Uploadfilter & Urheberrecht

erstmal wird nichts passieren dann wird irgendwann jmd sagen man könne ja nicht von allen verlangen solche filter usw zu Betreiben, also wird man sagen man müsste gleich beim Provider solche Filter einbauen (natürlich unter Staatlicher Kontrolle)damit wäre die Zensur / 1984 dann vollendet zumindest im "Freien Internet"

Siehe China, nur wird das hier wohl noch extremer werden..
 
hier bitte.. ist sichtbar/verfügbar, im moment sogar egal, wo die quelle liegt, wobei videos fast noch schlimmer sind dann 🙂



TrollFace.jpg




 
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hier bitte.. ist sichtbar/verfügbar, im moment sogar egal, wo die quelle liegt



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Da reden wir aber von unterschiedlichen Dingen. Du hast ja nicht die Grafik auf den gw-fanworld Server hochgeladen sondern einfach nur einen Hyperlink gepostet.

Ich denke, ich/wir haben deinen Eingangspost falsch gelesen/interpretiert. Kann es sein dass du mit
Werden die Uploadfunktionen deaktiviert werden?
nicht dieses Forum im Speziellen, sondern allgemein (quasi sämtliche Seiten) gemeint hast? Ich hab nämlich ersteres verstanden, vermutlich aufgrund der Tatsache, dass der folgende Satz konkret von dieser Seite handelt.

BTT: man muss jetzt natürlich erstmal schauen, was die "Internetcommunity" daraus macht. Aber die Gefahr ist mMn definitiv gegeben. Ein mögliches Szneario ist ja, dass nur noch die großen Portale überbleiben, weil diese sich als einziges die entsprechenden Uploadfilter leisten können.
 
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Normalerweise muss diese EU Verordnung erstmal in nationales Recht mit entsprechenden Übergangsfristen überführt werden. Erst dann, wenn man einen entsprechenden Gesetzestext vorliegen hat, kann man dazu überhaupt etwas sagen. Und dann muss man erstmal die ersten Gerichtsprozesse abwarten, wie sich das in der juristischen Meinung der Gerichte überhaupt umsetzt.
 
Normalerweise muss diese EU Verordnung erstmal in nationales Recht mit entsprechenden Übergangsfristen überführt werden. Erst dann, wenn man einen entsprechenden Gesetzestext vorliegen hat, kann man dazu überhaupt etwas sagen. Und dann muss man erstmal die ersten Gerichtsprozesse abwarten, wie sich das in der juristischen Meinung der Gerichte überhaupt umsetzt.

Richtig und dabei haben die Länder einen gewissen Spielraum bei der Umsetzung. Deutschland möchte die Richtlinie, zumindest laut aktuellen Koalitionsvertrag, zum Beispiel ohne Uploadfilter umsetzen. Und das wird auch erst in zwei Jahren passieren. Danach wird die Sache wohl längere Zeit so weiterlaufen, bis sich möglicherweise irgendwer beschwert. Dann geht die Sache durch die europäischen Gerichtsinstanzen, die prüfen, ob die Deutsche Richtlinienumsetzung möglicherweise mangelhaft ist.

Fazit: Bis sich irgendwas spürbar ändert dürfte, wenn überhaupt, etwa ein halbes Jahrzehnt vergehen.
 
Bei der Änderung der Datenschutzverordnung hat es auch keine 5+ Jahre gedauert bis man eine Veränderung gemerkt hat. Hier geht es nicht um larifari Kram sondern darum ordentlich Geld aus neuen Quellen zu scheffeln, anzunehmen das sich dies erst Jahre nach Inkraftsetzen bemerkbar machen wird, ist schon sehr gutgläubig.

Der Koalitionsvertrag ist auch nichts worauf ich setzen würde, in dem Teilen standen schon oft gute Punkte, die genauso oft komplett ignoriert und übergangen wurden. Wenn man gar keine Uploadfilter will, warum hat die Deutsche Regierung zu einer Richtlinie das ok gegeben, die ohne Uploadfilter gar nicht zu erfüllen ist. Soviel schon einmal zum Koalitionsvertrag.
 
