40k Soldat Hendry

jumal

Eingeweihter
22. August 2003
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So... mir war gerade danach und da hab ich eine kleine Geschichte geschrieben. Ich weiss selber nicht ganz, was ich davon halten soll...
Aber lest sie doch einfach mal. 🙂

Soldat Hendry

Wie ist es, wenn man stirbt? Lebt man dann weiter? In einer anderen Welt? Auf einem fernen Planeten?
Wie ist es, wenn man stirbt? Ist dann alles vorbei? War unser Leben auf diese wenigen Jahre beschränkt?

„Soldaten! Träumt nicht vor euch hin! Immer wachsam sein!“

Wie fühlt sich sterben an? Ist einfach alles aus und endet mit dem tödlichen Streich? Löscht jemand das Licht aus? Oder ist es ein langsamer Weg?

„Soldaten! Schiessen! Da kommen sie!“

Was passiert, wenn eines dieser Monster seine Sensen durch das eigene Herz bohrt? Den Torso zerfetzt, dass die Gedärme heraushängen? Es sich dann sabbernd über das junge zarte Fleisch hermacht?

„Soldaten! Position halten! Nicht zurückweichen!“

Ich glaube, dass mit dem Tod alles endet. Der Imperator ist doch nur eine Leiche. Er hat uns längst verlassen. Die Alten haben noch einen Glauben an ihn. Aber nur, weil sie über die Jahre hinweg auf den unzähligen Planeten, die sie bereist haben, verlernt haben, zwischen Realität und Phantasie zu unterscheiden.

„Soldat Hendry! Hilf dem Leutnant! Er ist verwundet!“

Helfen. Konnte man irgendjemandem in diesem gnadenlosen Universum helfen? War es nicht besser wenn man sterben würde? Damit man von all den Qualen befreit würde. Keine Gedanken mehr an das Sterben verschenken zu müssen. Das war das Paradies. Das war die Freiheit. Dies würde das Leben sein.

„Soldat...“

Er starb. Von einem dieser Xenos umgebracht. Das ist das Schicksal von uns allen. Ich räche ihn. Nur um mich selber länger vom Leben fernzuhalten. Bin ich ein lebensfeindlicher Mensch? Habe ich eine lebensfeindliche Einstellung nur weil ich diese Zeit hier, in der mein Herz schlägt, meine Lungen sich immerzu aufblähen, mein Blut durch meine Adern fliesst, verlängere? Wo komme ich hin in meinem Leben? Werde ich etwa dem Imperator näher sein, so wie es uns gepredigt wird? Werde ich, wenn ich mich in der diesigen Zeit beweise, seine Nähe, seine Energie auf ewig spüren?

Der Termagant springt auf mich zu. Seine geifernden Fänge wollen sich in meinen Hals bohren. Ich lasse es nicht zu. Mit meiner Laserpistole schiesse ich ihm sein Hirn, oder das Äquivalent aus dem Chitinpanzer. Ich mache einen Schritt zur Seite. Der Brei, der vom Organ des Monsters übrig bleibt, legt sich auf mein Visier. Es zerfliesst schnell. Löst sich auf. Ich kümmere mich nicht darum. Weitere dieser Monster kommen an.

Welches Leben ist für uns wertvoller? Das Jetzige oder das Folgende? Ich weiss es nicht.

Meine Kameraden fallen. Ich müsste ihnen helfen. Doch all diese Ganten hindern mich daran. Ich könnte mich einfach fressen lassen. Ein weiterer Schuss aus der Laserpistole zwingt einen Xeno zu Boden. Mehr immer mehr. Ich töte immer mehr. Dann ist es aus. Die Anzeige meiner Waffe zeigt an, dass sie leer ist. Ein letztes Plop kündigt mein Ableben an. Doch dann kommt plötzlich niemand mehr. Die Monster sind tot. Ich schaue um mich. Mein Trupp ist vernichtet. Der letzte Mann bin ich.
Vielleicht gibt es Verwundete, die ich noch retten kann. Ich suche Puls, atmende Lungen, zu stillendes Blut. Meine Suche bleibt erfolglos.

Welches Leben ist für mich wertvoller? Das Jetzige oder das Folgende? Ich weiss es.






Grüsse
 
Ups... Ja... da ist mir wirklich die Logik Flöten gegangen.

