dass der Arbitor Sergeant damals mit links geschrieben hatte und er konnte noch genau an die hauchdünnen Klingen erinnern, die sich am Bein der dunklen Gestalt kurz gezeigt hatten, als sie sich zum Gehen umgedreht hatte. All das kam ihm vor, als sei es erst gestern passiert, aber die Ereignisse der Zwischenzeit lehrten ihn, dass es niemals gestern gewesen sein konnte. Liberus hatte damals alles hinter sich gelassen, seine Heimat, seinen Vater, seine Identität. Hier an Board war er nicht länger Liberius, diesen Namen kannte jetzt niemand mehr, er war nur XV1348-L, einer der wenigen, die noch eine Verwendung für einen „Namen“ hatten.


- Abschied -

Ungewisse Zeit früher


... „Warte Liberius, warte bitte!“ Liberius drehte sich um und erkannte am hinteren Ende der langen Menschenschlange eine kleine zierliche Frau, die winkend auf ihn zulief. „Bleib bitte stehen, Liberius ich muss mit dir sprechen!“ Eine Träne rollte seine Wange entlang, als Liberius der Frau wieder den Rücken kehrte und seinen Weg fortsetzte. „Der Nächste. Identifikationsnummer und Traininggruppe.“ „XV1348-L, Traininggruppe Ven“, antwortete Liberius dem Arbitor, der mit acht Weiteren am Tor des Shuttles standen. „Alle Taschen leeren und weitergehen.“ Ohne eine Regung wandte sich der Sergeant dem Nächsten in der Menschenreihe zu, einem Outlanders wie die meisten hier, man erkannte sie sofort an ihrer dunkelbraunen lederigen Haut und dem beißenden Geruch. Es waren harte, wilde Menschen und oft hatte man sie im planetaren Palast vor dem Umgang mit ihnen gewarnt. Doch wie es aussah würde Liberius nun längere Zeit keine anderen Menschen zu Gesicht bekommen. Der Luxus des planetaren Palastes lag nun endgültig hinter ihm und das nur wegen einer Frau, wegen seiner Liebe zu einer Niederen. Diese Liebe zu seiner Konkubine Jade hatte den planetaren Govaneur dazu gebracht ihn wegen Hochverrats ins Exil zu schicken.

„Bitte warte auf mich Liberius!“ Laute Fluche drangen von der Tür des Shuttles ins Innere und Liberius drehte sich uninteressiert um. „Bleiben sie sofort stehen, oder wir öffnen das Feuer!“ Der Sergeant legte mit seiner Boltpistole auf Jade an und auch die von ihr überrumpelten Arbitoren rafften sich auf, drei von ihnen lagen immer noch auf dem Boden, und legten mit den Boltern an. „Feuer auf mein Komando!“ Jade hatte sich geschickt durch die Reihen der Wachen geschlagen und lief nun auf Liberius zu. „Haltet ein, Sie soll nicht diesen unwürdigen Tod sterben. Auch sie hat sich bewährt indem sie Euch und Eure Männer überwältigt hat. Bringt sie zu den restlichen Rekruten.“ Schemenhaft erkannte Liberius eine Gestalt links vom Eingang. Sie war es gewesen, die den rettenden Befehl ausgesprochen hatte und nun mit gespenstischer Ruhe und beinahe bewegungslosen schwarzer Robe ins innere des Shuttles ging. Doch bevor sie im Dunkel verschwand wandte sie sich noch einmal an den Sergeant: „Wir starten, es sind genug.“ Dann waren seine Umrisse mit der Dunkelheit im Inneren des Shuttles verschmolzen und er war geräuschlos verschwunden.

Grimmig fügte sich der Arbitor dem Befehl und führte die letzten zehn Anwärter, die im Eingangsbereich des Shuttles warteten durch enge dunkle Gänge in einen Raum in dem sie sich alle hinsetzen mussten. Liberius hatte einen Stuhl an der Außenseite des Shuttles besetzt, so dass er durch die dicke Scheibe das hektische Treiben sehen konnte, als die Männer seines Vaters den Startplatz räumten. Ein letztes mal sah er den planetaren Palast und rechts von ihm die unendlichen Weiten des Dschungels, als sich das Shuttle mit einem Ruck in Bewegung setzte. Immer kleiner wurden die Menschen, dann waren sie nicht mehr zu sehen. Als nächsten verschwand der Startplatz, dann der Palast und schließlich konnte Liberius Landor XIV das erste mal in seinem Leben vom Weltraum aus sehen. Er war wunderschön, und das gleichmäßige, satte Grün, wurde nur an einer Stelle von einem tiefblauen Ozean unterbrochen. Aber Liberius verband nichts mehr mit diesem Planenten und so wandte er sich ab.

Das riesige schwarze Schiff war nur mit geschultem Blick vom Dunkel des Weltraums zu unterscheiden. Wie ein Schatten lag es vor ihnen und kam immer näher, so dass man schon die riesigen stählernen Statuen erkennen konnte, die es schmückten. Liberius fiel auf, dass die Ähnlichkeit mit dem geheimnisvollen Mann aus dem Shuttle hatten, auch sie schienen lange Roben zu tragen und verbargen ihr Gesicht unter einer Kapuze. Sie hatten sich dem Schiff schon so weit genähert, dass Liberius die Ladedocks erkennen konnte, doch auch sie lagen in gespenstischer Stille und Dunkelheit da, als seien sie verlassen und man würde kein Shuttle erwarten. Doch das Shuttle setzte seinen Weg in Richtung des Schattens weiter fort und dockte schließlich ohne Landungsleuchten an. Liberius blickte sich um, doch niemand rührte sich, alle bleiben auf ihren Sitzen und auch das Schott bleib geschlossen, obwohl auf dem Gang Schritte zu hören waren. Endlich wurde es still und das Schott öffnete sich, aber niemand war zu sehen im Gang. „Alle Mann aufstehen und folgen“, befahl der Arbitor und schritt aus dem Raum. Ohne ein weiteres Wort folgten ihm alle zum Tor des Shuttles, hier blieb der Arbitor stehen. „Weitergehen, sie werden am Ende des Ganges in Empfang genommen.“ Einer nach dem Anderen verließen die acht Männer und Frauen, die mit Liberius und Jade im Raum gesessen hatten das Shuttle und betraten das vorläufige Ziel ihrer Reise, die Schwarze Arche, wo sich die Spreu vom Weizen trennen sollte und wo über ihre weiter Zukunft entschieden werden sollte...
 
