Verkehrte Welt...

@Kp
Muss eigentlich jedes Thema sofort in Kapitalismusbashing ausarten? Ist nur öde...
Die Weltbank hat grade ihre globale Wachstumsprognose nach oben korrigiert. Kleiner Tipp: es sind die kapitalistischen Länder mit der blöden Protestantischen Arbeitsethik die zulegen 😉


Zum Thema: Angst vor dem dritten Weltkrieg braucht sich keiner zu machen, einfach aus dem Grund das eigentlich jede relevante Macht begriffen hat das man mit territorialer Expansion nichts gewinnen kann. Gefahren liegen eher wo anders:

1. Wo stehen Länder wie China

Vorm Zusammenbruch. China hat nen total überhitzten Immobilienmarkt, was zu ner heftigen wirtschaftlichen Krise führen dürfte. Außerdem zeigt die Ein Kind Politik bald Wirkung: in 20 Jahren hat die Volksrepublik eine Demographie gegen die das Klassentreffen von Juppie Hesters jung und vital aussieht, und das ohne sich 70 Jahre lang Wohlstandsreserven schaffen zu können. Letztlich wird China einfach mit sich selbst beschäftigt bleiben, aber effektiv nichts was uns interessieren müsste.


Schwer einzuschätzen. Im Prinzip hat Indien großartige Vorrausetzungen: junge Bevölkerung, Demokratie, gute Ausbildung. Probleme sind große soziale Gegensätze (mit die höchsten weltweit), Religiöse Spannungen sowie mangelnde vertikale soziale Durchlässigkeit aufgrund des immer noch in den Köpfen vorhandenen Kastensystems. Und letztlich sind Inder einfach zu bekloppt um mit dem Rest der Welt kompatibel zu sein 😀 (Ohne Witz, gab da neulich nen schönen Artikel im Handelsblatt: indische Manager 'funktionieren' einfach nicht außerhalb Indiens, die Mentalitäten sind zu verschieden.) Progonose: Indien steigert seinen Lebensstandard, bleibt aber im wesentlichen irrelevant.

Welche aufstrebende Militär-(Atom)-Macht hat man vielleicht noch nicht auf dem Schirm?

Iran, die Saudis (wegen Iran), China natürlich. Letzlich wird eine großflächige Proliferation von Kernwaffen in Nahost nicht zu verhindern sein, solang Obama nicht noch kurzfristig erschossen wird oder so. Allerdings steigt da nicht so sehr die Gefahr eines Atomkriegs (MAD funktioniert bei machtorientierten Diktaturen ausgezeichnet) als eher das eben mal ne Bombe "verschwindet".
Für Europa sehe ich nicht so die Gefahr, Israel wird das Ende des Jahrhunderts leider nicht erleben.

Wird die im nächsten Jahr anstehende Wahl des US-Präsidenten die mMn langsam gefährlicher werdende Lage fördern oder eher verschlimmern? Man sollte es nicht an der Verwandschaft festmachen, aber es ist nicht auszuschließen, dass wieder jemand aus der Familie Bush das Rennen macht. Was der letzte aus dieser Sippschaft angerichtet hat (Irak, Afghanistan, Guantanamo etc.) darf man ja nicht vergessen.

Verglichen mit Obama war Bush junior ein Genie, innen- wie außenpolitisch. ... in Anbetracht das letzterer mal fast an ner Brezel erstickt wäre, sagt das viel....
Na ja, schlimmer als Black Jesus kann es kaum werden, wenn ich tippen müsste würde ich aktuell sagen die Clinton wirds machen (professionelle Vorbereitung, quasi kein innerparteilicher Gegenkandidat und die Reps haben auch keinen bzw. sind in ihren Flügen zu zerstritten). Und Hillary ist so der Typus Merkel: sehr unaufgeregt, brillianter analytischer Verstand und undogmatisches vorgehen. Und anders als Obama kann sie Politik machen ohne geschätzte 80% des Establishments zu verärgern

3. Wird sich die momentane Spirale von steigenden Militärausgaben wieder zu einem Pulverfass wie anno 1914 steigern, wo es nur eines kleinen Funkens bedarf, um die Apokalypse zu beschwören?
Die Militärausgaben sind global GESUNKEN - aber auch nur weil die Amis sparen 😉 Letztlich ist kein Staat oder Bündnis in der Lage einen konventionellen Krieg mit den Amis zu riskieren.
Ab und an sollte man btw. auch mal nen Blick auf absolute Zahlen werfen (ich amüsiere mich immer wenn ich lese *die Amis sind am Ende*):
http://de.statista.com/statistik/daten/studie/157935/umfrage/laender-mit-den-hoechsten-militaerausgaben/ um einen Blick für reale Situationen zu haben. Das Kriegsrisiko ist immer dann am höchsten, wenn eine Seite tatsächlich zur Überzeugung kommt sie könnte gewinnen. Davon sind wir weit entfernt.

Reale Gefahren für uns bzw. unseren Wohlstand dürften anders aussehen: Afrika dürfte seine Bevölkerung bis 2050 auf knapp 2 Milliarden verdoppelt haben. Davon dürften ~800 mio. potentielle Elendsflüchtlinge sein. Gleichzeitig haben wir mitgeholfen den Gürtel nützlicher Diktatoren, welche uns diese Flüchtlinge vom Leib halten (und zwar so das wir keine hässlichen Fernsehbilder sehen müssen) zu eliminieren. Wird insgesamt sehr hässlich werden, einfach weil man eine extreme Abschreckungspraxis wird fahren müssen.

