so, hier mal was neues von mir, ich hoffe es gefällt.
weitergeschrieben wird, sobald ich zeit und muse finde
[size=4]Tod der Lüge[/size]
Prolog
“Stimmen des Kerkers” in Auszügen. Von Leomar Kron, angeklagt des Hochverrats und der Ketzerei, verbrannt auf dem Scheiterhaufen im Jahre 2533
Die alte Welt steht in Flammen. Nachdem der Sturm des Chaos die Länder der Menschen mit Krankheit Tod und Krieg überzogen hat herrscht eine trügerische Stille. Doch die Hoffnung auf eine Zeitalter des Friedens und der Freiheit ist in einem Meer von Blut und Feuer versunken. Die Schlacht im Schatten der Mauern Middenheims mag gewonnen sein, doch nicht jener Krieg, der die Welt seit Anbeginn der Zeit zerreißt. Und auch wenn sich dereinst eine Zeit des Friedens wie der Phönix sich erheben mag aus der Asche von Krieg und Vernichtung, so sind doch wir es, die in diesen finsteren Zeiten ihr Leben fristen müssen
Während auf den Schlachtfeldern der alten Welt Heldenlieder geboren werden, die man auch in tausend Jahren noch singen mag tobt ein Krieg in den Schatten. Verborgen vor den Augen der Menschen. Es ist ein Krieg ohne Gnade oder Helden, ohne Hoffnung auf Sieg.
Auf den Folterbänken der Hexenjäger stammeln gebrochene Gestalten wirre Geständnisse, erzählen Geschichten von Wahnsinn und Verzweiflung. Während die Geister ihrer Furcht sie heimsuchen öffnen sie ein Tor in eine Welt hinter den Schatten. Dies sind ihre Geschichten, dies sind die Stimmen des Kerkers.
Er hörte Stimmen im Elend seiner Einsamkeit, sah ein Leben vor sich liegen. Sein Leben? Sein Körper war gebrochen von den Qualen der Folter, sein Geist verloren in wirren Träumen. Er stand alleine in den Ruinen seines Lebens, ein Sturm von Stimmen ihn zu Boden zwingend. Es war eine Lüge, sein ganzes Leben, all das, wofür er gekämpft und gelitten, alles Lügen. Seine Hoffnungen, seine Träume. Doch diese Lüge war alles, das ihm geblieben war in einer Welt des Wahnsinns. Er hörte ihr Flüstern, ihr Kreischen, hörte sie lachen und flehen, er ersehnte das Ende seiner Qualen, doch die Stimmen verstummten nicht:
“Du kannst mich nicht töten, denn was gut ist in mir wird ewig leben”
“Du weißt so gut wie ich, Hexenjäger, dass das eine Lüge ist, zu lange bist du gewandelt auf einem Pfad des Blutes. Es ist nichts mehr in dir, das gut und göttlich ist. Wir sind uns ähnlicher als du denkst, wir töten, weil wir keine Wahl haben, weil wir eine Wahl niemals hatten. Du magst es Schicksal nennen, Hexenjäger, göttliche Fügung. Ich aber sage dir, dies ist Leben.”
“Seht ich bin das Schwert der Götter und flammend werde ich fahren zwischen jene, die Glauben heucheln und vor Dämonen knien.”
“Was war das heute?”
“Ich habe Antworten gesucht und gefunden. Ich habe mich nicht zu rechtfertigen, nicht vor dir noch vor irgendeinem Menschen”
“Wir sind gekommen, diese Menschen zu befreien, nicht, sie abzuschlachten. Lüge mag eine Sünde sein, Furcht ist es nicht. Liebe ist keine Sünde, er wollte jene beschützen, die er liebt. Liebe ist keine Sünde, gerade du solltest das wissen.”
“Zweifelst du an meinen Wegen?”
“Ich zweifle nicht an deinen Zielen, nicht an unserem Weg. Doch bedenke, wohin wir unsere Schritte setzen bestimmt, an welche Orte unser Weg uns führt. Achte darauf, dass du nicht zu dem wirst, das zu vernichten du geschworen hast. Achte darauf, dass du nicht selbst zum Dämon wirst.”