Wenn man sich die Hintergründe anschaut, geht es primär um die großen Verlage, deren Lobbyist demnach ein Axel Voss ist. Die verlieren immer mehr Auflage und Werbekunden, die wollen nun woanders abgreifen, anstatt wieder attraktiver für ihre Kunden zu werden, oder ihre veralteten Geschäftsmodelle zu überarbeiten. Die warten garantiert keine 5 Jahre, die brauchen die Kohle heute, am besten direkt morgen. Es geht nur vordergründig um die kleinen Künstler und deren Material (ich fand es bezeichnend, dass die in der Tagesschau gezeigten Künstler, die pro §13 waren, alles leicht ergraute Leute 40+ waren! Junge Kreative sehen ihre Rechte dadurch nicht gestärkt.). Die Politik kann diese Regelung gleichzeitig als praktische Zensur/Unterdrückung von Kritik ansehen, weil kleine Foren dicht machen müssten. So sichern sich die großen klassischen Medien plus der ÖR-Rundfunk die Deutungshoheit der Geschehnisse. Die großen können sich Uploadfilter leisten, die kleinen werden verschwinden, die Vielfalt und Kreativität des Internet gehen verloren, zumindest in Europa. Wobei ich gestern auch schon amerikanische Internetuser gelesen habe, die wiederum ihre Möglichkeit Reichweite zu erzeugen betroffen sehen, wenn sie uns Europäer nicht mehr über kleinere Websites erreichen. Das Ganze scheint durchaus Wellen über Europa hinaus zu schlagen.
 
Bei der Änderung der Datenschutzverordnung hat es auch keine 5+ Jahre gedauert bis man eine Veränderung gemerkt hat. Hier geht es nicht um larifari Kram sondern darum ordentlich Geld aus neuen Quellen zu scheffeln, anzunehmen das sich dies erst Jahre nach Inkraftsetzen bemerkbar machen wird, ist schon sehr gutgläubig.

Der Koalitionsvertrag ist auch nichts worauf ich setzen würde, in dem Teilen standen schon oft gute Punkte, die genauso oft komplett ignoriert und übergangen wurden. Wenn man gar keine Uploadfilter will, warum hat die Deutsche Regierung zu einer Richtlinie das ok gegeben, die ohne Uploadfilter gar nicht zu erfüllen ist. Soviel schon einmal zum Koalitionsvertrag.


Die DSGVO musste, im Gegensatz zu der Richtlinie zur Urheberrechtsreform, nicht in nationales Recht umgesetzt werden, sondern galt in unmittelbarer Anwendung. Die Mitgliedsstaaten bringen nur jeweils Teilbereiche nach Art. 85 und 86 der DSGVO ein. Juristisch wird sie daher oft als Hybridakt bezeichnet, also eine Mischung aus Richtlinie und Verordnung. Die Analogie passt mithin nicht.

Meine Einschätzung ist sicherlich nicht blauäugig, ich bin nur, im Gegensatz zu den meisten, die sich an dieser Diskussion beteiligen, als promovierter Jurist und praktizierender Anwalt im IP-Recht etwas besser informiert und weniger impulsiv.

Dass der Koalitionsvertrag gelegentlich missachtet wurde, stimmt. Allerdings würde ich angesichts der aktuellen politischen Situation nicht davon ausgehen, dass die Bundesregierung bei der Umsetzung der Richtlinien die politische Stimmung im Land missachtet. Sie ist wesentlich näher und abhängiger von ihr als die Abgeaordneten im fernen Brüssel.

