Stein"reich"brücks Goldesel

Rene von Carstein

Tabletop-Fanatiker
01. März 2002
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Mit jedem Tag, den der mechanische SPD-Kalender den großen Regierungswechsel prophezeit, wächst auch wieder der Berg schmutziger Wäsche, die von allerlei fleißigen Helfern aus allen Parteien dann auch mit vollem Elan gewaschen wird.
Oder gibt es jemanden, der glaubt, dass sich die Masse an Abgeordneten gerade zu dieser Zeit über die vielen vielen Goldtaler beschwert, die ein gerade frisch nominierter "Kronprinz" des dunklen SPD-Herrschers "mal so nebenbei" verdient?

Das Thema ist natürlich ein heißes Eisen und es dem politischen Gegner ins Kreuz zu rammen, bringt immer Sympathiepunkte unter dem geknechteten Volk, das jeden einzelnen Kupfercent angeben muss, den es nebenbei mit richtiger Arbeit verdient.
Aber ich sehe es eigentlich so, dass man zunächst besser vor der eigenen Haustür kehrt. Denn die bisherigen Regelungen begünstigten alle Abgeordneten, nicht nur die aus der SPD. Wie man mal so ohne weiteres noch so viel Geld verdienen kann, wo man eigentlich doch so viele Überstunden schieben muss (u.a. waren die Landtagsabgeordneten in Sachsen-Anhalt sogar so schwerst überarbeitet, dass sie sich das gleich mit nem ordentlichen Extrataler monatlich vergüten lassen mussten), ist mir schleierhaft.
Korruptionsverdacht hin oder her, hier wird offensichtlich alles dran gesetzt, Herrn Steinbrück beim Wähler zu diskreditieren, um einen Regierungswechsel von vornherein zu verhindern oder einen für Frau Merkel ungefährlicheren Herausforderer zu ermöglichen. Man könnte also wieder davon ausgehen, dass die Medien die Meinung des "dummen" Volkes manipulieren...und somit eigentlich fast schon eine Form von Wahlfälschung betreiben. Da kann es schon fast nicht nur Zufall sein, dass die schöne "Zuckertüte" des ausgeglichenen Haushalts 2013 wieder ausgegraben wird...vielleicht kommt sie aber auch erst 2014...oder vielleicht noch viel später...wahrscheinlich aber auch niemals. Wer würde sich da ne andere Regierung wünschen?

Da es hier im Forum doch eine gewisse Basis mit eigener Meinung gibt, sollte es nicht allein beim Geschwätz empörter (und vielleicht absichtlich gekaufter) "Leute von der Straße" bleiben, sondern auch hier das Geschehen auf den politischen Bühnen des Landes analysiert und eure Ansichten dazu niedergelegt werden.
 
Ich finde Nebeneinkünfte bei Politikern sehr heikel. Ich meine wie viel verdient so jemand? Laut google geht das ganze so in Richtung 12.000 Euro + Spesen/Reisekostenzuschläge wenn man Bundesminister ist. Sollte das nicht ausreichen? Ok, je nach Lebensstil reicht das vielleicht nicht. Aber ist dann Politiker der richtige Beruf? Ich meine da muss man sich doch so richtig rein hängen, schließlich ist die Verwaltung von 80 Mio Bürgern bestimmt kein Zuckerschlecken. Aber der heutige Politiker scheint mit seiner Aufgabe nicht wirklich ausgelastet zu sein. Bei fast jedem finden sich Nebeneinkünfte. So wirklich ernsthaft darüber reden möchte aber keiner. Warum eigentlich nicht? Wenn ich neben meinem "Vollzeitjob" eine Nebentätigkeit machen möchte muss ich meinen Arbeitgeber davon in Kenntnis setzen. Wer bezahlt die Politiker? An sich wir alle indem wir bei jedem Euro den wir ausgeben/verdienen Steuern zahlen. Nun kann man natürlich sagen das das was der Politiker in seiner Freizeit macht ihm überlassen ist. Wenn er in seiner Freizeit eine Rede bei VW hält und dafür 15.000 Euro bekommt ist das Ok. Würde ich auch machen, aber mir hört keiner zu.
Jetzt wohnt dem Beruf des Politikers allerdings eine gewisse Integrität inne. Man könnte vermuten die Aussagen die bei der VW-Aufsichtsratskonferenz getroffen werden seien keine 15.000 Euro wert, vielleicht habe die Höhe der Summe einen unbekannten Mehrwert. Was mich aber daran wirklich stört ist, das der Politiker nicht in sein Amt gewählt wurde um "was nebenbei zu verdienen". Wenn er dies tut, stellt sich mir die Frage ob er seinem Amt überhaupt gerecht werden kann wenn er seine Freizeit damit vertrödelt bei Firmen langweilige Reden zu halten. Solche Menschen brauchen doch auch Freizeit in denen sie sich entspannen können. Und kann ein Politiker, der in seiner Amtszeit gut und gerne teure Reden schwingt und Geschenke einstreicht überhaupt für voll genommen werden wenn es um seine Wiederwahl geht? Wenn man sich an einen gewissen Standard gewöhnt hat, tut man dann nicht alles und verspricht man dann nicht alles um im Amt zu bleiben? Ist man dann noch glaubwürdig? Für mich nicht so wirklich. Ich wäre dafür Nebeneinkünfte für Politiker zu verbieten, wenigstens offen zu legen. Absolute Transparenz. Als Diener des Volkes ist man diesem auch verpflichtet und seine Taten sollten dies auch widerspiegeln und nicht die eigenen Taschen auf Volkes Kosten füllen.
 
