Tutorial Trockenbürsten

EMMachine

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29. August 2011
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Trockenbürsten ist eine der Basistechniken die bereits für Anfänger oder Fortgeschrittene wichtig ist.

Ausführung​

Nachdem der Pinsel in die Farbe getaucht wurde, wird der Pinsel an einem Tuch (z.B. Küchenrolle) so lange abgewischt, bis nur ein trockener Rest an den Borsten bleibt.
Damit dann vorsichtig über die zu bemalende Flächen ziehen/bürsten. An den erhabenen Stellen bleibt die Restfarbe hängen und man kann sehr schnell und einfach Highlights setzen. Auch gut geeignet für Staubeffekte und vieles mehr. Ganze Armeen wurden nur mit dieser Technik auf echt gutem Niveau bemalt.

Beispiele​

 
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Variation​

Heavy Drybrushing
Anders als beim einfachen Trockenbürsten, wird beim Heavy Drybrushing deutlich mehr Farbe im Pinsel gelassen. Dadurch werden nicht nur die höchsten Kanten eines Modells bemalt, sondern auch etwas tiefer liegende Flächen. Rillen werden jedoch weiter ausgespart. Die Technik eignet sich mM gut, wenn schnell viele Modelle, die überwiegend aus Rüstung bestehen, eine erste Baseschicht erhalten sollen. Die schwarze Grundierung kommt dann trotzdem in den Vertiefungen durch.

Beispiele​

 
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Fortgeschrittenes​


Tipps für bessere Ergebnisse.
  • Eine Texturpalette statt Küchenrolle zum abstreiten der Farbe verwenden, dies verhindert dass mehr Flüssigkeit als Farbe absorbiert wird und kann auch als Test dienen wie das derzeitige Ergebnis auf dem Modell sein wird.
  • Pinsel leicht anfeuchten vor der Aufnahme der Farbe, Borsten sollten nicht kleben (schützt den Pinsel vor trocknender Farbe und verhindert Stauboptik)



Tipp Videos​

 
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Hier ein Diskussionsverlauf der sich in Verbindung mit Slap Chop ergeben hat:
Was ich schwierig finde:

- das Bürsten als Basis führt dazu, dass mit dem Contrast Paint nachher "Bürstspuren" zu sehen sind. Damit ist die Grundlage einfach bereits gesetzt. Wenn man das jetzt übermalen will durch Nacharbeit, kann man auch gleich klassisch malen. Oder?

Wenn man aber so sauber und mehrschichtig bürstet, dass man keine Spuren sieht, dann ist das so viel Aufwand, dass ich gleich klassisch malen kann.

So sehe ich das persönlich.

Ja: man kann natürlich danach zB Edge Highlights setzen. Oder manche einzelne Flächen Nachmalen. Aber gleichzeitig bleiben dann die anderen Flächen mit der "kratzigen" Struktur. Muss später mal schauen ob ich mit Bildern erklären kann was ich meine.

Wahrscheinlich macht aber jeder seine eigenen Erfahrungen damit, wie immer ?

@Mightyduck
An kann relativ einfach, sehr fein bürsten. Schau dir mal ein Video von artis Opus an, er ist gerade der Maßstab wenn es um "dry" brushen geht. Spoiler:wir machen es falsch und es ist gar nicht so dry.

Genau das was G@mbit sagt: Trockenbürsten ist eigentlich gar nicht so trocken. Wenn man es "richtig" macht, gibt es weder die Bürstspuren noch die Staub-Optik.

Ich merke allerdings dass ich mit dem nicht-trockenen trockenbürsten noch so meine Probleme habe weswegen es dann, je nach Figur doch wieder trockenes-trockenbürsten wird....

Und vernünftige Trockenbürstpinsel helfen auch enorm ?

