40k Soldat Hendry

Weiter... Hoffentlich find ich den nächsten Tagen genug Zeit um weiterzuschreiben.

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Sieg und Niederlage. Die zwei Dinge, die auf dem Schlachtfeld existieren. Zumindest nach meiner Auffassung. Es gibt viele Zitate, die eine Niederlage als Ganzes komplett ausschließen. Da wäre das berühmte Orkzitat von Anon:
„Orkzä va’lier’n niemalz nich’.“
Oder bestimmt gibt es von den jungen Tau unendlich viele solcher Zitate. Die Tau sind in meinen Augen sowieso eines der spannendsten Völker des Universums. Sie könnten unserer Brüder sein. So ähnlich sind sie uns. Auch wenn es auf den ersten Blick wie purer Irrsinn klingt. Aber trotzdem gibt es nur Krieg zwischen uns. Ich habe schon oft gegen sie gekämpft und sie sind wahrlich harte Gegner. Aber gegen uns haben sie nicht gewonnen. Sie haben verloren. In meinen Augen zumindest.
Was wenn man aber eine offensichtliche Niederlage gar nicht als Niederlage ansieht? Wenn eine Niederlage zum Sieg wird? Wenn der Gewinn an Wissen und Erfahrung höher geschätzt wird, als der Verlust eines Planeten und der Verlust von Soldaten. Viele Tau denken so. Zwar bedauern sie den Tod ihrer Freunde, doch trotzdem werten sie es nicht als Niederlage, denn der Gewinn an Erkenntnis erlaubt es ihnen in der nächsten Schlacht mit einer solchen Effektivität anzugreifen, dass nur ein Sieg möglich ist. Und darum ist eine Niederlage nur der Weg zum Sieg. Eine Etappe, die vielleicht genommen werden muss.
Ich bin froh, nie einen solchen Sieg der Tau erlebt zu haben. Wir waren immer die Sieger, da wir immer angegriffen haben und bei der Rückkehr der Tau schon wieder weg waren. So läuft das mit der Sträflingslegion. Wir sind keine Belagerungsmaschinen. Wir kommen, verrichten unsere Arbeit und gehen. Entweder wir haben verloren oder gewonnen. Wenn wir gewinnen ist das großartig. Wenn wir jedoch verlieren merkt man es allen an. Sie sind deprimiert, lassen die Köpfe hängen und fühlen sich manchmal sogar schuldig, den Einwohnern nicht geholfen zu haben.
In solchen Situationen wäre es besser, wie die Tau, Imperator vergib mir diesen Gedanken, zu denken. Wieso kehren wir nach einer Niederlage nicht zurück und wenden das gewonnene Wissen an, um einen Sieg zu erringen?

Die größte und endgültigste Niederlage für jeden, für Tau, Orks, Eldar und auch Imperiale, ist der Tod. Denn er ist nicht reversibel. Wer dem Tod begegnet ist, lernt das. Ich habe so viele Leichen gesehen und jedes Mal denke ich daran, dass sie verloren haben. Ich bemitleide sie nicht, denn Mitleid ist schlecht. In diesem Universum herrscht Krieg und unserer Kräfte müssen auf eines gebündelt werden: aufs Gewinnen. Das ist das schöne an unserer Philosophie. Nur ein Sieg wird als gut empfunden. Denn jede Niederlage forderte viele Tote. Leben, die uns bei der nächsten Schlacht fehlen. Das Imperium gilt als unerschöpfliche Rekrutierungsmaschine. Nichts ist unerschöpflich. Wenn wir leichtsinnig mit unseren Ressourcen umgehen, entstehen Niederlagen. Das habe ich in der Imperialen Armee nur zu oft gesehen. Man schickt fünfzigtausend Soldaten in die Schlacht und wenn mehr als fünftausend wieder lebend zurückkommen, wird es als Sieg gewertet. Was ist das nur für ein Umgang mit dem größten Gut, welches uns gegeben wurde? Dem Leben.
Schnell habe ich gelernt, dass in der Sträflingslegion auch von vielen so gedacht wird. Aber ich schicke meinen Trupp nicht mit dem Ziel in die Schlacht, dass mindestens einer von ihnen zurückkommt, nein! ich will, dass alle wieder lebend aus der Hölle kommen.
Manche halten mich für verrückt. Andere bewundern mich. Aber es ist mir egal, was andere von mir denken. Es gibt eine Menge Spinner in der Leitung der Imperialen Armee. Und ich will nicht sagen, dass es bei der Sträflingslegion weniger davon gibt.
Doch ich verabscheue jedes dieser Monster. Sie gehen mit den Soldaten um, wie mit Handgranaten. Man schmeißt sie in die Reihen der Gegner und hofft, dass dabei möglichst viel Schaden entsteht. Was mit der Handgranate, dem Trupp, danach passiert, ist unwichtig.
Diese Art der Kriegsführung verneine ich seit ich die Leitung über einen Trupp übernommen habe. Meine Krieger sind Bajonette. Ich steche sorgsam und gezielt in den Gegner. Ein Fehltritt kostet mich das Leben. Nicht das Bajonett. Und wenn wir zurückkommen, wische ich das Blut von der Klinge. Respekt vor der Niederlage und vor dem Sieg. Sie sind kein Glück. Sie sind ein Verdienst.

