Publisher:
Partizan Press (Vertrieb über
Caliver Books)
Spielfeldgröße:
120cm x 120cm bis 180cm x 120cm
Truppenstärke:
Platoon- bis Bataillonsgröße
Schwerpunkt:
Infanterie
Maßstab:
20mm (1/72) bis 28mm
Basierung:
20mm Einzelbases
Erweiterungen:
- Armeelisten für Deutsche, USA, Großbritannien und UdSSR (als englischer oder italienischer Download auf der Seite des Autors)
- Battlebook Berlin (als kostenloser Download auf der Seite des Autors, bisher nur auf Italienisch)
Schwierigkeitsgrad:
Anfänger bis erfahrene Spieler
Das Spiel:
Das Spiel deckt den europäischen Kriegsschauplatz zwischen 1943 und 1945 ab.
Man muss zwischen den einzelnen Editionen unterscheiden. Für
Operation Overlord (1. Edition, OO) benötigt man das Grundregelwerk aus einer der beiden Starterboxen. Hierbei handelt es sich um eine kleine Starterbox, die nur die Regeln und die Karten enthält, sowie um eine große, die außerdem noch jeweils 100 deutsche und amerikanische Infanteristen, einen Sherman, einen Panzer IV und Gelände enthält. Empfehlenswert sind außerdem die Erweiterungen
Paratroopers Attack (Regeln für Luftlandeoperationen und Befestigungen),
Upgrade Vehicle (Fahrzeuge als Standardeinheiten und
Berlin 1945 (Regeln für Russen und Stadtkampf).
Die zweite Inkarnation,
Operation World War II (OWW2), kam mit dem kostenlosen Grundregelwerk aus. Als Erweiterung wurden hier noch ein Handbuch zum Afrikafeldzug als Download angeboten, das zusätzlich noch alternative Armeelisten und Italiener als komplett neue Armee einführte.
Inzwischen liegt von OWW2 die zweite Edition vor, welche nur noch in Druckfassung von Partizan Press erhältlich ist.
Auf Seiten der Alliierten hat man die Wahl zwischen Amerikanern, Briten und Sowjets, die Achsenmächte werden durch die deutsche Armee vertreten.
Die Basis einer jeden Armee bildet der Zug. Es gibt in jeder Armeeliste Basisauswahlen, von denen man eine als Kern der Armee auswählen muss. Hierbei kann es sich um diverse Infanterieeinheiten (z.B. Fallschirmjäger, motorisierte Infanterie etc.) oder Panzerverbände handeln. Jede Basisauswahl gibt eine gewisse Anzahl an Optionspunkte, für die man entweder weitere Basisauswahlen oder andere, unterstützende Einheiten (z.B. Artillerie) kaufen kann. Die Art der Optionen hängt von der gewählten Basisauswahl ab.
Wie bereits geschrieben, können Figuren im Maßstab 20mm bis 28mm benutzt werden (am häufigsten ist 20mm / 1/72 vertreten), wobei jede Figur einen Soldaten oder ein Fahrzeug repräsentiert. Als Spielmaterialien benötigt man weiterhin noch zehnseitige Würfel (W10) und einen Satz Befehlskarten, außerdem ein Maßband mit Zentimetern. Zusätzlich sind Marker sehr hilfreich.
Die Befehlskarten bilden den Grundstein des Spiels. Es gibt fünf verschiedene Befehle (Bewegen, Stürmen, Hinterhalt, Gezieltes Feuer und Unterdrückungsfeuer), welche den Einheiten zugeordnet werden können. Außerdem besitzt jede Karte eine Wertigkeit von Eins bis Sechs, wobei die Eins die beste Wertigkeit ist. Jeder Spieler hat zu Beginn der Runde ein zufällig gezogenes Kontingent an Karten, welches sich nach der gespielten Fraktion und der Anzahl der Einheiten richtet.