Danke für die Hinweise zum Thema Bürsten. Blicks nicht genau, habe ein paar Videos durch geklickt, aber was ist sein Geheimnis? Er hat tolle Ergebnisse ohne Frage. Ich hatte sogar früher mal ein Tutorial von ihm gesehen zum Thema "wie man schwarz malen kann", da war auch 1 Variante reinen bürsten. Aber... ich Blicks nicht. Entweder sind bei meinen versuchen
  • zu viel Pinselstriche sichtbar
  • zu viel Farbe die überall reinläuft
  • die Pinsel zu klein und der Pinsel "federt" nach und klatscht dann sehr unansehnlich gegen Rippen usw
  • die Pinsel zu groß
  • am Pinsel einzelne Farbflecken , während andere Partien quasi farblos sind
Usw

Bin da echt zu blöd für offenbar. Verdünnt man da die Farbe? Muss der Pinsel "feucht" sein? Was heißt das? Kann ich einen 1€ Makeup Pinsel nehmen oder muss es was teures sein?

Konkret wäre mein nächstes Projekt eine Recht große Alien Figur. Da würde ich gerne mal das Bürsten testen.

Aber.. das ist jetzt wahrscheinlich etwas Off Topic.
 
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So, ich hab mal diesen Thread, als eine Art Tutorial Thread gemacht, damit hier die im 4. Post gezeigte Diskussion fortgesetzt werden kann.

Ich verwende selbst normalerweise recht viel Trockenbürsten bei meinen Modellen aber jetzt auch nicht die fortgeschrittensten Techniken. Von daher muss ich mal schauen wie qualitativ der Platzhalter für fortgeschrittenes da werden kann.

Ich muss mal schauen, welches Video @G@mbit von artis Opus meint. Ich hab hier mal 3 zur Auswahl:

Ansonsten hab ich oben im 3. Post auch schonmal 2 Videos mit Tipps. 1 Video von Fauxhammer und eins von Zumikito Miniatures.

@Mightyduck Was ich zumindest aus ein paar der Videos schon raushören konnte ist dass der Pinsel leicht angefeuchtet sein sollte. Zum einen hilft es dass die Farbe besser auf dem Modell ankommt (und dadurch ein weniger staubiger Effekt entsteht) aber zum anderen schützt es den Pinsel vor trocknender Farbe.
Ein größerer Pinsel ist besser als ein zu kleiner.
 
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Ist es erlaubt hier n WIP Foto zu Posten wenn's zum Thema passt? Oder soll das rein *Doku" sein?

Ich hab direkt Lust bekommen dieses "Tupfen" zu probieren, das artis Opus so sehr promoted. Auch mit feuchtem Pinsel usw.

Mir ist klar dass ich zu ungeduldig war bislang. Und dass die 1€ Makeup Pinsel nicht gut sind. Egal wie ich ihn befeuchte, es kleben super schnell die Borsten zusammen. Durch beides entstehen so einzelne "Spritzer" also wo helle Farbe einzelne Punkte hat "weiter weg" vom eigentlichen Ziel.

Aber: es macht SPASS so rumzuzupfen und zu bürsten, als Grundlage. Ich washe jetzt vermutlich mein Modell im Nächsten Step und dann mal schauen. Aber das Tupfen von artis Opus (und allen anderen) ist echt Klasse.

Das war jetzt ca 30min Tupfen beim ersten Mal (die Mini ist sehr groß).

PXL_20230929_180822555~2.jpg
 
Verdünnt man da die Farbe?
Nein

Muss der Pinsel "feucht" sein?
Ja. Ansonsten hinterlässt du quasi nur Pigment auf der Mini, was dann letztendlich zu dem staubigen, texturierten Ergebnis führt. Deshalb ist es auch nicht ratsam, die Farbe auf einer saugfähigen Fläche in den Pinsel einzuarbeiten.

Konkret wäre mein nächstes Projekt eine Recht große Alien Figur. Da würde ich gerne mal das Bürsten testen.
Besorg dir aus einem 1€-Shop oder auf dem Flohmarkt Plastikdinosaurier o.Ä. als Testmodelle. Das sollte dabei helfen, ein gutes Gefühl für die richtige "Feuchte" der Farbe zu bekommen.
 