Die vier Männer, die ich verloren habe, waren alles Unachtsame und Verrückte. Ich war nicht froh, dass sie tot waren, Imperator. Das wäre eine Herabwürdigung des Lebens an sich. Aber ich war froh, dass sie meine Jungs nicht weiter gefährden konnten. Alle, die meine Männer gefährdeten ließ ich umteilen. Meine Truppe ist eine Maschine, die nur dann funktioniert, wenn alle Teile einwandfrei laufen. So müsste die Imperiale Armee organisiert sein. Nicht nur der Stab muss trainiert sein. Auch die Rekruten, die Soldaten, die Panzer, die schweren Waffen. Einfach alles!


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Wenn irgendwo noch ein solches '¬' Zeichen drin ist, dann kommt das von den Bindungsstrichen im Word. 😉

Grüsse
 
Das ist schön, dass immer mehr Leuten meine Geschichte gefällt. 🙂

Hier mal der neuste Teil. Sehr kurz ich weiss... Aber ich habe im Moment einfach verdammt viel um die Ohren in der Schule. Und das hindert meine Phantasie doch sehr stark...
Dieser Teil ist auch schon ein paar Tage älter.



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Teil III: Gefechtsplanung.
Sie ist das Auge des Kommandanten. Ohne sie geht die ganze Schlacht den Bach hinab. Der Vorteil eines Überraschungsangriffs ist nicht, dass der Gegner geschockt ist. Nein die Ursache für das Geschocktsein ist viel mehr, dass man keine Planung hat. In diesem Moment wird dem Angegriffenen klar, dass er im Nachteil ist, da er nun absolut planlos kämpfen muss.
Die Erfahrung kann nun noch einiges gut machen, doch meistens ist die andere Partei auch nicht kampfunerfahren. Und alleine durch Erfahrung kann man keine Schlachten gewinnen. Was bleibt, ist die Niederlage. Der moralische Vorteil, welchen die Gefechtsplanung mitbringt, ist von so unglaublichem Ausmaß, dass Truppen umso besser kämpfen, je mehr sie wissen, dass ihr Anführer eine gute Planung hat.
Trotz einer guten Planung kann vieles schief gehen, denn sie ist eine unstete Verbündete. Der Gegner kann auch gut im Voraus geplant haben und dann hilft alles nichts mehr. Oder die Krieger fühlen sich plötzlich alle schwach und müde. Oder, was das Schlimmste ist, wenn die Planung schlicht und ergreifend falsch war. Sollte sich dies herausstellen, folgt sofort die Demotivation der ganzen Armee. Wer kämpft schon gerne nach einer undurchdachten Strategie? Genau. Niemand.
 
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Zwei Jahre ist es her, seit der erste Text in diesem Buch entstanden ist. Die Zeit vergeht schnell und von ihr handelt auch der nächste Beitrag zu diesem Sammelsurium.