Zu Wirtschaft: verwechsel @coolguy bitte nicht das Geldsystem mit der Wirtschaft per se. Kapitalismus funktioniert super. Die gegenwärtigen Krisen sind ein Zeichen grade dafür (man kann die Märkte eben nicht dauerhaft "verarschen", jede Form von unseriösem wirtschaften wird irgendwann abgestraft).
Was man ändern sollte, und wohl auch müssen wird ist eine Änderung des Geldsystems. Aktuell würde ich auf ein Vollgeldsystem in den nächsten 10-15 Jahren tippen, spätestens wenn sich bei unseren Staatslenkern rumgesprochen hat das man sich damit prima entschulden kann. In der Schweiz gibt es z.B. schon Vorbereitungen auf einen diesbezüglichen Volksentscheid ( http://www.vollgeld-initiative.ch/) Der wird vermutlich noch aus Angst vorm unbekannten scheitern, aber es zeigt das das Thema im kommen ist.

Kurz erklärt: Vollgeld bedeutet nur Notenbanken können noch Geld schaffen. In der Praxis wird man einfach Gesetze einführen die für neu vergebene Kredite eine Eigenkapitaldeckung von 100% vorschreiben. D.h. Banken dürfen nur Geld verleihen das sie tatsächlich haben. Da das nicht der Fall ist (Eigenkapitaldeckung ist aktuell so im 1% Bereich) müssen sich diese das Geld bei der Zentralbank (= Staat) leihen. Gleichzeitig sind die Banken aber ja auch die größten (bzw. einzig nennenswerten) Gläubiger der Staaten. Der Staat kann jetzt einfach ne Bilanzverkürzung vornehmen (also Schulden und vergebene Kredite gegeneinander aufrechnen) und voila Staatsschulden ade (zumindest solang man bei den eigenen Banken verschuldet ist, was aber für die meisten Industrienationen zutrifft).

Danach läuft der Laden wieder 30, 40 Jahre lang rund 🙂
Sicher, unsere Kinder und Enkel werden mit diesem System dann auch Probleme haben (weil die Staaten dieses System notorisch zum Geld drucken nach Bedarf missbrauchen werden), aber dann dürften die technischen Voraussetzungen für ein Freigeldsystem (jeder darf Geld "herstellen", es wird quasi ein normales Produkt) gegeben sein.


Es zählen auch nicht die Geldwerte, die so im Laufe der Zeit über den Globus wandern. Es zählen die tatsächlichen Sachwerte. D.h. Rohstoffe und Waren aller Art. Denn Geld ist nichts Anderes als ein Warenäquivalent, dass sich von allen anderen Waren dadurch unterscheidet, dass sein Tauschwert auch der einzige Gebrauchswert ist.

Sorry, das ist EINE Geldfunktion.
http://de.wikipedia.org/wiki/Geldfunktion

Geld hat, egal in welcher Form, immer mit dem Prinzip von Treu und Glauben zu tun.

Gold ist Geld. Alles andere ist Kredit. (J.P.Morgan) 😉
Du sprichst hier vom aktuellen Fiat Money System. Und ja deswegen sind aktuelle Krisen ja Glaubwürdigkeitskrisen der Staaten: Griechenland bekommt kein Geld mehr, weil eben niemand mehr ernsthaft daran glaubt das sie auch nur die Zinsen bedienen werden

Genau das ist die Kernfrage z.B. in Griechenland. Die neue Regierung hat gleich zu Beginn ihrer Amtszeit gesagt, dass sie eigentlich gar keine neuen Kredite mehr haben will.

Stimmt sie wollen es geschenkt 🙂
Giannis Varoufakis hat ein Buch geschrieben (bescheidener Vorschlag zur Lösung der Eurokrise) in dem er recht genau beschreibt wie er sich eine Lösung vorstellt. Kam kürzlich auch auf deutsch raus, im Cicero gabs ne Rezension: http://www.cicero.de/kapital/varoufakis-vorschlag-zur-eurorettung-von-wegen-bescheiden/58958

Kurzfassung: er will so rum wurschteln wie bisher (habs schon paarmal geschrieben, muss es immer wieder los werden: die Griechen haben kein Kataster. Das Muss man sich mal vorstellen. Der griechische Staat weis nicht wie die Eigentumsverhältnisse im eigenen Land aussehen), zahlen sollen die Geberländer mittels einer Umverteilung der Schulden.

Sorry, so läuft das nicht. die harte Linie aktuell ist vollkommen gerechtfertigt. Natürlich muss man die Schulden erlassen (das Geld ist eh weg), aber eben nur bei strukturellen Änderungen im Land. Wenn sie das nicht möchten (ihr gutes Recht) müssen sie den Euro verlassen. Aber eine Forderung das man nichts ändern will und bezahlen mögen bitte jetzt und immerdar die anderen...na ja, das nennt man wohl griechische Schläue..oder auch kackdreist 😀
 
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@Kp
Muss eigentlich jedes Thema sofort in Kapitalismusbashing ausarten? Ist nur öde...

In der gegenwärtigen Form ist der Kapitalismus abzulehnen. Muss aber nicht zum Kommunismus oder Exterminatus führen 😉


... der USA...

