@Kp
Muss eigentlich jedes Thema sofort in Kapitalismusbashing ausarten? Ist nur öde...
Die Weltbank hat grade ihre globale Wachstumsprognose nach oben korrigiert. Kleiner Tipp: es sind die kapitalistischen Länder mit der blöden Protestantischen Arbeitsethik die zulegen 😉
Zum Thema: Angst vor dem dritten Weltkrieg braucht sich keiner zu machen, einfach aus dem Grund das eigentlich jede relevante Macht begriffen hat das man mit territorialer Expansion nichts gewinnen kann. Gefahren liegen eher wo anders:
Vorm Zusammenbruch. China hat nen total überhitzten Immobilienmarkt, was zu ner heftigen wirtschaftlichen Krise führen dürfte. Außerdem zeigt die Ein Kind Politik bald Wirkung: in 20 Jahren hat die Volksrepublik eine Demographie gegen die das Klassentreffen von Juppie Hesters jung und vital aussieht, und das ohne sich 70 Jahre lang Wohlstandsreserven schaffen zu können. Letztlich wird China einfach mit sich selbst beschäftigt bleiben, aber effektiv nichts was uns interessieren müsste.
Schwer einzuschätzen. Im Prinzip hat Indien großartige Vorrausetzungen: junge Bevölkerung, Demokratie, gute Ausbildung. Probleme sind große soziale Gegensätze (mit die höchsten weltweit), Religiöse Spannungen sowie mangelnde vertikale soziale Durchlässigkeit aufgrund des immer noch in den Köpfen vorhandenen Kastensystems. Und letztlich sind Inder einfach zu bekloppt um mit dem Rest der Welt kompatibel zu sein 😀 (Ohne Witz, gab da neulich nen schönen Artikel im Handelsblatt: indische Manager 'funktionieren' einfach nicht außerhalb Indiens, die Mentalitäten sind zu verschieden.) Progonose: Indien steigert seinen Lebensstandard, bleibt aber im wesentlichen irrelevant.
Iran, die Saudis (wegen Iran), China natürlich. Letzlich wird eine großflächige Proliferation von Kernwaffen in Nahost nicht zu verhindern sein, solang Obama nicht noch kurzfristig erschossen wird oder so. Allerdings steigt da nicht so sehr die Gefahr eines Atomkriegs (MAD funktioniert bei machtorientierten Diktaturen ausgezeichnet) als eher das eben mal ne Bombe "verschwindet".
Für Europa sehe ich nicht so die Gefahr, Israel wird das Ende des Jahrhunderts leider nicht erleben.
Verglichen mit Obama war Bush junior ein Genie, innen- wie außenpolitisch. ... in Anbetracht das letzterer mal fast an ner Brezel erstickt wäre, sagt das viel....
Na ja, schlimmer als Black Jesus kann es kaum werden, wenn ich tippen müsste würde ich aktuell sagen die Clinton wirds machen (professionelle Vorbereitung, quasi kein innerparteilicher Gegenkandidat und die Reps haben auch keinen bzw. sind in ihren Flügen zu zerstritten). Und Hillary ist so der Typus Merkel: sehr unaufgeregt, brillianter analytischer Verstand und undogmatisches vorgehen. Und anders als Obama kann sie Politik machen ohne geschätzte 80% des Establishments zu verärgern
Ab und an sollte man btw. auch mal nen Blick auf absolute Zahlen werfen (ich amüsiere mich immer wenn ich lese *die Amis sind am Ende*): http://de.statista.com/statistik/daten/studie/157935/umfrage/laender-mit-den-hoechsten-militaerausgaben/ um einen Blick für reale Situationen zu haben. Das Kriegsrisiko ist immer dann am höchsten, wenn eine Seite tatsächlich zur Überzeugung kommt sie könnte gewinnen. Davon sind wir weit entfernt.
Reale Gefahren für uns bzw. unseren Wohlstand dürften anders aussehen: Afrika dürfte seine Bevölkerung bis 2050 auf knapp 2 Milliarden verdoppelt haben. Davon dürften ~800 mio. potentielle Elendsflüchtlinge sein. Gleichzeitig haben wir mitgeholfen den Gürtel nützlicher Diktatoren, welche uns diese Flüchtlinge vom Leib halten (und zwar so das wir keine hässlichen Fernsehbilder sehen müssen) zu eliminieren. Wird insgesamt sehr hässlich werden, einfach weil man eine extreme Abschreckungspraxis wird fahren müssen.
Zu Wirtschaft: verwechsel @coolguy bitte nicht das Geldsystem mit der Wirtschaft per se. Kapitalismus funktioniert super. Die gegenwärtigen Krisen sind ein Zeichen grade dafür (man kann die Märkte eben nicht dauerhaft "verarschen", jede Form von unseriösem wirtschaften wird irgendwann abgestraft).