Das Gleichnis vom jungen Oberst
Es war ein Mann, zarte 25 Jahre alt, der alles erreicht hatte, was man sich erwünschen konnte. Nach nur zehn Jahren in der Imperialen Armee hielt er den Rang eines Oberst inne, auf was er sehr stolz war.
Doch eben so schnell wie er durch die Ränge flitzte, flitzte auch sein Leben an ihm vorbei. Er hatte hunderte von Planeten bereist doch sich kaum Zeit für sich selbst genommen. Er hatte gar fast sein Gefühl für Zeit verloren.
Als er sich auf einem Paradiesplaneten endlich einmal ein wenig Freizeit gönnte, erkannte er die Schönheit des zeitlosen Daseins und es trieb in tiefer in die dichten Urwälder. Plötzlich sah er einen wunderschönen riesigen Baum und dachte sich: „Hier will ich wohnen.“ Rund um den Baum waren genügend Ressourcen vorhanden um ihn zu verpflegen.
Schnell baute er sich ein Heim auf und verschaffte sich eine sichere Nahrungsquelle. Er baute Korn an, hielt einige Haus- und Nutztiere und lebte im Einklang mit der Natur. Seine Uhr hatte er schon längst zerstört, da er für sie keinen Sinn in diesem Paradies sah. Er lernte alsbald die Tageszeit am Stand der Sonne zu erkennen, das Wetter anhand von Wind und Wolken vorherzubestimmen und hatte wenig Probleme sich über Wasser zu halten.
Abends, als er über sein vergangenes Leben nachdachte, war er so begeistert von dem Jetzigen, dass er es für besser empfand als das Vorherige. Denn hier hatte er Zeit und die einzige Verpflichtung war, zu überleben. Trotzdem sehnte er sich nach einigen Jahren nach der Zivilisation. Nicht um wieder darin zu leben und die wichtigen Erkenntnisse der letzten Jahre zu verlieren, sondern um ein letztes Mal Abschied von der gestressten Welt zu nehmen. Er wollte sich selbst beweisen, dass seine Entscheidung richtig war.
Bald gelangte er an den Raumhafen, wo ihn ein Shuttleschiff zum Stützpunkt des System befördern sollte. Man eröffnete ihm, dass das Raumschiff um 1630 abfliegen würde. Als der Oberst fragte, bei welchem Sonnenstand dies wäre, schaute man ihn verwundert an. Nach langem hin und her fand der Oberst das Shuttleschiff und flog damit zum Stützpunkt.
Als er sich dort vorstellte, glaubte man, dass man es mit einem Verrückten zu tun habe, denn der Oberst wäre schon lange tot. Der Zeitlose versuchte dann mit einer erfundenen Geschichte seine Abwesenheit zu erklären. Er fürchtete zu sehr, dass man sein Heim aufsuchen würde.
Der zuständige Kommissar war sehr skeptisch und meinte, dass der Mann seine Identität erst beweisen müsse. Er solle sich um 1100 am nächsten Morgen in der Trainingshalle befinden. Der Zeitlose willigte ein und ging nach draussen wo er den Stand der Sonne beobachtete. Sie war nicht zu sehen, worauf er annahm, dass es mitten in der Nacht sei. Er würde also noch genug Zeit haben, ein wenig zu schlafen. Schnell suchte er sich ein kleines Hotel und schlief einige Stunden. Dann wachte er auf und blickte erneut an den Himmel. Noch immer war der Himmel düster und keine Sonne war in Sicht. Es konnte frühestens 0600 sein. Also beschloss er weiterzuschlafen.
Auch als er zwei weitere Male aufgestanden war, hatte sich die Sonne nicht gezeigt. Er schaute genauer in den Himmel und erkannte, dass durch den ganzen Smog der Stadt die Sonne für immer verdeckt war. Sofort eilte er zum verabredeten Ort, wo der Kommisar schon auf ihn wartete.
Dieser eröffnete ihm die Uhrzeit. Er war drei Stunden zu spät dran. Der Kommisar bezeichnete ihn alsbald als Lügner und kündigte seine Exekution an. Er könne niemals der besagte Oberst sein, da dieser immer absolut pünktlich erschien.
Als der Zeitlose diese Nachricht vernahm ergriff er sofort die Flucht. Er schlängelte sich durch die Gänge und erreichte schlussendlich ein Shuttleschiff welches er stahl und damit zum Paradiesplaneten flog um sich wieder in seinem Heim zu verstecken.
Als er aber dort ankam, sah er wie alles von einem gewaltigen Sturm zerstört worden war. Die Erkenntnis, dass er nun keine Bleibe und kein Versteck mehr hatte, trieb ihn zur Verzweiflung und als es dunkelte und er keinen anderen Ausweg mehr sah, nahm er sich bittertraurig sein Leben.
 