Zum Thema: Angst vor dem dritten Weltkrieg braucht sich keiner zu machen, einfach aus dem Grund das eigentlich jede relevante Macht begriffen hat das man mit territorialer Expansion nichts gewinnen kann. Gefahren liegen eher wo anders:

Bekloppte gibt es immer. Du hast ja vollkommen Recht, dass Kriege insbesonders atomare, rein logisch gesehen Unfug sind. Wie weit man auf dieser Welt mit Logik kommt ist aber auch dir bekannt. Deine Theorie der "starken USA" widerspricht der Logik schon rein prinzipiell. Abgesehen von den Intentionen (und unterstellen wir mal ganz noble) sind solche Alleingänge oder auch Bevormundung illegitim. Falls du dies anders siehst dann ändert sich deine Meinung spätestens dann wen ein anderer seine Macht über dich (aus)nutzt. Wie gesagt "Brot und Spiele". Nichts anderes läuft hier ab.


Die chinesischen Aktivitäten in Australien bzw Afrika interpretiere ich etwas anders. Genau wie die USA scheuen sich die Chinesen nicht ihre wirtschaftliche Macht auszuspielen. Genau wie die USA outsourcen die Chinesen mittlerweile Handarbeit und Industrieproduktion, ganz besonders nach Vietnam. Die Nationalchinesen machen da übrigens ganz feste mit, analog zu Deng's Vergleich mit der Katze. Nein, China's Problem ist das kopieren (lol) westlicher (Amerikanischer) Lebensweise bei Negierung traditioneller Werte. Kurz gesagt, nach x Jahren Kommunismus dürfen die raus und lassen erstmal die Sau raus. Ich seh das jeden Tag "dank" Touris und Studis.

..hat nen total überhitzten Immobilienmarkt, was zu ner heftigen wirtschaftlichen Krise führen dürfte.

Du meinst eine "Finanzkrise" ? :cat:

Probleme sind große soziale Gegensätze (mit die höchsten weltweit),

Also bezüglich Gegensätzen bzw Kluft zwischen A und B dürfen sich die US von A wohl auch geadelt fühlen. Genau das prangere ich doch an. Diese massiven Gegensätze müssen nämlich nicht sein.

(MAD funktioniert bei machtorientierten Diktaturen ausgezeichnet)

Wie bei Mao, der sehr für den Atomkrieg war. Sorry, ich bin da eher ein Typ für "wehret den Anfängen". Verschwindende Bomben sind nur ein Problem, dass ein Bekloppter ala Kim Jung Dumm mal einfach den Knopf drückt halte ich nicht für ausgeschlossen. Der internationale Genitalvergleich läuft wunderbar. Kim dient hier nur als Beispiel, am gefährlichsten würde ich zZ Iran und die Saudis einschätzen.

Verglichen mit Obama war Bush junior ein Genie, innen- wie außenpolitisch. ...

Welche geniale Leistung genau? Irak, Afghanistan? Seine Investitionen in die Carlyle Group? Keine Ahnung was du meinst. Das klügste was er mAn getan hat war die Aussage das Saddam weg muss. Dazu hätte es allerdings nicht 4000+ tot GIs gebraucht.

Letztlich ist kein Staat oder Bündnis in der Lage einen konventionellen Krieg mit den Amis zu riskieren.

Och, ich würde meinen eher geht den Amis die Munition aus, als Vladimir die Panzer und die Russen 😉 Müssen wir aber nicht ausprobieren. Wie effektiv die russische Armee ist hat man doch in der Ukraine gesehen. Fliegen 25.000 Mann einfach so auf die Krim und besetzen die ohne das ein Schuss fällt (der fiel Medienwirksam fast ne Woche später). Ach ja, ich vergas :cat:

Aber mal im ernst. Wenn die Amerikanische Armee so gut wäre, warum hat man weder Kim, noch Khomeini noch Assad weggebombt? Warum legt man sich seit Vietnam nur mit Nationen an, die man garantiert besiegen kann? Angesichts der Luftabwehr der genannten Länder eigentlich recht leicht auszurechnen. Und hier liegt mein Problem: Wären die USA der noble Ritter als den sie sich selbst gern darstellen würde man da trotzdem für das höhere Wohl reingehen. Tun sie aber nicht. Sagt einiges aus.

Aber genau wie den Amerikaner kann man das einigen Leuten mehrere tausend Male sagen ohne das sich positive Konsequenzen einstellen. Betriebsblindheit? Meine Illsuionen bezüglich USA sind spätestens seit 2003 Vergangenheit. Wo wir dabei sind: http://www.newstatesman.com/node/150737

Davon dürften ~800 mio. potentielle Elendsflüchtlinge sein.
Geschaffen durch was?

Gleichzeitig haben wir mitgeholfen den Gürtel nützlicher Diktatoren, welche uns diese Flüchtlinge vom Leib halten (und zwar so das wir keine hässlichen Fernsehbilder sehen müssen) zu eliminieren. Wird insgesamt sehr hässlich werden, einfach weil man eine extreme Abschreckungspraxis wird fahren müssen.

Hätte man vorher dran denken sollen, diese Diktatoren nicht unterstützen und eine gerechtere Güterverteilung anstreben sollen. Bist du nicht willig gebrauch ich Gewalt - auch seit Urzeiten bekannt.

Zu Wirtschaft: verwechsel @coolguy bitte nicht das Geldsystem mit der Wirtschaft per se. Kapitalismus funktioniert super.

