From an emerald island
I bring you a story
Of valour and vengeance
Of treachery and glory
It may be vain
It may be old
But yet I think it must be told
so, das wars mit dichtung, und ich denke, dass die prosa eher mein platz ist. Nach langer Zeit gibts nun endlich neues aus der Alten Welt und sobald mein internet endlich funktioniert auch hoffnung auf eine fortsetzung.
Der Beitrag weiter oben wurde ueberarbeitet und erweitert, ich hoffe zum gefallen des geneigten lesers.
so, genug geredet, lassen wir das blutmoor sprechen.
Teil 12
Ein Flüstern, ein Kreischen verlor sich im Nebel. Knietief standen die Männer im Moor, umgeben von verdorrtem Gras, verkrüppelten Bäumen, deren Äste sich wie die gebrochenen Finger flehender Hände gen Himmel reckten. Und von den Tümpeln brackig braunen Wassers, die bisweilen heimtückisch verborgen unter einem Teppich von wogendem Schilf auf die Achtlosen lauerten.
Hier und da ragten Mauern aus dem Sumpf. Die Spuren von tausend Leben, vergangen und verloren. Mortheim, einst die Perle der Ostmark. Wo die Pelzhändler, Bernsteinsucher und Flößer der endlosen Wälder jenes wilden Landes ihre Waren feilgeboten hatten. Wo einst die großen Flussschiffe aus Talabheim, Altdorf und Nuln ihre kostbare Fracht aus den übrigen Provinzen des Imperiums und fernen Landen entladen hatten.
Eine reiche, eine mächtige Stadt, funkelnd und bebend vor Leben, ...einst. Bis der Zorn der Götter sie in den Staub geworfen hatte. Nur Ruinen halb versunken im nimmersatten Schlamm des Moores waren geblieben.
Verlassen und leer starrten die Augenhöhlen verwitterter Fenster auf die Soldaten, die durch den verseuchten Morast des Blutmoores wateten.
Der Pfad, dem sie folgten war schmal, der Untergrund ein tückisches Labyrinth von vermodernden Baumstämmen und verborgenen Sumpflöchern.
Plötzlich fuhr die Hand des Wiesels zum Köcher, seine Bewegung ließ die Männer inne halten. In der Düsternis des Toten Waldes hatten sie gelernt, den Instinkten des hageren Kundschafters zu vertrauen.
Schweigen senkte sich schwer über die Knechte des Krieges, als Schwerter gezogen, Musketen und Armbrüste geladen wurden und schmutzig braune Hände den Schaft von Speer und Hellebarde fester griffen. Schweigen... Nur ein Flüstern im Schilf, das Glucksen und Murmeln des Moores waren zu hören.
„Sigmar, unser Licht in der Finsternis...“ Geflüsterte Gebete verloren sich in der Düsternis, sie griff mit nebelgrauen Fingern nach den Herzen der Männer, „unser Schild in der Dunkelheit...“ Sie umfing sie, atmend, erwachend. Das Wiesel legte einen Pfeil auf die Sehne seines Bogens, lauschte, lauschte, starrte ins Grau, reglos, wartend.
„Unser...“ Seine Worte blieben dem Hellebardier in der Kehle stecken. Furcht drückte ihm die Luft aus den Lungen, als würde ein Fels auf seiner Brust liegen. Drohte ihn zu ersticken. Doch es waren nur einige Blasen Sumpfgas, die aus dem Tümpel zu seiner Rechten stiegen. Winzige Wellenkreise huschten über die Wasser, verstummten, „unser Herr und Hirte...“
Wieder lag der Tümpel still, spiegelglatt, wieder senkte sich Schweigen über die Männer, schwer, jedes Wort erstickend, noch bevor es gesprochen wurde. „Führe uns durch die Schatten...“ Die Worte des Gebetes, das er schon tausendmal gesprochen hatte entglitten ihm, wurden ihm ungesprochen von der Zunge gerissen, als die Furcht ohne Gestalt und Namen aus den dunklen Wassern kroch.
Dann erinnerte er sich, und es war als hätten die heiligen Worte eine Kerze entzündet in den Nebeln. Ein Licht in einem Königreich der Angst.
„Wir fürchten kein UnheiiiiIIIII...“
Sein Schrei ließ die Anderen herum fahren, doch nur wirbelndes Wasser und platzende Luftblasen kündeten von dem Mann, den sie Wilhelm nannten.
„Eine Schlange schwarz wie die Nacht,“ die Stimme des Musketiers war ein hohes Kreischen. „Ohne Auge oder Zahn...“ Während noch seine Worte im Nebel verhallten zischte ein Pfeil von der Sehne des Bogens, „sie hat ihn in die Tiefe gerissen.“
Stille...