<div class='quotetop'>ZITAT</div>
Das Imperium gilt als unerschöpfliche Rekrutierungsmaschine. Nichts ist unerschöpflich. Wenn wir leichtsinnig mit unseren Ressourcen umgehen, entstehen Niederlagen. Das habe ich in der Imperialen Armee nur zu oft gesehen. Man schickt fünfzigtausend Soldaten in die Schlacht und wenn mehr als fünftausend wieder lebend zurückkommen, wird es als Sieg gewertet. Was ist das nur für ein Umgang mit dem größten Gut, welches uns gegeben wurde? Dem Leben.[/b]
Da hast du genau den Punkt getroffen, womit die Imperiale Armee nicht umgehn kann: Leben... 😛h34r:



<div class='quotetop'>ZITAT</div>
Das Gleichnis vom jungen Oberst[/b]
Tja...hätte er doch sein Uhr behalten... 🙄

Nein, jetzt mal im Ernst; das ist doch mal ne Geschichte! 😛 😉

Nur wie konnte der so lange ALLEINE im Dschungel überleben...ich meine so richtig allein 🤔
(Ich glaube es ist verständlich, was ich meine ^_^ 😉 )
 
Originally posted by Shug@5. Apr 2006 - 15:19
Nur wie konnte der so lange ALLEINE im Dschungel überleben...ich meine so richtig allein 🤔
(Ich glaube es ist verständlich, was ich meine ^_^ 😉 )
Erstens: Er war Oberst. Zweitens: Robinson Crusoe. Drittens: Man muss in dieser Geschichte natürlich den übertragenen Sinn suchen. Das ist das Geheimnis eines Gleichnisses... 🙂

So: und nun weiter im Text.