<div class='quotetop'>ZITAT</div>
Irgendwie komisch :blink:  😛 [/b]
So wirkt es auf mich auch.
Ich finde es halt manchmal etwas langweilig immer nur die gleichen Kriegsszenarios zu beschreiben. Also stelle ich mir einen Charakter vor und schreibe über ihn. Und ich bediene mich dabei den unterschiedlichsten Stilen... 😉

Und manchmal bin ich dann genauso verdattert wie die Leser, wenn ich vor dem Endprodukt stehe. So etwas umzuschreiben geht gar nicht, denn dann gäbe es einen anderen Text. Aber ich sammle gerne noch mehr Meinungen. 🙂

Grüsse
 
muss auch mal meinen Senf dazu geben 😉

Zwar eine nette Idee, eine Ich-bezogende Geschichte, doch ich finde, diese dauernden Hinterfragungen nehmen dem Teil,etwas die spannung, auch wenn es gleich gut geschrieben ist.
vielleicht mehr aktion einbauen und dann ab und zu eine themenspezifische frage stellen wie z.B.

,, Verflucht, warum will mich das Biest umbringen!" zischte ich in diesen Moment erzürnt und ließ ich mich zu Boden fallen, um der mörderischen Kralle der Thermaganten auszuweichen.

Ja ich will nicht Kritiker spielen 😉 trotzdem gut geschreiben.
 
<div class='quotetop'>ZITAT</div>
Zwar eine nette Idee, eine Ich-bezogende Geschichte, doch ich finde, diese dauernden Hinterfragungen nehmen dem Teil,etwas die spannung, auch wenn es gleich gut geschrieben ist.
vielleicht mehr aktion einbauen und dann ab und zu eine themenspezifische frage stellen wie z.B.[/b]
Die Idee mit der Ich-bezogende Geschichte finde ich auch sehr schön...ist dir wirklich gelungen ju´mal! 😉

Ich finde, sie nehmen dem Teil nicht die Spannung...ich finde eher, sie machen ihn noch ein wenig philosphischer 😛h34r: 😉 und das gefällt mir persönlich sehr gut an der Geschichte...es muss ja nicht immer ums Metzeln gehn 😛 😉
 
Originally posted by Iudex@27. Mar 2006 - 20:47
Auch wenn es ein bisschen (nur ein bisschen!!!) unlogisch ist, dass ein kleiner imperialer Soldat gleich mehrere Ganten auf so kleine Entfernung umbringt...
Wäre das nur ein kleiner imperialer Soldat, würde ich ja keine Geschichte über ihn schreiben... obwohl... ^^

Ich hab da schon wieder Ideen. ^^

An Shug:
Genau das wollte ich versuchen. 🙂

Grüsse
 
So... Mal sehen, wie euch das hier gefällt. 🙂


Veteranenseargent Hendry

- - - 150001.M42 - - -

Manchmal empfinde ich es als eine echte Qual in dieser Einheit. Immer nur auf diesem langweiligen Schiff zu sein. Von Planet zu Planet reisen und Feuerwehr spielen. Dort ein kleiner Orkangriff. Hier eine abgespaltene Tyranidenflotte. Dann mal wieder ein Dark Eldar Übergriff. Und immer ist das 156. Gendian da. Eine der vielen Sträflingslegionen.
Ich selbst bin kein Sträfling. Ich wurde dazu auserkoren, diese Saubande zu führen. Und das alles unter dem wachsamen Blick des Kommissars, der uns begleitet. Macht? Nein. Die hab ich nicht. Aber Authorität. Ja.
Meine Jungs tun alles für mich. Ihr Leben ist ohnehin ein Dreck wert. Und ohne die Sträflingslegion hätten sie nicht mal eins. Aber ich gebe ihnen frischen Mut. Sie haben sich vielleicht in ihrer Vergangenheit ein paar Fehler erlaubt. Mal gestohlen. Ein ketzerisches Buch in der Hand gehalten. Oder auf dem Schlachtfeld abgehauen. Aber sie sind gute Typen. Keine Schwerverbrecher. Die gibt’s hier nicht wirklich. Die werden gleich exekutiert.
Ich schicke meine Jungs in keine waghalsigen Schlachten und unternehme ebenso wenig waghalsige Manöver. Warum auch? Die Sträflingslegionen der Imperialen Armee bilden einen wichtigen Teil. Oftmals sind sie es, denen wichtige Missionen zugeteilt werden. Der Name ist nicht Programm. Man könnte sagen: Wir sind die Elite.
Wenn wir auf dem Schlachtfeld ankommen, dann kommen wir zurück. Ich habe in den siebzehn Jahren mit meiner Einheit genau vier Männer verloren. Und die waren alle erst ganz kurz da. Sonst keinen einzigen. Die Typen hier wollen nicht sterben. Sie wollen kämpfen. Und das sieht man. Ich liebe es, wenn wir landen, in die Augen dieser Biester zu schauen und ihnen dann einen Tritt in den Allerwertesten zu verpassen. Falls sie denn einen besitzen. Und dafür sind uns die Leute dankbar. Sie zeigen es nicht. Dürfen sie ja auch nicht. Wir sind ja schliesslich die Sträflingslegion. Aber man spürt, wie sie sich freuen, dass wir ihren Arsch gerettet haben.
In meiner Einheit ist niemand auf Ruhm aus. Den werden sie auch nicht erhalten. Ebenso wenig werde ich ihn ernten. Nein. Einmal Sträflingslegion. Immer Sträflingslegion. Da wird man nicht gefragt, wie man dort hinkam. Das Gespräch verläuft dann meistens so.

