Zusammensetzung der Turnierspieler

beetlemeier

Tabletop-Fanatiker
28. März 2016
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Hi,

ist vielleicht etwas ungewönlich als Thema, aber beim Betrachten der Turnierlisten auf TTT sind mir zwei Dinge aufgefallen, die ich so deutlich nicht auf dem Schirm hatte:
Zum einen gibt es im Turnierbereich anscheinend unter den ersten 150 der WH40K-Rangliste keine Frau, und zum anderen waren da erstaunlich wenige "ausländische" Namen zu finden.

Bitte nicht falsch verstehen: diese Beobachtung meine ich in keiner Weise positiv oder negativ wertend, aber überrascht hat mich das schon etwas.
Klar, in Deutschland gibt es naturgemäß mehr "deutsche" Namen als anderswo😀, aber das ich auf so wenige Kostas, Deniz, Lorenzos, Dimitris usw. -nur als Beispiel- gestoßen bin, fand ich schon bemerkenswert!

Wie sieht es denn bei Euch lokal aus? Ist WH40 dem Klischee gemäß wirklich ne reine Jungs-Sache, oder gibt es da doch irgendwie ne nenneswerte Frauenquote? Ich persönlich kenne auf der Welt überhapt nur eine ! Frau, die jemals eine Partie WH40K gespielt hat...😉

Und ist weiter das "biodeutsche" Element bei den Spielern wirklich so deutlich?

Nochmal: Es geht mir hier nicht um eine Wertung oder ne Kritik an der aktuellen Zusammensetzung, sondern rein ums neugierige Interesse!😉
 
Ich kenne generell wenig Frauen, die etwas für Kriegsspiele übrig haben. Allerdings scheint es unter den Malern doch relativ viele Frauen zu geben, die sich vor ihren männlichen Kollegen auch nicht verstecken brauchen. Habe keine Statistik vorliegen aber einfach mal die YouTube-Kanäle oder die Webseiten von Commission-Studios durchgehen.

Was den Migratenanteil angeht: Warhammer ist doch eher ein Hobby für Kinder mit reichen Eltern. Vielleicht erklärt sich so die geringe Korrelation.
 
Also ich kenne auch nur eine Frau die gelegentlich mal spielt. Vermutlich meinen wir die gleiche Dame :happy:. Ansonsteb habe ich im echten Leben Frauen nur Minis anmalen sehen. Witzig ist allerdings tatsächlich das Tabletop als Hobby ziemlich weiß ist. Woran das liegt kann ich mir aber nicht erklären. Evtl. passt bei vielen Püppchen schieben nicht ins "Männerbild". Dafür braucht man schon eine gewisse innere Härte. Das kann nicht jeder 😀.

cya
 
um einen gibt es im Turnierbereich anscheinend unter den ersten 150 der WH40K-Rangliste keine Frau, und zum anderen waren da erstaunlich wenige "ausländische" Namen zu finden.

Die meisten Frauen haben auf die Thematik an sich keine Lust und sind IMO als Markt auch schwer zu erschließen. Tabletops haben meist einen einstelligen Prozentbereich an weiblichen Kunden. Jetzt müssten von diesen vielleicht 5% Damen noch welche darauf stehen, sich auf Turnieren um Regeln zu streiten und außerdem auch noch wirklich gut sein, das ganze also auch trainieren. Wie viele sollen das am Ende sein? Schon die männlichen Turnierspieler machen zahlenmäßig kaum was von der Kundschaft aus. Es würde mich eher wundern, wenn eine Frau in der Liste wäre. Ich könnte mir glatt vorstellen, dass es mehr Transgender gibt, die Tabletops spielen, als Cis-Frauen, wenn man sich in den Begriffsbereich begeben will. 🙂

Klar, in Deutschland gibt es naturgemäß mehr "deutsche" Namen als anderswo😀, aber das ich auf so wenige Kostas, Deniz, Lorenzos, Dimitris usw. -nur als Beispiel- gestoßen bin, fand ich schon bemerkenswert!

Wargaming ist halt- zumindest noch - ein Hobby der gebildeten Mittelschicht, nicht nur hier, auch in den angelsächsischen Ländern. Die ist halt größtenteils weiß. Die Unterschicht findet Fußball und Boxen geiler, die Reichen golfen eben lieber in Dubai.
 
Also ich kenne auch nur eine Frau die gelegentlich mal spielt. Vermutlich meinen wir die gleiche Dame :happy:. 😀.

DAS denke ich auch! Grüß sie bitte!😀

@Unbekannter Besucher:
Deine Erklärungsansätze decken sich ziemlich mit meinen!😉
Ganz grob gesprochen sind 50% der Bevölkerung (eher mehr) Frauen und ca. 14% Ausländer!
Das findet sich aber zumindest bei den Turnierspielern nicht wieder, und auch hier im Forum hab ich noch niemanden gefunden, der einen explizit weiblichen nickname gehabt hätte...

