Werkzeug Tutorials zum "Pinsel-Tuning"?

Veridyan

Eingeweihter
05. Mai 2022
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Thüringen
Da ich trotz längerer Recherche (ggf. die falschen englischen Schlagworte) nur für Nail-Art-Pinsel (und ich will gerade keine "Schlepper" herstellen) Tutorials fand:

Ist von Euch zufällig schon einmal jemandem ein Tutorial "über den Weg gelaufen", das sich mit der Modifikation/Beschneidung der Pinselspitze beschäftigt?

Also keine allgemeine Pinselpflege mit Seife, Weichspüler & Co., sondern wie mit Skalpell, Microschere o. ä. ausfransende Borsten am besten abgeschnitten werden können.

Danke und schönes Wochenende!?‍♂️
 
Pinsel selbst beschneiden ist eine äusserst heikle Angelegenheit und man muss dafür eine verdammt gute, jedoch auch kleine, scharfe Schere haben. Mit einem Skalpell wird das nichts. Zumindest nach meiner Erfahrung.
Ich vermute du hast das Problem von krummen Spitzen bei Pinseln mit Nylonhaare. Das liegt am Nylon, das verträgt sich nicht dauerhaft mit Acrylfarben. Ich hatte eine Weile auch mit recht guten Nylonpinseln gearbeitet doch nach spätestens 3 Monaten waren die Spitzen einfach gebogen und Mist. Da nutzte selbst der Brush Cleaner in Verbindung mit den Brush Restorer von Vallejo nichts mehr.
Ich kann dir nur den Tipp geben Naturhaar zu verwenden und diese Pinsel einfach regelmässig mit Pinselseife von daVinci zu pflegen. Ist nach meiner Erfahrung das Beste, denn teils habe ich Rotmarder Pinsel von daVinci dadurch schon fast 2 Jahre in Gebrauch und sie sind noch immer sehr gut.
 
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Ich beschneide meine Pinsel nur wenn ich weathering Pinsel brauche, ansonsten habe ich seit dem verwenden von Marderhaar keine Probleme mit krummen Spitzen.

Wenn sie stumpf geworden sind verwende ich die Pinsel für Base und Contrast Farbe und wenn das nicht mehr geht eben als Drybrush oder Weathering Pinsel.

Die DaVinci 1526er Serie ist ganz ok für den Preis, am liebsten sind mir aber die Artis Opus M und S Serie wobei die M sehr kurz und harte Pinsel sind und damit sehr gutes Feedback geben , die S sind eher weiche, die für das normale malen und verblenden besser geeignet sind. Für Metal nehm ich auch eher ältere Pinsel.
 
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Grundsätzlich ist es wohl Usus, bei Borstendefekten Ersatz zu kaufen. Deshalb findet man wahrscheinlich auch keine DIY-Tutorials. Was aber nicht heißen muss, dass es nicht geht. Gerade, um „feinere“ Dry-Brushes zu machen geht so eine medizinische Schere oder Strickschere nach erstem Versuch ganz gut.??‍♂️

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Ja, am Ende des Tages komme ich immer mehr zu dem Schluss, auch mal den inneren Geizhals zu überwinden und Pinsel oberhalb 5,-€/Stk. zu kaufen. Gutes Werkzeug, halbe Arbeit.

Ordentlich behandeln versuche ich seit Jahr(zehnt)en. Die Spitze unten im Bild gehört einem 25 Jahre alten Revell Painta Luxus 1, da wurden nur die abgeknickten Fransen abgeschnitten. 😉
 
Kauf einen (1) Windsor und Newton Series 7 Größe 1 und Du kaufst nix anderes mehr. Ich hab mich auch lange gewehrt, male aber seit 3 Jahren mit nichts anderem mehr. Aus Angst hab ich damals auch einen in Größe 0 und einen in Größe 2 gekauft. Hab ich nie benutzt. Die Spitze vom 1er ist gut genug und er hält echt viel Farbe. Alle 300 Figuren kauf ich einen neuen.
 
Kauf einen (1) Windsor und Newton Series 7 Größe 1 und Du kaufst nix anderes mehr. Ich hab mich auch lange gewehrt, male aber seit 3 Jahren mit nichts anderem mehr. Aus Angst hab ich damals auch einen in Größe 0 und einen in Größe 2 gekauft. Hab ich nie benutzt. Die Spitze vom 1er ist gut genug und er hält echt viel Farbe. Alle 300 Figuren kauf ich einen neuen.
Wann hast du den letzten gekauft? Die hatten doch so massive Probleme mit der Qualität?
 
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In meinem Vor-Tabletop-Modellbauleben hatte ich immer nach haptischen Gesichtspunkten (Dreikantstiel) gekauft. Painta Luxus, Springer Pinsel und TriArt waren da die Zielobjekte. Und dort auch 0 bis 00000, je kleiner desto ?