Der Spielzug verläuft abwechselnd, nicht, wie häufig der Fall, in getrennten Phasen. Nachdem die Initiative durch das Bieten einer Karte bestimmt wurde, legt der erste Spieler einer der Einheiten eine Befehlskarte an. Diese besagt, was die Einheit in diesem Spielzug machen wird. Nun hat der Gegenspieler die Möglichkeit, seinerseits eine Karte zu spielen, welche eine niedrigere Wertigkeit haben muss. Dies geht so lange weiter, bis entweder einer der Spieler nicht mehr unterbieten kann oder will oder eine Karte der Wertigkeit Eins gelegt wurde. Ist dies der Fall, werden alle gelegten Aktionen erst einmal abgehandelt. Im Anschluss fängt der andere Spieler an, einer seiner Einheiten einen Befehl zu geben. Sobald alle aktiven Einheiten auf dem Spielfeld einen Befehl ausgeführt haben, ist die Runde zu Ende. Die Karten werden wieder aufgefüllt und die nächste Runde beginnt.
Um den Spielfluss jedoch nicht unnötig in die Länge zu ziehen, muss man die Anzahl der Einheiten beschränken. Bei einem 3000 Punkte Spiel empfiehlt es sich z.B., nicht mehr als 8 Einheiten mitzunehmen.
Ein Spiel von 3000 Punkten dauert, wenn man regelfest ist und mit Beschränkung der Einheitenzahl spielt, etwa zwei bis drei Stunden.
Der Hintergrund wird meiner Ansicht nach gut umgesetzt, was sich z.B. in differenzierter Ausrüstung (und deren Profilen) der einzelnen Fraktionen wiederspiegelt. Jede Einheit verfügt außerdem noch über Charakteristika, die ihre historischen Ebenbilder darstellen. So sind die frühen Shermans z.B. besonders von Munitionsexplosionen bedroht, der Volkssturm hat eine schlechtere Ausbildung oder indirekt feuernde Artillerie hat z.T. einen Meter Mindestreichweite. Man findet jedoch nicht jede tatsächlich auf dem Kriegsschauplatz vorhandene Variante wieder, dafür kann es vorkommen, dass Einheiten, die nicht in Europa kämpften (z.B. JS3) in der Liste stehen. Auch sind einige Jahresangaben bei der Verfügbarkeit fraglich.
Die Handbücher bieten, im Gegensatz zu FoW, fast keinen Hintergrund, lediglich bei einzelnen Szenarien gibt es Erläuterungen.
Theoretisch kann man unbegrenzt ausbauen, da jede Armeeliste unheimlich viele Variationen und Optionen zulässt. Je nach gewünschtem Jahr ist dies auch wichtig, da nicht immer alle Einheiten verfügbar sind.
Man benötigt einiges an Gelände, da Sichtblockaden und Missionsziele in Form von Gebäuden einen wichtigen Bestandteil des Spiel bilden. Besonders schwierig ist es, Gebäude im passenden Maßstab zu erhalten. Für die Normandie und Berlin bietet Italeri ein paar Bausätze an, im Laufe des Jahres soll das Sortiment hier noch erweitert werden. Wälder und Hecken können sehr gut mit Eisenbahnzubehör dargestellt werden. Diverse Hersteller bieten außerdem noch Gefechtsfeldzubehör an.
Das Spiel ist relativ leicht zu erlernen, da es über nur wenige Grundregeln verfügt, bietet jedoch durch die Einheitencharakteristika eine gute Tiefe. Dies wird durch das Befehlssystem mittels Karten zusätzlich verstärkt. Dieses Spielprinzip ermöglicht ein hohes Maß an Taktik, fordert es aber auch. Die gute Verfügbarkeit der Modelle macht das Spiel sehr einstiegsfreundlich, da viele Leute irgendwo im Keller oder auf dem Speicher sowieso noch ihre Soldaten aus der Jugendzeit haben.