Wie schon angemerkt wurde, sehen einfarbig bemalte Farbflächen einfach nicht realistisch aus. Wie Ragaork ja selber zugibt, inkt er, und damit hat man ja einen aufgemalten Licht-Schattenverlauf - Wenn künstliche Schattierungen generell "unrealistisch" aussehen würden wäre das ja kontraproduktiv.
Wenn man also einen realistischen Gesamteindruck haben will, muss man Lichteffekte aufmalen. Ob man nun die Schatten aufmalt oder die Akzente ist dabei erstmal egal, grundsätzlich bin ich aber der Meinung, dass man mit "zufälligen" Methoden wie großflächigem Inken oder Trockenbürsten insbesondere bei kleinen natürlich gefärbten Modellen (wie Menschen oder Tieren) nie so gute Ergebnisse erzielen kann wie mit gezieltem Aufmalen.
Natürlich ist die Intention nicht bei jedem die selbe: Viele Figurenmaler wollen eben keinen zu 100% realistischen Effekt erzielen, sondern einen Eindruck, der an Comics oder Gemälde erinnert. Auch der klassische GW-Stil, mit kräftigen Farben und großzügigen Kantenakzenten ist alles andere als realistisch, soll er aber auch nicht sein.
Grundsätzlich finde ich aber einen Ork wie
diesen deutlich naturgetreuer als
diesen, trotz NMM und allem.
Wenn ich mir Figuren anschaue, die auf einem sehr hohen Standard bemalt sind, z.B. wurde einmal Felix (von Gotrek und Felix) im WD gezeigt, oder auch die Figuren von Team Germany, haben die doch moderate Akzente. Der Mantel von Felix wurde so vorsichtig akzentuiert, dass man es kaum sehen konnte. Ich glaub, dass man hier stark unterscheiden muß zwischen Spielfiguren und Vitrine. Bei Spielfiguren ist eine krassere Akzentuierung nötig als bei Vitrinenfiguren.[/b]
Naja, es erfordert ja Können und Mühe, Akzente so weich zu malen dass sie nicht aufdringlich als solche ins Auge stechen, trotzdem ist der Gesamteffekt einer auf solche Art akzentuierten Miniatur deutlich anders als der einer unakzentuierten. Ich kann allerdings nicht zustimmen, dass die Akzente auf Spielminiaturen karsser sein müssen als auf Vitrinenmodellen. Ich habe schon oft gegen hervorragend bemalte und weich akzentierte Figuren gespielt, und die sehen auf dem Schlachtfeld genausogut aus wie in der Vitrine. Zwar wirken viele kontrastreiche, weniger aufwändig aufgetragene Akzente auf Entfernung auch ganz gut, was es deutlich erleichtert, einen schönen Standard für Spielminiaturen zu erreichen, besser als richtig gute Vitrinenmodelle wirken sie aber auf Entfernung deswegen noch nicht.