In der gegenwärtig betriebenen, amerikanischen Form eben nicht! Sieht man ja. Kapitalismus kommt in den verschiedensten Formen und zu Globalisierten Märkten und Nationalstaatlichen Regelungen habe ich mich schon geäussert. Nein, der Kapitalismus muss wieder eingefangen und reglementiert werden. Siehe u.a. Rappaport, der Kapitalismus muss gegen die (Neo) Kapitalisten geschützt werden. komischerweise sind alle Typen die NEO vor sich hertragen eine Gefahr, woran das wohl liegt....

Die gegenwärtigen Krisen sind ein Zeichen grade dafür (man kann die Märkte eben nicht dauerhaft "verarschen", jede Form von unseriösem wirtschaften wird irgendwann abgestraft).

Du meinst wie bei den USA nach Vietnam? :cat:

Was man ändern sollte, und wohl auch müssen wird ist eine Änderung des Geldsystems.

Ging schon kurz nach dem Kaiser schief weil genau das gemacht wurde was du sagst. Die Notenpressen laufen heiss. Es will zwar keiner wahrhaben, aber der Wohlstand ist geschaffen auf einen Geldsystem das keinerlei inneren Wert besitzt. Ein Gold- oder Silberstandard ist aber ebenfalls nicht zu machen. Was ist die Lösung? Für mich ist auch dein Vorschlag ein herumdoktern an Symptomen. Das Kernproblem muss gelöst werden.

Sorry, das ist EINE Geldfunktion. http://de.wikipedia.org/wiki/Geldfunktion

Eine sehr wichtige. Debatte um Wertaufbewahrung können wir uns im aktuellen System schenken.

Griechenland bekommt kein Geld mehr, weil eben niemand mehr ernsthaft daran glaubt das sie auch nur die Zinsen bedienen werden


Stimmt sie wollen es geschenkt 🙂
Giannis Varoufakis hat ein Buch geschrieben (bescheidener Vorschlag zur Lösung der Eurokrise) in dem er recht genau beschreibt wie er sich eine Lösung vorstellt. Kam kürzlich auch auf deutsch raus, im Cicero gabs ne Rezension: http://www.cicero.de/kapital/varoufakis-vorschlag-zur-eurorettung-von-wegen-bescheiden/58958

Kurzfassung: er will so rum wurschteln wie bisher (habs schon paarmal geschrieben, muss es immer wieder los werden: die Griechen haben kein Kataster. Das Muss man sich mal vorstellen. Der griechische Staat weis nicht wie die Eigentumsverhältnisse im eigenen Land aussehen), zahlen sollen die Geberländer mittels einer Umverteilung der Schulden.

Sorry, so läuft das nicht. die harte Linie aktuell ist vollkommen gerechtfertigt. Natürlich muss man die Schulden erlassen (das Geld ist eh weg), aber eben nur bei strukturellen Änderungen im Land. Wenn sie das nicht möchten (ihr gutes Recht) müssen sie den Euro verlassen. Aber eine Forderung das man nichts ändern will und bezahlen mögen bitte jetzt und immerdar die anderen...na ja, das nennt man wohl griechische Schläue..oder auch kackdreist 😀

Wie will man die Griechen denn aus dem EURO rauskriegen? Es gibt keinerlei Handhabe - auch ein Systemfehler. Der EURO ist eine Super Idee, funktioniert aber nur wenn alle mitmachen und sich an die Regeln halten. Fiskalunion* nur mit politischer Union und wer zahlt sagt welche Musik läuft. Das sind zZ die Gründungsländer der Union, also geben die auch die Linie an, wems nicht passt kann gehen. Oder das "alte Europa" sagt den Leuten tschüss und gründet ne neue Union womit die US von A ihr Ziel erreicht haben dürften.

* Schon interessant das keiner mehr die Merkelsche Überweisung der 24 Milliarden nach Griechenland thematisiert. Eine Zahlung die dann im Nachgang legitimiert wurde. Bis dahin galt in Deutschland noch nulla poene sine lege als Prinzip - auch als Handlungsprinzip der Verwaltung.
 
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1. im dient hier nur als Beispiel, am gefährlichsten würde ich zZ Iran und die Saudis einschätzen.

2. Geschaffen durch was? [Die afrikanischen Flüchtlinge]
1. Iran weniger, ich denke die brauchen die Bombe eher als Abschreckung, Sorgen macht mir da eher Pakistan, die werden ganz gerne vergessen.

2. [Auch] Durch uns natürlich. Aber eben nicht nur durch die Eliten, die Knight-Pilgrim gerne anführt, sondern durch jeden von uns. Und zwar nicht nur durch die Ausbeutung der Menschen dort (weil man billiges Zeug bei Kik kauft), sondern auch durch unsere Besserwisserei (meistens derjenigen, die sich für besonders sozial den Menschen in der dritten Welt gegenüber wähnen). Zum Beispiel beim Thema Ernährung. Die Einmischung unserer NGOs, zum Beispiel bei der Ablehnung von Golden Rice (nein, das Thema müssen wir nicht erneut aufkochen - der dazugehörige Thread ist umfangreich genug, es ist auch nur ein Beispiel von vielen), die sich eigentlich für die Guten halten (die gegen die bösen politischen Eliten kämpfen - denken zumindest sie selbst), bremst einen nötigen Fortschritt in Afrika und Asien aus, der solche Flüchtlingszahlen verhindern und einen Bevölkerungsanstieg, dank steigendem Wohlstand, abmindern könnte.
 
