Aus einem anderen Forum, weil wir da gerade im Rahmen einer von mir organisierten Liga über das Thema sprechen:
Ein Mitspieler:
"Inwieweit dass nun Fluff-konform oder -schädigend ist, diskutiere ich an der Stelle mal nicht. Ich bin aber kein Fan davon, alle neuen Dinge sofort abzulehnen. Wie auch schon bei Forgeworld-Einheiten denke ich, dass Rosinenpicken / cherrypicking / was auch immer keine sonderlich vielversprechende Taktik ist. Wenn hier unter uns jemand ist, der 6 Riptides & 15 Broadsides aufstellen will, naja, dann behaupte ich dass das für ihn und den Gegner nicht zu mehr Spielspaß und für ihn definitiv nicht zu höheren Siegeschancen führen wird. Und die oben aufgeführten Armeekombinationen sind sicherlich amüsant absurd. Wer den Firebase Support Cadre aufstellt und nicht durch irgendein weiteres Taukontingent für Markerlights sorgt, ist jedoch zu bemitleiden.
Da ich grundsätzlich davon ausgehe, dass die meisten Leute hier um den Nutzen ausgewogener Armeelisten wissen und darüber hinaus noch Fluff schätzen, mache ich mir keine Sorgen, dass irgendwelche der befürchteten Armeemonstrositäten bei uns eintreten. Insofern plädiere ich dafür, Freiheiten nicht einzuschränken und besser zu überlegen, wie man mit den neuen Kombinationsmöglichkeiten umgeht und plant, diese zu besiegen"
Meine persönliche Meinung:
"
Fluff:
Alter Hut. Das steht und fällt nicht mit irgendwelchen Regeln, sondern mit den Spielern, ihrem Anspruch an sich und andere und ihrer individuellen Einstellung zum Hobby. Das war schon immer so und das trägt seine Probleme und Chancen durch die Editionen und wird weder durch Flieger, noch durch Befestigungen oder Alliierte schlimmer oder besser. Wenn jemand bspw. einen Inquisitor nutzt, um seiner 1500 Punkte Imp-Armee mit 200-300 Punkten Marine Verbündeten noch das atmosphärische Sahnehäubchen aufzusetzen, dann finde ich das erstmal toll. Wenn die neuen Dinger genutzt werden, um Chaos (Helldrakes), Dark Eldar (Ini-Klau) und Inquisitionsspielzeug unter einen Hut zu bringen, dann weiß man schon, was man davon zu halten hat... aber lassen wir den Fluff mal Fluff sein... das ist alles recht offensichtlich und schnell zu bewerten; anschließend füge man eine ordentliche Portion Toleranz und Wohlwollen hinzu und dann ist das Thema durch...
Medium:
Hier habe ich ganz persönlich die größten Probleme... oder besser: Abneigung; denn ein Problem wird das nur für GW werden... Ich hab kein Smartphone und ich hab kein Tablet. Und hätte ich eins von beidem, dann hätte es garantiert keinen Apfel drauf... Den Besitz voraus zu setzen halte ich sowohl für dumm, als auch unangebracht. Ich finde es gut, dass GW so viel Tempo bei den Codices gibt (bei gleichzeitig erhöhter Qualität!) und finde auch kleinere Supplements in Hardcover oder Heftform für einzelne Spezialfraktionen/Untergruppen recht toll.
Wenn man solche Dinge nun AUCH und optional digital anbietet, damit Spielkinder (nicht bös gemeint) was zum daddeln auf den albernen überteuerten Gerätchen haben, dann soll mir das recht sein; coole Sache.
Ich persönlich stehe nicht auf die "Wow, zahl 0,79 € pro Datei und erhalte 23 neue und exklusive Tarnmuster für die Kleidung Deines Videospielprotagonisten!"-Welle und würde für einen gedruckten Codex stets und gern Geld bezahlen, wenn er mir gefällt, für ein digital-only-Werk? Nay... Ich will und werde hier nichts propagieren oder vorschlagen, aber wenn GW so neue Regelwerke verkaufen möchte, dann haben sie mit Merkel eins gemeinsam... für GW ist das Internet anscheinend Neuland...
Balancing und Powerniveau:
Hmhm... Kurz und knapp:
1.) Ich schließe mich allgemein Buridans Haltung an. Die Stärke und Intensität der Veränderungen durch diese Neuigkeiten wird mMn deutlich überschätzt. Es ist ja eben nicht so, dass man das härteste aus drei vollkommen unterschiedlichen Codices kombinieren kann. Und selbst, wenn es so wäre: Dann hat man drei Armeen die jeweils nur ein Drittel ihres Potentials nutzen können... damit gewinnt man keine Spiele, nein. Alliierte oder andere Detatchments sollten von einem Standpunkt der Effizienz immer möglichst speziell und klein sein. Größere oder mehrere Kontingente anzubieten macht den Gesamtverband meiner Meinung nach nicht stärker, sondern interessanter, doch schwächer. Zwei kleine Zugeständnisse an Kritiker:
2.) Ja, es mag irgendwelche seltsamen und unbekannten Kombinationen geben, die irgendeine offensichtliche Regellücke nutzen, um dem Gegenspieler den Spaß zu rauben und sich selbst aac den Sieg zu garantieren... Aber mal ehrlich. Die sind viel seltener als man denkt und sind nicht das Problem eines Spiels, sondern der Community. Zum Glück sucht man sich in normalen Spielen ja aus, mit wem man spielt (Naja, bei uns grad nicht ganz
); Granted, für Turnierspieler könnte das ein Problem sein, aber das ist dann deren Problem und die müssen halt ihre Leute erziehen...*Schulterzuck*
3.) Ein bisschen ätzend/ärgerlich finde ich, dass so Dinge wie der Tau Firebase-Cadre zusätzliche Vorteile ohne Nachteile bringt... Da würde ich als Tauspieler mich ein bisschen ärgern, und fragen, warum ich den aus meinem Codex nehmen sollte, wenn der andere gleich viele Punkte kostet, aber zusätzliche Sonderregeln mitbringt und dafür Geld kostet... andererseits... feststehendes Armeekontingent ist immer gleichzeitig Einschränkung... vielleicht passt mir der zweite Koloss einfach nicht rein... zu diesem Punkt habe ich mir noch kein abschließendes Urteil gebildet..."
Kurzform: (wieder) Viel Lärm um nichts. Hat gutes Potential (sollte man nutzen) und kann (wie alles) evtl. missbraucht werden. Tolerant und diplomatisch WAAC-Powergamern erklären, worin der Sinn von "miteinander spielen" liegt (ich hasse es, versäumtze Erziehungsarbeit nachholen zu müssen) und dann sind alle glücklich. Kein Problem.