Oho, meine Geschichte findet also Anklang... find ich gut, schreib ich ja nicht umsonst (aber kostenlos *g*).
Ein paar Wortee vorweg: Ich hab die vorherigen Kapitel ein wenig korrigiert (zumindest bei mir) und wenn dann Nr. 5 erscheint wirds das ganze als pdf geben und gaanz vielleicht finde ich die Zeit und mach noch ein cooles Cover vorne drauf (eher nicht).
Kapitel 4 – Dolorosus amissio – Ein schmerzhafter Verlust
„Was zum...“
rief Corbulo entsetzt, als er Bret Carson ansah. Seine Augen glühten blau, als er sich umdrehte und ihn mit leerem Blick anstarrte. Sofort richtete er seinen Sturmbolter auf den Soldaten. „Warte noch, Chem-pan-sey, warte, bis ich gesprochen habe. Danach kannst du diesen Körper töten, bedenke aber, dass dein... Freund stirbt.“
Der Mund von Bret bewegte sich, aber es war nicht seine Stimme, die er hörte, sondern es war eine leicht verzogene, weibliche Stimme. Mit steinerner Miene schaute sich Corbulo um,. Er wusste nicht, was er tun sollte und versuchte, in den Gesichtern seiner Marines einen Tipp zu erkennen, doch auch sie hatten ihre Waffen auf Bret gerichtet und schauten ihn eisern an. „Wir hören uns an, was du zu sagen hast, Xenos...“
Bret Carson oder zumindest sein Körper, setzte zum sprechen an, doch er wurde von Corbulos knurrem unterbrochen „... doch dann werden wir dich finden und töten...“
Die Stimme lachte. „Chem-pan-sey... ihr seid bemitleidenswert... gefangen in eurem Schicksal, unfähig, es zu begreifen oder zu ändern, und doch versucht ihr es immer wieder...“ „Du wolltest etwas anderes, als uns zu bemitleiden, also sprich, Eldar-Hexe!“
entgegnete Corbulo mit eisiger, drohender Stimme. „Nun, immerhin das konntest du erkennen. Ich bin hier, um eine Warnung auszusprechen... was ihr im Zentrum finden werdet, ist nicht für euch bestimmt... ihr habt kein Verständnis für derartiges... ihr solltet das Hulk verlassen. Seid froh, dass ich euch diese Warnung zukommen lasse... für zahlreiche Orks wäre sie zu spät gekommen... auch wenn sie diesen Kreaturen egal gewesen wäre... wenigstens sind sie Opfer ihrer Natur, nicht ihres Hochmutes wie ihr.“
„Was könnte so gefährlich sein, dass es uns, den Elitekriegern des Imperators gefährlich werden kann?“
„Dinge, die Jenseits eures Verstandes liegen. Wenn ich es euch erklären würde, was ihr hier finden könnt, könnte ich euch gleich das Leben, das Universum und den ganzen Rest erklären. Es würde vom Umfang keinen Unterschied machen“ stellte die Stimme sachlich fest.
„Hältst du uns etwa für dumme Orks?“ schrie Corbulo aufgebracht „antworte!“
Brets Gesicht lächelte. „Nein, aber in gewisser Hinsicht seid ihr primitiver als sie. Doch genug der Worte, ihr solltet meine gut gemeinte Warnung nicht ignorieren...“
„Arrogante Hexe!“ spuckte Corbulo, „Einen Dreck werden wir Tun! Wir sind hier im Namen des Imperators und in seinem Namen werden wir dieses Space Hulk von Abschaum wie dir befreien!“
Abermals lächelte Bret. „Chem-pan-sey...“ murmelte die Stimme die Stimme eher zu sich selbst. Dann verhärtete sich Brets Miene:“Wenn ihr diese Warnung nicht ernst nehmt, werdet ihr sterben. Die Runen lügen nicht.“
„Wir werden dich finden, Hexe, deinen Körper vernichten und mit ihm deine armselige Existenz! Der Imperator steht uns bei und wird uns helfen, dich deiner gerechten Strafe zuzuführen!“ Er fluchte noch ein wenig weiter und bemerkte deshalb nicht, wie das Glühen aus Brets Augen langsam verschwand und der Blick von Boreal sehr abwesend wirkte.