Ist halt die Frage, ob man da als GW nicht irgendwie potentielle Zielgruppen (ich mein jetzt die Frauen) vernachlässigt. Das muss ja nicht sowas sein wie das "Damen-Duff" bei den Simpsons, aber eine so deutliche Beschränkung bei der Käuferschicht ist doch nicht wirklich gewollt bzw. wirtschaftlich sinnvoll, oder?

EDIT:
Wargaming ist halt- zumindest noch - ein Hobby der gebildeten Mittelschicht, nicht nur hier, auch in den angelsächsischen Ländern.
@Bloodknight: Mit der Mittelschicht wirst Du Recht haben, aber ich sehe das weniger in der Bildung als im Finanziellen begründet, s.o.!
 
Zuletzt bearbeitet:
Mit der Mittelschicht wirst Du Recht haben, aber ich sehe das weniger in der Bildung als im Finanziellen begründet, s.o.!

Naja, man muss halt Lesen mögen, sonst kann man den Umfang des Hobbies nicht erfassen. Das sortiert gleich haufenweise Leute aus. Geld ist eigentlich nicht das Problem, denke ich. Mittelschichteltern können sich das leisten, hier und da mal ne Box springen zu lassen. Bei mir gab's früher auch nur zu Weihnachten und zum Geburtstag was, der Rest war dann halt Sparen. Wenn ich sehe, was die Leute sonst so ausgeben, gehört TT noch zu den billigeren Freizeitbeschäftigungen. Schick mal ein Mädchen reiten oder nen Jungen zu irgendeinem Sport außer Basketball im Hinterhof 😀.
 
Bei den Maler findet man doch einige sehr gute Frauen/ Malerinnen. ( PigmentPiraten, ab und zu Fantasos Studius, auch ab und an aber selten bei uns im GW meist kommt dann eine zum Armys on Parade mit ner coolen HdR Platte, so vor zwei Jahren). Coolguy meinte ( ist nach China ausgewandert) das es in Asien einen etwas höheren Frauenanteil im Tabletob gibt. Das Tabletop mit den meisten weiblichen Spielern ist übrigens Freebooters Fate im deutschen Raum.

MfG. Maulwurf
 
Mir ist gerade nach Lektüre eines alten "Warhammer Visions" von Juni 2016 auch noch ein anderer Aspekt aufgefallen, der noch nicht Thema war:
Wenn man sich da die Shopdichte ansieht, dann stehen die angelsächsischen Länder (US; GB)ganz vorne, und dann kommt an dritter Stelle D und dann AUS, und dann lange nix, bis FRA und CAN auftauchen. ITA, ESP, und NET dann mit wenigstens ein paar Läden, aber danach war es das auch schon fast.

Wer es halt lokal nie kennenlernen konnte, wird wohl kaum von "sich aus" mit diesem Spiel/Hobby angefixt werden...
 
Mich wundert das eigendlich überhaupt nicht, Gründe wurden ja eigendlich schon genannt. GW scheint auch wenig bemühungen in die Erschließung dieser Käufergruppen zu legen.
Das mit der Herkunft der Spieler hat halt auch was mit kulturellem Hintergrund, zb. im bezug auf die Erzählweise, zu tun. Ich denke aber auch das der Finanzielle hintergrund einen unterschied macht, rein statistisch und vor allem beim kostenintensiven Tunierspielen.
 
Mich wundert das eigendlich überhaupt nicht, Gründe wurden ja eigendlich schon genannt. GW scheint auch wenig bemühungen in die Erschließung dieser Käufergruppen zu legen.

Das ist so nicht ganz richtig. GW hat die weibliche Käufergruppe. Wer auf Instagram und ähnlichen sozialen Netzwerken das Hobby verfolgt wird erstaunlich viele Malerinnen finden, darunter auch gar nicht so wenige die sogar Auftragsarbeiten ausführen. Sich aktiv auf die Frauen als Spieler zu stürzen wird GW auch aus einem simplen Grund nicht machen - weil dann die Nerds an den Tischen durchdrehen. Denn es dürfte gar nicht mal das Spiel an sich sein, dass die Frauen von Turnieren, teils sogar gänzlich von der Spielplatte fernhält - ich sehe das Problem einfach darin, dass Frauen dort einfach auf einen absolut männerdominierten Bereich stoßen der auch noch zum Teil sehr anstrengend ist =D
 
... Denn es dürfte gar nicht mal das Spiel an sich sein, dass die Frauen von Turnieren, teils sogar gänzlich von der Spielplatte fernhält - ich sehe das Problem einfach darin, dass Frauen dort einfach auf einen absolut männerdominierten Bereich stoßen der auch noch zum Teil sehr anstrengend ist =D