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So, ich hab mal diesen Thread, als eine Art Tutorial Thread gemacht, damit hier die im 4. Post gezeigte Diskussion fortgesetzt werden kann.

Ich verwende selbst normalerweise recht viel Trockenbürsten bei meinen Modellen aber jetzt auch nicht die fortgeschrittensten Techniken. Von daher muss ich mal schauen wie qualitativ der Platzhalter für fortgeschrittenes da werden kann.

Ich muss mal schauen, welches Video @G@mbit von artis Opus meint. Ich hab hier mal 3 zur Auswahl:

Ansonsten hab ich oben im 3. Post auch schonmal 2 Videos mit Tipps. 1 Video von Fauxhammer und eins von Zumikito Miniatures.

@Mightyduck Was ich zumindest aus ein paar der Videos schon raushören konnte ist dass der Pinsel leicht angefeuchtet sein sollte. Zum einen hilft es dass die Farbe besser auf dem Modell ankommt (und dadurch ein weniger staubiger Effekt entsteht) aber zum anderen schützt es den Pinsel vor trocknender Farbe.
Ein größerer Pinsel ist besser als ein zu kleiner.
Das letzte zeigt gut die Therorie und die praktischen Grundlagen.
 
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Ich hab' die letzten Tage noch weiter experimentiert. Bei GROSSEN Modellen muss ich sagen, bin ich aktuell begeistert von der Tupf-Trockenbürst-Technik, wie sie in den Videos erklärt wird. Als Grundlage eine super Sache, die ich beliebig danach weiterentwickeln kann (Contrast Paints, Washen, normales Aufhellen/drübermalen, so lassen, ...). Mit grosses Modell meine ich so ab 2x größer als ein Space Marine.
Bei normalen menschlichen Minis (Space Marine und kleiner) komme ich noch überhaupt nicht mit klar. Vermutlich aber auch hier alles eine Frage der Übung.
 
Ja, DM nennt sie Essence...

ich war überrascht wie gut der hier ist:
https://www.dm.de/essence-pinsel-2in1-colour-correcting-und-contouring-p4251232261028.html

Herrlich weich, und geht von heavy drybrush um zu grundieren bis so wenig Farbe, dass es Edge Highlight wird...

Nutzt sich zwar schnell ab, wenn man viele Klingen bürstet, aber bei dem Preis... nach meinem ersten Versuch hab ich gleich 10 davon geholt.
Am besten immer die kaufen wo irgendwas mit "Auge" draufsteht 😉
 
Ich hatte mir mal einen ziemlich großen Schminkpinsel für das Entstauben meiner Minis geholt; die sind wirklich sehr weich? und ist das nicht wegen der vielen feinen Fasern ein ziemliches Problem mit der Reinigung und Farbaufnahme? 🤔

Ich nutze eigentlich seit Beginn meiner "Karriere" die Produkte von Citadel (aktuell den Colour Dry brush S) und die waren eigentlich immer in Ordnung.
Zieht so ein breiter Kopf nicht sehr viel Farbe und verklebt dann deutlich schneller?
 
es gibt so einige "falsche" Dinge die man so gelernt hat, die aber besser gehen...

1. weich und groß ist besser
immer den größtmöglichen Pinsel nehmen, kleinere nur wo der Große nicht ran kommt (Brustkorb hinter Zweihandwaffen)

2. Trockenbürsten heisst nicht trocken
Etwas Wasser muss am Pinsel sein, wenn der Effekt nachlässt, nicht mehr Farbe dazu, sondern etwas Wasser

3. Nicht auf Küchenpapier abstreifen
immer eine Trockene Fläche nutzen, ein Holzbrett, eine Strukturierte Platte o.ä., das Küchenpapier zieht zu viel Feuchtigkeit raus, da kann man auch gleich trockene Pigmente nutzen

4. runde Pinsel sind besser als flache

Trockenbürsten ist der falsche Name, es darf nicht trocken sein, und der Pinsel auch keine harte Bürste 😉
Schau dir mal das hier an, und alles andere was ähnlich ist auf dem Kanal:

Wurde zwar auch etwas weiter oben schon verlinkt, passt hier aber noch einmal sehr gut.
Ich hab auch früher flache, härtere Pinsel genutzt, und ein Küchentuch, und kein zusätzliches Wasser usw... mach ich nun nicht mehr.