Dieser fochte einen inneren Kampf gegen den Schrecken, welcher direkt in seiner in seiner Gensaat ruhte. Es handelte sich um die Erinnerungen seines Primarchen, wie er gegen den Erzverräter Horus kämpfte auf einem dämonischen Schlachtschiff, wo überall Ausgeburten des Warp waren. Seine Wahrnehmung verschwamm mit den fremden Erinnerungen, sie bildeten langsam eine neue Realität. Er war sich seines baldigen Todes durch Horus bewusst.
„Nein“, dachte er, „Das ist nicht die Realität! Ich bin nicht Sanguinis! Ich bin nicht auf Horus Schlachtkreuzer! Ich werde nicht im Kampf gegen den Erzverräter fallen! Ich bin Boreal, Veteran der 1. Kompanie der Blood Angels! Ich bin zurzeit im Dienst der Deathwatch auf einem Space Hulk! Ich werde nicht gegen Horus kämpfen und er kann mich nicht bezwingen!“ Langsam wurden seine Gedanken wieder klarer, er sah sich nicht mehr auf Horus' Schlachtkreuzer durch die Gänge wandeln und auch seine Flügel, welche er glaubte zu haben, waren verschwunden. Boreal hatte die schwarze Wut vorerst besiegt, aber er wusste, dass er nicht mehr lange durchhalten konnte. Jetzt widmete er sich wieder seiner Umgebung. Seiner echten Umgebung.
Das Glühen verstand aus Brets Augen, welcher in sich zusammensackte. Sofort kümmerte sich Darron um ihn, während die Marines ihre Waffen senkten und sich wieder in Verteidigungsformation begaben. Das Ereignis hatte die Marines beunruhigt und ihre Aufmerksamkeit so auf sich gezogen, dass sie alle in einem Kreis um Bret standen, bevor dieser zusammengebrochen war. Darron wandte sich an Corbulo: “Er hat nur einen Schock erlitten, was ich gut verstehen kann... bei vollem Bewusstsein unter der Kontrolle einer Eldar-hexe... das ist nichts, was ich selbst erleben möchte.“ Corbulo nickte. „Wovon hat sie wohl gesprochen, als sie meinte, dass hier etwas verborgen ist, was unseren Verstand übersteigt?“ Darron grinste: “Ich weiß es nicht, aber ich schätze, wir werden es herausfinden, oder?“ Das Lächeln wurde von Corbulo erwidert: “Beim Imperator, das werden wir!“
Derweil...
„Boyz, ein paar Mänschenz in fetten Rüstungän sin' auf unserem Schiff un' auch ein paar Spargelz. Wo di sin' wissn wia aba nich, verstäckän sich sicha, aba wo da Mänschenz sin', wissn wa! Un' jez wolln' wia aufbrechän, un' den zeigän, wat ne richtigä mosherei is! Kommt mit, wenn ia ein paar Schädelz un' ein Kampf habän wollt! Waaaaaaghhhhhh!“
Die um den vernarbten Orkboss stehenden Orkboys erwiderten den Schlachtruf: “WAAAAAAAGGGGGHHHHHH!!!“
Die Marines waren wieder ein Stückchen weitergegangen und jeder machte sich seine Gedanken über die Worte der Runenprophetin. Bret war immer noch sehr verstört, aber er schien sich langsam zu beruhigen. Im Gegensatz zu den Marines, welche regelmäßig gegen die Eldar und ihre subtilen Tricks kämpften, war dieses Erlebnis vollkommen neu für ihn. Er hatte Angst vor den Aliens, welche seine Handlungen zu einem gewissen Grad kontrollieren können. Angst, weil er sich allein fühlte. Ihm war klar, dass die Marines ihm Haushoch überlegen waren und er eigentlich eine Belastung für sie darstellte, trotzdem wünschte er sich, dass sie ein wenig Verständnis für ihn aufbringen können. Er war nur ein Mensch. Ein Mensch mit Gefühlen. Bret wurde von einem lauten KLONK aus seinen Gedanken gerissen. Es war Boreal, der in seiner Rüstung einfach umgefallen war und nun wie Tot auf dem Boden lag. „Was im Namen des Imperators...“
Sofort widmete sich Darron dem umgefallenen Marine, legte ihn auf den Rücken und besah sich seine blutige Nase und die glasigen Augen. Boreal war einfach umgekippt und das Gewicht hatte seine Nase plattgedrückt, da er seinen Helm nicht geschlossen hatte. Nach einiger Zeit wandte sich der Apothecarius an Corbulo, welcher den Trupp hat anhalten lassen:“Ich hab keine Ahnung, was ihm fehlt. Er ist einfach abwesend, ich kann es nicht erklären. Das einzige, was an ihm ungewöhnlich ist, ist das sein Körper vermehrt stimulierende Hormone ausschüttet. Ich kann es auch nicht erklären, vielleicht könnte ich mit mehr Zeit und besserer Ausrüstung eine ordentliche Diagnose erstellen... aber wir haben beides nicht. Es tut mir Leid. Ich habe versagt.“
