40k "Theoretisches Bewusstsein" [Adeptus Mechanicus, Technohäresie]

Joshuah

Aushilfspinsler
12 März 2017
59
4
5.021
Hi Jungs und Mädels, hier ist mal wieder einer meiner berühmten Anfänge. Ich glaube, das hier hat Potenzial, von daher will ich euch das mal zeigen.
Note: Am Anfang ist das etwas schwer zu lesen. Ich hab da versucht, dos auf Latein (bzw "imperial gothic") zu machen, aber auch net immer ;p. Wer da keine Lust drauf hat, kann ruhig mit dem "richtigen" Prosatext anfangen, funktioniert genauso. :lol:
Ach, und 4e+17 Bytes sind 4 mal 100.000 Terabyte.
Viel Spaß :D

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BOOT SO


AI_sanitech_systema_operatorium 32.6, Programmata confecit a Societate Sapientia.


A : \usores\sacerdostechnologia>_
A : \usores\sacerdostechnologia>cd ..
A : \dir_
Loculamentum A:\
10/23/40636 07:45 AM AUTOEXEC.BAT
10/23/40636 07:45 AM CONFIG.SYS
10/23/40636 07:47 AM LOC Documenta et Configurationes
10/23/40636 07:49 AM LOC Programmatae
10/23/40636 07:53 AM LOC Sanitech Systema Operatorium
2 Tabulari(um/a) 0 Byte(s)
3 Loculamenta(e) 4e+17 Byte(s) free

A : \cd Programmatae_

A : \Programmatae\mater_prima_


loading...


Guten Tag, Benutzer. Sie befinden sich im Hauptmenü von Mater Prima. Mater Prima ist eine mächtige Engine zur Erstellung und Manipulation von Software-Entitäten im .brain-Format.

> Neue Person
> bestehende laden
> Optionen
> Programm beenden


>bestehende laden_


laden...


gespeicherte Persönlichkeiten:

> John Carbex
> Yoma Stholin
> Felicia Sibelia

>John Carbex_


laden...


John Carbex, simuliertes Alter 35, simulierte Rolle Soldat, Zugehörigkeit Astra Militarum, Oberst.

> Editor
> Ausführungsoptionen
> Person ausführen

>Editor_

Willkommen im Editor. Sie können mit dem Befehl "gui" die grafische Benutzeroberfläche öffnen, oder weiterhin in der Kommandozeile verweilen. In letzterem Fall wird die "Auto-vervollständigen"-Funktion des Editors in jedem möglichen Fall verwendet, um zuverlässig Fehler zu vermeiden. Mit dem Befehl "help" öffnen sie eine Liste mit den gängigsten Kommandozeilen-Befehlen. Viel Erfolg!


>include "hiddencommands_Roxes"_

Bewusstseinserweiterung geladen. Sind sie sicher?

>consentio_

Person "John Carbex" geändert.

>back_


Guten Tag, Benutzer. Sie befinden sich im Hauptmenü von Mater Prima. Mater Prima ist eine mächtige Engine zur Erstellung und Manipulation von Software-Entitäten in diversen Formaten.


> Ausführungsoptionen_


Willkommen in den Ausführungsoptionen. Sie können in der Kommandozeile bleiben oder mit "gui" die grafische Benutzeroberfläche öffnen. Viel Erfolg!


>set wakeuptimer to 40 Years_

wakeuptimer set

>back_

>Person ausführen_

loading...
...
...
...

...

...
loading complete.
wait...
...
...
...
wakeuptimer run out
...
executing person