Dann brachen Blasen durch den braunen Spiegel. Die Herzen der Männer standen still, als die Bestie aus dem Tümpel stürzte.
Schlamm spritzte nach allen Seiten, sie waren blind, für einen Augenblick, nur für einen Lidschlag, doch als sie die Kreatur des Chaos erblickten wünschten sie, er hätte ewig gewährt.
Sie sahen die Fettwülste der Bestie, bleich und glatt wie der Leib einer Made war ihre Haut. Voll Schrecken sahen sie die nassschwarzen Tentakel, die durch die Wellen peitschten und nach Arm und Beinen griffen.
Zu grausig war das Antlitz der Chaosbrut um menschlich zu sein, blass und aufgedunsen, wie das einer Wasserleiche und die Zunge, die unglaublich lang über das wabbelnde Kinn fuhr war gespalten wie die einer Schlange, schwarz wie die Nacht.
Die Lunten der Musketen verloschen, kein Schuss löste sich, die Bolzen der Armbrüste gruben sich die tief in den Leib der Bestie, doch sie schien sie nicht einmal zu spüren. Nur der Mut und der Stahl ihrer Klingen blieben den Menschen noch. Und blutrot brannten Hunger und Hass in den Augen des Ungeheuers.
Ein Speerträger stürzte nach vorn, und wie man einen Keiler auf die Saufeder nimmt rammte er dem Biest zwei Fuß messerscharfen Stahl in die Brust. Mit aller Kraft stemmte er sich der Urgewalt des Ungeheuers entgegen. Tief bissen sich Schwert, Beil und Dolch in die Tentakel, die dem Biest aus dem schneckenhaften Unterleib sprossen. Doch weiter und weiter wälzte sich das Ungeheuer den Männern entgegen.
Der gewaltige Hieb einer klauenbewehrten Hand warf den Speerträger von den Füßen, als Reinhardt sein Schwert in einem zweihändigem Streich gegen die Chaosbrut führte.
Der Schlag hätte einen Mann von der Schulter bis zur Hüfte gespalten, und eine Hand flog blutsprühend ins Schilf. Der Hexenjäger holte aus zu einem mächtigen Hieb auf den Hals des Biests und erstarrte, „Ragnulf?“
Dieser eine Augenblick hätte ihn beinahe das Leben gekostet, als sich die Kreatur weiter nach vorn wälzte, den Speerträger unter ihrem aufgedunsenem Leib begrabend. Ein Tentakel peitschte nachtschwarz und blitzschnell nach Reinhardt. Der Untergrund war tückisch, Stand zu finden ein Ding der Unmöglichkeit und er verlor den Halt, sah, wie die braunen Fluten über ihm zusammen schlugen. Spürte, wie sie ihn umfingen, wie sie ihm in Mund und Nase drangen.
Mit weichen Fingern zog das Moor ihn in die Tiefe. Die Zeit dehnte sich aus, Augenblicke wurden Ewigkeit, als Panik in seine Adern kroch und der Atem aus seinen Lungen wich. Wild um sich schlagend versuchte er einen Weg nach oben zu finden. Doch wo war die Oberfläche?
Dann umfasste eine Hand seinen Arm und er wurde dem braunen Tod noch einmal entrissen. Schwer atmend füllte er seine Lungen mit Luft, er lebte.
Schwer atmend, immer noch voller Furcht vor dem in Todeskrämpfen zuckenden Biest umstanden die Landsknechte ihren grausig entstellten Feind, sie lebten...
Nichts an dem Biest war menschlich, nicht der fette Leib, nicht die klauenbewehrten Hände, doch umso schrecklicher die Erkenntnis, dass was dort zuckend und zitternd in den Qualen des Todes vor ihnen lag einmal ein Mensch gewesen war, als sich krächzende Worte aus der Kehle des Ungeheuers wanden...
Und mit einem Mal erschienen die blutroten Augen und die aufgedunsenen Züge der Kreatur wie die eines Menschen, Verzweiflung und Furcht auf dem Gesicht des Ungeheuers wie auf denen, der atemlosen Kriegsknechte.
„Deeeeeennnnnn ddu bissst miittttttt unsssssssssssss...“
so, das wars vorerst, bis mein internet provider endlich mit dem service rueberrueckt oder ich dem geliebten feind alter tage den ruecken gekehrt habe. wie immer freuen wir uns ueber kommentare, anregungen und manchmal sogar kritik. :lol:
und hier noch ein kleines stueck inspiration, das zum "zauberweib" gefuehrt hat:
linklink
fare ye well
the_lifeless