„Oberst blablabla! Veteranenseargent Hendry vom 156. Gendian meldet sich zur Stelle!“
„Ah... ein Sträfling...“

Und schon war man abgestempelt. Aber das habe ich von Anfang an gewusst. In der Imperialen Armee wird man nicht nach der Laufbahn gefragt. Es ist das hier und jetzt was zählt. Nicht für mich. Gut. Ich muss sagen, dass es anders war. Als ich dieser Legion beigetreten bin, war ich jung. Ich kam gerade vom Schlachtfeld. War einer der wenigen Überlebenden und man bot mir zwei Optionen an. Entweder ich half, die zerstörte Welt wieder aufzubauen oder ich würde in die Sträflingslegion als Seargent eingeteilt.
Damals war ich Sanitäter. Ich hasste es. Aber ich konnte es gut. Doch in dieser Schlacht habe ich bemerkt, dass es nicht der Wille, das Leben anderer zu verlängern, sondern der Wille nach dem eigenen Leben ist, der mich am Leben erhält. Also wählte ich die Sträflingslegion.




Grüsse
 
Ich finde es gut, dass du am Schluss noch den Übergang zum vorherigen Teil gebracht hast, anfangs war es etwas verwirrend, aber lass es ruhig so! Ansonsten finde ich die Geschichte ziemlich realistisch, du beschreibst die Verhältnisse im 40k-Universum recht gut (einmal Straflegion- immer Straflegion). Allerdings ist es jetzt nicht mehr so philosophisch... (verdammt, wie schreibt man dass schon wieder?) wie im vorangegangenen Teil... trotzdem gut!

Edit: jaja... Gross/Kleinschreibung war schon immer mein Problem mit der deutschen Grammatik... also 5x aufschreiben (bzw. kopieren^^)

philosophisch
philosophisch
philosophisch
philosophisch
philosophisch

so. 🙂
 
Originally posted by Iudex@27. Mar 2006 - 21:13
Allerdings ist es jetzt nicht mehr so Philosophisch wie im vorangegangenen Teil...
Mal sehen, wie das Ganze weitergeht... 😉

<div class='quotetop'>ZITAT</div>
anfangs war es etwas verwirrend[/b]
Ich habe mir erst überlegt, den Zusammenhang der beiden Geschichten nicht zu verraten...

<div class='quotetop'>ZITAT</div>
(verdammt, wie schreibt man dass schon wieder?)[/b]
Auf jeden Fall klein... :lol:

Grüsse
 
<div class='quotetop'>ZITAT</div>
Du beschreibst die Verhältnisse im 40k-Universum recht gut (einmal Straflegion- immer Straflegion).[/b]
Kann ihm da nur zustimmen...kommst alles ziemlich realistisch rüber! 🙂

<div class='quotetop'>ZITAT</div>
Philosophisch... (verdammt, wie schreibt man dass schon wieder?)[/b]
Genauso, wie dus geschrieben hast, nur halt klein 🙄 😉 Edit: Da war einer schneller :lol:

<div class='quotetop'>ZITAT</div>
Ich habe mir erst überlegt, den Zusammenhang der beiden Geschichten nicht zu verraten...[/b]
Hm...der Name im Titel ist aber ziemlich schlüssig, oder etwa nicht? 😱hmy: 😛h34r:
 