Der Iran hat die Atomkraft (nicht unbedingt die Bombe) als nationales symbol stilisiert. Du könntest heute eine Volksabstimmung machen. Die Leute wären dafür mit der Atomkraft weiter zu machen, zu 80%, unabhängig von andren politischen Richtungen. Schlimm? Nein. Schlimm sind fundamentalisten, in jedem Staat. In Frankreich hat Marine LePen neue Höchstwerte erreicht. Frankreich hat die Bombe. Klingelt's? Nö, nicht bei euch. Euch ist der medienwirksame Iran wichtiger. Den könnte man reformieren; reformwillige Menschen gibt es da genug. Dann würde es mindestens 20 Jahre lang bergauf gehen, aber das will man nicht, denn es ist ja praktisch wenn man den Feind vor der Haustür hat, dadurch stärkt man das einige Europa. Und Coolguy, NightGoblinFanatic sowie Sohn des Khaine (den Meister des teilweisen Zitierens). Fehlt nur Galeata. (Sorry Galeata)

Aber mal im ernst. Wenn die Amerikanische Armee so gut wäre, warum hat man weder Kim, noch Khomeini noch Assad weggebombt? Warum legt man sich seit Vietnam nur mit Nationen an, die man garantiert besiegen kann? Angesichts der Luftabwehr der genannten Länder eigentlich recht leicht auszurechnen. Und hier liegt mein Problem: Wären die USA der noble Ritter als den sie sich selbst gern darstellen würde man da trotzdem für das höhere Wohl reingehen. Tun sie aber nicht. Sagt einiges aus.

Blabla. Niemand riskiert Menschenleben wenn es keine Chance auf Erfolg gibt. 4000 eigene Soldaten für die Entfernung eines Diktators von den Ölquellen der Welt? Na klar natürlich! Unkalkulierbare Risiken aufgrund fehlender Luftüberlegenheit und ein unklares Ende? Natürlich nicht! Wir sind in einer Demokratie, idiot! Man tut was das Volk gutheißen würde! (ob es ihm nützt oder nicht)

Natürlich ist es ein Zeichen guter Politik, Chancen zu nutzen und Nicht-Chancen links liegen zu lassen. Nur Idioten und der Imperator würden Menschenleben verballern für eine Doktrin. Die Zeiten sind zum Glück seit dem "kalten" Krieg vorbei. Ich bin froh dass du nicht unser Herrscher bist.

BTW, ich finde zwar das putinsche Gesamtergebnis für mich und Europa nun nicht so geil, aber die Annektierung der Krim kann ich nur bewundern. Einen solchen brillianten Schachzug hat es glaube ich seit der Annektierung von Tibet nicht mehr gegeben. Schade dass wir nach der Volksabstimmung nichts mehr dagegen machen können. Ich bin sogar auf der Seite von Russland was Syrien angeht. Ich meine, wir sind alle Deutsche. Das bedeutet, in unserer Geschichte findet sich der dreißigjährige Krieg. Leider wird der, anders als der zweite Weltkrieg, vom Geschichtsunterricht weitgehend ignoriert; dabei kann man viel mehr daraus lernen. (Ich sehe schon dass SDK das wieder halb zitiert)
Wir Deutschen hatten für ein Jahr Waffen, Soldaten und Geld. Der Krieg hat aber trotzdem dreißig Jahre gedauert. Warum? Weil alle Nachbarn ihre Chance gesehen haben und die eine, die andere oder eine eigene Partei unterstützt haben. Wow.
Syrien, nur nebenbei, hatte Waffen Soldaten und Geld für ein halbes Jahr Krieg. Nur dumm dass alle Nachbarn, ganz Europa, und ein Haufen Araber den Krieg unterstützen müssen. "Die Rebellen schreien nach Unterstützung" ja toll. Der Krieg wäre schon lange vorbei (und die IS Miliz niemals gegründet worden) wenn niemand eingegriffen hätte. Wenn nicht alle Parteien von irgendwem unterstützt worden wären, dann hätten wir schon längst Frieden. Man schätzt, dass es inzwischen 220 TAUSEND Tote gegeben hat. Hätte niemand eingegriffen, wäre die Zahl wohl um 20 mal niedriger.
Herzlichen Glückwunsch Westen!

Wir haben für jeden Toten 100 radikalisierte Kämpfer erschaffen die es sonst nicht gegeben hätte. Wir haben Leute mit Waffen beliefert (gegen die Stimmen von Russland und China übrigens) die jetzt die IS Miliz bilden und Teile von Syrien, Teile von Irak und Teile vom Libanon besetzen. Es gibt 20 mal so viele Tote wie es ohne Eingreifen gegeben hätte.

KANN MANN STAATENBILDUNG, AUCH GEWALTSAME STAATENBILDUNG (wie in Deutschland im 30 Jährigen Krieg, oder wie in Frankreich während der Revolution), NICHT EINFACH MAL GESCHEHEN LASSEN?

Es ist nicht so einfach in einer Informations-globalisierten Welt. Aber es wäre vielleicht besser.

(Ein Staat ist etwas nationalistisches (ich rede nicht von Nazis!) im Unterschied zu etwas Stamm/Mafia-dominiertem oder etwas religiös dominiertem.)
 