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Ich rede immer von meiner Truppe. Bis jetzt waren sie alle namen- und gesichterlose Individuen. Tötungsmaschinen. Doch sie sind alles andere als das. Sie sind Freunde, Gesprächspartner, Zuhörer, Familie.
Wenn man die ganze Zeit quer durchs Universum kreuzt hat man keine Familie im eigentlichen Sinn mehr. Sie sind nur noch entfernte Bekannte. Man muss sich eine neue Familie suchen. Denn ohne Familie hat man im Leben verloren. Man braucht etwas, woran man sich halten kann. Das kann ein Mensch, ein Tier oder sogar ein Gegenstand sein. Doch dieses Etwas muss der Person das geben, was eine Familie gibt. Zuneigung und Geborgenheit.
Manche sagen, dass man sich die Familie nicht aussuchen kann. Ich verneine. Die Familie im eigentlichen Sinn ist der Ort, welcher den eigenen Genen am ähnlichsten ist. Doch oftmals ist dahinter nicht viel mehr. Und wie gesagt zeichnet sich eine Familie durch andere Faktoren als nur die genetische Ähnlichkeit aus. Diese Faktoren kann man überall finden.
So wie ich dies nun erklärt habe, sollte man mich verstehen, warum ich einen solch großen Wert auf meine Truppe lege. Ohne sie wäre ich einsam und alleine. Haltlos und verwundbar. Freunde sind die wahre Familie.
Ich beginne mit Lukas. Er ist ein magerer Bursche. Kann seine Waffe kaum halten und war ein absoluter Feigling. Aber seine Intelligenz und sein taktisches Vermögen machen ihn unersetzbar in der Truppe. Jedes Manöver lasse ich von ihm absegnen. Erst dann gehe ich in die Schlacht.
Manchmal wünscht er sich, nicht kämpfen zu müssen. Aber die Einzelteile einer Maschine müssen alle laufen. Und so kämpft er also immer mit. Er ist nicht sonderlich geschickt und glücklich was das Schiessen anbelangt. Die von ihm niedergestreckten Gegner lassen sich vermutlich sogar an zwei Händen abzählen. Aber durch seine Planung hat er indirekt tausende dahingestreckt und außerdem uns allen oftmals das Leben gerettet.
Dann wäre da noch Grim. Auch ein nicht sehr kampferprobter Mann. Doch seine Stärke liegt in den Augen. Seine Übersicht ist Gold wert. Wie oft hat er uns schon aus dem Hinterhalt eines miesen Liktors befreit? Ich habe keine Ahnung wie er das macht und ich glaube sogar dass er eine psionische Fähigkeit besitzt, von der er selbst nichts weiß.
Ein bemerkenswerter Mann!
Der nächste ist Luther. Ehemalig auf Catachan stationiert. Nicht lange aber er hat es zum Spezialwaffenexperten gemacht. Seine Waffe ist der Flammenwerfer. Er ist immer an vorderster Front während ihm die anderen den Rücken freihalten. Manche glauben, dass er viel zu barbarisch ist und uns alle in Gefahr bringt. Doch ich (und bestimmt auch die anderen des Trupps) wissen genau, dass er anders als die restlichen hau-drauf-Typen ist. Zwar ist sein Kriegsschrei ohrenbetäubend und es fällt mir tatsächlich recht schwer ihn wieder aus seinem „Rausch“ zu befreien, doch während des Kampfes ist er immer absolut auf der Höhe. Er lässt keine Körperstellen offen und platziert seine Feuerstösse geschickt. Er ist kein kämpfender Wilder sondern ein wilder Kämpfer.
Dann ist da unser zweiter Flammenwerfermann. Marx. Er übernimmt gewöhnlich den Rücken. Alles was uns von hinten anfallen will wird von ihm gebrutzelt. Wenn er dabei ist, kann man sicher sein, dass man von hinten nicht angegriffen wird. Ebenso kann er sicher sein, dass wir vorne unsere Arbeit zur vollsten Zufriedenheit erfüllen. Marx war lange Zeit auf Cadia stationiert. Bis er einen absurden Befehl verweigerte und in die Sträflingslegion umgeteilt wurde. Nachdem er dort nicht wirklich akzeptiert wurde, fand er den Weg zu uns, wo er jetzt seit zehn Jahren kämpft. Ich bin ihm viele Siege schuldig.
Dann wären da noch Pierre und Yann. Sie sind beide „gewöhnliche“ Lasergewehrschützen. Sie zeichnen sich durch eine gute Trefferquote aus und erledigen alles, was die anderen noch nicht erwischt haben. Doch ihre Stärke liegt vor allem im persönlichen Bereich.
Pierre ist ein Meister des Optimismus. Man könnte beinahe meinen, er sei naiv. Doch das ist er auf keinen Fall. Seine aufmunternden Reden in den schlimmsten Situationen bauen uns so extrem auf, dass wir danach mit tausendfachem Elan wieder weiterkämpfen.
Yann hingegen ist eine ganz andere Persönlichkeit. Meistens schweigt er in sich hinein. Wenn man mit ihm ein paar Worte wechseln will, muss man sie beinahe aus ihm herausquetschen. Aber wenn man ihn erst einmal zu reden bringt, erhält man entweder aufmunternde Worte, mitreißende Geschichten oder die wohl besten Diskussionen, die man mit einem Imperialen führen kann. Ich habe selten eine solch brillante sprachgewandte Person kennen gelernt, die ich noch dazu meinen Freund, nein! meinen Bruder nennen durfte.





Grüsse
 
<div class='quotetop'>ZITAT</div>
Erstens: Er war Oberst. Zweitens: Robinson Crusoe. Drittens: Man muss in dieser Geschichte natürlich den übertragenen Sinn suchen. Das ist das Geheimnis eines Gleichnisses... 🙂 [/b]
Den übertragenden Sinn hab ich schon gefunden 😉


Hm...
Gewohnt philosophisch 😛 😉

Irgendwie greifst du oft Sachen auf, die normalerweise untern Tisch fallen...gefällt mir sehr gut!

Guter Text...man kann sich schön denken, was genau er damit meint...(nicht mit den Personenbeschreibungen sondern mit der Familie 😉 )
 
So... nochmal ein kurzer Exkurs über ein sehr wichtiges Thema.
Das Ganze geht jetzt auch immer mehr dem Ende zu. Die Überraschung habe ich mir aber für den Schluss aufgehoben... Lass(t) dich/euch (du bist ja ein recht einsamer Leser... 😉 ) überraschen.