Einfach mal probieren, du wirst sehen, was früher The Way to go war, gibts heut alles anders/besser...
Auch wenns Charme hat, grüne Baseränder, knallgrünes Flock und kaum gehighlighte Farbflächen macht auch keiner mehr.
Alles geht weiter, man schaue sich nur Slap Chop und die Unterarten davon an. Stillstand, oder "das haben wir immer schon so gemacht" bringt einen nicht weiter.
 
@derRayko:

Ich will Dein Urteil garnicht per se in Frage stellen, aber ein Dinge leuchten mir einfach (noch) nicht ein: 😉

Etwas Wasser muss am Pinsel sein, wenn der Effekt nachlässt, nicht mehr Farbe dazu, sondern etwas Wasser
Kommt jetzt immer auf die Definition von "etwas" an, aber aus meiner persönlichen Erfahrung raus ist Wasser recht kontraproduktiv und je trockener, desto besser sind MEINE Ergebnisse. Gilt dann auch für die Sache mit dem Küchentuch; ich nutze das seit Beginn und bin froh, dass so ein Tuch zuviel Farbe/Feuchtigkeit zuverläsig aus dem Pinsel nach einem Farbwechsel+Spülen rauszieht. Nix ist nerviger, als wenn es zwischendurch noch aus dem Pinsel raussifft...

runde Pinsel sind besser als flache

Ist das nicht auch ein wenig davon abhängig, WOFÜR man so einen Pinsel einsetzt? Rein von der Form her dürfte ein flacher/"grader" Pinsel für kleine Stellen doch präziser sein?

Einfach mal probieren, du wirst sehen, was früher The Way to go war, gibts heut alles anders/besser...

Als ich mit der Technik des Trockenbürstens angefangen hatte, ist mir das mit dem "zuviel Wasser" ja durchaus vorgekommen. Die Ergebnisse waren zunächst ziemlich bescheiden, nun bin ich mit dem Fokus auf WIRKLICH trocken zufrieden mit den Ergebnissen. Dass ein (semi-)professioneller YT-Maler für sich einen passenden und effektiven Malstil gefunden hat, wundert mich jetzt nicht. F

Wenn Du da im Verhältnis mehr Wasser einsetzt, ist es auch möglich, dass Dir da die Schminkpinsel nicht verkleben.

Wie gesagt, ich erhebe keinen Anspruch auf Allgemeingültigkeit, aber unsere jeweiligen persönlichen Erfahrungen liegen schon sehr weit auseinander.😉
 
wie gesagt, ich komm mit der "neuen" Art besser zurecht, und erziele auch bessere Ergebnisse, als mit trocknen Pigmenten am Pinsel, manchmal nutze ich sogar absichtlich den Kreide-Effekt der "alten" Arbeitsweise, wenn es angebracht ist.
Und egal ob mit viel Feuchtigkeit (wobei "viel" hier im Verhältnis gesehen werden muss), oder mit viel oder wenig Farbe, ein Verkleben hatte ich noch nicht, und Pinsel reinigen geht auch einfach. Und mit Schminkpinsel, einem Schwamm und einer Holzplatte mit Unregelmäßigkeiten hab ich mir auch bis jetzt die teuren Sets von ihm gespart 😉 Aber wenn sie mir irgendwann jemand schenkt, freu ich mich trotzdem, und vielleicht hab ich das in Hinsicht auf die Jahres-End-Feiertage schon das ein oder andere Mal im Familienkreis geäußert 😉

Es ist wie bei allen Maltechniken, man schaut sich das ab, was man sinnvoll findet, probiert es aus, und wenn es was ist, was einen überzeugt, so macht man es weiter.
 
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