Darron schaute bedrückt zu Boden. Corbulo schaute ihn eindringlich an. „Ich danke dir. Und noch hast du nicht versagt. Du hast getan, was du konntest, alles, was noch geschieht, ist der Wille des Imperators. Untersuche unseren Bruder weiter und wenn der Imperator es will, wo ich mir sicher bin, wirst du ihn heilen.“
Der Apothecarius nickte kurz und widmete sich wieder Boreal. „Dieses Hulk... vielleicht hat die Eldar-Hexe Boreal unter ihrer Kontrolle? Verdammt, bisher lief die Expedition sehr gut... wendet sich der Imperator von uns ab? Nein, dass kann nicht sein, das darf nicht sein!“
Corbulo verdrängte den Zweifel aus seinem Kopf und widmete sich wieder der Situation. „Boreal! Du bist wach!“
rief der Apothecarius erleichtert. Sofort drehte sich Corbulo um. Er sah sichtlich ausgemergelt aus, als wäre er innerhalb ein paar Minuten um Jahre gealtert. „Brüder... ich muss euch verlassen... Es ist nötig... für euren eigenen Schutz, für die Mission und für meine Seele.“
sprach der Marine müde. „Wieso?“ fragte Corbulo nur. Er konnte Boreal nicht verstehen. Er wolle sie verlassen und dies sein notwendig? Was könnte ihn dazu bewogen haben? Alleine würde er sterben, das war sicher. „Bitte, stelle mir diese Frage nicht, denn ich darf und werde sie euch nicht beantworten.“ antwortete der stark geschwächte Krieger gequält. Man konnte den Schmerz in seiner Stimme förmlich hören. „Ich hoffe, dass du dir das gut überlegt hast und es schmerzt mich. Aber wenn du nicht mit uns reden willst, was ich respektiere, wirst du mit Bret reden?“
Der Soldat horchte auf, als sein Name fiel. „Ich denke schon.“ antwortete Boreal schwach. „Ich kann ihm zwar auch nicht alles sagen... aber mehr als euch. Es tut mir Leid, Bruder, dass es soweit kommen musste. Es ist meine Schuld.“
„Ich weiß zwar nicht, wovon du sprichst, aber ich glaube nicht, dass es deine Schuld ist. Du bist ein tapferer, rechtschaffener Krieger. Ich erkenne nichts an dir, was ich Kritisieren würde.“
„Danke für deine ermunternden Worte, Bruder, aber du verstehst es nicht, du kannst es nicht verstehen.“ Corbulo sah den Marine traurig an. Bret setzte sich neben ihn, Corbulo wandte sich ab und gab den Befehl, die beiden in Ruhe zu lassen. „Also, was für ein Problem hast du, das du nicht mit den anderen Besprechen willst?“ fragte Bret. Der Blood Angel zögerte. Er wusste nicht, was er sagen konnte, ohne seinen Orden zu gefährden. Dennoch musste er etwas sagen. Er beschloss schließlich, alles auf sich selbst zu beschränken.
„Weißt du... ich hatte mal eine Schlacht gegen die Dämonen. Wir hatten die Horden schon fast zurückgedrängt, aber ein großer Dämon wurde beschworen. Unser Captain nahm sofort den Kampf auf und da ich in der Nähe kämpfte, stand ich ihm bei. Wir haben es geschafft, aber ich wurde von der Dämonischen Waffe verletzt. Körperlich konnte ich geheilt werden, aber diese Verletzung hat sich irgendwie stärker ausgewirkt, sodass ich gelegentlich in einen Kampfrausch verfalle. Die Ordenspriester haben mir geholfen, dass ich diesen Drang besiegen kann, aber es zehrt mich innerlich immer weiter aus. Ich weiß nicht, wie lange ich es noch durchhalte. Deshalb bin ich eine Gefahr für euch.“
Bret schluckte. „Wieso durftest du weiterleben? Und vor allem... wie konntest du in die Deathwatch gelangen? Ich dachte, die haben strenge Aufnahmeregelungen?“ Boreal dachte nach. Dann fing er an zu reden: „Ich weiß es nicht, aber offensichtlich ist dieser Defekt nicht feststellbar. Darron konnte ihn ja auch nicht bemerken. Ich weiß, ich hätte gegen den Dämonen fallen sollen oder die Apothecarii um den Frieden des Imperators bitten sollen...“
Boreal schaute wieder niedergeschlagen zu Boden und murmelte „Imperator, vergib mir.“
Auch Bret war still. Er wusste nicht, was er mit dieser Information anfangen sollte und er dachte angestrengt über die Situation des Marines nach, aber er konnte sie nicht nachvollziehen, da er nicht die Indoktrination und Konditionierung erlebt hatte.