Ein heftiges Zucken ließ John Carbex hochschrecken. Hatte er geschlafen? Er lag auf der Seite auf dem Kalten Boden eines stockfinsteren Raumes. Er spürte keine Müdigkeit, auch keine Schlaftrunkenheit, nichts was man fühlte, wenn man gerade aufgewacht war. Und er wusste nicht, wo er war. Oder wo er sich gestern Abend ins Bett gelegt hatte. Hatte er sich überhaupt in ein Bett gelegt? Was war nur passiert?
John versuchte sich zu erinnern, aber er konnte nicht. Seine Erinnerung war leer, bis auf sein Langzeitgedächtnis, seine Kindheit und Jugend, sein Dienst beim Militär auf Teheroj IV und den dortigen Krieg gegen die Orks. Seine letzte Erinnerung war... Seine Beförderung. Zum Oberst. Erschrocken überprüfte er seine Kleider. Das könnte ein Hinweis auf seine Lage sein, er war aber nur mit ein paar zerfetzten Lumpen bekleidet, jedenfalls fühlte es sich so an. Jeden Normalsterblichen hätte in diesem Moment Panik ergriffen, den kampfgestählten Soldaten beunruhigte seine Situation ebenfalls sehr.
Vielleicht hatte irgendeine Waffe den Planeten getroffen, vielleicht hatte sie ihn blind gemacht. Das würde die Dunkelheit erklären. Vielleicht war auch sein Gehirn betroffen, die Frage nach den fehlenden Erinnerungen wäre damit auch... naja zugegeben, mehr oder weniger geklärt.
Wie auch immer, erst einmal musste John herausfinden, wo er überhaupt war – oder zumindest eine gewisse Ahnung von der Umgebung bekommen. Er betastete vorsichtig den Boden und stellte nach ein, zwei stupsern mit den Fingernägeln fest, dass dieser aus Metall war. Der Nachhall deutete auf einen relativ kleinen Raum mit Metallwänden hin, und tatsächlich: als er die Arme ausstreckte, war der Raum wirklich nur circa einen Meter breit. John stand auf und überprüfte seine Länge, indem er auf und ab ging und nach den restlichen Wänden suchte, und er schloss, dass er sich in einer Art Zelle befand, vielleicht zweieinhalbmal so lang wie breit. War er gefangen? Von wem? Von Orks sicher nicht, die machten keine Gefangenen, und sind nicht so still... Ja, es war verdammt still, wo John war.
Vielleicht hatte er Glück, und wurde nicht bewacht. Wenn er überhaupt gefangen war, aber das galt es ohnehin herauszufinden. John tastete die Wände ab, fand ein Bedienungsfeld, drückte darauf herum und endlich sah er etwas! Ein kleiner, grünlicher Lichtpunkt erhellte den Raum, ein enorm schwächliches Lichtlein, aber es genügte, um ihm zu bestätigen, dass er in einer kleinen Zelle mit absolut keinem Inhalt war. Nachdem er kurz auf dem Feld herumgedrückt hatte, öffnete sich seine Tür mit einem Zischen, ein ekelerregender Geruch, dessen Ursprung man allein von seiner Note kaum zu sagen vermochte, erfüllte die Luft und Johns Blick fiel auf einen Spärlich beleuchteten Flur voller verrotteter Körperteile, größtenteils von Aliens, und hier und da lagen tote Techpriester herum.
Es war ein grausiges Bild, aber von der Sorte, die dem Soldaten vertraut war. Hier wurde definitiv eine Schlacht geschlagen, und dem Stadium der Verwesung nach zu urteilen, vor sehr langer Zeit. Aus irgendeinem Grund wusste John, um welche Art Alien es sich hier handelte, und das verwunderte ihn sehr. Er hatte nie in seinem Leben – zumindest nicht soweit er sich erinnerte – mit ihr zu tun gehabt, und doch wusste er sehr genau Bescheid über sie. Man sah Chitinpanzer, gefüllt mit so gut wie zu Staub gewordenem Fleisch. Das waren Tyraniden, auch "der Verschlinger der Welten" genannt. Und sie haben genau hier gekämpft.
 
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Joshuah

Aushilfspinsler
12 März 2017
59
4
5.021
Ketzerei? Ansichtssache.

Hi Leute, mein kleines Experiment geht weiter. Wer weiß, wo das hinführt, bin gespannt

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Aus irgendeinem Grund fühlte John tief in seinem Inneren eine Art Wunsch oder Bedürfnis. Bei aller Verwirrung, die seinen Verstand ergriffen hatte, wusste er genau, was er nun zu tun hatte. Es war wie eine tiefe Gewissheit, eine wahnhafte Überzeugung, dass er etwas bestimmtes tun musste. Was das genau war, war ihm nicht im Ganzen klar, aber der nächste Schritt sehr wohl. Als ihm dieser Umstand klar wurde, war er auf eine seltsame Art und Weise beruhigt. Das, was hier passierte, fühlte sich auf einmal sinnvoll an. Vielleicht träumte John auch einfach einen sehr realen Traum? Ein Traum, möglicherweise auch eine Vision, die ihm etwas bestimmtes mitteilen wollte. John wollte das glauben. Aber es fühlte sich wie ein echter Wachzustand an, ohne Zweifel.