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Ein berühmter Schriftsteller aus einer längst vergangenen Zeit sagte einmal folgendes:
„Das Gedächtnis ist das Tagebuch, das wir immer mit uns herumtragen.“
Das Vergessen ist demzufolge das Verlieren des Tagebuchs. Das Verlieren aller Erinnerungen, aller Erfahrungen und aller Momente, die dich glücklich, traurig, wütend, zufrieden, stolz stimmten.
Wer vergisst, der blickt auf sein vergangenes Leben zurück und sieht ein großes schwarzes Loch. Ist dies der Sinn des Lebens? Die Qualen, die man erleidet hat, zu verdrängen, damit man sie nie wieder sieht? Das Glück der Jugend zu vergessen, so dass man nie wehmütig an die Vergangenheit denkt? – Natürlich nicht!
Für was sind Erinnerungen nütz? Sie helfen uns, in unserem jetzigen und zukünftigen Leben die schönen und schlimmen Momente in Erinnerung zu behalten. Wenn ich an die Zeit der Qualen zurück denke, so sehe ich, dass ich heute, so viele Jahre später, noch immer lebe und die Schmerzen überlebt und besiegt habe. Sie konnten mich nicht brechen, wie sie es eigentlich sollten. Vielmehr habe ich sie gebrochen und ich habe sie missbraucht. Sie gehören nun mir und ich kann sie jederzeit wieder aufrufen und mich an sie erinnern. Mein Eigentum.
Doch auch die schönen Augenblicke gehören mir und ich kann sie zu meinem Wohlergehen missbrauchen. Ich weiß, dass es Momente in meinem Leben gegeben hat, in denen es mir prächtig ging. Und es wird immer wieder solche Momente geben. Wenn ich daran denken kann, dann rette ich meinen Geist aus jeder schlechten Situation.
„Das Denken für sich allein bewegt nichts, sondern nur das auf einen Zweck gerichtete und praktische Denken.“
Das Gedächtnis ist ein Apparat, den man einfach bedienen kann, wenn man die Bedienungsanleitung begriffen hat. Dies stellt die eigentliche Schwierigkeit beim (Nach-)Denken dar. Hat man erst einmal die Fähigkeit erlangt, den Apparat Hirn zu benutzen, kann man so vieles damit anstellen. Man kann bestimmte Informationen in bestimmten Situationen zielgenau abrufen. Doch ebenfalls kann man bestimmte Erinnerungen so verstauen, dass man darauf nicht mehr zugreifen kann, dass sie aber trotzdem noch verwahrt bleiben und nicht in Vergessenheit geraten. Sie werden dann, falls man den Apparat richtig bedient hat, unterbewusst verwendet und nehmen Einfluss auf unsere Handlung.
Das Vergessen ist, wenn man diesen Apparat nicht mehr unter Kontrolle hat. Wenn man die Funktionen nicht mehr begreift und die Hebel von anderen Händen oder, noch schlimmer, gar nicht geführt werden.
Daher ist das Vergessen eine Krankheit, da sie in einem Unvermögen den eigenen Körper zu beherrschen, resultiert.
 
So. Hiermit verkünde ich, dass dies der letzte Teil von Hendrys Tagebuch sein wird.
Geniesst ihn.
Jetzt geht es ans überarbeiten und dann ab in die Presse (sprich den heimischen Drucker ^^).

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Die Schuldfrage ist ein wichtiges Element der Justiz. Wer ist böse? Wer ist gut? Wer trägt Schuld? Wer ist unschuldig?
Wenn ich dieser Frage nachgehen will, denke ich an all die Xenos, die ich in meinem Leben getötet habe. War und bin ich schuld an ihrem Tod? Kann man mich vor Gericht des Mordes beschuldigen, wenn es denn jemand tun würde?

„Die Schuld ist unschuldig; die Unschuld schuldig.“

Was sagt uns dieser Spruch? Sehr viel. Nehmen wir ein einfaches Beispiel: Sind die Tau schuldig, dass sie uns im Damokles-Kreuzzug den Hintern versohlen haben, und somit viele Menschenleben ausgelöscht haben?
Ich sage nein aber auch ja. Denn natürlich haben sie die Leben ausgelöscht. Durch ihre Technologie, durch ihre Waffen, durch ihren Abzug. Doch sind wir nicht auch selber schuld? Der Grund, warum wir das Sternenreich der Tau angegriffen haben, lag darin, dass sie uns Boden und Planeten wegnahmen. Boden und Planeten, die wir überhaupt nicht zwingend nötig hätten. Das Imperium hat doch keinen Überblick über ihr Reich. Hätte sonst eine Rasse 6000 Jahre unentdeckt bleiben können und sich in dieser Zeit so sagenhaft entwickeln können? Wir selbst sind schuld, da wir sie angegriffen haben um unsere Macht zu demonstrieren. Das Imperium musste ein Exempel statuieren.