Regierungswechsel ... ach was.

Die SPD will gar nicht regieren, sie dient sich grade als Juniorpartner in einer großen Koalition im Kabinett Merkel III an.
Das ist sehr praktisch, weil die FDP im Moment nicht grade gut dasteht und Merkel<->Rössler nicht so ganz klappt.
Genau deshalb schickt man auch den Steinbrück ins rennen, der ist einfach "Merkelkompatibel", was man vom dicken Siggie nicht sagen kann.

Die Merkel hat einfach Zustimmungswerte wie sonst nur was: bei ner Direktwahl wären es 49% für sie vs. 28% für Steinbrück (und Steinmeier und Gabriel stehen noch schlechter da.
Auch bei den Parteien isses mehr als eindeutig: die SPD dümpelt bei 26%(!), die CDU hat 38%. Das könnte durch das aktuelle Stimmungshoch der Grünen (15%) zwar reichen, weil die FDP eben bei 3-4% rumdümpelt, aber erfahrungsgemäß ist die FDP eine Partei die zwar keiner zugibt zu wählen, die auf Bundesebene dann aber meist doch noch über die 5% kommt, weil es genug taktische Wähler gibt die um ne Linksregierung zu verhindern ihre Zweitstimme dann doch den Liberalen geben.

D.h. ein Regierungswechsel wäre vermutlich nur mit der Linken im Boot drin, und das wird in der SPD Führung keiner wollen, schon weil man den Lafontaine eigentlich im Schrank verstecken müsste.

Kurzum: es sprich eigentlich alles dafür das Merkel im Amt bestätigt wird, nur der Koalitionspartner wird wechseln. Und da dient sich die SPD lieber gleich mal an bevor bei der CDU einer auf die Idee kommt das der Realoflügel der Grünen eigentlich verdammt bürgerlich ist, wenn er sogar bei den Schwaben gewählt wird....

Der Steinbrück ist von Anfang an, auch ohne Skandälchen, ein Kandidat ohne Chance: verfügt zwar über eine hervorragende Sach- und Fachkompetenz, ist aber letzlich ein zu polarisierender, streitbarer Charakter. Wir Deutsche mögen unsere Regierungschefs gerne überparteilich-präsidial, bösen Zungen sagen dazu profillos. Und das kann Madame Teflon perfekt und wir deshalb ne dritte Amtszeit haben.
 
Wieviel Geld der nun genau verdient hat ist mir relativ egal, da werden andere Spitzenpolitiker nicht sonderlich weniger verdienen. Was mich eher stört ist die Frage, woher nimmt Steinbrück eigentlich die Zeit, diese ganzen Fachvorträge vorzubereiten und zu halten, schließlich sollte der Politikerjob (wenn man ihn denn ernst nimmt) zeitraubend genug sein oder? Was man so hört war der Steinbrück vor seiner Nominierung ja nicht so oft im Bundestag bei Sitzungen gesehen...
 
