Warum bei jeder Hintergrunddebatte im 40K-Bereich ständig Vergleiche mit heutigem Militär angeschleppt werden, is mir schleierhaft, zudem sagt das so absolut gar nichts über Space Marine Flottenstärke und deren Aufbau aus.
Weil es nichts daran ändert, ob man sich im Wasser oder im Weltraum befindet, die Grundbedingungen sind dieselben. Es ist einfach sinnvoll einem Angriffskreuzer ein halbes Dutzend Eskorten zur Seite zu stellen. Eskorten spielen für den AK vorgelagerte Aufklärung (d.h. sie erkennen Feinde bevor der AK sie sieht und vor allem bevor die Feinde den AK sehen), vorgelagerte Flak (sie schießen Torpedos/Bomber ab die es auf den AK abgesehen haben) und greifen Feinde an die deren Bekämpfung notwendig ist, den AK jedoch von seinem Kurs abbringen würde.
Space Marines führen keine zermürbenden Raumschlachten (ja, es gab schon Einzelfälle), ihre Schiffe sind Blockadebrecher, dazu gedacht und gemacht um Truppen schnell und möglichst unbeschadet an den Einsatzort zu bringen (Space Marines sind Bodentruppen). Gegnerische Großkampfschiffe werden geentert und von innen heraus zerstört, denn weder Angriffs- noch Schlachtkreuzer der Astartes haben die Feuerkraft um sich lange gg. ein Schlachtschiff der Retribution-Klasse zur Wehr zu setzen.
Marines legen ja soooo viel Wert darauf unauffällig zu sein, ihr gesamtes Erscheinungsbild ist auch sonst völlig unscheinbar... auweia!
:lol:
Marines sind nicht blöd. Wenn die ein System betreten indem es von Chaosschiffen oder Tyranidenkreaturen nur so wimmelt werden die bestimmt nicht mit dem sensorischen Äquivalent von Wagners Walkürenritt auf den Planeten zudonnern. Dann schaffen sie es nämlich garnicht bis dahin.
Im Feld tun Marines genau das was Spezialeinheiten heute schon tun - den Gegner niederhalten und dabei (oft auch durchs offene) vorrücken. Eliteeinheiten trainiert man heute schon den Deckungsreflex ab, weil sie das in ihrer Effektivität behindert würde. Man braucht kaum Deckung, wenn man dafür sorgt, dass sich der Feind hinter seiner verkriecht. Überlegene Initiative nennt sich sowas.
Im Raumkampf sieht das aber anders aus. Wer dort zu sehr auffällt wird ganz schnell in seine Einzelteile zerlegt. Im Falle einer direkten Konfrontation hält eine Marineflotte gegen Verräterschiffe (oder noch schlimmer Tyraniden, wenn z.B. ein Exterminatus ausgeführt werden soll) nicht lange durch.
Marinebodentruppen leben zu einem guten Teil auch davon dass sie plötzlich auftauchen und hart zuschlagen, bevor der Gegner sich auf sie einstellen kann. Hier kann es ein psychologischer Vorteil sein entsprechend auffällig zu sein - man benötigt die Deckung eh nicht wirklich (siehe oben) und die meist knalligen Farben sind psychologische Kriegsführung. Jeder soll sehen dass Marines da sind, denn ihr Ruf sorgt dafür, dass sich vollends Panik unter den Truppen ausbreitet.
Sowas wurde früher schon genutzt, auch wenn man da trotzdem nicht auf Tarnfarben verzichtet hat weil man z.B. nicht zum Ziel von Bombern werden wollte und eher mit Akustik gearbeitet hat. Die Nazis haben das beispielsweise oft genutzt, z.B. bei den Stukas (die hatten extra Vorrichtungen die dieses Heulen erzeugt haben), den Raketenwaffen ("heulende Kuh"-Nebelwerfer), dem MG-42 (auch wenn es da nicht beabsichtigt war sondern sich einfach aus der Physik der Waffe (bzw. der hohen Feuerrate) ergab, aber das Ding hatte bei den Alliierten nicht umsonst den Spitznamen "Hitlersäge" und allein das Geräusch hat ausgereicht um die Truppen panisch in Deckung sprinten zu lassen).
Marines haben halt auch noch die Panzerung um Treffer zu überleben, die normale Kommandosoldaten sofort außer Gefecht setzten würden, daher können die es sich leisten auch optisch auffällig zu sein.
So ein Effekt ist aber am stärksten wenn er plötzlich kommt und dem Gegner keine Zeit zum denken gibt. Daher ist Unauffälligkeit im Weltraum auch für Marines eine sehr gute Sache, sogar aus mehreren Gründen.