U.S. Praesidentschaftswahl 2012

Pinkchen_Panther

Hintergrundstalker
02. April 2008
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Hallo,

ich wollte mal hoeren was ihr so ueber die bevorstehende Wahl in den Staaten denkt. Ich fuer meinen Teil hoffe dass Obama gewinnt. Er mag seine Fehler haben (Abu Ghraib z.B.) und wenn man dem glaubt was ich hier in Kanada so hoere dann sind Republikaner und Demokraten nur noch 2 Aeste des selben korrupten Baumes. Aber ich hab wahnsinnige Angst das Romney den Planeten anzuendet. Hardcore Kapitalismus gepaart mit hardcore Patriotismus an der Grenze zum Nationalismus plus hardcore Religionsfanatismus. Wenn ich mir nur anhoere was der Mann zum Iran zu sagen hat.:mellow:

Lasst mal hoeren.
 
Schön, dass mal jemand anderes nen Thread dazu aufmacht. Sonst bin ich immer dran...und dann artet es irgendwann aus, wenn der Zündstoff gegensätzlicher Ansichten in persönliche Diffamierungen ausufert. Aber darum geht es hier gerade nicht.

Wen will ich lieber sehen...? Gute Frage eigentlich. Leider gibt es keine "Vorher-Nachher"-Simulation. Doch grundsätzlich bin ich gegen die Republikaner, immerhin haben diese bereits 2 Kriege in den letzten 10 Jahren vom Zaun gebrochen und das auch noch unter fadenscheinigen Begründungen, für die jedes andere Regime sofort gnadenlos in den Boden gebombt worden wäre.
Obama ist allerdings auch nicht der farbige Heiland, als den man ihn damals absichtlich dem amerikanischen Volk verkauft hat. Allerdings kann man ne Karre, die ein unfähiger Narr vorher in den Dreck gefahren hat, nicht so ohne weiteres aus selbigem ziehen. Daher hätte er tatsächlich Superkräfte gebraucht, um das alles wieder gerade zu biegen. Es gibt noch viele Baustellen. Guantanamo ist so eine. Oder der Beinahe-Bankrott, der mMn nur aufgeschoben, nicht aufgehoben ist. Sollte Romney allerdings gewinnen, fürchte ich beinahe, dass er versuchen wird, die innenpolitischen Probleme durch verstärkte außenpolitische Präsenz auszugleichen. Wenn er dann noch die selben Stiefel wie der Vor-Vorgänger (Georg Double-Buh Bush) anzieht, wird das dann mit Sicherheit in einen weiteren sinnlosen Waffengang münzen, der weitere Teile der Welt in Gewalt und Anarchie versinken lässt (wie es im Irak und in Afghanistan inzwischen schon zum Dauer-Zustand geworden ist).
 
Obama ist allerdings auch nicht der farbige Heiland, als den man ihn damals absichtlich dem amerikanischen Volk verkauft hat. Allerdings kann man ne Karre, die ein unfähiger Narr vorher in den Dreck gefahren hat, nicht so ohne weiteres aus selbigem ziehen. Daher hätte er tatsächlich Superkräfte gebraucht, um das alles wieder gerade zu biegen.

Naja was heißt er wurde als Heiland verkauft. Man möge mich bitte verbessern aber so wie ich das in unseren Medien mitbekomme sind viele Probleme der letzten Jahre allein auf die Republikaner zurückzuführen. Obama hätte zu beginn seiner Präsidentschaft aggressiver seine Positionen vertreten sollen als die Demokraten noch in beiden Volkskammern eine Mehrheit besaßen. Er wollte aber an sein Mantra des "Change" festhalten und nicht "über" die Republikaner sondern mit ihnen regieren. Die aber sind ja kategorisch gegen jedes demokratisches Gesetzt gegen jede Initiative selbst wenn sie Sinnvoll sind um einfach nur dagegen zu sein.
Die Republikaner wollen das er einfach scheitert, ich meine auch mal gelesen zu haben, dass der republikanische Führer des Representanten Hauses genau das als seine Mission und Aufgabe verstanden hat.