Mal ehrlich- ist mir eigentlich relativ egal, was die noch nebenher oder danach (nach ihrer Zeit in der aktiven Politik) verdienen, da man es sowieso nicht verhindern kann.

Aber wie Kal Torak schon sagt, ich mach mir auch eher Gedanken darüber, was gerade im Beispiel Steinbrück, die ganzen Leute den ganzen Tag über treiben, damit sie ihren politischen Geschäften und noch zusätzlichen ihren "Nebengeschäften" nachgehen können. Kein Wunder sind die armen Politiker so überarbeitet und brauchen mehr Dieten.

Ich finde es wirklich müsig darüber noch groß zu diskutieren, da wir in unserer Position nicht wirklich was dagegen tun können, außer wir würden mal alle nach Berlin marschieren und mal keinen Stein auf dem anderen lassen (solange aber der deutsche Michel 3 Schnitzel in der Woche auf dem Teller hat und 1x im Jahr nach Malle/Gran Canaria/Fuerte/Dom Rep fliegen kann, tut sich da eh nix). Uns bleibt doch nur noch übrig, das kleinere Übel zu wählen. Und dann haben die immer noch 4 jahre Zeit ihre Meinung zu ändern- frei nach dem Motto "was interessiert mich mein Geschwätz von gestern?"
 
Regierungswechsel ... ach was.

Die SPD will gar nicht regieren, sie dient sich grade als Juniorpartner in einer großen Koalition im Kabinett Merkel III an.
Das ist sehr praktisch, weil die FDP im Moment nicht grade gut dasteht und Merkel<->Rössler nicht so ganz klappt.
Genau deshalb schickt man auch den Steinbrück ins rennen, der ist einfach "Merkelkompatibel", was man vom dicken Siggie nicht sagen kann.

Die Merkel hat einfach Zustimmungswerte wie sonst nur was: bei ner Direktwahl wären es 49% für sie vs. 28% für Steinbrück (und Steinmeier und Gabriel stehen noch schlechter da.
Auch bei den Parteien isses mehr als eindeutig: die SPD dümpelt bei 26%(!), die CDU hat 38%. Das könnte durch das aktuelle Stimmungshoch der Grünen (15%) zwar reichen, weil die FDP eben bei 3-4% rumdümpelt, aber erfahrungsgemäß ist die FDP eine Partei die zwar keiner zugibt zu wählen, die auf Bundesebene dann aber meist doch noch über die 5% kommt, weil es genug taktische Wähler gibt die um ne Linksregierung zu verhindern ihre Zweitstimme dann doch den Liberalen geben.

D.h. ein Regierungswechsel wäre vermutlich nur mit der Linken im Boot drin, und das wird in der SPD Führung keiner wollen, schon weil man den Lafontaine eigentlich im Schrank verstecken müsste.

Kurzum: es sprich eigentlich alles dafür das Merkel im Amt bestätigt wird, nur der Koalitionspartner wird wechseln. Und da dient sich die SPD lieber gleich mal an bevor bei der CDU einer auf die Idee kommt das der Realoflügel der Grünen eigentlich verdammt bürgerlich ist, wenn er sogar bei den Schwaben gewählt wird....

Der Steinbrück ist von Anfang an, auch ohne Skandälchen, ein Kandidat ohne Chance: verfügt zwar über eine hervorragende Sach- und Fachkompetenz, ist aber letzlich ein zu polarisierender, streitbarer Charakter. Wir Deutsche mögen unsere Regierungschefs gerne überparteilich-präsidial, bösen Zungen sagen dazu profillos. Und das kann Madame Teflon perfekt und wir deshalb ne dritte Amtszeit haben.

So ist es. Nur einige kleine Anmerkungen.

Der dicke Siggi ist auch merkelkompatibel. Wenn der jetz links blinkt, dann doch nur, um nicht auch noch die letzten Sozialdemokraten aus der Partei zu ekeln. Und dann wäre da noch die "hervorragende Sach- und Fachkompetenz" des Herrn Steinbrück. Die besteht darin, dass er maßgeblich an der skandalösen Rettungsaktion für marode deutsche Banken beteiligt war, der der Finanzmarktderegulierung das Wort redet usw. Der Mann wird von den gängigsten Medien hochgeschrieben und ganz schnell wieder abserviert. Er ist kein guter Wahlkämpfer, er ist kein Linker und wirtschaftpolitisch steht er auf der Seite der Finanzindustrie. Wieso stellt die SPD so einen Kandidaten auf? Wo soll der Distinktionsgewinn gegenüber der CDU liegen? Indem die SPD die CDU links überholt? Nein die SPD will keine Alternative darstellen.