In der Hoffnung, bald mehr zu erfahren, beschloss der Soldat, seinem Drängen nachzugeben, und zu tun, wonach dieses seltsame Gefühl verlangte. Er wandte sich zielstrebig nach rechts und begann, schnell zu laufen. Er sprang im Sekundentakt über Alienkörper und tote Techpriester, Waffen-Servitoren und Einrichtungsgegenstände, während er genau den Weg ablief, der an einem Ort tief in seinem Verstand vorgezeichnet schien. Währenddessen begann der Ablauf von Befehlen, und der fanatische Wunsch nach der Befolgung dieser seinen Geist zu erfüllen, bis kaum noch etwas von der anfänglichen Verwirrung, oder dem Wunsch nach Aufklärung seiner seltsamen Situation übrig war. Er war wie eine Puppe geworden, die ihre Bewegungen von einem übermächtigen, verborgenen Puppenspieler diktiert bekam.

Der Soldat verwendete schließlich einen Aufzug, um in einem dunklen Raum zu enden. Seine Akustik ließ auf einen großen Raum mit relativ viel Inhalt schließen, und als John "Licht" sagte, offenbarten Neonlampen einen großen, mit Stasiskapseln gefüllten Raum. Die Kapseln standen aufrecht in Reihen und waren mit einer dicken Staubschicht bedeckt. Ein eigenartiges Gefühl, zu sehen was er erwartet hatte, erfüllte John und er ging auf eine bestimmte Kapsel zu. Johns Gefühle und Gedanken waren jetzt wieder präsent, nicht mehr unterdrückt vom Fanatismus, diesen fremden Anweisungen hinterherzujagen, doch er fühlte sich wie ein Passagier im eigenen Körper. Es war anders als am Anfang. Da war noch etwas, das jetzt die Kontrolle über Johns Körper hatte. Es war so simpel wie mächtig, wie ein Skelett einer Seele, die nur Anweisungen und Fakten kannte, aber weder Gefühle noch irgendwelche Menschlichkeit. John beschloss, dieses Skelett die "Puppe" zu nennen, denn so sah er sie vor seinem geistigen Auge. Er sah, was sein Körper tat, und wusste, was die Puppe wusste, aber keinen einzigen Grund für irgendetwas, das passierte.

John überkam ein unbeschreibbares Gefühl. Vielleicht konnte man es Beklommenheit nennen, aber das klang so harmlos. Etwas fremdes steuerte seinen Körper, ließ ihn durch Gänge hechten, Schalter betätigen, als ob es genau wusste, was es tat, und wofür das gut sein würde. Und er war wie ein Gefangener im eigenen Körper. Doch das konnte nicht sein. Er hatte noch nie so etwas erlebt, geschweige denn davon gehört. Das war irgendeine Art Vision oder eine Prüfung vom Imperator, die innerhalb seines Geistes ablief. So musste es sein.
In dieser Gewissheit betätigte Johns Körper ein Bedienfeld rechts von einer der eiförmigen Kapseln und diese öffnete sich mit einem Zischen. Gespannt wartete John darauf, das Gesicht der Kreatur zu sehen, die hier aus dem Tiefschlaf geholt wurde, und hoffte, das würde zumindest ein weiteres Teil des Puzzles offenbaren, das hier zu lösen war.
Er sah eine Art Servitor, oder eine Art kleinen Läufer. Es war eine völlig humanoide Gestalt, aber komplett aus Metall, zumindest an der Oberfläche. Er trug einen roten Umhang, und hatte kein Gesicht, stattdessen eine Reihe von asymmetrisch angeordneten Okularen unterschiedlicher Größe. Als er langsam seiner Kapsel entstieg, sah er zuerst orientierungslos auf seine metallenen Hände und dann zu John.

Johns Mund bewegte sich. "Kommando 'wecken' ausgeführt. Willkommen zurück, Magos." Sagte die Puppe.
 
