1. oder 2. Weltkrieg als Tabletop? Spielsysteme im Überblick.

Ich habe mal eine Frage, die Regelwerke sind bestimmt überwiegend Englisch? Gibt es auch deutsche Regelwerke? Ich dachte da so an den 28 mm maßstab, infanterielastig und vllt 1-2 leichte fahrzeuge

Mir fällt jetzt auf die schnelle kein gutes ein (von dem ich bisher gehört hätte) aber die Bücher sind alle in sehr verständlichem Englisch geschrieben und stellen demzufolge keine große Herausforderung an zumindest mittelmäßiges Schulenglisch. Von deinen Vorstellungen her würde ich dir entweder "Rules of Engagement" oder "Victory Decision" empfehlen, wobei letzteres schöner geschrieben ist und auch relativ günstig (13$ bei Wargamesvault.com) zum Download erhältlich ist. D.h. man kann es sich einfach mal runterladen und wenn man mit seinem Englisch nicht weiterkommt, ist nicht soviel Geld verbrannt wie beim Kauf eines Hardcoverbuches.
 
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Das ist gut, jedoch auch nur auf Englisch oder Italienisch erhältlich. Wenn ich die Zeit finde, scheibe ich kommende Woche auch was dazu. Diese klappt es nicht mehr.

An in Deutsch erschienenen WW2-Systemen fallen mir spontan nur Operation Overlord (OOP, Vorgänger von Operation World War 2), Flames of War (Übersetzung der neuen Edition ist fertig) und Behind Omaha (deutsches System für umme) ein.
 
Wobei die FoW übersetzung gruselig war.
Neue Edi, neues Glück. Mir sagt zwar FoW persönlich nicht zu, ich würde den Spielern diesmal allerdings eine vernünftige Übersetzung wünschen.
Schlechte Übersetzungen scheinen aber ein Problem von WW2-TTs zu sein. Operation Overlord war auch mies zu lesen.
 
Bolt Action - WW2 1939 - 1945


Publisher:
Warlord Games und Osprey Publishing

Spielfeldgröße:
72" x 48" oder 72" x 72"

Truppenstärke: Platoongröße

Schwerpunkt:
Infanterie mit Fahrzeugunterstützung

Maßstab:
28mm (1:56)

Basierung:
Einzelbasierung

Erweiterungen:
Bisher keine, angekündigt sind jedoch bisher sieben Erweiterungen:
  • Armies of Germany (November 2012)
  • Armies of the United States (Januar 2013)
  • Armies of Great Britain (März 2013)
  • Armies of Russia (Mai 2013)
  • Armies of Japan
  • Armeebuch Frankreich und andere Alliierte
  • Armeebuch Italien und andere Achsenmächte

Schwierigkeitsgrad:
Anfänger - Erfahren

Das Spiel:
Bolt Action ist das inzwischen vierte historische Tabletop aus dem Hause Warlord Games und das erste, das in Kooperation mit dem für historische Sachbücher bekannten Verlag Osprey Publishing herausgebracht wurde. Geschrieben wurde das 216 Seiten starke Hardcover-Buch von den beiden ehemaligen Games-Workshop-Entwicklern Alessio Cavatore und Rick Priestley. Wer jetzt allerdings ein "Warhammer World War II" erwartet, der wird (hoffentlich) enttäuscht.

Das Regelbuch ist klar gegliedert. Nach einer allgemeinen Einführung werden die Spielmechanismen Schritt für Schritt, ausgehend von der Infanterie, erklärt. Danach folgen speziellere Regeln wie Artillerie, Fahrzeuge oder Gebäude, bevor der ganze Regelteil mit sechs Szenarien und generischen Armeelisten für Deutsches Reich, Vereinigte Staaten, Großbritannien und die UdSSR (alles für den europäischen Kriegsschauplatz ab 1944) abgeschlossen wird. Abgerundet wird alles noch durch eine kurze Übersicht über den Kriegsverlauf, sortiert nach den Kriegsschauplätzen.
Alles wird vollfarbig präsentiert. Neben vielen Fotos von Modellen der Bolt Action Miniaturenreihe von Warlord gibt es immer wieder Artworks aus den Büchern des Osprey-Verlags. Natürlich fehlen auch die obligatorischen Schemata zum Erläutern der Regeln nicht.