1. Das Herz der Sünde
Es brannte, wie die Flammen der Hölle noch bevor der Scheiterhaufen Feuer fing. Er hatte sie geliebt. Das Brüllen der Menge, gleich dem eines wilden Tieres. In ihren Augen sah er Furcht, Verzweiflung, die Fackel in seiner Hand trat er einen Schritt nach vorn. “Ich liebe dich,” ihr heiseres Wispern verklang ungehört im bestialischen Kreischen jenes fanatischen Feuers, das die Herzen des Pöbels entflammte. Unzählige Gesichter, verzerrte Fratzen, sie schrieen nach Tod nach Leid jenem reinigenden Feuer das jedes ihrer sündigen Herzen selbst verdient hatte. Er sah ihr Flehen, sah ihre Angst, während sein Herz verdorrte. Jene Lippen, die er so oft geküsst, jene Augen, in denen er einst eine bessere Welt gesehen hatte. Er hatte sie geliebt.
Langsam, quälend langsam öffneten sich seine Finger. “Ich liebe dich” Das Feuer fraß sich in Reisig, Holz und sein Herz, das Kreischen der Menge steigerte sich bis zur Ekstase. Eine Kakophonie des Hasses, sie waren nicht mehr als Tiere, doch er war ihr Hirte. “Mögen die Götter dir vergeben, denn ich kann es nicht.” Rasch wich er vor den wachsenden Flammen zurück, die tanzend und springend den Scheiterhaufen erklommen. Niemand hatte seine Worte gehört, er spürte, wie sich Walthers Hand auf seine Schulter legte, unendlich schwer wog der Trost, den der Freund alter Tage ihm zu spenden gedachte. Das Feuer kroch immer höher und höher, erreichte ihren Körper, umschlang ihre Beine. Sie warf den Kopf nach hinten, Schmerz grub sich in ihre Züge, während die Flammen ihren Körper zerfraßen. Durch die tanzenden Schatten des Feuers blickte sie ihn ein letztes Mal an. “Ich vergebe dir, vergib mir, bitte vergib mir.” Ihre Worte konnte er nicht hören, doch er hörte sie, als die Flammen seinen Körper und die ganze Welt verzehrten. “Ich liebe dich.” Es waren seine Worte, nicht ihre, er war es, der brannte, nicht sie. Schmerz, eine Welt von Schmerzen, er schloss die Augen: “Sigmar, weshalb hast du mich verlassen?”
Reinhardt schlug die Augen auf, Stille. Der Traum verblasste, doch der Schmerz blieb.
the_lifeless 😛h34r:
weitergeschrieben wird, sobald ich zeit und muse finde
[size=4]Tod der Lüge[/size]
Prolog
“Stimmen des Kerkers” in Auszügen. Von Leomar Kron, angeklagt des Hochverrats und der Ketzerei, verbrannt auf dem Scheiterhaufen im Jahre 2533
Die alte Welt steht in Flammen. Nachdem der Sturm des Chaos die Länder der Menschen mit Krankheit Tod und Krieg überzogen hat herrscht eine trügerische Stille. Doch die Hoffnung auf eine Zeitalter des Friedens und der Freiheit ist in einem Meer von Blut und Feuer versunken. Die Schlacht im Schatten der Mauern Middenheims mag gewonnen sein, doch nicht jener Krieg, der die Welt seit Anbeginn der Zeit zerreißt. Und auch wenn sich dereinst eine Zeit des Friedens wie der Phönix sich erheben mag aus der Asche von Krieg und Vernichtung, so sind doch wir es, die in diesen finsteren Zeiten ihr Leben fristen müssen
Während auf den Schlachtfeldern der alten Welt Heldenlieder geboren werden, die man auch in tausend Jahren noch singen mag tobt ein Krieg in den Schatten. Verborgen vor den Augen der Menschen. Es ist ein Krieg ohne Gnade oder Helden, ohne Hoffnung auf Sieg.
Auf den Folterbänken der Hexenjäger stammeln gebrochene Gestalten wirre Geständnisse, erzählen Geschichten von Wahnsinn und Verzweiflung. Während die Geister ihrer Furcht sie heimsuchen öffnen sie ein Tor in eine Welt hinter den Schatten. Dies sind ihre Geschichten, dies sind die Stimmen des Kerkers.