Originally posted by Shug@27. Mar 2006 - 21:25
<div class='quotetop'>ZITAT
Ich habe mir erst überlegt, den Zusammenhang der beiden Geschichten nicht zu verraten...
Hm...der Name im Titel ist aber ziemlich schlüssig, oder etwa nicht? 😱hmy: 😛h34r: [/b][/quote]
Ja der Name kam ganz am Schluss... Und da hab ich mich dann (unter anderem, da ich es dann "offiziell" als Fortsetzung sah) für einen eindeutigen Titel entschieden, der zum Titel des ersten Teils passt.

Grüsse
 
Wieder etwas philosophscher.


- - - 876001.M42 - - -

Ehre. Was ist das? Wenn meine Jungs einen Planeten befreien, gebührt ihnen dann Ehre? War dies dann eine ehrenhafte Tat?
Nach Meinung der Imperialen Armee nicht.
Aber hat die Imperiale Armee das Recht und das Wissen, über Ehre zu bestimmen und wem sie gebührt? Wer bestimmt über die Ehrbarkeit einer Aktion? Wir befreien Welten, retten Leben, riskieren das unsere, nur um eine längst beglichene Schuld weiter zu begleichen. Wir sind der Abschaum des Imperiums. Scheinbar ehrenlose Individuen. Trotzdem verehrt uns jedes Volk, das wir gerettet haben. Wie ist das möglich? Viele denken, dass Ehre nur dadurch erreicht werden kann, indem man einen Orden erhält. Dann hätte ich keine Ehre. Zumindest nicht mehr. Ich hätte meine Ehre verloren.
Nach meiner letzten Schlacht in einer normalen Legion erhielt ich einen Orden. Welcher es war, weiss ich nicht mehr. Aber das spielt auch keine Rolle. Ich wurde geehrt. Hatte Ehre im Blut. Doch das imperiale Gesetz verbietet es, dass Mitglieder der Sträflingslegion Orden besitzen. Mein Orden wurde mir vor siebzehn Jahren genommen. Und mit ihm meine Ehre. Doch war sie wirklich weg? Konnte man mir, durch die Entfernung eines Stückchens Metall von meiner Brust, die Ehre nehmen? Die grosse Tat, die ich beging, zunichte machen? Aus den Geschichtsbüchern streichen?
Natürlich nicht. In der Sträflingslegion kennt jeder den Lebenslauf des anderen. Und jeder verehrt den anderen. Ich verehre meine Truppe und sie verehrt mich. Das ist Ehre!

Ehre besteht nur in Erinnerungen. Es ist möglich, dass ein von uns befreites Volk uns verehrt und dann nie wieder sieht. Trotzdem wird es uns für immer verehren. Selbst wenn wir zum Chaos überlaufen würde, welch ketzerischer Gedanke. Solange man nur diese eine heldenhafte Tat im Gedächtnis hat, ändert diese Erinnerung nichts. Nur aufgezwungener Wille. Aber das ist ein anderes Thema, da unehrlich.

Es ist auch unmöglich in dieser Legion Orden zu sammeln. Wir büssen eine Schuld. Es wird für selbstverständlich angesehen, dass wir heldenhafte Taten vollbringen. Aber sie sind eine Entschädigung und keine Ehrung wert. Jeder meiner Jungs hätte sich mehrere Orden verdient, es mindestens bis zum Veteranenseargent geschafft. Doch ein Fehltritt vermasselte ihnen die Tour. Oder sagen wir: Öffnete ihnen die Pforte zu einem neuen, anderen Weg. Das Wissen sie. Und das müssen sie akzeptieren lernen. Sie haben es.
Würde ich etwas an diesem System ändern, wenn ich könnte? Würde ich die Sträflingslegion ehren? Nein. Denn es würde für diese Männer nichts ändern. Diese Leute haben eine Schuld auf sich geladen. Nach der ersten Schlacht war sie beglichen. Trotzdem mussten sie weiter hier sein. Für diese Männer kann Ehre nicht durch eine Plakette ausgedrückt. Sie ist etwas zwischenmenschliches.