Um auf die Frage zu antworten ich wünsche mir im Grunde auch das Obama nochmal vier Jahre eine Chance bekommt, aber das wären dann weitere vier Jahre in denen sich in diesem Land nicht bewegen wird. Man kann auch hoffen das den Ammis genügend Hirn vom Himmel fällt aber das ist in einem solch "Bi-polarem" Land wohl nicht zu erwarten.

ABer wie schon weiter oben gesagt ich bitte darum das man mich verbessert wenn ich totalen Müll geschrieben habe.
 
Zuletzt bearbeitet:
Obama ist ein Populist und in vielen politischen Prozessen ein Dilletant und kann deshalb seine wenigen guten Ansätze nicht durchsetzten.

Romney ist ein erfahrener Politfuchs und Populist und könnte seine vielen schlechten Ansätze gut durchsetzen.


Meine Favoriten:
Clinton (H.)
Huntsman

und unter den schelchteren natürlich Obama und nicht den (intelektuelle Abwürdigung hier einfügen) Romney.



Es ist letztendlich egal wer gewinnt. Im Endeffekt steht da immer bloß eine Marionette, die von den wirklichen Machthabern unserer Welt gesteuert wird.

:cat:
 
Ich hoffe Obama macht das Rennen. Denn eignetlich kann er wohl viele seiner Veränderungen erst in einer zweiten Legislatur umsetzen, da er dann die nötige Unabhängigkeit hat. Wer allerdings glaubt, nun werde alles besser, der muss zwangsläufig von Obama enttäuscht werden. Schlicht, weil das politische System der USA keine radikalen Veränderungen zulässt. Das galt in der ersten Legislaturperiode und gilt in der zweiten abgeschwächt immer noch. Ich denke, sollte Obama gewinnen, wird er sein Augenmerk verstärkt auf den Nahen Osten richten und versuchen den Friedensprozess in Gang zu bringen. Und die Israelis werden wohl alles tun, um Obamas Aktionen auszusitzen bis zur nächsten Präsidentschaftswahl.

Die große Frage ist, wie die Masse der Amerikaner denkt. Überwiegt die Kriegsmüdigkeit oder sind sie bereit Romney in einen Waffengang mit dem Iran zu folgen. Eine weitere Frage ist, inwiefern die Hoffnungen und Erwartungen der Europäer an einen amerikanischen Präsidenten mit den wahlentscheidenden Themen in den USA deckungsgleich sind. Soll heißen, ob die Frage des Krieges überhaupt den fleichen Stellenwert in den USA besitzt wie hierzulande in der EU. Wir bekommen ja nur einen scherenschnittartigen Eindruck der Debatten und Probleme der USA mit.
 
Bin für Obama. Seine Ideen sind gut und bedingt durch seine Nichtwiederwählbarkeit könnte er sich ja ein paar schöne Denkmäler setzen. Er ist leider kein Allheilsbringer, aber erscheint mir als die bessere Alternative. Wobei ich mir nicht sicher bin ob Romney nicht über eine größere wirtschaftliche Kompetenz verfügt. Allerdings gefällt mir seine Nähe zum Kapital nicht so sehr.
 
Wobei ich mir nicht sicher bin ob Romney nicht über eine größere wirtschaftliche Kompetenz verfügt. Allerdings gefällt mir seine Nähe zum Kapital nicht so sehr.

Und genau darin liegt in meinen Augen das Verständnisproblem der Deutschen für das amerikanische Politiksystem!
Es geht überhaupt nicht darum, welche Person am Ende gewählt wird, denn diese Person zeichnet sich eh nicht durch eigene Ideen oder ähnliches aus. Amerika ist ein 2 Parteiensystem, als Präsident kandidiert da also der, der eine der beiden Parteiideen am Besten umsetzen kann. Und da die Republikaner nunmal Kapital/Reichen/Wie auch immer Freundlich sind, muss das Romney auch sein. Genauso ist das auch mit der Religion, die Konservativen sind nunmal auch sehr religös, also ist Romney das auch, sonst wäre er nicht deren Kandidat.
Insofern ist die Person eigentlich egal, es geht nur um die Partei, und die ist entweder liberal (Demokraten) oder konservativ (Republikaner).
 