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Nein, da kann man IMHO auch nicht den 'guten Menschen' die schuld geben 😀 (und sowas von mir!) . Anwachsen wird die Bevölkerung ja auch deshalb, weil es die Nahrungsmittelsituation und grundlegende medizinische Versorgung zulassen wird. Aber das wars halt auch. Die Ursachen sind die wie bei jeder youht bulge: die Jungen werden Null Perspektive auf gesellschaftlichen Aufstieg haben, weil für jeden Posten der frei wird 4-5 Bewerber da sind. Das wird zu sozialen Spannungen führen. Das werden die Führungseliten kanalisieren, sei es durch konventionelle Kriege oder eben religiöse Konflikte. Im Prinzip nichts anderes als das was wir aktuell schon in den arabischen Staaten sehen, nur noch nen paar Nummern größer. Nur so als Beispiel: Ägypten hatte 1980 ~45mio, Einwohner, ca. 82 mio., bis 2050 kannst du nochmal verdoppeln...das Land (de facto ein 10km breiter Streifen auf beiden Seiten des Nils) bietet einfach nicht so viel Platz.

Wie will man die Griechen denn aus dem EURO rauskriegen?

Im Prinzip gar nicht, das stimmt. Deswegen muss man sie ja gängeln das sie freiwillig gehen. Im Prinzip passiert ja grade das: wenn Griechenland zahlungsunfähig wird (also keine neuen Kredite mehr bekommt) muss es ja wieder anfangen eigenes Geld zu drucken. Etwas ungeschönt gesagt haben unsere glorreichen Führer begriffen das die Griechen durchgefüttert werden möchten, und das bitte permanent, und sagen dazu nö.

Oder das "alte Europa" sagt den Leuten tschüss und gründet ne neue Union womit die US von A ihr Ziel erreicht haben dürften.

Die Trennlinie in Eurofragen ist nicht neu/alt. Problematische Kandidaten sind massenhaft im alten Europa zu hause: Frankreich, Italien, Spanien, Portugal... die neuen EU Staaten machen eigentlich allesamt recht solide Finanzpolitik. Das ist eher die Mentalitätsfrage, protestantische Arbeitsethik vs. südländisch-katholischen Fatalismus was KP so ablehnt 😀

Ging schon kurz nach dem Kaiser schief weil genau das gemacht wurde was du sagst. Die Notenpressen laufen heiss.
Das stimmt jetzt nur bedingt. Der Kaiser hatte noch nen Goldstandard. Der wurde halt zur Kriegsfinanzierung ausgesetzt, hinterher ging man aber wieder zurück. Das war im wesentlichen der Punkt der nicht ging: man kann sich nicht Kriegsanleihen (wertloses Papier) durch Gold ersetzen lassen. Das Risiko der heißlaufenden Presse ist aber im Euroraum nur bedingt da, eben weil es für ein einzelnes Mitgliedsland deutlich schwerer ist die EZB zu beeinflussen als eine nationale Notenbank.
Ich will es ja auch gar nicht komplett ausschließen (also künftige Risiken), aber hier und jetzt überwiegen die Vorteile. Insbesondere da
- eine konventionelle Entschuldung für alle bis auf wenige Staaten ansonsten praktisch unmöglich ist
- die Banken an die 'kurze Leine' genommen werden können, ohne das sie ihre grundlegende systemische Funktion zu verlieren (effektive Zuteilung von Krediten)
- die Zentralbank wieder ihre gewünschte Lenkungsfunktion bekommt*
- der beständige Zyklus von Boom und Krise wird nicht gestoppt, aber massiv ausgebremst, zumindest bei verantwortungsvoller Notenbank.

Letztlich auch einfach deshalb weil es die schonenste Methode darstellt bzw. einfach nix anderes verfügbar ist. aber wie gesagt: noch ein bisschen früh für das Thema, reden wir in 10 Jahren 😉

* im Prinzip ist es ja so, das alle Maßnahmen die die EZB ergreift um die Konjunktur anzukurbeln, also praktisch Nullzins, 'Geld drucken' usw. verpuffen, weil die Banken das erhaltene Geld nicht weiterleiten (Kreidtklemme)

In der gegenwärtig betriebenen, amerikanischen Form eben nicht!

Doch, genau in dieser amerikanisierten Form 🙂
Müssen wir jetzt nicht diskutieren, gibt nur böses Blut, aber schau dich doch bitte einfach mal in der Welt um. Welche Staaten haben den Aufstieg geschafft? Osteuropa inkl. Baltikum, die Tigerstaaten, selbst China verdankt seinen kometenhaften Aufstieg übelsten, teilweise menschenverachtensten Manchesterkapitalismus. Natürlich, solche Transformationsvorgänge sind nie schön. Auch in Europa war die Industrialisierung für die "kleinen Leute" ne humane Katastrophe. Nen Fabrikarbeiter hat nen Scheißleben verglichen mit nem Kleinbauern. Aber es entsteht Perspektive. Die Kinder des Fabrikarbeiter waren irgendwann Angestellte und irgendwann leitende Angestellte und irgendwann evtl. Akademiker. Die Kinder des Kleinbauern bleiben Kleinbauern.