Und noch etwas zu solchen Nebeneinkünften.

Diese Redehonorare sind doch nicht wegen der Expertise eines Herrn Steinbrücks oder eines Michael Glos, um mal einen weiteren Spitzenreiter zu nennen, so hoch, sondern als Dankeschön für bisher geleistete Politik im Sinne der einladenden Verbände zu werten. Von daher ist Transparenz schon sinnvoll, damit man wenigstens weiß, auf wessen Gehaltsliste ein Plitiker steht und folglich auch wessen Lied er singt. Das Parteibuch sagt da heutzutage nicht mehr allzuviel aus.
 
Zuletzt bearbeitet:
Man kann jedoch die Uhr danach stellen, dass die Regierung ebenso wie die Oppositionellen sich auf der Zielgeraden zur nächsten Wahl wieder "back to the Roots" beim Volk mit allerlei merkwürdigen Ideen anbiedern oder Erfolge, die keine sind, besonders groß aufblasen. Nun muss auch wieder mal der Ex-Präsident für so einen Vorstoß herhalten, den die SPD unternimmt, um die Regierungskoalition mal wieder als eine Bande von geldgeilen Är.... hinzustellen. An solchen unrühmlichen Gestalten lässt sich der "Feind" eben am Besten vorführen. Dass die Regierung natürlich mit den Nebeneinkünften von Herrn Steinbrück zurück feuert und diesen eine Bedeutung beimisst, die sie bei ihren eigenen Nebeneinkünften gerne vergisst, ist die logische Konsequenz. Am Ende kann man keiner Partei mit gutem Gewissen seine Stimme geben, weil im Spiel um Macht und Reichtum inzwischen selbst jene gleichgeschaltet sind, die sich noch als die einzigst wahren Oppositionellen bezeichnen würden. Nehmen wir die Piraten zum Beispiel, haben wir ne Partei, die nicht mal nen Programm zur Hand hatte...ne Schnapsidee also, die rein zufällig auf eine reichhaltigen Zuspruch traf...und dabei wusste kaum jemand, was die überhaupt bewegen wollten. Auch ein gutes Beispiel dafür, dass es dem Wähler inzwischen relativ egal ist, "es ändert sich eh nichts". Würde man die "Freibeuter"-Partei irgendwann in Regierungsverantwortung katapultieren, würden die Verantwortlichen sehr schnell lernen, wie gut es sich auf Kosten der Steuerzahler mit Positionen und Ämtern leben lässt. Warum was daran ändern?
 
Gerade auf Spiegel online gelsesen:

Steinbrück hat ja für nen Auftritt bei den Stadtwerken in Bochum 25.000€ bekommen, nun gibt es dort wohl so ein "ungeschriebenes Gesetz" das man das erhaltene Geld für Wohltätigkeit (am besten in Bochum) spenden soll und die Stadtwerke haben gesagt dies wäre auch bei Steinbrück der Fall gewesen.
Nun hat Herr Steinbrück richterlich ne Unterlassungsklage durchegestzt nachdem die Stadwerke nicht mehr sagen können dies wäre Teil des Vertrags gewesen, denn man hat das wohl nicht schriftlich festgelegt sondern ging nur davon aus das es bekannt sei das man das Geld spenden soll.

So meine Meinung dazu: Gut die Leute der Stadtwerke haben es wohl verbockt wenn sie das nicht in den Vetrag geschrieben haben aber hätte Herr Steinbrück nicht Größe gezeigt wenn er gesagt hätte: "Gut das hab ich nicht gewusst/hat mir niemand gesagt aber natürlich spende ich das Geld noch" anstatt ne Unterlassungserklärung durchzuboxen?
 
Stadtwerken in Bochum 25.000€

Da freuen sich die Bochumer sicherlich, dass das indirekt auf ihrer Wasserrechnung auftaucht...

Das ist doch bescheuert; selbst wenn das ganze an eine wohltätige Organisation gegangen wäre, sind 2 Stunden Politikergelaber keine 25000 Euro wert, da arbeiten Facharbeiter ein Jahr für.
 
