40k Under Siege

Wie sagte Awatron es so schön - l'art pour l'art ... aber es wird zunehmend zäher <_<

Ich hoffe, dass mich net wieder die Lust verlässt wie bei meiner letzten. (und das is jetzt kein fishing for Mitleid 🙄 ^^) - die Pausen werden länger und das schreiben zieht sich mehr und mehr 😛h34r: .



Kurz nach Sonnenaufgang wurde Galvani von Colwin, seinem Adjutanten, geweckt. Traditionell kamen dem Prokurator in seinem Amt militärische Ehren, und somit seinem Personal ebenfalls militärische Ränge zu.
Colwin hatte sich jedoch in den knapp vier Jahren seiner hiesigen Arbeit stets als eine Art Hausdiener verstanden, und verzichtete gewöhnlich auf das Tragen seiner zeremoniellen Waffen. So auch heute, wie seinem Vorgesetzten beim Blick an seinen Uniformgürtel sofort auffiel.
„Guten Morgen, Prokurator. Ihr Wagen zum Magistrat wartet in einer Stunde auf Sie. Ich habe bereits Zeitungen und Berichte auf ihren Schreibtisch gelegt. Major Fagans Statusbericht über die Sicherheitslage befindet sich in der grauen Mappe obenauf.
Das Frühstück bringe ich ihnen in ihr Büro.“
Colwin hatte über die Jahre ein Gespür für die Gewohnheiten seines Arbeitgebers entwickelt, und an arbeitsreichen Tagen pflegte dieser seine Mahlzeiten am Arbeitstisch einzunehmen.
„Danke, Carl.“, antwortete dieser.
Galvani war mit einem Mal hellwach, die Umstände erforderten seine Konzentration. Hastig führte er seine Morgentoilette durch, um sich sofort in sein Amtszimmer zu begeben, und die Akten durchzugehen.
Die Tageszeitungen unkten über Freiheitsberaubung – er legte sie beiseite, denn er war sich der Problematik nur zu gut bewusst.
Fagans Bericht meldete nächtlichen Widerstand aus der Bevölkerung:
„Renitente Bürger der Hauptstadt haben sich über Nacht an mehreren Punkten der Ausgangssperre verweigert und unseren Kräften bewaffneten Widerstand geleistet. Dabei gingen sie erstaunlich effizient und überlegt vor.
Ihre Aktivitäten fanden an Verkehrsknotenpunkten und Verwaltungsgebäuden ihren Höhepunkt. Erst der Einsatz von Panzerfahrzeugen konnte die Lage an den meisten Brennpunkten stabilisieren. Stellenweise führte nicht einmal dies zum Erfolg.
Das Administratum für Wirtschaft und mehrere Brücken sind in der Hand von Aufständischen.
Aufgrund ihrer Vorgehensweise ist nicht auszuschließen, dass sie zentral organisiert sind.
Ich bin mir der Explosivität des Themas bewusst, aber der morgige Tag zwingt uns zum Handeln, und wir werden entschlossen vorgehen.“

Galvani schlug die Mappe zu und schloss in einem Anfall von Wut über seine Ohnmacht kurz die Augen. Panzerfahrzeuge…
Die Situation entwickelte sich alles andere als zu seinen Gunsten. Panzer in der Hauptstadt…

Er würde folglich noch zu arbeiten haben, denn der Magistrat forderte von ihm ein letztes Mal detaillierte Auskünfte über die Lage und über seine Absichten bezüglich der Tau.
Das Aufkeimen von Unruhen im Stadtgebiet trotz Ausgangssperre war natürlich wenig hilfreich für ein überzeugendes Auftreten den Abgeordneten gegenüber. Wie sollte ein Prokurator mit fremden Wesen zurechtkommen, wenn er noch nicht mal in seiner eigenen Hauptstadt für Ordnung sorgen konnte.
Sorgen machten ihm vor allem jene des Hauses Noda, bei denen es wohl am meisten Überzeugungsarbeit zu leisten galt, denn sie hatten bisher keine einheitliche Verlautbarung ihres Koronats verlesen. Hier konnte man vielleicht noch Unterstützer gewinnen – aber nur schwer unter diesen Umständen.
Er griff zu seinen vorbereiteten Notizen und vertiefte sich, weit über seinen schweren Amtstisch gebeugt darin.
 