Es ist ein ehren und geehrt werden. Etwas unmögliches ausserhalb dieser Legion. Aber den Jungs ist es egal. Jeder von ihnen spürt die Anerkennung der anderen. Und das ist das Wichtigste. Jeder dieser Kämpfer würde sein Leben für den Kameraden lassen. Darin sehen sie die Ehre. Man ehrt den Gegenüber für seine Taten, welche man selbst sah, selbst gefühlt hat. Nicht für Taten, die auf irgendwelchen Schleifen verewigt sind, oder in Büchern stehen.

Man traut den eigenen Sinnen, nicht den anderen.
 
Huiuiui... Schon wieder weitergeschrieben. Das entwickelt sich ja beinahe zu einem neuen Projekt...
Aber was soll man tun, wenn man frei hat?


- - - 122002.M42 - - -

Teil I: Schlachtenlärm.
Die Musik der Krieger. Das Rattern der Lasergewehre. Das Knallen der Schrotflinten. Die Bomber, die über die Köpfe hinwegdüsen. Das weit entfernte Donnern der Bomben in den feindlichen Linien. Die Schreie der Verwundeten und das Stöhnen und Ächzen der Krieger selbst.
All das vermischt sich im Getümmel einer Schlacht. Ein guter Krieger wird davon berauscht. Es ist seine Droge. Ein schlechter Krieger wird davon beängstigt. Es ist sein schlimmster Albtraum.
In meiner Zeit als Soldat war ich nur in zwei Schlachten tätig. Und in beiden sah ich fast nur schlechte Krieger. Die Imperiale Armee besteht aus einem Haufen zwangsrekrutierter Weicheier. Die Ausnahme bilden Regimenter wie die Cadias oder Catachans. Aber davon hört man nur Legenden. Mythen. Ich will ihnen nicht zu viel Glauben schenken. Die wenigen Krieger, die man zu den guten zählen kann, haben einen höheren Rang. Seargent, Veteranenseargent, Leutnant, Oberst. Doch sind sie wirklich gut? Haben sie sich nicht einfach im Laufe der Zeit an die Musik gewöhnt. Wurde sie tatsächlich zur Gewohnheit?
Ich selbst konnte mich zu keiner der beiden Gruppen zählen. Weder berauscht noch beängstigt war ich vom Schlachtenlärm. Er war da und das war mir klar. Doch mehr wirkte nicht auf mich. Vielleicht machte er mich zu dem apathischen Wesen, das ich auf dem Schlachtfeld war. Einer Maschine gleich tötete ich den Gegner mit einer unglaublichen Effizienz. Doch ich begriff meine Taten nicht. Ich war abwesend. Der Kampf war nur Hintergrund.
Ganz anders bin ich heute. Zwar kann man mich nicht mit denjenigen vergleichen, die durch die Musik scheinbar unbremsbar werden und dabei alles niedermetzeln, was ihnen in den Weg kommt. Doch ich werde davon berauscht. Die Musik nimmt mich ein. Versetzt mich in Aufmerksamkeit. Die Sinne werden geschärft und das Sein wird an vorderste Stelle gesetzt. Das einzige was zählt ist das Überleben. Heil aus der Schlacht herauszukommen. Der Schlachtenlärm ist meine Motivation, mein Metronom, mein Geist.

Teil II: Das Gewehr.
Das Herz des Kriegers. Die Waffe stellt das pulsierende Innere des Kriegers dar. Es ist sein wichtigstes Organ. Ohne Rüstung, ohne Helm, ohne Kleider kann er überleben. Aber nicht ohne Waffe. Sobald seine Waffe aufhört Munition zu verspeien ist es, wie wenn das Herz zu schlagen aufhört. Man realisiert es und kann noch für kurze Zeit handeln. Doch dann ist es zu spät. Die Zukunft holt die Gegenwart schnell ein. Und am meisten merkt man dies, wenn einem die Munition ausgeht. Der Moment der Stille ist mir unvergesslich geblieben. Es geschieht immer wieder. Und jedes Mal spürt man, wie der Tod an den Fingern nagt. Doch ich bin jedes Mal heil davon gekommen.
Es gibt ein Sprichwort: „Was dich nicht umbringt, macht dich stark.“
Mich haben diese Situationen beinahe ins Grab befördert. Nur durch meine Truppe habe ich überlebt. Und doch bin ich mir nicht sicher, ob ich mich stärker fühle. Weiss ich mehr über meinen grössten Feind? Den Tod.
Natürlich nehme ich mehr Munition mit. Doch das Leben bietet so viele verschiedene Facetten und man kann sich nie sicher sein wo man landet. Auf welchem verfluchten Planeten man sein Können unter Beweis stellen muss. Und ob es mich wirklich stark gemacht hat, merke ich erst, wenn ich meinen Meister gefunden habe.
 