Zuletzt bearbeitet:
Da freuen sich die Bochumer sicherlich, dass das indirekt auf ihrer Wasserrechnung auftaucht

Zumal Bochum ja auch nicht gerade dafür bekannt ist, dass dort die öffentlichen Einnahmen nur so sprudeln. Oh Mann, die SPD ist derart fremdgesteuert. Wie kann sie sich nur solch einen Kandidaten aussuchen. Kaum nominiert, ist er schon wegen seiner Nebeneinkünfte im Gespräch. Was soll das erst werden, wenn der Wahlkampf so richtig in Fahrt kommt? Im Idealfall demontieren sich die Großen der Volksparteien gegenseitig und es kommt ans Tageslicht, wer so alles am Geldtropf der Lobbyverbände hängt. Oder die CDU merkt bald, wie sehr sie sich ins eigene Knie schießt, wenn das Thema Nebeneinkünfte so richtig hochkocht. Das Problem ist nur, dass kaum etwas in dieser Hinsicht bei Merkel bekannt ist. Bei der CDU sind die großen Absahner in der zweiten und dritten Reihe, aber nicht Kanzlerkandidat. Das kann Mutti nur nützen.

Wäre der Spitzenkandidat der SPD integer, könnte die SPD wunderbar gegen Schwarzgeld Wahlkampf machen, indem sie die Verflechtung von Wirtschaft und Politik aufzeigt und gegen Korruption zu Felde zieht, sich glaubwürdig für eine Neuregelung der Abgeordnetenbezüge einsetzt und sich für die Ratifizierung des Antikorruptionsabkommens starkmacht. Aber bei dem Spitzenpersonal ist das nicht zu erwarten.
 
http://www.stadtwerke-bochum.de/pri...nter/pressemeldungen/presseinfo_20121104.html

Ich bin wahrlich kein Fan solcher Gagen. Wobei die Politiker ja noch fast harmlos erscheinen. Was verdienen nochmal unsere FC Bayern Spieler, Vettels und Golfspieler? Das steht doch alles in keiner Relation mehr. Gehälter gehören einfach gedeckelt.

Andererseits finde ich den "Skandal" ziemlich aufgebauscht. Die Gesetze erlauben es halt einfach, und gerade die Koalition hat mitunter die meisten Nebenverdiener.

Gab es eigentlich je einen Medienwirbel darüber, das Mutti bei der FDJ gewesen ist, oder der Rollstuhlopa 100000 Mark unterschlagen hat?


Ich würde mich heuer viel mehr über dieses bescheuerte Betreuungsgeld aufregen, wenn ich mich denn aufregen müßte, aber eigentlich ist es mir zu schade. Wir werden halt von Diletanten regiert.:dry:
 
Die bekommen ihr Geld aus der privaten Wirtschaft und nicht vom Steuerzaher..
Jein. Das ist doch auch alles verflochten. Die wöchentlichen Polizeieinsätze bei den Bundesliga Spielen zahlt der Steuerzahler. Hier in Hannover hat die Stadt den Stadionbau gefördert (als Bürgen für den Verein), weil das Stadion/der Verein als Attraktion und Wirtschaftsfaktor angesehen wurde. Als Hannover vor 3 Jahren fast in die zweite Liga abgestiegen wäre, hätte dies fatale Folgen für die Stadt gehabt, der Verein hätte die Raten für das Stadion nicht mehr zahlen können, wegen der gerigneren Einnahmen in der zweiten Liga und die Stadt als Bürge wäre in die Pflicht genommen worden. Wären die Einnahmen gleichbleibend, man würde den Spielern aber geringere Gehälter zahlen, dann könnte man von diesem Geld sowohl die Polizeieinsätze finanzieren als auch das Stadion selbst bezahlen. Und Hannover ist nicht der einzige Fußballverein dem die Kommune unter die Arme gegriffen hat. Der FC Bayern ist aber tatsächlich ein schlechtes Beispiel, weil sie das Geld selbst erwirtschaftet haben und nicht von Staatsgeldern profitieren.
 