Was man ändern sollte, und wohl auch müssen wird ist eine Änderung des Geldsystems. Aktuell würde ich auf ein Vollgeldsystem in den nächsten 10-15 Jahren tippen, spätestens wenn sich bei unseren Staatslenkern rumgesprochen hat das man sich damit prima entschulden kann. In der Schweiz gibt es z.B. schon Vorbereitungen auf einen diesbezüglichen Volksentscheid ( http://www.vollgeld-initiative.ch/) Der wird vermutlich noch aus Angst vorm unbekannten scheitern, aber es zeigt das das Thema im kommen ist.
Kurz erklärt: Vollgeld bedeutet nur Notenbanken können noch Geld schaffen. In der Praxis wird man einfach Gesetze einführen die für neu vergebene Kredite eine Eigenkapitaldeckung von 100% vorschreiben. D.h. Banken dürfen nur Geld verleihen das sie tatsächlich haben. Da das nicht der Fall ist (Eigenkapitaldeckung ist aktuell so im 1% Bereich) müssen sich diese das Geld bei der Zentralbank (= Staat) leihen. Gleichzeitig sind die Banken aber ja auch die größten (bzw. einzig nennenswerten) Gläubiger der Staaten. Der Staat kann jetzt einfach ne Bilanzverkürzung vornehmen (also Schulden und vergebene Kredite gegeneinander aufrechnen) und voila Staatsschulden ade (zumindest solang man bei den eigenen Banken verschuldet ist, was aber für die meisten Industrienationen zutrifft).
Danach läuft der Laden wieder 30, 40 Jahre lang rund 🙂
Sicher, unsere Kinder und Enkel werden mit diesem System dann auch Probleme haben (weil die Staaten dieses System notorisch zum Geld drucken nach Bedarf missbrauchen werden), aber dann dürften die technischen Voraussetzungen für ein Freigeldsystem (jeder darf Geld "herstellen", es wird quasi ein normales Produkt) gegeben sein.
Sorry, das ist EINE Geldfunktion. http://de.wikipedia.org/wiki/Geldfunktion
Gold ist Geld. Alles andere ist Kredit. (J.P.Morgan) 😉
Du sprichst hier vom aktuellen Fiat Money System. Und ja deswegen sind aktuelle Krisen ja Glaubwürdigkeitskrisen der Staaten: Griechenland bekommt kein Geld mehr, weil eben niemand mehr ernsthaft daran glaubt das sie auch nur die Zinsen bedienen werden
Stimmt sie wollen es geschenkt 🙂
Giannis Varoufakis hat ein Buch geschrieben (bescheidener Vorschlag zur Lösung der Eurokrise) in dem er recht genau beschreibt wie er sich eine Lösung vorstellt. Kam kürzlich auch auf deutsch raus, im Cicero gabs ne Rezension: http://www.cicero.de/kapital/varoufakis-vorschlag-zur-eurorettung-von-wegen-bescheiden/58958
Kurzfassung: er will so rum wurschteln wie bisher (habs schon paarmal geschrieben, muss es immer wieder los werden: die Griechen haben kein Kataster. Das Muss man sich mal vorstellen. Der griechische Staat weis nicht wie die Eigentumsverhältnisse im eigenen Land aussehen), zahlen sollen die Geberländer mittels einer Umverteilung der Schulden.
Sorry, so läuft das nicht. die harte Linie aktuell ist vollkommen gerechtfertigt. Natürlich muss man die Schulden erlassen (das Geld ist eh weg), aber eben nur bei strukturellen Änderungen im Land. Wenn sie das nicht möchten (ihr gutes Recht) müssen sie den Euro verlassen. Aber eine Forderung das man nichts ändern will und bezahlen mögen bitte jetzt und immerdar die anderen...na ja, das nennt man wohl griechische Schläue..oder auch kackdreist 😀
Muss eigentlich jedes Thema sofort in Kapitalismusbashing ausarten? Ist nur öde...
Die Weltbank hat grade ihre globale Wachstumsprognose nach oben korrigiert. Kleiner Tipp: es sind die kapitalistischen Länder mit der blöden Protestantischen Arbeitsethik die zulegen 😉
Zum Thema: Angst vor dem dritten Weltkrieg braucht sich keiner zu machen, einfach aus dem Grund das eigentlich jede relevante Macht begriffen hat das man mit territorialer Expansion nichts gewinnen kann. Gefahren liegen eher wo anders:
1. Wo stehen Länder wie China
Vorm Zusammenbruch. China hat nen total überhitzten Immobilienmarkt, was zu ner heftigen wirtschaftlichen Krise führen dürfte. Außerdem zeigt die Ein Kind Politik bald Wirkung: in 20 Jahren hat die Volksrepublik eine Demographie gegen die das Klassentreffen von Juppie Hesters jung und vital aussieht, und das ohne sich 70 Jahre lang Wohlstandsreserven schaffen zu können. Letztlich wird China einfach mit sich selbst beschäftigt bleiben, aber effektiv nichts was uns interessieren müsste.
oder Indien?