Weil sie den anderen Ideen der Republikanern zustimmen. Gegen Abtreibung sind, eher konservativ eingestellt sind, für eine ganz freie Marktwirtschaft sind, in der sich jeder um sich selbst kümmert... gerne mit Waffen rumlaufen... und ganz wichtig, es wählen eh nur 50-60 % und eher die wohlhabenderenden Bevölkerungsschichten. Die Armen sagen sich wahrscheinlich es ist ihnen ohnehin egal und der Staat hilft ihnen ohnehin nicht.
 
Womit haengt das zusammen?
Persönliche Prioritäten. In Mitteleuropa entscheiden Homosexuellenehe, öffentliche Zurschaustellung des persönlichen Glaubens und Abtreibungsdebatten nur in Ausnahmefällen Wahlen, wenigstens in einigen Bundesstaaten der USA spielt das eine ganz und gar nicht unwesentliche Rolle. Da sich selbst seriöse amerikanische Medien auch vorzugsweise an solchen polarisierenden Themen abarbeiten, prägt der Informationsfluss auch die Bedeutung des Themas, anders gesagt: die veröffentlichte Meinung färbt nach und nach auf die öffentliche Meinung ab. Wenn also Leitartikler, Radiomoderatoren und Fernsehfritzen unermüdlich darauf hinweisen, dass der gesamte politische Bestand der USA am Scheideweg steht, wenn die falsche Entscheidung bzgl. der Anerkennung gleichgeschlechtlicher Lebensgemeinschaften getroffen wird, dann glauben das die Dauerberieselten irgendwann auch.
Abgesehen davon sollte nicht unterschätzt werden, dass die libertären Werte (KalTorak unterschied sehr richtig, als er von den liberalen Werten sprach, die von den Demokraten vertreten werden) sich nach wie vor großer Beliebtheit erfreuen, ohne Ansehen davon, welche persönlichen Vor- und Nachteile daraus erwachsen. Die demoskopischen Umfragen zum Thema Versicherungsschutz haben einen großen Zweifel auch bei denjenigen offengelegt, die davon eher profitieren würden. Amerikaner lassen sich nur ungern vom Staat etwas aufzwängen, und sei es noch so nützlich.

Ferner ist die Bilanz aus der ersten Amtszeit Obama schlichtweg ernüchternd. Die Arbeitslosigkeit liegt bei 8% (bislang ist noch kein Präsident wiedergewählt worden, nach dessen erster Amtszeit die Quote bei über sieben Prozent lag, auch wenn das natürlich nur eine Korrelation und keine Kausalität darstellt), trotz oder wegen der milliardenschweren Konjunkturprogramme und massiven quantitativen Geldlockerungen der Fed, die außenpolitischen Einsätze bestehen entweder immer noch fort (Afghanistan), haben sich als Fehlgriff erwiesen (Libyen) oder waren eine große Schaumschlägerei (Kairoer Rede), innenpolitische Gesetzgebung ist kaum vorangekommen (das liegt freilich auch am Obstruktionskurs der Republikaner), mithin war die Fallhöhe vom Visionär zum schnell grauhaarig gewordenen Amtsinhaber doch zu groß.

Zu guter Letzt: wer ernsthaft alles glaubt, was im amerikanischen Wahlkampf ertönt, hält auch hiesige Gazetten für Leuchttürme der Wahrheit. Wenn Obama weiterhin Präsident bleibt, wird er weder weltweiten Frieden und Vollbeschäftigung bringen noch die USA in einen kommunistischen Sündenpfuhl verwandeln, wenn Romney der Nachfolger wird, wird Amerika nicht in ein fanatisiertes Glacis umgerüstet, aber auch schwerlich in Kürze die Konjunktur zum Brummen bringen. Etwas Ruhe und Gelassenheit wird schon nicht schaden.
 