Die Mechanismen sind relativ einfach gehalten und schnell zu lernen. Auf Detailverliebtheit wird zu Gunsten eines zügigen Spiels verzichtet, was z.B. dazu führt, dass Infanterie vor allem durch den Ausbildungsstatus charakterisiert wird oder Waffen generisch abgehandelt werden: eine MP ist eine MP, egal ob MP40, Sten oder Thompson. Die gesamten Würfe werden mit W6 durchgeführt.
In einem gemeinsamen Spielzug aktivieren die Spieler wechselseitig jeweils eine Einheit. Welcher Spieler gerade an der Reihe ist wird dadurch bestimmt, dass zu Beginn des Spielzugs für jede Einheit ein Befehlswürfel (man muss hier zwei unterschiedliche Farben haben) in eine gemeinsame Tasse gelegt wird. Ein Spieler zieht nun einen Würfel und derjenige, dessen Farbe gezogen wurde, aktiviert nun eine Einheit. Dazu erteilt er einen von sechs Befehlen, der durch das Anlegen des Befehlswürfels signalisiert wird. Jeder dieser Befehle ermöglicht eine gewisse Art von Aktion: "Down" lässt eine Einheit zu Boden gehen, so dass sie schwerer zu treffen ist, "Ambush" lässt sie in Feuerbereitschaft gehen und ermöglicht somit eine spätere Reaktion auf die Aktion des Gegners und "Fire" lässt die Einheit präzise schießen.
Ob ein Befehl auch ausgeführt werden kann, hängt von mehreren Faktoren ab. Eine frische Einheit führt Befehle automatisch aus. Wurde eine Einheit jedoch beschossen und dabei getroffen, sammelt sie Pin Marker an, die den Moralwert der Einheit senken. Sobald eine Einheit Pin Marker hat, muss sie mit 2W6 auf den durch die Anzahl der vorhandenen Marker modifizierten Moralwert testen. Der zu Grunde liegende Moralwert richtet sich dabei nach dem Ausbildungsgrad (Inexperienced, Regular, Veteran). gelingt der Wert, wird der Befehl ausgeführt. Misslingt er, geht die Einheit zu Boden oder eröffnet gar das Feuer auf befreundete Einheiten.
Beschuss wird relativ simpel abgehandelt. Jeder Schuss trifft auf 3+. Dieser Trefferwert wird durch Modifikatoren wie Deckung, Reichweite oder Pin Marker beeinflusst. Hat man getroffen, wird ein Schadenswurf durchgeführt. Dieser ist bei Infanterie ebenfalls vom Ausbildungsgrad abhängig. Unerfahrene Soldaten werden leichter Verwundet als Veteranen. Bei Fahrzeugen wird der Wurf durch die Art des Fahrzeugs festgelegt. Ein mittelschwerer Panzer wie der Sherman wird z.B. auf 9+ "verwundet", was nur mit den PEN-Modifikatoren, die schwere Waffen haben, zu schaffen ist. Ein Colt ist halt keine Waffe für die Katzenjagd.

Fazit: Wie bereits erwähnt, das Spiel ist weder eine detaillierte Simulation noch ein 40k-Klon. Vielmehr ist es ein schnelles Bier- & Bretzel-Spiel vor einem historischen Hintergrund. Dennoch ist das System nicht frei von taktischen Überlegungen, besonders die Aktivierungsreihenfolge und die vergebenen Befehle können spielentscheidend sein.
Insgesamt präsentiert sich das System als schnelles und actiongeladenes WW2-Spiel und verleitet dazu sich von denkwürdigen Momenten aus Filmen und Serien inspirieren zu lassen. Dadurch dürften sich auch diejenigen angesprochen fühlen, die sonst nicht viel mit dem Zweiten Weltkrieg auf dem Spieltisch am Hut haben.
 