Männerdominierter Bereich ist absolut richtig. Anstrengend möchte ich so nicht unterschreiben. Zwar ist mein Einblick in die "Scene" ziemlich begrenzt. Aber die Männer die da rum laufen bilden einen guten Querschnitt ab. Also sind die auch nicht "anstrengender" als im normalen Leben.

cya
 
Tabletops sind doch schon etwas als "nerdig" verschrien.
Meine Frau meinte beim Besuch des örtlichen Püppchen- und Kartendealers sie komme sich hier vor wie im Comicshop bei Big Bang Theory.
Als einer der anwesenden Kunden dem Shopbetrieber dann nachdrücklich erklärt hat, dass er seine Magic Karten nur und ausschließlich vom linken Stapel kaufen wolle,
hat die meinige einen Lachanfall bekommen und sah sich natürlich in sämtlichen Vorurteilen bestätigt.

Also meine Herren, vielleicht liegt's ja (auch) teilweise an uns selbst ;-)
 
Tabletops sind doch schon etwas als "nerdig" verschrien.
Meine Frau meinte beim Besuch des örtlichen Püppchen- und Kartendealers sie komme sich hier vor wie im Comicshop bei Big Bang Theory.
Als einer der anwesenden Kunden dem Shopbetrieber dann nachdrücklich erklärt hat, dass er seine Magic Karten nur und ausschließlich vom linken Stapel kaufen wolle,
hat die meinige einen Lachanfall bekommen und sah sich natürlich in sämtlichen Vorurteilen bestätigt.

Also meine Herren, vielleicht liegt's ja (auch) teilweise an uns selbst ;-)

Teilweise sind auch einige Boxen mit solchen Boostern in diesen Parketten gezielt gemischt und verpackt wurden. Das hatte ich bei einen Spiel auch ( Pokemon) 😀, wo wir alle sehr Spitz waren wen unser Händler eine neue Box aufgemacht hat, wollten wir alle die untersten 2 Booster haben.
Nur blöd das er das auch wusste und mischte mit Absicht die Booster noch mal extra durch ^^
 
Ich hatte die gleichen Überlegungen nach dem Baltic Cup, gerade weil dort der Schnitt an Männern doch recht divers war.

Zu den Frauen denke ich dass das Hobby größtenteils Männer dominiert ist, einfach weil Frauen grundsätzlich von dem Konzept Schlachten darzustellen abgeschreckt werden.

Dazu kommt dass das Hobby einen hohen Zeitaufwand erfordert. Es ist ja relativ gut belegt dass Männer eher dazu neigen Dinge sehr intensiv zu verfolgen. Dies erklärt natürlich
auch einen höheren Männeranteil.

Bei Turnieren wird dies ja nochmal intensiviert. Man testet Listen wöchentlich oder öfter, tüftelt mit Freunden zusammen, malt ganze Armeen in kurzer Zeit neu an.


Bezüglich der "Ausländer"-Quote tippe ich auf Kulturunterschiede.

Es gibt relativ viele Menschen mit Migrationshintergrund im Hobby. Ich bin ja selber Mensch mit Migrationshintergrund und man findet recht viele Leute die ihren Hintergrund in englischsprachigen Ländern, Niederlande, Frankreich etc. haben und nach Deutschland gekommen sind.

In den süd-ost europäischen Ländern, Türkei etc. ist es allerdings weniger weit verbreitet und man findet auch wenig Spieler. Ich denke dass das dem Kulturunterschied geschuldet ist. Meiner Erfahrung nach sind z.B. Griechen, Marokkaner, Türken häufig eng beieinander und bilden in der Schule Gruppen. Hier würde so etwas nicht akzeptiert und mit Sprüchen wie "Na, spielst du mit Puppen, Schwuchtel!" oder ähnlichem kommentiert.
 
Ich kenne zwei Frauen, die spielen. Eine ist eine Arbeitskollegin von mir und sie ist seeeehr aktiv. Die andere ist meine Freundin, die ab und an mit ihren Käfern an einer unserer Schlachten teilnimmt. Aber bei ihr ist die Passion nicht so stark ausgeprägt.

In unserer Runde (von vllt. 6 Leuten) gibt es weiter 2 Leute mit Migrationshintergrund, einer davon Tunesier und während wir anderen kein Problem haben in der Öffentlichkeit über WH40k zu sprechen ist es ihm doch schon etwas unangenehmer (auch wenn er, wenn wir unter uns sind da ganz anders ist). Hat also wohl schon mit der Mentalität zu tun.
 
... hat die meinige einen Lachanfall bekommen und sah sich natürlich in sämtlichen Vorurteilen bestätigt.

Also meine Herren, vielleicht liegt's ja (auch) teilweise an uns selbst ;-)

Vorurteil. Das Wort sagt es doch schon. Es liegt immer auch an uns wie wir Menschen betrachten und beurteilen. Manchmal tut es ganz gut erst mal zu schauen wie man selber betrachtet wird bzw. werden kann.

cya