so...neuer Teil. Is aber auch ne harte Konkurrenz hier im Forum 😉 :lol:

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„…Meine Damen und Herren, es geht hier nicht um die Märchen unserer Vorfahren.“ Der Mengiron-Abgeordnete Kluvart schlug mit der flachen Hand auf sein Rednerpult und ließ seinen Blick durch die oval angeordneten Sitzreihen des Magistrats schweifen.
„Es geht darum, auf neue Zeiten neue Maßnahmen folgen zu lassen. Wir können uns nicht ewig in den schützenden Kokon der Vergangenheit zurückziehen, sondern müssen unsere Ansichten und Lebensweisen den Umständen anpassen. Die verehrten Abgeordneten Ulteros, und mit ihnen ihr Haus, führen das Dasein von verfallenen Ruinen und alter Schriften auf unserem Planeten beharrlich darauf zurück, dass um uns herum ein die Galaxis umspannendes Reich der Menschheit existiert.
Ich aber frage den Magistrat: Wo ist es? Warum haben wir keine Zeugnisse von ihm außer solche, die seit 500 Jahren verrotten?“
Viele der Abgeordneten applaudierten. Versteinerte Mienen auf den Gesichtern der Vertreter Ulteros.
Arme Idioten. Wesovich blies verächtlich Luft durch seine Lippen.
„Umso konfuser ist doch die Weigerung des Hauses Ultero, das von uns seit Jahren geforderte Erweitern des Raumfahrtprogramms mit allen Mitteln aufhalten zu wollen. Wie wollen wir denn jemals die Dinge außerhalb unseres bescheidenen Horizonts erkennen, wenn nicht durch aktives Erforschen?
Unsere Rolle kann nicht darauf beschränkt sein, auf Besuch durch fremde Kulturen zu warten!
Und diese Kulturen existieren, wie sie morgen mit eigenen Augen auf unserer Planetenfläche sehen werden. In diesem Punkt gehe ich sogar noch einen Schritt auf sie zu, verehrter Executor Wesovich:“
Kluvart drehte sich leicht nach rechts, um seinen Addressaten direkt anzusprechen.
„Wenn, und ich betone dies nicht als realistische Option anzusehen, wenn dieses „Imperium“ in greifbarer Nähe unseres Sonnensystems existiert, warum suchen wir nicht danach?
Wir haben die Mittel dazu, wir müssen sie lediglich freigeben!
Mit dem Besuch der Tau wird uns das Tor zur Galaxis noch weiter aufgestoßen, als dies sowieso schon der Fall ist – Die Tau können bereits andere Planeten bereisen, wie Sie wahrscheinlich mitbekommen haben.
Mit deren Hilfe können wir auch die Suche nach ihrem „Imperium“, und damit nach unserer Vergangenheit, auf eine bisher unerreichte Stufe stellen.
Und das ist nur einer der vielen Gründe, warum ich, als untertäniger Diener des Koronators von Mengiron, mich mit ganzem Herzen dafür einsetze, Beziehungen zu den Tau zu beginnen und endlich ins Universum aufbrechen!“
Erneut brandete Applaus auf, vereinzelte Abgeordnete erhoben sich sogar von ihren Plätzen.
In den Lärm hinein fügte Kluvart hinzu:
„Unsere Ziele sind miteinander vereinbar, verehrtes Ultero. Geben Sie ihre Blockadehaltung auf!“
Sie verstehen gar nichts, Abschaum.
Wesovich schüttelte leicht den Kopf und verließ als Ausdruck seines Protests seinen Sitz, während Kluvart unter großem Applaus zu seinem Platz zurückging.
Unter den verständnislosen und wütenden Blicken großer Teile des Magistrats verließ er, und mit ihm Teile seiner Koronatsvertreter erhobenen Hauptes den Saal, um erst nach der nächsten Sitzungsunterbrechung wieder zurückzukehren.