Schwer einzuschätzen. Im Prinzip hat Indien großartige Vorrausetzungen: junge Bevölkerung, Demokratie, gute Ausbildung. Probleme sind große soziale Gegensätze (mit die höchsten weltweit), Religiöse Spannungen sowie mangelnde vertikale soziale Durchlässigkeit aufgrund des immer noch in den Köpfen vorhandenen Kastensystems. Und letztlich sind Inder einfach zu bekloppt um mit dem Rest der Welt kompatibel zu sein 😀 (Ohne Witz, gab da neulich nen schönen Artikel im Handelsblatt: indische Manager 'funktionieren' einfach nicht außerhalb Indiens, die Mentalitäten sind zu verschieden.) Progonose: Indien steigert seinen Lebensstandard, bleibt aber im wesentlichen irrelevant.
Welche aufstrebende Militär-(Atom)-Macht hat man vielleicht noch nicht auf dem Schirm?
Iran, die Saudis (wegen Iran), China natürlich. Letzlich wird eine großflächige Proliferation von Kernwaffen in Nahost nicht zu verhindern sein, solang Obama nicht noch kurzfristig erschossen wird oder so. Allerdings steigt da nicht so sehr die Gefahr eines Atomkriegs (MAD funktioniert bei machtorientierten Diktaturen ausgezeichnet) als eher das eben mal ne Bombe "verschwindet".
Für Europa sehe ich nicht so die Gefahr, Israel wird das Ende des Jahrhunderts leider nicht erleben.
Wird die im nächsten Jahr anstehende Wahl des US-Präsidenten die mMn langsam gefährlicher werdende Lage fördern oder eher verschlimmern? Man sollte es nicht an der Verwandschaft festmachen, aber es ist nicht auszuschließen, dass wieder jemand aus der Familie Bush das Rennen macht. Was der letzte aus dieser Sippschaft angerichtet hat (Irak, Afghanistan, Guantanamo etc.) darf man ja nicht vergessen.
Verglichen mit Obama war Bush junior ein Genie, innen- wie außenpolitisch. ... in Anbetracht das letzterer mal fast an ner Brezel erstickt wäre, sagt das viel....
Na ja, schlimmer als Black Jesus kann es kaum werden, wenn ich tippen müsste würde ich aktuell sagen die Clinton wirds machen (professionelle Vorbereitung, quasi kein innerparteilicher Gegenkandidat und die Reps haben auch keinen bzw. sind in ihren Flügen zu zerstritten). Und Hillary ist so der Typus Merkel: sehr unaufgeregt, brillianter analytischer Verstand und undogmatisches vorgehen. Und anders als Obama kann sie Politik machen ohne geschätzte 80% des Establishments zu verärgern
Die Militärausgaben sind global GESUNKEN - aber auch nur weil die Amis sparen 😉 Letztlich ist kein Staat oder Bündnis in der Lage einen konventionellen Krieg mit den Amis zu riskieren.3. Wird sich die momentane Spirale von steigenden Militärausgaben wieder zu einem Pulverfass wie anno 1914 steigern, wo es nur eines kleinen Funkens bedarf, um die Apokalypse zu beschwören?
Ab und an sollte man btw. auch mal nen Blick auf absolute Zahlen werfen (ich amüsiere mich immer wenn ich lese *die Amis sind am Ende*): http://de.statista.com/statistik/daten/studie/157935/umfrage/laender-mit-den-hoechsten-militaerausgaben/ um einen Blick für reale Situationen zu haben. Das Kriegsrisiko ist immer dann am höchsten, wenn eine Seite tatsächlich zur Überzeugung kommt sie könnte gewinnen. Davon sind wir weit entfernt.
Reale Gefahren für uns bzw. unseren Wohlstand dürften anders aussehen: Afrika dürfte seine Bevölkerung bis 2050 auf knapp 2 Milliarden verdoppelt haben. Davon dürften ~800 mio. potentielle Elendsflüchtlinge sein. Gleichzeitig haben wir mitgeholfen den Gürtel nützlicher Diktatoren, welche uns diese Flüchtlinge vom Leib halten (und zwar so das wir keine hässlichen Fernsehbilder sehen müssen) zu eliminieren. Wird insgesamt sehr hässlich werden, einfach weil man eine extreme Abschreckungspraxis wird fahren müssen.