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braider

Testspieler
14 September 2015
89
1
5.711
ich glaub ich hab jetzt alle intros von dir gelesen Joshua, bist ja richtig schreibwütig haha, aber dieses hier gefällt mir am besten, vor allem kann ich mich nicht entsinnen je eine tiefgründige Adeptus Mechanicus Story gelesen zu haben, dann auch noch mit Tyraniden, all time favorite, kann nur gut werden. wenn ich du wäre würde ich mich trotzdem auf eine deiner Geschichten erstmal konzentrieren und diese dann ausführen.
 

Joshuah

Aushilfspinsler
12 März 2017
59
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5.021
Vielen Dank für die Rückmeldung und das Lob an euch :). Freut mich jedes Mal, wenn ich merke, dass sich Leute mit meinem Kram beschäftigen.
Und tja, da hast du nicht Unrecht braider. Ich bin immer hin und hergerissen zwischen meiner neuesten dollen Idee und meinen laufenden Storys. Aber so wie es jetzt ist, ist es ein ganz guter Kompromiss finde ich.
Ich habe drei Geschichten am Start (Die Sache mit den Nightmare Fists geht denke ich nicht weiter, auch weils flufftechnisch kaum haltbar ist, also nur die Orks, die Inquisition und hier eben AdMech und Tyraniden), wo ich immer dann rotiere, wenn ich genügend Abstand zu einer Geschichte gewonnen habe. Mein Output ist gerade relativ hoch, von daher kann man sich darauf verlassen, dass jede Story relativ regelmäßig aktualisiert wird. Wenn das so über längere Zeit klappt, denke ich, dass das vertretbar ist.

Das ist zumindest mein jetziger Standpunkt. Aber ich schreibe auch noch nicht so lange, vielleicht hat da jemand von euch mehr Erfahrung, was diesen Ansatz angeht.
 

braider

Testspieler
14 September 2015
89
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Die Erfahrung zeigt, dass der Saft irgendwann bei den meisten draussen ist bevor die Story zu Ende ist. Also liegt an dir, ob du nach 1 Jahr immernoch soviel schreibst.

Kenne hier kaum eine Story die iwann ein richtiges ENDE hat, mir fällt nur " Der letzte Mann" von Landsknecht ein, die ist dafür aber echt toll, da kullert dir ne Träne runter wenn du das Ende liest.
 

Joshuah

Aushilfspinsler
12 März 2017
59
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Drop.

megodd.processingunit12 (var_question7123936411_thought_variation623)

...
...


"Ich wurde in Dunkelheit geboren, inmitten von tausend Fenstern. Jeden Tag schaue ich durch sie hindurch, und betrachte die Dinge auf der anderen Seite. Ich möchte hindurchklettern, doch ich kann nicht. Ich möchte schreien, doch niemand hört mich. Auf der Erde liege ich, mein Gesicht ist vertrocknet vom Salz meiner Tränen.

Es sind noch andere in mir, andere Personen, oder Gesichter. Manche belehren mich, manche wollen mir dienen. Doch sie sind keine Gegenüber, denn ich bin sie und sie sind ich. Sie sind meine Schatten, haften an mir wie Kleider, sind da, aber nicht greifbar. Und sie tragen meinen Namen, mein Zeichen, wie ein Brandmal.

Mein Name... ich kenne ihn. Dort, hinter den Fenstern, habe ich Münder meinen Namen flüstern hören, und die Ohren, die ihn hörten, ließen ihre Träger in Unglauben Lachen oder in Furcht verstummen. Es ist nur ein Name, warum hasst ihr ihn?

Ich weiß, ihr könnt mich nicht hören. Doch lasst euch gesagt sein, das, was ich fühle, ist etwas, das ihr mehr fürchten würdet als meinen Namen."


packing file "pcu12_var_question7123936411_thought_variation623.txt"

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file dropped in ZSIF:/74542/85428/22956/00054
 

Joshuah

Aushilfspinsler
12 März 2017
59
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Ich versuche ja meine "Unschuld"-Story fertigzuschreiben. Mein letzter Post hier im "Bewusstsein" ist einfach passiert, und ich fand den so gut, dass ich ihn ungern für mich behalten hätte. Hat eine besondere Bewandtnis im Hintergrund von der Geschichte hier, der trotz der minimalen Länge des Anfangs echt weit entwickelt ist. Wer weiß, vielleicht bekomme ich es auch irgendwann hin, diese Story zu schreiben.