Bei den Minis fasse ich aber immer mehr an der Zwinge an, so dass der Stiel eher sekundär ist. Und was ich hier und anderswo lese, kommt es ja doch eher auf die Pinselhaare und Spitzenform an. Da wird wohl mal was zu investieren sein...???
 
Mach das mal, habe mir auch am anfang des Jahres die DaVinci 35 gegönnt und möchte sie nicht mehr missen. Sehr tolle Qualität
Das scheint bei vielen - nicht nur in diesem Forum - ein beliebter und respektierter Pinseltyp zu sein. Insofern wird - bei soviel gutem Zureden - es wohl doch auf einen Testkauf hinauslaufen. ???

Was mich bei da Vinci MAESTRO, Serie 35, bisher überhaupt nicht "anbeißen" ließ ist, dass sie gemeinhin als Aquarellpinsel dargestellt werden. Da ich, wenn überhaupt, immer Pinsel für Emaille- und Acrylfarben (also lösungsmittelfest und belastbar) gesucht habe, kamen die per se nicht ins Blickfeld.

Wie schon geschrieben ging es mir bisher - als zuvor stringentem Airbrushlackierer - beim Einstieg in die Mini-Welt um haptisches (forced) Feedback. Neben den erwähnten Dreikantstielen also meist (voll)synthetische Borsten. Da war - wenn Einkauf im Künstlerbedarf überhaupt in Frage kam - bei der Fa. Linke in Jena immer die da Vinci Nova 1570 Reihe im Körbchen.

Aber synthetische Borsten sprechen bei den "formbildenden" Hausmittelchen (Weichspüler und Gummi Arabicum) nicht an, v. a. wenn sie Stauchungen und Knicke im unmittelbaren Spitzenbereich erlitten haben. Also doch mal die Naturhaare versuchen...
 
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Naturhaar Pinsel waren oder sind eigentlich auch eher im Aquarell Sektor eingesetzt worden. Alleine schon wegen der doch reicht weichen und sanften Haaren, die man beim aquarellieren haben muss. Harte Borsten sind für diese Maltechnik völlig ungeeignet und würden die relativ weiche Papierstruktur aufreissen und somit den Wassereffekt, den man beim aquarellieren ja gerne haben möchte, ruinieren. Als kleine Erklärung. Richtiges Aquarellpapier ist relativ dick und hat meist eine Struktur. Es ist zudem nicht hart gepresst sondern eher "locker" und mit viel Wasser kann man darauf sehr schöne Verläufe erzeugen. Ich habe früher mal sehr gerne Aquarell Bilder gemalt daher die Kenntnisse. Aber da wir TableTopler ja gerne mit verdünnten Farben malen und keine Spachteltechnik auf unseren Minis haben wollen sind weiche Haare definitiv von Vorteil auch wenn es jedem Aquarell Künstler die Nackenhaare aufstellt wenn er hört das man gute Rotmarderhaare für Acryl verwendet. Acryl runiert leider aufgrund seiner Zusammensetzung Naturhaare daher ist eine gute Pflege unbedingt notwendig. Nylonhaare wurden eigentlich für Acryl geschaffen aber wie wohl viele selbst schon erfahren haben halten sie nicht lange, vor allem die rund gefassten mit einer Spitze nicht. Da kann man auch tun und lassen was man will, die Spitzen tun nach ein paar Wochen was sie wollen. Bei Flachpinsel aus Nylon sieht es schon anders aus, die halten länger und gehen erst nach längerem Gebrauch seitlich auseinander.

Da fällt mir noch ein Tipp ein.
Ich habe einen Paint Stripper (ist glaube ich von AK) um Minis zu entfärben. Dafür verwende ich ihn allerdings nicht mehr, Isopropanol ist mir da mittlerweile lieber, aber damit kann man wunderbar hartnäckige Farbreste in Pinseln heraus bekommen. Einfach mit einer Klammer eine Weile in die Flasche halten (die Spitze sollte den Boden nicht berühren und die Zwinge nicht zu tief in der Flüssigkeit stehen), gut abstreifen und den Vorgang ggf. wiederholen. Wichtig ist dabei, danach gleich mit einer guten Pinselseife mehrfach auswaschen, event. auch den Brush Cleaner von Vallejo davor verwenden um alles von den Paint Stripper heraus zu holen. Ich verwende die Pinselseife von daVinci, ja sie ist teurer aber sie lohnt sich meiner Meinung nach, da sie die Pinsel auch gut pflegt. Zum Schluss kommen die Pinsel dann bei mir, wieder mit einer kleinen Zange, in den Brush Restorer von Vallejo, der auch gut pflegt und sie sind wieder wie neu.