Und darum setzte es selbst Menschenleben aufs Spiel und ist deshalb an deren Dahinscheiden schuld.
Eine andere Frage drängt sich nun aber auf. Sind die Tau denn nicht von Grund auf böse und man muss sie darum mit allen, im Voraus sanktionierten, Mitteln bekämpfen, ohne dass man sich einer Schuld belädt?
Wer richtet über gut und böse? Über richtig und falsch? Der heilige Senat zu Terra? Der Imperator selbst?
Man hört aus der Fragestellung heraus, was ich davon halte, andere Meinungen im Voraus als schlecht abzustempeln. Es ist schlichtweg niemandem gestattet über richtig und falsch zu richten. Trotzdem muss es ab und zu getan werden. Im Imperium gilt eine einfache Devise. Alles Nichtmenschliche und alles Chaotische ist automatisch schlecht und darf mit allen Mitteln vernichtet werden.
Doch ist diese Grundhaltung doch manchmal etwas sehr übereilt. Während die Tau zum Beispiel mit uns kommunizieren wollen und unsere Meinung, unsere Ansichten anhören wollen, fordert die Imperiale Armee nur von Grund auf die Bekämpfung der Außerirdischen. Doch vielleicht könnte ein Bündnis dem Imperium viel mehr nützen als ein weiterer Feind, der einem in den Rücken fällt. Der heilige Senat zu Terra meint aber, dass es der richtige Weg sei, alles andere außer dem reinen menschlichen als falsch zu bezeichnen.
Ich sehe zwei Fehler in diesem Satz. Erstens bezeichnet so der Senat seinen Weg als den richtigen und außerdem den anderen als falsch. Man sieht das Problem.
Diese Grundhaltung ist tief in allen Lebewesen verankert. Ob in Tau, Eldar, Chaos Space Marines oder Imperialen. Vielleicht sind wir also gar nicht so verschieden und suchen möglicherweise sogar alle nach dem gleichen Ziel...



= E N D E =





+ + +
+ + Bericht übertragen: Gender II
+ + Ziel: Gender Primus; Terra
+ + Datum: 485007.M42
+ + Telepatischer Kanal: Astropath-Terminus Hanan
+ + Ref: AdADM/799997264/StrLeg89946
+ + Verfasser: Inquisitor Ramachov Andriogos
+ + Titel: Anordnung zur Exekution von Veteranenseargent Steven Hendry
+ + +
+ + +
Hiermit ordne ich, Inquisitor Ramachov Andriogos, die Exekution von Veteranenseargent Steven Hendry des 156. Gendian an.
Während seiner Zeit in der Sträflingslegion, in welche er aufgrund seiner Taten versetzt wurde, verfasste er häretische Schriften und verbreitete diese in der ganzen Legion. Vermutlich wurden weitere Soldaten, eine Untersuchung wird vor allem im von ihm befehligten Trupp empfohlen, von seinen chaotischen Gedanken infiziert und müssen entweder geheilt oder ebenfalls exekutiert werden.
Seine Bücher enthalten ketzerische Gedanken, die das Imperium, den heiligen Senat und den heiligen Inquisitor selbst in Ungnade werfen.
Ich habe alles in meiner Macht stehende getan und bereits alle auffindbaren Exemplare der Bücher vernichten und auf den schwarzen Index setzen lassen.
Der Imerator sei mit den treuen Seelen der Menschheit!
+ + +
Euer gnädiger Diener
Inquisitor Ramachov Andriogos
+ + +
 
<div class='quotetop'>ZITAT</div>
So... nochmal ein kurzer Exkurs über ein sehr wichtiges Thema.
Das Ganze geht jetzt auch immer mehr dem Ende zu.[/b]
Schon zu Ende? 🙁