Der Kapitalismus wird viel zu oft als reine Heilsgeschichte verkauft, das stimmt. Und das ist er sicher nicht, wie jeder gesellschaftliche Wandel hat er Gewinner und Verlierer, letztere vor allem unter den Leuten die sich nicht auf Veränderungen einstellen können oder wollen. Letztlich ist er aber der beste, ich würde sogar soweit gehen zu sagen der einzige Weg das allgemeine Wohlstandsniveau zu vermehren, zumindest hat bis heute noch keiner eine funktionierende Alternative erarbeiten können, weder praktisch noch in der Theorie (und nein @KP, spars dir: Marxismus ist auch in der Theorie Käse: die Grundanahmen sind so falsch (hegelsche Dialektik, eine zielgerichtete Geschcihte) das Historiker (z.B. Gerd Koenen) das ganze als Pseudowissenschaft bzw. Verschwörungstheorie bezeichnen, und das nicht zu unrecht. Einfach mal Poppers offene Gesellschaft lesen, das Buch ist im Grunde eine logisch stringente Demontage des Marxismus)


EDIT: wie gewünscht ein halbes zitat 😀
Den könnte man reformieren; reformwillige Menschen gibt es da genug. Dann würde es mindestens 20 Jahre lang bergauf gehen, aber das will man nicht, denn es ist ja praktisch wenn man den Feind vor der Haustür hat, dadurch stärkt man das einige Europa.

Hat man 2009 probiert, du erinnerst dich?
http://de.wikipedia.org/wiki/Proteste_nach_den_iranischen_Pr%C3%A4sidentschaftswahlen_2009
Ergebnis eher unschön.

Ansonten: was stört dich an meine Zitaten? Ich bin durchaus bemühnt nicht den Sinn der Aussage zu verfälschen. Ansonsten sind kurze (Teilzitate) mMn zielführender, weil ein Leser sofort versteht auf welche Aussage ich mich beziehe. Deutlich sinnvoller jedenfalls als komplette Posts zu zitieren....
 
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Nein, da kann man IMHO auch nicht den 'guten Menschen' die schuld geben 😀 (und sowas von mir!) . Anwachsen wird die Bevölkerung ja auch deshalb, weil es die Nahrungsmittelsituation und grundlegende medizinische Versorgung zulassen wird.
Aber es gibt doch auch den Punkt, an dem der wachsende Wohlstand dazu führt, dass eine Familie nicht mehr so viele Kinder bekommt, da sie nicht mehr zur Alterssicherung nötig sind. Dieser Wohlstand wird nicht sofort oder schnell erreicht, sollte auf lange Sicht aber die Anzahl der Flüchtlinge verringern, wenn sich die Zustände in den Herkunftsländern verbessern. Wer dank moderner landwirtschaftlicher Methoden (Zucht von zum Klima passenden, ertragreichen Pflanzen) und Technik (Traktor) zu zweit sein Land bearbeiten kann (und dafür keine 10 Mann mehr benötigt) und wenn die Kindersterblichkeit sinkt, dann werden die Familien auch keine 8 Kinder mehr in die Welt setzen.
 
Der Kapitalismus wird viel zu oft als reine Heilsgeschichte verkauft, das stimmt. Und das ist er sicher nicht, wie jeder gesellschaftliche Wandel hat er Gewinner und Verlierer, letztere vor allem unter den Leuten die sich nicht auf Veränderungen einstellen können oder wollen. Letztlich ist er aber der beste, ich würde sogar soweit gehen zu sagen der einzige Weg das allgemeine Wohlstandsniveau zu vermehren, zumindest hat bis heute noch keiner eine funktionierende Alternative erarbeiten können, weder praktisch noch in der Theorie (und nein @KP, spars dir: Marxismus ist auch in der Theorie Käse: die Grundanahmen sind so falsch (hegelsche Dialektik, eine zielgerichtete Geschcihte) das Historiker (z.B. Gerd Koenen) das ganze als Pseudowissenschaft bzw. Verschwörungstheorie bezeichnen, und das nicht zu unrecht. Einfach mal Poppers offene Gesellschaft lesen, das Buch ist im Grunde eine logisch stringente Demontage des Marxismus)

Daran ist ein Körnchen Wahrheit. Diese Körnchen Wahr liegt darin, dass eine breite Versorgung mit Gütern aller Art in großer Menge( also das, was so weitläufig als Wohlstand verstanden wird) nur dadurch erreicht werden kann, dass es eine Konzentration der Produktionsmittel gibt.

Im Übrigen überschätzt du Popper ganz gewaltig. Weder hat Marx gelesen geschweige denn verstanden, noch hat er die Dialektik verstanden. Den Positivismusstreit hat er nicht für sich entschieden, weil es den Dialektikern der Frankfurter SChule zu blöde war, ihm das auch noch zu erklären. Ihm fiel nie auf, dass jede Wissenschaft dialektisch arbeitet. Das, was er zur Wissenschaftlichkeit formulierte, war nichts Anderes als die von ihm gescholtene Dialektik. Ich habe sowohl Poppers Einlasssungen gelesen als auch Marx. Und ich fand seinen Umgang mit Zitaten von Marx einfach nur ärgerlich weil Zitate aus dem Zusammenhang gerissen hat udnteilweies sinnentstellend zitiert hat. Marx ist bestimmt nicht der Weisheit letzter Schluss, gerade wenn Marx versucht, bestimmte Tendenzen in mathematischer Form zum Gesetz zu erheben. Bleibt immer noch die erdrückende Faktenlast, die das Kapital, auch wenn man Marxens Schlüsse nicht teilt, auch heute noch lesenswert machen. Vieles, was Marx zugschrieben wird, stammt aber garnicht von ihm, sondern von Ricardo und Smith.