Zu Wirtschaft: verwechsel @coolguy bitte nicht das Geldsystem mit der Wirtschaft per se. Kapitalismus funktioniert super. Die gegenwärtigen Krisen sind ein Zeichen grade dafür (man kann die Märkte eben nicht dauerhaft "verarschen", jede Form von unseriösem wirtschaften wird irgendwann abgestraft).
Was man ändern sollte, und wohl auch müssen wird ist eine Änderung des Geldsystems. Aktuell würde ich auf ein Vollgeldsystem in den nächsten 10-15 Jahren tippen, spätestens wenn sich bei unseren Staatslenkern rumgesprochen hat das man sich damit prima entschulden kann. In der Schweiz gibt es z.B. schon Vorbereitungen auf einen diesbezüglichen Volksentscheid ( http://www.vollgeld-initiative.ch/) Der wird vermutlich noch aus Angst vorm unbekannten scheitern, aber es zeigt das das Thema im kommen ist.
Kurz erklärt: Vollgeld bedeutet nur Notenbanken können noch Geld schaffen. In der Praxis wird man einfach Gesetze einführen die für neu vergebene Kredite eine Eigenkapitaldeckung von 100% vorschreiben. D.h. Banken dürfen nur Geld verleihen das sie tatsächlich haben. Da das nicht der Fall ist (Eigenkapitaldeckung ist aktuell so im 1% Bereich) müssen sich diese das Geld bei der Zentralbank (= Staat) leihen. Gleichzeitig sind die Banken aber ja auch die größten (bzw. einzig nennenswerten) Gläubiger der Staaten. Der Staat kann jetzt einfach ne Bilanzverkürzung vornehmen (also Schulden und vergebene Kredite gegeneinander aufrechnen) und voila Staatsschulden ade (zumindest solang man bei den eigenen Banken verschuldet ist, was aber für die meisten Industrienationen zutrifft).
Danach läuft der Laden wieder 30, 40 Jahre lang rund 🙂
Sicher, unsere Kinder und Enkel werden mit diesem System dann auch Probleme haben (weil die Staaten dieses System notorisch zum Geld drucken nach Bedarf missbrauchen werden), aber dann dürften die technischen Voraussetzungen für ein Freigeldsystem (jeder darf Geld "herstellen", es wird quasi ein normales Produkt) gegeben sein.
Es zählen auch nicht die Geldwerte, die so im Laufe der Zeit über den Globus wandern. Es zählen die tatsächlichen Sachwerte. D.h. Rohstoffe und Waren aller Art. Denn Geld ist nichts Anderes als ein Warenäquivalent, dass sich von allen anderen Waren dadurch unterscheidet, dass sein Tauschwert auch der einzige Gebrauchswert ist.
Sorry, das ist EINE Geldfunktion. http://de.wikipedia.org/wiki/Geldfunktion
Geld hat, egal in welcher Form, immer mit dem Prinzip von Treu und Glauben zu tun.
Gold ist Geld. Alles andere ist Kredit. (J.P.Morgan) 😉
Du sprichst hier vom aktuellen Fiat Money System. Und ja deswegen sind aktuelle Krisen ja Glaubwürdigkeitskrisen der Staaten: Griechenland bekommt kein Geld mehr, weil eben niemand mehr ernsthaft daran glaubt das sie auch nur die Zinsen bedienen werden
Genau das ist die Kernfrage z.B. in Griechenland. Die neue Regierung hat gleich zu Beginn ihrer Amtszeit gesagt, dass sie eigentlich gar keine neuen Kredite mehr haben will.
Stimmt sie wollen es geschenkt 🙂
Giannis Varoufakis hat ein Buch geschrieben (bescheidener Vorschlag zur Lösung der Eurokrise) in dem er recht genau beschreibt wie er sich eine Lösung vorstellt. Kam kürzlich auch auf deutsch raus, im Cicero gabs ne Rezension: http://www.cicero.de/kapital/varoufakis-vorschlag-zur-eurorettung-von-wegen-bescheiden/58958
Kurzfassung: er will so rum wurschteln wie bisher (habs schon paarmal geschrieben, muss es immer wieder los werden: die Griechen haben kein Kataster. Das Muss man sich mal vorstellen. Der griechische Staat weis nicht wie die Eigentumsverhältnisse im eigenen Land aussehen), zahlen sollen die Geberländer mittels einer Umverteilung der Schulden.
Sorry, so läuft das nicht. die harte Linie aktuell ist vollkommen gerechtfertigt. Natürlich muss man die Schulden erlassen (das Geld ist eh weg), aber eben nur bei strukturellen Änderungen im Land. Wenn sie das nicht möchten (ihr gutes Recht) müssen sie den Euro verlassen. Aber eine Forderung das man nichts ändern will und bezahlen mögen bitte jetzt und immerdar die anderen...na ja, das nennt man wohl griechische Schläue..oder auch kackdreist 😀
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