<div class='quotetop'>ZITAT</div>
Hat man erst einmal die Fähigkeit erlangt, den Apparat Hirn zu benutzen, kann man so vieles damit anstellen. Man kann bestimmte Informationen in bestimmten Situationen zielgenau abrufen. Doch ebenfalls kann man bestimmte Erinnerungen so verstauen, dass man darauf nicht mehr zugreifen kann, dass sie aber trotzdem noch verwahrt bleiben und nicht in Vergessenheit geraten. Sie werden dann, falls man den Apparat richtig bedient hat, unterbewusst verwendet und nehmen Einfluss auf unsere Handlung.
Das Vergessen ist, wenn man diesen Apparat nicht mehr unter Kontrolle hat. Wenn man die Funktionen nicht mehr begreift und die Hebel von anderen Händen oder, noch schlimmer, gar nicht geführt werden.[/b]
Wie wahr, wie wahr...

<div class='quotetop'>ZITAT</div>
Geniesst ihn.[/b]
Wenns der letzte Teil ist erst recht! 😉

<div class='quotetop'>ZITAT</div>
Ich sehe zwei Fehler in diesem Satz. Erstens bezeichnet so der Senat seinen Weg als den richtigen und außerdem den anderen als falsch. Man sieht das Problem.
Diese Grundhaltung ist tief in allen Lebewesen verankert. Ob in Tau, Eldar, Chaos Space Marines oder Imperialen. Vielleicht sind wir also gar nicht so verschieden und suchen möglicherweise sogar alle nach dem gleichen Ziel...[/b]
Schön gesagt... 😛h34r:

<div class='quotetop'>ZITAT</div>
Hiermit ordne ich, Inquisitor Ramachov Andriogos, die Exekution von Veteranenseargent Steven Hendry des 156. Gendian an.[/b]
Was ein Ignorant dieser ]|[ ...kein Wunder, dass es so wenige philosophischen Schriften gibt 😉



War wirklich eine schöne...Geschichte :wub: , aber schade, dass es schon rum ist... 😉
 
ich lese erst seit kurzem hier die Geschichten, aber deine hat mich echt tief berührt.
Zum einen denke ich, dass du dir mit den Geschichten auch ein wenig "Frust aufs Imperium" von der Seele geschrieben hast, zum anderen hast du zu Papier/Text gebracht, was wohl viele von uns und vor allem der imperialen Bürger wohl denken.

Von GW wird sowas natürlich permanent totgeschwiegen, und so ketzerisch sich die Geschichten alle auch anhören, es sind im Grunde nur freie Gedanken die ein jeder Mensch haben sollte. Im Imperium wird diese Meinung oft verboten und alleine der Gedanke daran schon als ketzerische Handlung bestraft, aber (jetzt werd ich auch ein wenig philosophisch) kann ein Mensch sein Leben ohne eigene Meinung, ohne freie Gedanken überhaupt richtig leben??


Es hat mir sehr viel Freude bereitet deine Texte zu lesen, gibt es vielleicht die Möglichkeit, dass man von dir die Texte noch mal als Datei bekommt?? Ich würde mir diesen Text gerne selbst ausdrucken und meiner WH40k-Sammlung hinzufügen 🙂

würde mich auch sehr über weitere literarische Ergüsse deinerseits freuen...





greetz
 
Leute, Leute ihr macht mich ja richtig verlegen. Jetzt war ich schon ewig nimmer hier. (jaja.. "Es irrt der Mensch, solang' er strebt.") Und dann sowas. 🙂

Also ich werde das ganze gerne als Datei zur Verfügung stellen. Aber erst muss ich mich wieder n bissl einlesen. Leider habe ich den Bezug zu Warhammer und den ganzen Hintergrund etwas verloren, aber mal sehen ob das noch was geht.

Liebe Grüsse
ju'mal
 
Wie versprochen hier die ganze Geschichte als eine Datei. Es gibt zwei Versionen. Eine mit grosser Schrift, die ich persönlich für den Druck auf A5-Papier (sprich: Zwei Seiten pro A4) vorgesehen habe. Und die andere, welche im wesentlichen das Gleiche einfach mit Schriftgrösse 12 ist.

[1] Druckversion
[2] Druckversion (mit Schriftgrösse 12)
Einfach Rechtsklick und Ziel Speichern unter.

Bei Fragen -> PN oder floriawu[at]ethz.ch

Grüsse