Versteh mich nicht falsch, ich bin kein Fan dieser Reform und ganz besonders nicht der Art und Weise in der das ganze gegen alle Experten und die Bevölkerung durchgedrückt wurde. Über 200 Fachleute im Urheberrecht haben sich in einer Petition gegen die Reform ausgesprochen, ich ebenfalls. ABER: man sollte auch nicht in Panik verfallen. Für den gewöhnlichen Nutzer, diese Prognose wage ich mal abzugeben, wird sich de facto nicht viel ändern. Youtube wird eine costs and benefits Rechnung vornehmen, nach der sie potentielle Strafen für Urheberrechtsversöße in Grenzfällen mit dem höheren Usertraffic, der letztlich ihr Geld generiert, gegenrechnen und dabei mit einiger Sicherheit eher underblocken als overblocken. Für kleine Plattformen wie diese hier dürfte sich ohnehin nichts ändern, weil sie in der Rechtsanwendung, spätestens in der Rechtsauslegung von der Haftung ausgeschlossen werden.

Die Künstler werden im Übrigen auch nicht profitieren, die einzigen, die etwas von der Reform haben, werden Contentverwerter, Verlage usw. sein.
 
Meine Einschätzung ist sicherlich nicht blauäugig
Ich möchte nix unterstellen, aber ich denke ein Stück weit übersiehst du das Wesentliche. Nicht so sehr wegen der Einschätzung bezüglich des IP-Rechts, da würde ich deiner Expertise unumwunden zustimmen, das sehe ich auch ähnlich bzw. genau so. Man muss keine Angst um Cat-Content im Internet haben 😀
Allerdings im Sinn und Wirkung der ganzen Maßnahme hab ich ne andere Ansicht. Denn mMn geht es hier nicht um das Urheberrecht, bzw. nur sekundär um den linientreuen Verlagen (Friede Springer und Liz Mohn sind Dutzfreunde der Kanzlerin...) Kohle zuzuschustern. Ganz primär geht es hier um die Etablierung einer Zensur-Infrastruktur, Urheberrecht ist nur Mittel zum Zweck.
Man wird einfach insbesondere kleinen Bloggern mit relativ großer Reichweite wie sagen wir beispielsweise dem Danisch, Fefe oder den Ruhrpottbaronen unter Berufung aufs Urheberrecht das Leben schwer machen, so sie denn nicht hinreichend genehm in der Berichterstattung sind. Denn natürlich könnten die sich juristisch wehren - so ein bisschen wie bei Facebooksperren, wo entsprechende Anwälte wie der Steinhöfel, die dagegen vorgehen, jeden einzelnen Prozess gewinnen - dazu fehlen aber in der Regel nicht nur die Mittel, sondern halt eben schlicht auch die Lust sich mit irgendwelchen Deppen permanent auseinander setzen zu müssen.*


Die zeitliche Nähe ist sicher Zufall, aber der Danisch hat gerade was, das ich als modellhaft sehe:
http://www.danisch.de/blog/2019/03/...ung-von-jugendschutz-net-erhalten/#more-28195
Jugendschutz.net hat nen neuen Chef, der sich den "Kampf gegen rechts" auf die Fahnen geschrieben hat und den Danisch entsprechend einordnet. Also bekommt er böse Post von denen, von "beispielhaft" 7 Beiträge bemängelt werden wo gegen den Jugendschutz verstoßen werden würde. Natürlich nicht auf der Seite direkt, aber in Uraltbeiträgen bei den Kommentaren gibt es Liinks auf Domains die laut BPJM jugendgefährdend sind.
Gut, um den Danisch mache ich mir keine sorgen, der Prozessiert ja gerne mit solchen Deppen, aber genau so wird es laufen. Halt statt Jugendschutz mit Verweis auf irgendwelche verletzten IPs, weil einer der auf nen Artikel verlinkt der z.B. das gleiche Thema benutzt. Sprich: schlicht Quellen beibringt.

Die ganzen Kids die demonstrieren müssen sich IMO keine Sorgen machen: Ich mir sicher die fassen weder Let's plays noch beauty-content auf youtube an, wozu auch? Aber ich bin mir ebenso sicher, dass es Abmahnwellen gegen unerwünschte politische Inhalte geben wird um diese mundtot zu machen.


* Kleine Anekdote: komplett anderes Feld, aber es zeigt die Problematik "jeder Depp darf klagen" schön auf: Das Grundstück meine Eltern teilt sich, zusammen mit 2 Nachbargrundstücken eine gemeinsame Grenze mit einem Mehrfamilienhaus. Entlang dieser Grenze wächst ne richtig schön dichte Hecke von ca. 3-4 Metern - halt eben damit dir auch aus dem 4. Stock im Mehrfamilienhaus keiner in den Garten guckt. Die Hecke wächst da auch seit 30 Jahren fröhlich vor sich hin. Leider hat vor etlichen Jahren die aktuelle Besitzerin des Mehrfamilienhauses dieses von ihrem Mann vererbt. Die Dame ist neugierig, vermögend und ihr ist langweilig. Soll heißen sie beschäftigt ihren Anwalt gerne, dem die Rechtslage relativ egal ist, er kriegt sein Geld ja so oder so. Ebenso würde sie halt gerne in Nachbarsgärten gucken, weil ihr langweilig ist. Also kurzum: die Hecke soll laut dieser Dame weg.
Es trudelte also vor einigen (mittlerweile: etlichen) Jahren der erste Brieg ihres Anwalts bei uns ein, halt so im typischen aggro-"ich hab recht, das Ding muss weg"-Anwaltston, wo zwar nix substanzielles steht, mit dem man einfache Leute aber schnell einschüchtert. Kein Ding, ich mich kurz eingelesen in die Rechtslage, die Hecke ist weit genug von der Grundstücksgrenze weg, es hängt nix über (wird natürlich jedes Jahr zurück geschnitten), es behindert keinen Straßenverkehr und überhaupt hat es mit über 25 Jahren lange schon Bestandsschutz. Hecke bleibt. Ich das geschrieben. Kam erst mal nix mehr. Sache erledigt - hab ich gedacht. Von wegen. Zwei Jahre später: gleiche Dame, gleicher Anwalt, gleicher Brief. Also gleiches Spiel. Wieder 1-2 Jahre später das Gleiche nochmal. Diesmal wurde ich etwas pampiger: auch mal Unterlassungsklage und Verdienstausfall in Aussicht gestellt, wenn das so weitergeht. Alles nix geholfen. Neues Jahr neuer Brief. Irgendwann wirklich mal vor Gericht gelandet. Natürlich haben wir Recht bekommen. Gedacht nun hat es sich final erledigt. Von wegen: neues Jahr, gleicher Brief (glaub den Anwalt hat sie irgendwann zwischendrin gewechselt, der hatte wohl auch kein Bock mehr 😀). Der eine Nachbar hatte irgendwann, so nach dem 5.-6. mal Murmeltiertag die Schnauze voll, der hat sie rausrupft und nen Zaun hochgezogen. Irgendwann kam der Anwalt mit nem Mediationsverfahren und mein Vater, auch hinreichend entnervt, hat sich Breitschlagen lassen das Ding auf 2,5m zurück zu schneiden, nur damit endlich Ruhe ist. Mal gucken, es wird Frühling, normalerweise kamen die Briefe immer dann. Kann aber auch sein das die Trulla endlich den Löffel abgegeben hat :d

Und so wird es da auch laufen: Selbst wenn die IP-Klagen komplett unbegründet sind, werden sich Anwälte finden, die aus dem nie endenen staatlichen Topf des "Kampf gegen Rechts" oder neuerdings "Kampf gegen hatespeech" finanziert werden, die unbequeme Meinungsbildner einfach so lange mit Klagen überziehen bis diese eben entnervt aufgeben werden. Enervierung des politischen Gegners als Strategie. Darum geht es, darauf läuft es hinaus.
 
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Moment, aber du vermischt da jetzt zwei Ebenen. Die Infrastruktur wird zum Einen bereits genutzt zum anderen ist sie doch auch nach zukünftiger Rechtslage der staatlichen Kontrolle unzugänglich.

Irgendwie fehlt mir zum Anderen aber gerade der logisch zwingende Zwischenschritt von "YouTube filtert urherberrechtlich relevantes Material, um Schadensersatzforderungen durch Rechteinhaber/Rechteverwerter zu entgehen" zu "Der Staat zensiert politisch unliebsame Blogger". Staatliche Stellen haben in diesem Rechtsrahmen doch gar kein Rüge- oder Klagerecht, wie sollen die das bewerkstelligen?

Zu deinem Beispiel, hier verstehe ich diesen Moment nicht:
Irgendwann wirklich mal vor Gericht gelandet. Natürlich haben wir Recht bekommen. Gedacht nun hat es sich final erledigt. Von wegen: neues Jahr, gleicher Brief (glaub den Anwalt hat sie irgendwann zwischendrin gewechselt, der hatte wohl auch kein Bock mehr
D.gif
).


Wenn ihr ein für euch günstiges Urteil erwirkt habt, dann tritt idR (aufgrund der Berufungsunfähigkeit der Sache mangels ausreichender Streitwerthöhe, würde ich mal tippen) formelle und materielle Rechtskraft ein. D.h. die Dame dürfte aus demselben Grund nicht nochmal gegen euch klagen.
Spätestens da hätte also Schicht im Schacht sein müssen und ihr hättet alle Briefe einfach in den Kamin feuern können 🙂
 
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Wenn ihr ein für euch günstiges Urteil erwirkt habt, dann tritt idR (aufgrund der Berufungsunfähigkeit der Sache mangels ausreichender Streitwerthöhe, würde ich mal tippen) formelle und materielle Rechtskraft ein. D.h. die Dame dürfte aus demselben Grund nicht nochmal gegen euch klagen.
Spätestens da hätte also Schicht im Schacht sein müssen und ihr hättet alle Briefe einfach in den Kamin feuern können
Ist schon etwas her, ich könnte ein paar Details durcheinander bringen. Die Begründung warum die Hecke weg "musste" hat immer mal geändert: erst wars das Laub das auf ihr Grundstück fliegt (persönliches Pech) und angeblicher "Überhang" (konnte durch schriftliche Aussage des Gärtners der sie jährlich zurückschneidet wiederlegt werden), dann war glaub ich angebliche beeinträchtigte Verkehrssicherheit (auch Blödsinn). Wo es dann zur Verhandlung kam, gings glaub ich darum das es zu nah an der Grundstücksgrenze und zu hoch sei (direkt an der Grenze muss es niedriger sein als wenn es 1-2m drin steht) danach kam wieder das mit dem Laub (das war dann glaub auch nen neuer Anwalt, der wusste vermutlich nix vom ersten Briefwechsel Jahre vorher).
Kann sein das ich die Reihenfolge durcheinanderbringe, jedenfalls hat der Vorwand halt immer mal gewechselt. Eventuell deswegen. Kann aber auch einfach sein das er drauf spekuliert hat, dass wir die Rechtslage nicht kennen (was an der Stelle auch stimmt 😀) weil der Vorschlag mit der Mediation kam von ihm und recht schnell. Ich muss auch sagen ich haben den Anfang voll mitbekommen, weil noch Ende Schulzeit und zu Hause wohnhaft, das Ende aber nimmer, da lange fertig mit Uni und eigene Wohnung. Hab da auch nur noch mitbekommen das mein Vater was von "Termin beim Friedensrichter" (😉) gesagt hat und ich auch nur fragend geguckt hab, weil ich dachte das sei längst durch.


Staatliche Stellen haben in diesem Rechtsrahmen doch gar kein Rüge- oder Klagerecht, wie sollen die das bewerkstelligen?
Spätestens seit der deutschen Umwelthilfe, die zum großen Teil vom Umweltministerium und von Toyota, also dem direkten Konkurrenten deutscher Automobilbauer, finanziert sollte man doch wissen wie sowas geht.
Man sponsort eben mit öffentlichen Geldern irgend nen Abmahnverein, der offiziell "privat" aber eben inoffiziell im Sinne der Geldgeber genau die Leute abmahnt, die man weghaben will.

