The battle of Bockwurst...- eine lächerliche Detailfrage...

gul_aldret

Hintergrundstalker
05. April 2010
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Hallo Leute,

ich hab mich mal wieder gewundert...

Zuerst erfuhr ich schon vor einer Weile, daß das Diorama "Die Schlacht von Stuttburg", welches in der Warhammer World steht/stand, eigentlich "The battle of Bockwurst" heißen soll...

Nun habe ich das Regelwerk von KoW erworben und lese in einer Bildunterschrift was von den "Knights of Wurstbrot keep" ...

Und von Leuten, die wesentlich verankerter in der Tabletopszene sind als ich, und daher öfters mal englischsprachige Publikationen in der Hand halten/lesen, hörte ich, daß sowas recht häufig ist...

Was soll das?, frage ich mich.

Ist jemand "intim" genug mit den Engländern, um mir zu erklären, warum sie entweder solche Worte nicht nachgoogeln oder sie absichtlich verwenden?
Ich meine, ich habe nichts gegen die Verwendung der deutschen Sprache im Ausland (wobei ich denke, daß mehr Leute wissen was mit "Heil Hitler" gemeint ist als mit "Guten Tag" :mellow🙂, jedoch sind diese Worte im gewählten Zusammenhang derart sinnfrei...

Oder ist nur die Wahrnehmung so verzerrt, von den Einfrücken derer, die ich zu sprechen kriegte?
 
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Die sind idR auch nicht auf den Kopf gefallen und viele Engländer kennen mehr deutsche Worte, als das übliche "Schnitzel-Repertoire".
Im Imperium gehören aber schon seit jeher deutsche Namen zum guten Ton. Und da gilt dann schon (so habe ich das zumindest verstanden), dass sich der Name schön markant und knackig anhören muss.
Da kann es auch mal passieren, dass ein Name mit viel Augenzwinkern gewählt wird. So hieß in einer alten, englischen Warhammer-Rollenspiel-Publikation ein Dämonenprinz "Zahnarzt".
Das wurde mit Sicherheit mit Bedacht gewählt. Klingt hart und "evil" und hat für Eingeweihte auch noch eine gar schrecklicke Konnotation. :lol:

Warum jetzt aber Bockwurst? Klingt auch hart, hat wieder ein "r" zum schön rollen...darüber hinaus? Keine Ahnung.
 
1) So isses. Hauptsache kewl!
2) Und politisch korrekt (auch wenn andersherum), z.B. Mordheim (engl), kann man ja schlecht ner pazifistischen Muddi zu Weihnachten verkaufen, daher im Deutschen Mortheim. Ebenso könnte der Kraut düpiert sein, wenn mal wieder die typisch deutschen Namen ausgepackt werden.
"Mort" ist einfach nur altdeutsch ("Alzo wart der heymeliche mort...") und passt daher sogar stilistisch weitaus besser als die Version mit D.
Aber die Engländer hams halt ned so mit harten Konsonanten - die würden das T eh ned richtig aussprechen (ich sage nur "Ronnan Kidding").
 
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"Mort" ist einfach nur altdeutsch ("Alzo wart der heymeliche mort...") und passt daher sogar stilistisch weitaus besser als die Version mit D.
Na ob das der typische GW-Kunde weiß?

Danke bis hierher für die Antworten...
Also klingt unsere Sprache einfach brutal genug, wie es scheint... Und ist oft genug die Sprache der bösen, finsteren Mächte... ("Hinterher!", ist das einzige Wort, daß Naziwachtposten beherrschen)
 
...ich glaube die Antwort ist recht simpel - die Deutschen sind für viele in der Welt einfach ein kriegerisches Völkchen was bei zwei Weltkriegen ja auch nicht weiter verwunderlich ist.
Absurderweise - so nehme ich ja an - ist es fast schon eine Respektsbezeugung (auch wenn das Wort es nicht zu 100% trifft) in diesem Zusammenhang deutsche Begriffe zu nutzen.

Wenns bei uns cool oder hipp sein will - muß ja auch oft ein englischer Begriff daher.

Genauso verbindet man mit den Italienern und Franzosen ja auch bestimmte Eigenschaften.

Umgekehrt - wenn etwas wirklich hart sein soll... es ist natürlich nur so ein Gedankengang - aber wäre zB. sonst Rammstein in den USA so erfolgreich?