Er hörte Stimmen im Elend seiner Einsamkeit, sah ein Leben vor sich liegen. Sein Leben? Sein Körper war gebrochen von den Qualen der Folter, sein Geist verloren in wirren Träumen. Er stand alleine in den Ruinen seines Lebens, ein Sturm von Stimmen ihn zu Boden zwingend. Es war eine Lüge, sein ganzes Leben, all das, wofür er gekämpft und gelitten, alles Lügen. Seine Hoffnungen, seine Träume. Doch diese Lüge war alles, das ihm geblieben war in einer Welt des Wahnsinns. Er hörte ihr Flüstern, ihr Kreischen, hörte sie lachen und flehen, er ersehnte das Ende seiner Qualen, doch die Stimmen verstummten nicht:
“Du kannst mich nicht töten, denn was gut ist in mir wird ewig leben”
“Du weißt so gut wie ich, Hexenjäger, dass das eine Lüge ist, zu lange bist du gewandelt auf einem Pfad des Blutes. Es ist nichts mehr in dir, das gut und göttlich ist. Wir sind uns ähnlicher als du denkst, wir töten, weil wir keine Wahl haben, weil wir eine Wahl niemals hatten. Du magst es Schicksal nennen, Hexenjäger, göttliche Fügung. Ich aber sage dir, dies ist Leben.”
“Seht ich bin das Schwert der Götter und flammend werde ich fahren zwischen jene, die Glauben heucheln und vor Dämonen knien.”
“Was war das heute?”
“Ich habe Antworten gesucht und gefunden. Ich habe mich nicht zu rechtfertigen, nicht vor dir noch vor irgendeinem Menschen”
“Wir sind gekommen, diese Menschen zu befreien, nicht, sie abzuschlachten. Lüge mag eine Sünde sein, Furcht ist es nicht. Liebe ist keine Sünde, er wollte jene beschützen, die er liebt. Liebe ist keine Sünde, gerade du solltest das wissen.”
“Zweifelst du an meinen Wegen?”
“Ich zweifle nicht an deinen Zielen, nicht an unserem Weg. Doch bedenke, wohin wir unsere Schritte setzen bestimmt, an welche Orte unser Weg uns führt. Achte darauf, dass du nicht zu dem wirst, das zu vernichten du geschworen hast. Achte darauf, dass du nicht selbst zum Dämon wirst.”
1. Das Herz der Sünde
Es brannte, wie die Flammen der Hölle noch bevor der Scheiterhaufen Feuer fing. Er hatte sie geliebt. Das Brüllen der Menge, gleich dem eines wilden Tieres. In ihren Augen sah er Furcht, Verzweiflung, die Fackel in seiner Hand trat er einen Schritt nach vorn. “Ich liebe dich,” ihr heiseres Wispern verklang ungehört im bestialischen Kreischen jenes fanatischen Feuers, das die Herzen des Pöbels entflammte. Unzählige Gesichter, verzerrte Fratzen, sie schrieen nach Tod nach Leid jenem reinigenden Feuer das jedes ihrer sündigen Herzen selbst verdient hatte. Er sah ihr Flehen, sah ihre Angst, während sein Herz verdorrte. Jene Lippen, die er so oft geküsst, jene Augen, in denen er einst eine bessere Welt gesehen hatte. Er hatte sie geliebt.
Langsam, quälend langsam öffneten sich seine Finger. “Ich liebe dich” Das Feuer fraß sich in Reisig, Holz und sein Herz, das Kreischen der Menge steigerte sich bis zur Ekstase. Eine Kakophonie des Hasses, sie waren nicht mehr als Tiere, doch er war ihr Hirte. “Mögen die Götter dir vergeben, denn ich kann es nicht.” Rasch wich er vor den wachsenden Flammen zurück, die tanzend und springend den Scheiterhaufen erklommen. Niemand hatte seine Worte gehört, er spürte, wie sich Walthers Hand auf seine Schulter legte, unendlich schwer wog der Trost, den der Freund alter Tage ihm zu spenden gedachte. Das Feuer kroch immer höher und höher, erreichte ihren Körper, umschlang ihre Beine. Sie warf den Kopf nach hinten, Schmerz grub sich in ihre Züge, während die Flammen ihren Körper zerfraßen. Durch die tanzenden Schatten des Feuers blickte sie ihn ein letztes Mal an. “Ich vergebe dir, vergib mir, bitte vergib mir.” Ihre Worte konnte er nicht hören, doch er hörte sie, als die Flammen seinen Körper und die ganze Welt verzehrten. “Ich liebe dich.” Es waren seine Worte, nicht ihre, er war es, der brannte, nicht sie. Schmerz, eine Welt von Schmerzen, er schloss die Augen: “Sigmar, weshalb hast du mich verlassen?”
Reinhardt schlug die Augen auf, Stille. Der Traum verblasste, doch der Schmerz blieb.
the_lifeless 😛h34r: