40k Wallenfels

Du Schelm! Du kannst (kantst?) das doch nicht einfach so im laufenden Geschichtenwerb posten - da schaut doch keiner hier rein! 😱

Ich find´s knorke, dass es hier weiter geht und freue mich auf einen hoffentlich wieder stetig erfolgenden Strom an Nachschub. Der Antagonist gefällt mir sehr gut und besticht durch eine glaubwürdige Motivation, sich den Nurgle Jüngern angeschlossen zu haben. Eine solche findet man recht selten. Wie immer bin ich ein großer Fan des dezenten aber vorhandenen Humors. 🙂

Mein persönliches Highlight diesmal:

"Kasimir schwante Übles, und so schoss er dem Häretiker von hinten mit seiner Pistole dreimal in den Kopf, was diesen nach anfänglichem Zögern schließlich zum Verstummen brachte."
 
Du Schelm! Du kannst (kantst?) das doch nicht einfach so im laufenden Geschichtenwerb posten - da schaut doch keiner hier rein! 😱

Scheinbar doch, oder? 😀

Ich find´s knorke, dass es hier weiter geht und freue mich auf einen hoffentlich wieder stetig erfolgenden Strom an Nachschub. Der Antagonist gefällt mir sehr gut und besticht durch eine glaubwürdige Motivation, sich den Nurgle Jüngern angeschlossen zu haben. Eine solche findet man recht selten. Wie immer bin ich ein großer Fan des dezenten aber vorhandenen Humors. 🙂

Herzlichen Dank! Freut mich,dass nach all den Monaten der Funkstille überhaupt noch jemand reinschaut. Und das Entwerfen von Max Ertl, von dem es bald auch eine Mini gibt, hat sehr viel Spaß gemacht.

Mein persönliches Highlight diesmal:

"Kasimir schwante Übles, und so schoss er dem Häretiker von hinten mit seiner Pistole dreimal in den Kopf, was diesen nach anfänglichem Zögern schließlich zum Verstummen brachte."

Oh je... und gerade da ist ein übler Schnitzer von mir drin. "Kasimir" hieß er vorher, aber dann fand ich "Max" irgendwie nurgliger... und habe leider diesen Kasimir übersehen. Habe das oben korrigiert.

@ Malkavian: Wenn man sich das altehrwürdige Quellenbuch "Realm of Chaos: The Lost and the Damned" ansieht, dann stellt man fest, dass Nurgle von allen Chaosmächten das freundlichste, lebensbejahendste und heiterste Naturell hat. Und das wollte ich auch mit dem eher entgegenkommenen Charakter des Chaosterminators Julius Kant herüberbringen. Die Nurgle-Anhänger sind keine alleszerstörenden Mordmonster wie Khornes Jünger, sondern eine lustige, ausgelassende Schar, die Seuche und Krankheit zum Trotz ihr Unleben aus vollen Zügen lebt. Leben und siechen lassen... quasi. 😉
 
Herzlichen Dank! Freut mich,dass nach all den Monaten der Funkstille überhaupt noch jemand reinschaut. Und das Entwerfen von Max Ertl, von dem es bald auch eine Mini gibt, hat sehr viel Spaß gemacht.

Monate? Wenn ich mich nicht verguckt habe, waren das fast zwei Jahre?! (aber sicher 1,5).

Dennoch, nach kurzem Überlegen fiel mir die Handlung wieder ein und dein neues Kapitel ist angenehm lustig - Lesevergnügen für Zwischendurch.
Das ist auch alles, was ich dazu zu sagen habe.

Und das nächste Kapitel bitte nicht erst wieder in einem Jahr.
 
Zu viel Text, zu wenig Bilder. 😉

Hier, wie versprochen, Max Ertl:

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VII. Götterdämmerung

Gut die Hälfte des 16ten Cadia war in respektvoller Distanz zur Festung in Stellung gegangen und bereitete sich auf die Schlacht vor. Oder zumindest darauf, die Reste der Besatzung hinwegzufegen, denn der Generaloberst hatte dem Techmagus befohlen, die Festungsmauern mit gezieltem Orbitalbeschuss einzuäschern. Der Generalstab hatte sich auf einem Felsvorsprung einquartiert, in guter Deckung und dennoch mit einem ausgezeichneten Ausblick auf das Ziel. Ein Ordonanzservitor im Hintergrund des Gefechtsstandes zählte mit seelenloser Stimme die Zeit bis zum Beginn der Kampfhandlungen herunter. Während Techmagus Steele der Besatzung seiner orbitalen Waffenplattform die letzten Instruktionen gab, ging von Wallenfels mit den übrigen Stabsmitgliedern noch einmal die Strategie durch.
Lordkommissarin van Holsten war unverkennbar wütend, verkniff sich aber jede weitere Bemerkung über die Verletzung von Direktive 666. Der Generaloberst würde sich nicht von seinen Angriffsplänen abhalten lassen, und die exemplarische Erschießung eines bei seiner Truppe so beliebten Offiziers hier auf diesem Pickel am Arsch des Imperiums würde einem Suizid gleichkommen. Vanessa von Holsten hatte aber durchaus noch nicht vor, ihre Karriere zu beenden. Deshalb hatte sie sich in die Pläne des Generaloberst gefügt, nicht jedoch ohne zuvor über ihren eigenen Astropathen heimlich eine Meldung an den nächstgelegenen Außenposten des Ordo Malleus abzusetzen. Sollte sich die Inquisition um die Beseitigung dieses impertinenten Mannes kümmern. Sie würde hier derweil für die angemessene Hingabe an den Imperator und die nötige Kampfmoral sorgen.
„Wie sieht es aus, Steele?“, fragte von Wallenfels mit einem Hauch von Ungeduld in der Stimme.
„Fünf Minuten noch. Und dann haben wir sechzig Sekunden, bevor der Winkel wieder so ungünstig wird, dass wir einen weiteren Tag warten müssen.“
Der Generaloberst rümpfte die Nase. Die Festung lag mitten im Gebirge, in einer Position, die sie hervorragend gegen Orbitalbeschuss abschirmte, wenn man nicht gleich das halbe Felsmassiv abtragen wollte. Und die Ressourcen an Munition waren nicht unbegrenzt. Also hatten sie nur diese eine Gelegenheit für eine Salve. Bis zum nächsten Umlauf. Er wandte sich an Kapitän Hardman.
„Die Bomber in die Luft, Kapitän. Bevor sich der Staub gelegt hat, will ich noch einen großflächigen Teppich über der Festung.“
Harding nickte erfreut und gab seinen Piloten die entsprechenden Instruktionen. Die Festung starrte vor automatisierten Flakbatterien, aber nach dem Orbitalfeuer würden diese nicht in der Lage sein, seine wertvollen Marauder zu bedrohen. Von Wallenfels nickte und wandte sich an seinen Adjutanten.
„Sollte mit der Plattform irgendetwas schieflaufen, startet Plan B in vier Minuten dreißig Sekunden.“
„Die Basilisken und Todesstoß-Batterien sind feuerbereit, mein General“, erwiderte Pfeiffer. Der Generaloberst nickte knapp und musterte Steele. Er kannte den Techmagus nun lange genug, um an einem kaum merklichen Aufleuchten in den Tiefen von dessen künstlichen Augen äußerste Missbilligung wahrzunehmen. Nun, es war sein gutes Recht, auf die überlegene Technik seiner Orbitalplattform zu vertrauen. Aber Eusebius von Wallenfels war nicht in den Generalsrang aufgestiegen, weil er mit nur einem einzigen Plan im Tornister ins Gefecht ging.

„Operation Inferno der Reinheit beginnt in 4 Minuten“, erklang die leicht schnarrende Stimme des Ordonanzservitors. Die Lordkommissarin räusperte sich, und alle Köpfe wandten sich ihr zu.
„Gedanke des Tages: Ein tapferes Herz besiegt den Makel der Häresie mit dem Schwert des Glaubens. Mögen die Ketzer brennen.“
„Mögen sie brennen“, kam die vielstimmige Antwort.
Plötzlich gab Steele ein erstaunlich menschlich klingendes Keuchen von sich. Der Generaloberst zog fragend eine Augenbraue hoch, während der Servitor emotionslos den Anbruch der dritten Minute vor Beginn der Kampfhandlungen verkündete.
„Orbitalplattform meldet Ortungskontakt zu unidentifiziertem Objekt. Größe entspricht einem Raumkreuzer, unbekannte Klasse. Was beim Omnissiah…“
Der Techmagus gab ein entsetztes Pfeifen von sich und brach zusammen. Von Wallenfels wirbelte zu Hauptmann Pfeiffer herum.
„Plan B, Ausführung. Gehen wir davon aus, dass die Orbitalplattform nicht feuern wird.“
Wie zur Bestätigung seiner Worte erglühte am Himmel über ihnen unvermittelt eine zweite Sonne.
 
Zuletzt bearbeitet:
Let the Galaxy burn :happy:

Thank you so much. I'll do my very best, Sir.


***

Mit äußerstem Vergnügen verfolgte Max Ertl von der Brücke aus den Angriff auf die Waffenplattform. Die Fulmen Infernalis hatte sich ihrer Beute in Schleichfahrt genähert und erst im allerletzten Moment ihre Waffensysteme aktiviert. Eine Salve hatte gereicht, um den völlig überraschten Feind zu vernichten. Ein glücklicher Treffer hatte die Panzerung der Raketensilos durchschlagen, was zu einer Kettenreaktion geführt hatte. Für einen kurzen Moment leuchtete die Plattform auf wie ein Furunkel auf Väterchen Nurgles Nase. Dann war sie verschwunden.

Der Champion wandte sich ab und begab sich zügig, aber ohne Hast in Richtung seines Thunderhawks. Als er das Hangardeck erreichte, waren der Warpschmied der Skull Takers und seine Lakaien gerade dabei, Bruder Rufus zu verladen. Obwohl der Sarkophag des schwer geistesgestörten Cybots noch nicht am Körper fixiert worden war, gingen sie mit äußerster Vorsicht vor. Zurecht. Ertl hatte einmal erlebt, wie diese paranoide Killermaschine Amok gelaufen war, und er legte keinen gesteigerten Wert darauf, diese Erfahrung zu wiederholen. Er schlug einen weiten Bogen um die Gruppe und erreichte dann sein Landungsschiff, das irgendeiner seiner lange verwesten Vorgänger auf den klangvollen Namen Eiterflechte getauft hatte. Der Thunderhawk sah aus wie der abgefaulte Arm eines Seuchenopfers, und um ihn herum begann der Hangarboden bereits zu korrodieren. Die Seuchenmarines hatten diesen Bereich des Hangars ganz für sich allein, obwohl Platz auf der Fulmen ansonsten ein äußerst wertvolles Gut war. Aber nachdem die ersten Astartes der übrigen Kriegerbanden, die sich dem Kommando von Prinz Lokhnarak unterworfen hatten, über Ekzeme und eitrige Hautausschläge zu klagen begannen, wurden sie gemieden wie… nun ja, die Pest die sie nun einmal waren. Der stets gut gelaunte Ertl nickte den beiden Wächtern an der Laderampe freundlich zu und stieg in das Schiff. Es war, als würde er den Schlund eines an Rachenkrebs im Endstadium leidenden Drachen betreten. Feuchtheiße und faulige Luft schlug ihm entgegen. Erfreut nahm er einen tiefen Atemzug und schritt dann auf die vollzählig versammelten Seuchenmarines zu, während sich die Luke hinter ihm schloss. „Kapitän an Bord“, brüllte jemand, und alle Köpfe – oder was davon übrig war – wandten sich zu ihm.
„Meine Herren, es ist soweit“, schnarrte Ertl in die Runde. „In wenigen Minuten ziehen wir in den Krieg, und diesmal geht es nicht gegen irgendwelche wehrlosen Milizionäre mit Spazierstockgewehren. Wir kämpfen gegen Cadianer. Nicht, dass ein einzelner von ihnen uns den Eiter reichen könnte. Aber als Masse sind sie ein nicht zu unterschätzender Gegner. Ich weiß, wovon ich rede, denn ich war selbst einmal einer von ihnen. Und ich kenne ihren Anführer aus eigener Erfahrung. Es wird hart werden, und viele von uns werden unserem fauligen Vater im Warp früher gegenübertreten, als es ihnen vielleicht lieb ist. Aber wir werden siegen.“
Sein Lächeln verschwand, und er blickte jedem Einzelnen seiner Unterführer mit plötzlichem und für ihn ungewohntem Ernst in die Augen. „Heute“, flüsterte er, „werde ich mir den Kopf von Eusebius von Wallenfels holen. Und wenn Ihr nicht Euer verdammt noch mal Bestes gebt, damit ich dieses Ziel auch erreiche, werdet ihr kleinen Faulmaden Euch wünschen, Ihr wärt dem Ordo Malleus lebend in die Hände gefallen. Soweit klar?“