- Training -

Die kleine Gruppe von Männern und Frauen betrat das Schiff etwas zögerlich. Es lag etwas unheimliches in der Luft, man konnte es nicht fassen oder erklären, aber in den anderen Gesichtern konnte Liberius erkennen, dass nicht nur er dieses ungute Gefühl hatte. Jade war die letzte die das vergleichsweise hell erleuchtete Shuttle verlies und sofort schloss sich das Schott und man hörte, wie sich das Shuttle von der Schwarze Arche löste. Plötzlich öffnete sich am Ende des Ganges eine Tür und im gleißend hellem Licht konnte man wieder die schwarzen Umrisse eines robentragenden Menschen erkennen. „Folgt mir, euer Training wird sofort beginnen“, raunte der Mann , drehte sich mit einer erhabenen und anmutigen Bewegung um und verschwand dann im Licht. Ungläubig und verwirrt sahen sich alle an, dann fasste Liberius als erster den Mut und folgte dem Mann. Er betrat einen riesigen hell erleuchteten Raum, man konnte weder die Decke, noch die Wände erkennen. Ungefähr fünfzig Meter vor ihm stand der Robenträger mit gesenkten Haupt alleine im Raum, so dass man weder sein Gesicht, noch seine Hände, die in den Ärmeln der Robe steckten, erkennen konnte. Langsam folgten auch die Anderen Mitglieder der Gruppe Liberius in den Raum, wieder war Jade die Letzte und wieder schloss sich die Tür hinter ihr wie von Geisterhand. „Ihr alle habt euch auf Eurer Heimatwelt als fähige Krieger erwiesen und Euch damit als würdig erwiesen diese heiligen Hallen zu betreten. Hier soll Euer Training beginnen. Zehn haben diesen Raum betreten, doch sie werden ihn nicht alle wieder verlassen.“ Mit diesem Wort öffnete sich hinter dem Mann eine Tür, die Liberius’ Augen bis dahin verborgen geblieben war und der Mann verschwand auf die gleiche mysteriöse Weise, wie er erschienen war.

Wieder waren sie allein und wieder wussten sie nicht was sie tun sollten, als sich dieselbe Tür öffnete, die dem robenträger eben noch als Ausgang gedient hatte und fünf Gestalten den Raum betraten. Auch sie trugen Roben, doch sie waren rot und weniger kunstvoll gearbeitet. Jeder der Männer trug zwei lange blanke Klingen, in jeder Hand eine. „L1467-CF und L1453-GH zu mir!“ Jeweils zwei aus der Gruppe wurden von einem Mann mit bestimmter und tiefer Stimme zu sich gerufen. „L1448-LU und L1476-RT zu mir!“ Liberius gehörte zum vierten Paar, das aufgerufen wurde. Zusammen mit ihm trat ein großer dunkelhäutiger Outlander vor, dessen Kraft mehr als offensichtlich war. „Dies ist Eure erste Lektion, dies sind Eure Waffen“, bei diesen Worten hielten alle Männer die beiden Schwerter in die Höhe, „Ihr kämpft bis Ihr Euren Partner bezwungen habt und Ihr bewiesen habt, dass Ihr und nicht er das Leben verdient hat.“ Gleichzeitig warfen alle Ausbilder die Schwerter auf den Boden und traten zurück.

Der Outlander gegenüber von Liberius zögerte keinen Moment und ergriff das Schwert mit beiden Händen. Im letzten Moment konnte Liberius reagieren und einen schnellen Satz nach hinten machen, so dass die Klinge ihn nur knapp verfehlte und schwer auf dem Boden aufschlug. Noch ein wenig überrascht musste Liberius nun einem Hagel von Schlägen ausweichen, doch keiner dieser Hiebe war präzise genug, um ihn ernsthaft zu gefährden. Immer wieder konnte er sich abbücken oder musst einen weiteren Schritt nach hinten weichen. Nachdem er sich etwas gefangen hatte begann er sich durch geschickte Körpertäuschungen wieder seiner Ausgangsposition zu nähern. Doch im letzten Moment bemerkte sein Gegner den Plan und ergriff an Liberius’ Stelle nun auch das zweite Schwert. Alle schien verloren, wieder und wieder fuhren die Schläge nur knapp an Liberus’ Kopf vorbei, aber nicht umsonst hatte Liberius am Hof seines Vaters jahrelang den Kampf mit und ohne das Schwert erlernt. In einem unaufmerksamen Moment seines Rivalen wich er geschickt einem seiner Schläge aus, ergriff seinen Arm und wirbelte um ihn herum. Ehe sich der Outlander versehen konnte stand Liberius hinter ihm und ergriff seinen Kopf. Ein leises Knacken war wohl das letzte was der schwere Mann hörte bevor sein Körper leblos zu Boden sackte...