„Gegner greifen an! Der Menge nach zu urteilen handelt es sich um Orks! Bereitmachen zur Verteidigung!“ brüllte Corbulo und riss Bret unsanft aus seinen Gedanken. „Bret... du bist ein tapferer Mann. Ich vermute, an dir ist ein Space Marine verloren gegangen! Aber ich werde nun kämpfen und den Imperator um Vergebung für meine Schwäche bitten!“ Er erhob sich:“Brüder!“ alle Marines signalisierten ihre Aufmerksamkeit. „Gebt mir einen Sturmbolter und ich gebe euch meinen Flammenwerfer. Ich werde die Orks alleine aufhalten, wie es der Imperator von mir verlangt! Ich werde für eine Schwäche büßen, auch wenn ich euch nicht sagen kann, für welche!“ Corbulo wirkte sehr überrascht:“Bruder... ich will kein wertvolles Mitglied meines Teams verlieren... Bret? Du hast mit ihm gesprochen, ist dieses Opfer nötig?“ fragte er den mittlerweile erbleichten Soldaten. Bret sah abwechselnd Boreal, der ihn flehend und Corbulo, der ihn fragend ansah, ins Gesicht.
„Ja... ich kann die Situation zwar nur als Mensch beurteilen, aber... es ist nötig.“ Corbulo nickte. Er wusste, dass die Marines wesentlich sensibler sind, wenn es darum geht, um für etwas um Vergebung zu bitten oder für das Imperium zu sterben – sie taten es bewusster als der normale Soldat. Er schloss daraus, dass wenn selbst ein normaler Soldat dafür Verständnis hat, dass es wirklich ernst sein musste. „Gut... ich vertraue deinem Urteil, Bret. Boreal, es war eine Ehre mit dir zu kämpfen. Möge der Imperator dir seinen Frieden gewähren und dir deine Sünden vergeben. Möge dein Opfer an diesem Tag nie vergessen werden und dein Name ins Buch der Helden deines Ordens geschrieben – Den warum du auch in den Tod gehst, du warst ein Held, indem du Mitglied dieses Teams bist. Und das gilt für alle, ihr alle seid Helden. Auch du, Bret.“ Mittlerweile hatte Boreal seinen schweren Flammenwerfer mit einem der Marines gegen einen normalen Sturmbolter getauscht. „Möge der Imperator mir vergeben und immer mit euch sein! Möge er euren Weg erleuchten und eure Geister stählen. Es war eine Ehre, mit euch zu dienen, Corbulo hat recht, wenn er sagt, dass ihr alle Helden seid.“
Boreal wandte sich ab und rannte den Gang entlang. Einem aufmerksamen Beobachter wären die Tränen in seinen und Brets Augen aufgefallen, aber die Marines waren zu sehr mit ihren Gedanken beschäftigt, als dass sie auf ihre Kameraden achten konnten. Sie beobachteten die Sensormarkierung von Boreal, welcher hinter einer Ecke verschwand und mit den vielen zusammenstieß, welche vermutlich den Orks gehörten. Gebannt starrten die Marines auf die Sensoren. Eine Markierung nach der anderen verschwand, aber es kamen immer wieder neue. Irgendwann riss Corbulo sie aus dieser Lethargie:“Marines! Wir wollen nicht, dass das Opfer unseres Bruders durch unsere Untätigkeit entehrt wird! Weiter gehts!“
Zum Kapitel: Ich weiß, dass eine Menge passiert, aber so langsam will ich die eigentliche Handlung aufbauen. (Wenn ich die richtige Motivation hab, ist das Hulk nur der Anfang... so isses zumindest jetzt geplant, aber mehr verrate ich nicht.)