Die GBA-Version von Final Fantasy VI hat durchaus sinnvolle Veränderungen, wenn man bedenkt, wie viele Programmierfehler im SNES-Original steckten. Ursprünglich hatte der Evade-Statuswert überhaupt keine Bedeutung, nur der Magic Evade-Wert wurde zur Ermittlung sämtlicher Angriffe herangezogen. Shadows Hund Interceptor kann via Rippler dauerhaft verloren gehen, die Fähigkeit Sketch kann allerlei katastrophale Folgen zeitigen, natürlich gibt es den legendären Vanish-Trick, der Statusimmunitäten aufhebt, unzählige Gegnerformationen auf der Veldt tauchen grundsätzlich nicht auf... Es ist eigentlich ein kleines Wunder, dass die Urfassung überhaupt funktioniert. Obzwar es ein paar GBA-exklusive Probleme gibt, würde ich hier konstatieren wollen, dass die Vorteile aufs Ganze gesehen überwiegen. Unterm Strich würde ich zwar dennoch bei der Konsole bleiben (bessere Resolution und Musik), das kann man allerdings dem Format GBA schlecht ankreiden. Final Fantasy IV auf dem GBA ist grausig, aus systemischen Gründen. VI ist im Rahmen der Möglichkeiten völlig in Ordnung.
Bzgl. SoM: mir ist es sowohl aus praktischen und ideellen Gründen relativ egal, was da veranstaltet wird, ich bin aber überrascht, wie sehr Leute daran hängen. Weiland habe ich das auch geliebt, zumal im Mehrspielermodus, aber wenn man ehrlich ist, muss man einräumen, dass die Spielkonzeption nicht besonders herausragt. Etliche Waffen sind vergleichsweise nutzlos oder zweitklassig, effektiver Schaden (zumal gegen Bosse) kommt ohnehin nur über wiederholte Zaubersprüche zugange, interessante und/oder von der Routine abweichende Kämpfe sucht man im ganzen Spiel vergeblich... Das ist schon - nüchtern betrachtet - recht dürftig. Seiken Densetsu 3 (der Nachfolger) ist zwar ausgesprochen kryptisch angelegentlich seiner Struktur, wenn man allerdings weiß, wie das Klassensystem funktioniert, ist das schon interessanter, auch wenn ich gerne eingestehe, dass er nur dem Schein nach ein Action-RPG ist (eigentlich hat es mehr mit traditionellen RPGs Übereinstimmungen). Audiovisuell ist's gleichfalls herausragend.