Ich glaub nicht einmal das dann immer sofort an Nazis gedacht wird - aber schon das darin mitschwingt, das man das Böse grundsätzlich besiegen kann.
Wenn die Engländer alljährlich in Kent Krieg spielen - sind komischer Weise auch die Mehrzahl in deutschen Uniformen. Ich finde es sogar ein Bisschen paradox das angesprochene Engländer auch noch stolz darauf waren und Waffen und Ausrüstung hegen und pflegen. Aber auch da hörte man - die Deutschen hatten einfach die größeren Kanonen und die besseren Panzer, waren cooler usw.

Also immer fein daran denken, im Ausland ist jeder Botschafter seines Landes - es liegt auch an uns selbst welchen Eindruck wir als Deutsche hinterlassen.😉
 
So sehr ich das schätze, dass ein Medic in Team Fortress 2 "Heil Arzt!" ruft, oder ein Zeuge in einem Warhammer RPG Abenteuer "Johann Opfer" heist, sollte derartige Verwendung von "Fremdwörtern" nicht unabsichtlich lächerlich wirken. Was es bei "Battle of Bockwurst" und "Wurstbrot Keep" nunmal tut. Esseidenn sie bieten als Snacks vermehrt derartige Produkte an.
 
Ich find's köstlich... Ich muss bei so etwa immer schmunzeln und es ist mir drölfhundert mal lieber als schlechte Übersetzungen à la Bolzenpistole und Schmelzgewehr (ok, hat wenig mit der Frage zu tun, musste aber auch mal gesagt werden).

Ich kann mir durchaus vorstellen, dass diese Wortwahl bewusst erfolgt um den spießigen Nachbarn (aka. "Krauts") etwas zu verballhornen. Aber halt auf nett gemeinte "smacktalk"-Art unter Hobbyisten.
 
Ich lasse einfach mal die Zahlen für sich sprechen:

Anteil der Deutschen, die den Begriff One-Night-Stand nicht verstehen, in Prozent 7
Anteil der Deutschen, die den Begriff Outsourcing nicht verstehen, in Prozent 54
Zahl der englischen Begriffe im Geschäftsbericht der Deutschen Bank 8724

http://www.brandeins.de/aktuelle-ausgabe/artikel/die-welt-in-zahlen-97.html

Ich denke, gerade wir Deutschen mit unseren Handys, Beamern und Hometrainern müssen da nicht mit dem anklagenden Finger auf die Briten zeigen. ^_^
 
Zahl der englischen Begriffe im Geschäftsbericht der Deutschen Bank 8724

Aufgrund der Globalisierung und der Tatsache, dass Englisch in der Wirtschaft einfach die Umgangssprache ist, gibt es einen großteil der Fachbegriffe nur auf englisch, die moderneren Worte haben keine Übersetzungen. Klar könnte man eine an den Haaren herbei ziehen, aber die würde keiner Verstehen. Die Begriffe sind dann eben Anglizismen.
 
Viele denglische Begriffe gibt es im Englischen aber überhaupt nicht.
Handy ist kein englisches Wort, im englischen bedeutet "handy" =handlich. Das Mobiltelefon heißt cell phone, cell oder mobile box, mit Handy kann kein Engländer oder Amerikaner was anfangen.
Dasselbe gilt für Beamer (das ist im englischen die umgangssprachliche Bezeichnung für einen BMW), für SALE (was im englischen schlicht und ergreifend bedeutet "hier wird etwas verkauft") und noch ein paar hundert andere Wörter, die sich zwar englisch anhören, es aber nicht sind.
 
Es ging ja auch nicht explizit ums Anklagen... Sondern nur um die Wurst 😛.

Ich persönlich ertappe mich immer mehr dabei, wie ich mehr "deutsche" Wörter verwende (bei einem kulturellen Transitland muß man mit diesem Begriff recht vorsichtig sein).

Eigentlich find ich ja die Einstellung der Franzosen zu diesem Thema sehr "gradeaus". Auch wenn es sich oft dämlich anhört und penetrant scheint, aber sie verlieren ihre Sprache nicht...
 
Ob man ihn jetzt mit ea oder ee schreibt ist egal, "Biimer" als Bezeichnug für Projektor gibt es im englischen jedenfalls nicht - egal ob man es schön ableiten kann oder nicht, das Wort existiert im englischen Sprachraum unter dieser Bedeutung nicht.

Die Erfahrung haben wir sogar schon in der Praxis gemacht, auf der DarksideCon wo eine ganze Gruppe englischen/amerikanischer Schauspieler hochgradig verwirrt war als ihnen gesagt wurde dass man für die Filmvorführung nur noch kurz den Beamer holen müsste und einer von ihnen dann fragte wofür man denn ein Auto bräuchte.
Google Translator kennt es ebenfalls nicht, und du kannst gern dein Englischlexikon durchsuchen, ich verspreche dir du wirst das Wort nicht finden.
 