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Das liest sich garnicht mal so schlecht.

Aber es ist schon mit Punkten, oder?

Wie ist die Aufteilung der Truppen, ist es Vergleichbar mit Secrets of the Third Reich? (Da sind die Armeen in etwa aufgeteilt wie bei 40k die Imperiale Armee mit Kommandotrupp, Infatrupp, Schwere Waffenteams, usw.)
Das mit dem "Trifft auf 3+" klingt irgendwie viel zu simpel, wenn Rekruten bis Vets auf denselben Wert treffen, oder wie wird da genau unterschieden? (Treffen Rekruten dann schlechter auf Veteranen?)
 
3+ treffen ist die Basis; dann gibts noch weitere Modifikatoren (zB +1 für Gegner innerhalb von 6"; -1 für soft cover, -1 fürs bewegen und schießen, ...)
Dann kommts aufs verwunden drauf an, und da kommt zum tragen ob Einheiten unerfahren, regular oder erfahren sind; unerfahrene Truppen verwundet man auf 3+; reguläre Trupps auf 4+ und erfahrene auf 5+;
Erfahrene Trupps sind somit um einiges schwerer wegzubekommen, als unerfahrene;

Die Aufteilung deiner Platoons hat 1 HQ, und 2 infantry squads als Pflichtauswahl; dann kannst du bis zu 3 weitere infantry squads und einige Support Waffen dazunehmen (zB HMG, Mörser, Arti, Panzer);
Ja, Einheiten haben Punktewerte.

Wirklich gelungen finde ich die Aktivierungsphase mit den Würfeln, weil es dadurch recht anspruchsvoll wird, was man zuerst machen will, bzw. man fast immer die Möglichkeit hat, auf den Gegner zu reagieren.
 
Hallo,

Nach mehreren Spielen habe ich direkt mit BA angefangen. Das Spiel ist für ein historisches TT supereinfach zu erlernen aber etwas schwer zu meistern.
Jemand hat BA als Hollywood Action TT à la Soldat James Ryan bezeichnet und er hatte recht! 🙂
Von vornherein muss man sagen, dass der historische Hard core Tabletoper von BA die Finger lassen sollte. Bei BA wird nicht zwischen Gewehr oder Karabiner unterschieden und es ist egal ob du ein Cal. 30 MG der US-Army hast oder ein Bren-MG der Britten. DAS SPIEL SOLL JA SPAß MACHEN!!!!!!


BA kann ich nur so Zusammenfassen:

* Spielgröße 1000 P ( Bsp.: Infanterie, Regulär, 10 Man mit MG =120 P, Tigerpanzer, Regulär= 395 P)
* Wie bei 40K Missionen bezogenes Spielen
* 30 bis 50 Infanterie Figuren ( Je nach Ausbildungsgrad)
* 1 bis 2 Fahrzeuge ( Panzer, Panzer-Ari, Flak)
* 1 bis 3 Unterstützungseinheiten ( PAK, Mörser, MG)
* Zufallsprinzip bei er Initiative ( SUPER SYSTEM)
* 1000P Spiel in einer Stunde machbar.
* Fraktionsbezogene Sonderregeln.
 
Nicht falsch verstehen! Ich kenne viele Leute, die sagen, dass sie ein Interesse am historischen TT haben aber wegen der teils zu sehr ins Detail gehenden Regel davon ablassen.
BA macht es Einsteigern einfach sich in das Thema historisches TT einzuarbeiten, ohne sie mit Tabellen oder Sonderregeln zu erschlagen.
Ich denke BA könnte ganu so populär werden wie FoW, da es ein breites Publikum anspricht.