Verquickung von Staat und Privat sind ja hierzulande ja eh ziemlich...seltsam... ich frage mich seit Jahren warum nen formal "privater" Verein wie die GEZ (jaja.."Beitragsservice"...blabla) mal einfach so die Daten der Einwohnemeldeämter abgreifen darf...

Der große "Vorteil" der neuen Urheberrechtsregelung ist da meiner Meinung nach, dass man, ähnlich schon wie bei der "hatespeech"-Geschichte auf Facebook halt ne sehr günstige Ausrede für Zensur am Start hat. Welcher Blog kommt denn ohne Links oder Zitate aus? Klar wird man dann vor Gericht streiten wie weit das Zitatrecht geht, und ich habe auch wenig Zweifel, dass da praktisch jeder der es durchzieht am Ende Recht bekommt. Bloß werden sich halt 90% vom ersten Brief einschüchtern lassen, schon weil sie weder Zeit noch Geld für nen Rechtsstreit haben. Und ja, irgendwann wirds einer aus Prinzip bis zum bitteren Ende durchziehen und auch das Gesetz kippen (wie halt noch jedes Gesetz dieser Regierung spätestens vom Verfassungsgericht kassiert wurde) bloß dauert halt das ne Dekade in der man eine unerwünschte Gegenöffentlichkeit mundtot machen kann. Herrje, wenn es schon einer Andrea Kiewel aufällt das die Tagesschau Agitprop macht (im konkreten Beispiel beginnt die Tagesschau mit "Nach schweren Angriffen der israelischen Armee", statt mit dem vorangegangenen Raketenbeschuss der Hamas -der wird erst ganz am Ende kurz erwähnt) ist es doch sehr auffällig das wir in einem "info-Krieg" spielen, indem der Staat und seine Medien nicht die neutrale Instanz sind, die sie vorgeben zu sein, sondern eben "Kriegspartei".

Aber na ja, zumindest politisch finde ich es eigentlich sogar ganz gut was gerade passiert - ich glaube nämlich, die CDU hat sich damit bei ner kompletten Generation ins Abseits gestellt, inklusive der eigenen Jugend. Frei nach Napoleon: Störe Deinen Feind nie, wenn er gerade Fehler macht.
 
Für kleine Plattformen wie diese hier dürfte sich ohnehin nichts ändern, weil sie in der Rechtsanwendung, spätestens in der Rechtsauslegung von der Haftung ausgeschlossen werden.

Die Künstler werden im Übrigen auch nicht profitieren, die einzigen, die etwas von der Reform haben, werden Contentverwerter, Verlage usw. sein.

Problem ist nur, es gibt keine festlegung ab wann es sich um eine kleine oder große Plattform handelt, ist auslegungssache. Der nächste Punkt, das hier ist keine private sondern gewerbliche Plattform. Und welcher kleine gewerbliche wird sich den Risiko einer Klage aussetzen? Wir haben also einiges was frei im Raum schwebt, Damokles läßt grüßen und damit schon indirekt auf diese Plattform auswirkungen haben wird. Man sieht doch wie die Datenschutzverordnung schon zu Änderungen geführt hat, Stichwort Upload von Bildmaterial und anderen Dokumenten.



Die Urheberrechtsreform hat aber nix, mit Zensur Infrastruktur zu tun. Zensur wird kommen, wenn es der Terror Filter durch das EU Parlament schaffen sollte, das ist auch Schluß mit optional, oder siehe auch:
https://www.youtube.com/watch?v=w6J-68_xALU
 
Exilant, bei aller Liebe.... Du bist doch sonst eher wirtschafts-liberal eingestellt, oder irre ich mich da?
Wenn du Informationen, die du von einem Privatunternehmen erhältst, veröffentlichst, bist du doch auch voll für eine Klage wegen Urheberrechtsverstoß. Warum sollte es dann beim Staat anders sein?

Und dieses Thema mit der neuen EU Verordnung zu verknüpfen, ist auch etwas weit her geholt. Die gilt ja noch nicht mal auf EU Ebene.