Popper hat eine abwegige Vorstellung von Staat und Gesellschaft. Verkürzt stellt er sich den Staat und die Wirtschaft als Automaten vor, der, wenn er nur richtig nach seiner Methode(Stückwerktechnologie nennt er das) bedient, problemorientierte Lösungen ausspuckt. Aber eine weitere Kritik an Popper führt hier zu weit.

Mir ging es mit meinem Einwurf nur darum, die Aussage zurechtzurücken, die Kolonialstaaten hätten eher draufgezahlt. Übrigens hat Marx im KApital Band eins schon auf den Blödsinn der protestantischen Erwerbsethik hingewiesen, bevor ihn Weber verzapfen konnte. Und zwar im Sinne einer Erklärung, wie den das Startkapital zustande kam. ( Nicht durch Fleiß und Enthaltsamkeit, sondern durch brutale Aneignung).

Dies ist nun einmal so. LEtztlich führt das kapitalistische Produktionssystem zu einer unglaublichen Steigerung der Produktion aller möglichen Waren. Das hat Marx auch nie in Abrede gestellt. ER wollte bestimmt nicht zurück zur flächendeckenden Subsistenzwirtschaft. Die Diagnose Marxens, dass es im Kapitalismus zu Kartellbildungen kommt, die schließlich die eigene Produktionsweise ad absurdum führt, ist zutreffend. Seine Theorie der fallenden Profitraten, um den Zeitpunkt vorauszusagen ist Quatsch. Sowohl mathematisch als auch vom Grundgedanken her. Der Kern bleibt aber wahr. Das wird aber nicht klar, wenn man in der ökonomischen Sphäre verhaftet bleibt. Denn es ist eine Beobachtung der Geschichte, dass jegliches Herrschaftssystem irgendwann an einen Totpunkt kommt. Das liegt daran, dass wir, ob wir wollen oder nicht, nicht mal eben die wirtschaftlichen politischen Verhältnisse wechseln können. Denn gerade die Mächtigen sind nicht mächtig über die Verhältnisse sondern innerhalb der Verhältnisse. Frei nach Cicero.

Wenn man den Kapitalismus verewigen wollte, müsste man ein funktionierendes Instrument schaffen, das die Antagonismen Kapital und Arbeit ständig in Waage hält. Das ist nicht möglich. Denn beide Antagonisten streben danach, das Gelcihgewicht zu ihren Gunsten aufzuheben. Sie streben immer nach dem Maximum und geben sich halt mit dem Kompromiss zufrieden. Sie verdanken ihre Macht dem Antagonismus udn nicht ihrer Fähigkeit zum Kompromiss. Deshalb werden sie immer so weit gehen wie sie können.

Jeder Versuch, den Kapitalismus irgendwie einzuhegen war bisher nur zeitweilig von Erfolg gekrönt. Sowohl der Staatsmonopolkapitalismus ala DDR und SU als auch der rheinische Kapitalismus. Die Wirtschaftsform KApitalismus wird irgendwann verschwinden. Was danach kommt, kann keiner sagen. Auch Marx nicht. Aber es ist schon ein sehr großes Lob für den KApitalismus aus dem Munde seines schärfsten Kritikers, wenn er den Kapitalismus für die vollendete Form von Herrschaft hält, so dass danach nur noch die herrschaftsfreie Gesellschaft kommen kann.
 
Niemand riskiert Menschenleben wenn es keine Chance auf Erfolg gibt. 4000 eigene Soldaten für die Entfernung eines Diktators von den Ölquellen der Welt? Na klar natürlich! Unkalkulierbare Risiken aufgrund fehlender Luftüberlegenheit und ein unklares Ende? Natürlich nicht! Wir sind in einer Demokratie, idiot! Man tut was das Volk gutheißen würde! (ob es ihm nützt oder nicht)

Den Idioten verbitte ich mir, ganz besonders von jemand der ohne Ahnung nur zum stänkern kommt!

Wenn man sich als Weltpolizei aufspielt (USA) dann gilt das Heinlein Zitat: One or a thousand, does not matter. You fight. Buch und Seite darfst du selbst raussuchen. Sollte für einen Menschen der dieses Level von Bildung zu haben kommuniziert keine 5 Minuten dauern. Wer für seine per Waffengewalt durchgesetzten Wertvorstellungen nicht auch bei widrigen Umständen durchddrückt (von wegen Prinzipien) untergräbt seine Autorität, brauchen wir nicht zu diskutieren. Rückrat nannte man sowas "früher". Und eine LePen in Frankreich ist mir persönlich lieber als gewisse andere Personen in anderen Ländern. Über Präferenzen kann man streiten.

@SdK: Gratulation, das erste mal das ich auch einen tadelnden Post gut finde. Zum amerikanischen Wirtschaftssystem nur in aller Kürze:

- Krugmann: Running on Empty.

Und bei der Anzahl von Leuten die in den von dir genannten Ländern auf der Strecke geblieben sind und bleiben kann man nun wirklich nicht von Erfolg sprechen. The most unequal Country! Und Großbritannien kurz dahinter. Ich habe da andere Vorstellungen und bevor wir uns in die Haare kriegen einigen wir uns doch darauf das der American Way früher oder später in unschönen Situationen endet. Die Privatisierung verschiebt wenig effiziente staatliche Systeme in den privaten Wirtschaftsraum der dem Bürger nicht rechenschaftspflichtig ist. Ich würde das höchstgefährlich nennen. Zur Lektüre vielleicht mal Valente und Crane, Scherer bzw Bessette.