Ich bin dafür, dass wir zu gegebener Zeit selbigen Thread für die zur Wahl fürs höchste Marionetten-Amt stehenden deutschen "Spitzen-Volksvertreter" erstellen. Allerdings würde ich damit noch abwarten, da bei dem momentanen Wirbel um Herr Steinbrück vielleicht jemand ganz anderes für die Opposition ins Rennen gegen Angie geschickt wird. Ein dreifaches "Hoch" auf die Demokratie (an dieser Stelle müsste dann ein Ironie-Smiley stehen).
 
Amerikaner lassen sich nur ungern vom Staat etwas aufzwängen, und sei es noch so nützlich.

Genau da lag fuer mich der Punkt. Vielleicht bin ich dafuer als junger Deutscher/ Europaeer zu "idealentfremdet", aber das verstehe ich wirklich nicht. Die Amerikaner dumm zu nennen waere bei Weitem zu einfach, aber stoisches Gegenhalten und Misstrauen gegen jedwede Form von staatlichen ("sozialen") Massnahmen...ich weiss nicht so recht.

Wie ich vorhin schon geschrieben habe bin ich gerade in Kanada. Und vor mindestens jedem dritten YT Video laeuft ein Spot fuer die Mormonchurch. Zufall?🙄
 
Was mich bei den Amerikanern immer wundert ist, dass, trotz der vielen (teilw. erfolgreichen) Anlaeufe der Republikaner, die Rechte der Mittel- Unterschicht zugunsten gewisser Wirtschaftszweige zu beschneiden, immer noch anscheinend die Haelfte der US Bevoelkerung die Republikaner an der Macht sehen wollen. Womit haengt das zusammen?

Weil der "Republikaner" das eben geil findet, also Eigenverantwortung für sich selbst und einen möglichst kleinen Staat.
Abgesehen musst du dir eh nur mal anschauen, wer denn in Amerika wie wählt. Das Wahlverhalten lässt sich ja sehr schön an den Staatsgrenzen abzählen, so dass in sehr vielen Bundesstaaten gar kein Wahlkampf mehr geführt wird, weil eh klar ist, wer dort gewinnen wird. Und wenn ich dafür keinen Wahlkampf mehr führen muss, dann ist diesen Leuten auch einen einzelne Position ihrer Partei egal, auch wenn diese Position für sie persönlich vielleicht anders besser wäre.
Man entscheidet sich eben in Amerika noch viel mehr als bei uns (bei uns gibt es immerhin 5-6 Parteien zur Wahl, die auch ins Parlament kommen können) für ein großes Ganzes, und das ist entweder Rep oder Dem, und das meist auch ein Leben lang!
 
man entscheidet sich eben in Amerika noch viel mehr als bei uns (bei uns gibt es immerhin 5-6 Parteien zur Wahl, die auch ins Parlament kommen können) für ein großes Ganzes, und das ist entweder Rep oder Dem, und das meist auch ein Leben lang!

Bei uns ist das mit der Treue zur bevorzugten Partei auch nicht anders. Wir haben aber kein reines Mehrheitswahlrecht, welches ein Zweiparteiensystem begünstigt. Genaugenommen haben wir in den USA auch nur eine Partei, nämlich die Partei des Besitzes. Der Kern, das Recht auf Privateigentum wird von den Demokraten wie den Republikanern nicht in Frage gestellt. Und ein Grosteil der Wähler, die von staatlicher Umverteilungspolitik prvitieren würden, werden von den Wahlen ferngehalten. Damit wird die soziale Frage nicht in dem Maße thematisiert, wie etwa bei uns geschieht. Und deshalb werden im Wahlkampf Themen in den Mittelpunkt gerückt, die bei uns eher randständig sind und bei denen, sollte eine politische Entscheidung dazu notwendig sein, auch gern im Bundestag mal die Fraktionsdisziplin aufgehoben wird.
 
Wenn er mal Gesetze durchsetzt...
Ist gar nicht so leicht als Demokrat Gesetze durchzusetzen wenn die Republikaner im Parlament die absolute Mehrheit besitzen 🙂
Ich hoffe für die amerikanische Unter und Mittelschicht das er es in seiner kommenden Amtszeit besser macht als bisher. Wobei Ich schätze das alles beim alten bleibt.