Aufgrund der Globalisierung und der Tatsache, dass Englisch in der Wirtschaft einfach die Umgangssprache ist, gibt es einen großteil der Fachbegriffe nur auf englisch, die moderneren Worte haben keine Übersetzungen.

Klar, es gibt eine Menge Businessvokabeln und Kennzahlen wie z.B. "Cash Flow" für die es keine deutsche Übersetzung gibt. Das ist auch oft von Vorteil, da man dann nicht umdenken muss, wenn man mit dem Ausland konferiert.

Aber ich habe auch bereits genug Businesspräsentationen gesehen, um zu wissen, dass sich Manche in der englischen Sprache suhlen wie ein Schwein im Dreck (ist jetzt nicht wirklich so abwertend gemeint, wie es klingt, aber so schön plastisch ^_^). Die Verwendung von möglichst vielen Fach- und Fremdwörtern, im besten Fall natürlich auf Englisch, ist besonders bei Unternehmensberatungen beliebt, um möglichst intelligent und kompetent daher zu kommen. Schaut man hinter die Fassade, hat der Referent aber oft schlicht und ergreifend keine Ahnung und versucht, darüber hinweg zu täuschen.

Es ging ja auch nicht explizit ums Anklagen... Sondern nur um die Wurst 😛.

Ach so...
It´s going around the sausage.
😀

Eigentlich find ich ja die Einstellung der Franzosen zu diesem Thema sehr "gradeaus". Auch wenn es sich oft dämlich anhört und penetrant scheint, aber sie verlieren ihre Sprache nicht...

Ich finde, die Franzosen übertreiben es maßlos (wobei ich mir habe sagen lassen, dass da bei der jüngeren Generation ein Umdenken statt findet). Es hat bei den Franzosen einfach fast schon was Verzweifeltes, das auf seine eigene Art niedlich ist. Denn, das wissen wir alle, sie werden letzten Endes verlieren. Sollte sich jemals eine EU- oder gar Welt-Sprache etablieren wird dies Englisch sein, aber gewiss nicht französisch.

Eigentlich habe ich gar nichts gegen diese Internationalisierung und ich finde es auch ok, wenn sich verstärkt englische Begriffe in unseren Sprachraum einschleichen. Aber ich mag natürlich auch meine Muttersprache gerne und bevorzuge dort, wo ich die Wahl habe (z.B. Outsourcing / Auslagerung) die deutsche Variante.
 
Ach so...
It´s going around the sausage.
😀
You are heavy on the woodway 😉

Ich finde, die Franzosen übertreiben es maßlos (wobei ich mir habe sagen lassen, dass da bei der jüngeren Generation ein Umdenken statt findet). Es hat bei den Franzosen einfach fast schon was Verzweifeltes, das auf seine eigene Art niedlich ist. Denn, das wissen wir alle, sie werden letzten Endes verlieren. Sollte sich jemals eine EU- oder gar Welt-Sprache etablieren wird dies Englisch sein, aber gewiss nicht französisch.
Die Franzosen sind in der Hinsicht ohnehin nicht konsequent (und das ist auch der Grund warum ich die französische Sprache nicht mag) - einerseits machen sie Sprache am grünen Tisch, die in so völlig bescheuerten Konstruktionen wie "anmonden" endet, weil der Mond ja kein "Land" in dem Sinne ist (mach das mal mit YP-2773/21, da wirds lustig); sie französisieren alles ein, völlig egal ob man es danach noch versteht oder nicht (Mika'el Schackson),
ABER es gibt für praktisch JEDES beschissene französische Verb irgendeine verdammte Ausnahmeform, die überhaupt nicht dem Rest des Regelsystems entspricht, keiner Logik folgt (und auch mit anderen Ausnahmeformen anderer Verben absolut nichts zu tun hat) und die man auswendig lernen muss.

Wobei man sagen muss dass sich das zum Glück langsam ändert und die junge Generation die Unsinnigkeiten ihrer eigene Sprache auch sehr gern auf die Schippe nimmt. Besonders beliebt ist das Spiel "Drehe das Wort um und spreche es so aus wie man es der Schreibweise nach tun würde" - da kommen dann so Wörter wie "la Möff" raus: femme -> emmef -> (e am Wortanfang fällt weg) m (e in Wortmitte als kurzes ö) f.
 
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