So... da ich heute frei habe und die Ideen gerade nur so fliessen gibt es gleich noch einen Teil... 😉

Die Geschichte wird übrigens etwa 12 Seiten lang werden... (es sind jetzt 7). Mehr darüber findet ihr in meinem Blog.


- - - 342002.M42 - - -

Wieso schreibe ich dieses Buch? Glaube ich, dass es jemals gelesen wird und dass jemand meine Gedanken versteht und sie dann auf sich anwendet? Natürlich nicht. Die einzigen, die mein Buch verstehen würden, sind die Männer in meinem Trupp. Doch die Wissen bereits alles was hier drin steht und stehen wird. Entweder sie haben es am eigenen Leib erfahren oder ich habe es ihnen erzählt.
Was tut man, wenn man tagelang den Weltraum durchquert um seinem nächsten Einsatz entgegen zu fliegen? Man könnte trainieren. Doch wir haben ein Training, welches kein anderer gemacht hat. Die Erfahrung. Meine Jungs und ich haben auf über hundert Schlachtfeldern gekämpft. Wir brauchen kein Training. Natürlich absolvieren wir jeden Tag unsere Kraft- und Konditionseinheiten aber das ist kein Training. Das ist unsere Lebensversicherung.
Also was tut man? – Man redet. Über Vergangenes, Aktuelles und alles was noch kommen wird. Man trinkt. Man schreibt. Man liest.
Viele dieser Männer sind grosse Philosophen und könnten es mit den Schreiberlingen des Adeptus Wasweissichus problemlos aufnehmen. Doch sie schreiben nicht, um gelesen zu werden. Ebenso wenig tue ich es.

Was könnte ich meiner Nachwelt wichtiges mitteilen? Nichts. Darum schreibe ich nur für mich. Schreiben ist ein Akt der Befreiung, der Erlösung, aber auch des Findens.
Befreiung.
Mich quälen viele Gedanken. Über verstorbene Kameraden, Familienmitglieder oder Fehler, die ich begangen habe. Diese Fehler niederzuschreiben ist das Mittel, das sie aus meinem Kopf verdrängt oder zumindest weit nach hinten schiebt. Sie sollen ja nicht in Vergessenheit geraten. Imperator bewahre! Nein. Das Vergessen ist das Schlimmste. Schlimmer als Sterben.
Erlösung.
Manchmal kann ich meinen Männern nicht alles direkt anvertrauen. Ich muss es zuerst selbst abschreiben. Die Qualen, die ich durchleide werden aus der Feder ins Papier gesaugt. Dort verweilen sie. Jederzeit abrufbar. Ich wurde erlöst. Grosse Lasten habe ich durch das Schreiben von mir abgelegt. Doch auch sie sind nicht Verloren gegangen.
Finden.
Oftmals fühlt sich mein Kopf so an, als ob er im nächsten Augenblick bersten würde. Wenn ich mich darin vertiefe finde ich mich in einem Meer von Gedanken wieder. Man schwimmt in der Mitte und sieht kein Ufer und kein Brett an dem man sich halten könnte. Dann ist der richtige Zeitpunkt gekommen, an dem ich schreiben muss. Das Finden beinhaltet sozusagen die Befreiung und die Erlösung. Denn dadurch, dass ich alles niederschreibe, was um mich in diesem Meer schwimmt, verschwindet es. Es fliesst in mein Papier und ich werde befreit. Das Meer um mich wird kleiner. Ich erkenne erste Inseln und weiss dann in welche Richtung ich schwimmen muss. Eine Erlösung. Doch das ist nicht alles. Je näher ich dieser Insel komme, desto klarer wird sie, desto deutlicher seine Umrisse. Dieser Weg. Dieses Finden der Insel. Das ist Schreiben.
 
<div class='quotetop'>ZITAT</div>
Viele dieser Männer sind grosse Philosophen und könnten es mit den Schreiberlingen des Adeptus Wasweissichus problemlos aufnehmen.[/b]
:lol: :lol: 🙄

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So... da ich heute frei habe und die Ideen gerade nur so fliessen gibt es gleich noch einen Teil... 😉 [/b]
Immer her damit! 😛 😉