Da widerspreche ich aber ganz gehörig. Fussballvereine beziehen einen Großteil des Geldes aus den Einnahmen über die Rundfunkgebühren, welche natürlich von uns kommen. Von wem sonst? Die Vereine können doch so schon nicht genug bekommen. Immerhin heißt es ja ständig, wir könnten sonst nicht mit spanischen oder englischen Vereinen um die besten Spieler buhlen.

Von den ausufernden Kosten für Polizeieinsätze mal ganz zu schweigen. Wer zahlt denn die ganze für den Fussball regional nötige Verkehrsinfrastruktur, den Bau oder Sanierung von Stadien? Die Vereine und derren Sponsoren ganz alleine? Der war gut. 😉

http://www.derwesten.de/wp/politik/...nanzierung-des-fussball-museums-id161663.html


Auch ein Sport wie die Formel1 wird aus dem Steuertopf bedient. Die Streckenbetreiber, also die Länder machen seit Jahren an den Rennen Verluste. Vom Nürburgring mal ganz zu schweigen. Letztlich sind die Fahrergehälter Sache der Teams, aber hinter den Teams steht ja ein Budget, das nicht rein werbefinanziert ist. Mercedes Benz alleine steckt jährlich rund 100 Millionen in die Formel1. Da muckiert sich die Belegschaft und der Betriebsrat im Stammwerk doch zurecht, über das 30 Millionen Gehalt eines Schumachers. Das steht doch in keiner Relation zum Erfolg.
 
Da widerspreche ich aber ganz gehörig. Fussballvereine beziehen einen Großteil des Geldes aus den Einnahmen über die Rundfunkgebühren, welche natürlich von uns kommen. Von wem sonst?
Wann siehst du denn die Bundesligapartien im öffentlich rechtlichen Fernsehen? Pokal und Internationale Wettbewerbe sind die Ausnahme. Natürlich zahlt der öffentlich rechtliche Rundfunk auch Gelder dafür, dass sie in der Sportschau die Spiele als Zusammenfasung zeigen dürfen, oder im Radio darüber berichten, aber das ist doch ein geringer Posten im Gesamtbudget des Vereins. Die eigentlichen Fernsehrechte gehen an einen Pay-TV Sender.

Aber generell gebe ich dir ja Recht, siehe meinen vorherigen Post 🙂.
 
Ändert nix dran das es privatwirtschaftliche Unternehmen sind, und damit ist das in Ordnung. Das Vater Staat ihnen ihr "Produkt" zu einem Preis abkauft das man u.U.überhöht findet ist ein anderes Thema. Das müsste man politisch regeln. z.B. hätte man vor dem Stadionbau ne Petition an die Stadthanover richten können das man nicht möchte das sie so ein Risiko eingeht usw usf. Letzlich kann man das enfahc über Konsum regeln: wenn sich keine Sau mehr für Fussball interessieren würde, würden auch die Preise sinken.

Nen ganz anderer Punkt ist es wenn eine staatliche Institution die quasi direkt über Gebühren oder Steuern finanziert wird (auf die man keinen echten Einfluss hat) so mit dem Geld um sich wirft.

generell ist fussball als "volkssport", wo auch durchaus politisches Interesse am erhalt besteht, auch ein eherkritisches Beispiel, aber grade die anderne beiden Beispele Formel eins und Golfen - die sollen ruhigan Gehaltbekommen was einer bereit ist dafür zu zahlen, hab ich kein Problem mit, kostet mich ja nix.
 
Natürlich zahlen wir das mit. Wir subventionieren ja die Rennstrecken über die Bundesländer und den Automobilverband FIA, welcher sich widerrum aus nationalen Verbänden zusammensetzt, die ebenfalls über die Mitgliedsländer finanziert werden.

generell ist fussball als "volkssport", wo auch durchaus politisches Interesse am erhalt besteht

Ich denke da sind nach wie vor genug Menschen (wie ich) die kein Interesse daran haben, den sog. Volkssport, Gewalt und Fanatismus mitzufinanzieren. Bei Religiösen Fanatikern wären wir auch nicht so zimperlich. Was übrigens für mich die These mancher Wissenschaftler untermauert, das Fussball überhaupt kein Sport mehr ist.

Ich würde sagen (Gute und gutbezahlte) Politiker brauchen wir wirklich. Nur jenen gönnen wir keine Nebentätigkeit. Inzwischen wird ja sogar angeprangert das Peer Steinbrück Bücher geschrieben hat.