[40K] BLACK LEGION "Chosen" 01.02. zweite Kurzgeschichte "Echos" fertig gestellt

gopostal

Tabletop-Fanatiker
27. März 2009
3.409
5.552
26.086
[40K] BLACK LEGION "Chosen" 01.02. zweite Kurzgeschichte "Echos" fertig gestellt



Motivation

Was soll ich sagen. Die Black Legion fand ich schon immer faszinierend, allerdings von „schwarz“ malen wollte ich dann doch lieber die Finger lassen. Das habe ich jetzt mal geändert. Ziel ist es hier von der Bemal Seite her gesehen, detailreiche Chaos Space Marines zu erschaffen. Jeder CSM soll dabei einzigartig sein. Denn diese Modelle sollen das Rückgrat dieses Armeeaufbaus sein. Ich mag diese Modelle sehr, ganz besonders kann man mit Besessenen Bitz da eine ganze Menge „zaubern“. Und wie das Cover vom Black Legion Codex (was mir als coole Inspiration dient) passt das meiner Meinung auch sehr gut zu der Legion. „Chosen“ sind da ja die ganz große Sache. Was mir in die Hände spielt. Weitere Modelle sind dann ganz altmodisch angedacht: Termis, Landraider, Cybots. Nichts zu abgedrehtes.

Vom Hintergrund sind zudem die Black Legion eine wahre Goldgrube. Drama pur. (Und ich steht ja nebenbei total auf dieses ganze Shakespeare, Joss Whedon, Buffy, Drama Dings da Bums). Als Sons of Horus, die Besten der Besten, ein kometenhafter Aufstieg an der Seite des Imperators und dann ganz tief gefallen. Und dann musste auch noch obendrauf Horus abgeschworen werden mit dem recht deutlichen Zerstören seiner Clone. Daraus entstand die Black Legion, die eigenen Rüstungen schwarz angemalt, in Schande. Sich so von allem losgesagt. Nur noch der endlose Krieg gegen das Imperium zählt. Ganz weit aufgestiegen um dann genau so weit zu fallen (mehrfach) um sich dann wieder aufs Neue zu erheben. Aber dann als etwas völlig anderes. Und jetzt ist die Black Legion die größte Verräterlegion von allen. Drama, Drama, Drama. Perfekt.

Chronik:

Dezember 2016
Start des Armeeaufbaus
erste Kurzgeschichte "Wenn Dämonen träumen" fertig gestellt
2 x CSM zusammengebaut
CSM Nr.2 fertig gestellt
CSM Nr.3 fertig gestellt
Januar 2017
2 x CSM zusammengebaut
tut für Bemalung eingepflegt
Buch Review zu Die Klaue des Horus fertig gestellt
CSM Nr.4 (Sergeant) fertig gestellt
CMS Nr.5 fertig gestellt
Höllenschlächter zusammengebaut
Höllenschlächter fertig gestellt
Februar 2017
zweite Kurzgeschichte "Echos" fertig gestellt


 
Zuletzt bearbeitet:
Terminplan

18.12.2016
Start des Armeeaufbaus

20.12.2016
erste Kurzgeschichte "Wenn Dämonen träumen" fertig gestellt

21.12.2016
2 x CSM zusammengebaut

26.12.2016
CSM Nr.2 fertig gestellt

29.12.2016
CSM Nr.3 fertig gestellt

01.01.2017
2 x CSM zusammengebaut
tut für Bemalung eingepflegt

02.01.2017
Buch Review zu Die Klaue des Horus fertig gestellt

04.01.2017
CSM Nr.4 (Sergeant) fertig gestellt

08.01.2017
CSM Nr.5 fertig gestellt

14.01.2017
Höllenschlächter zusammengebaut

28.01.2017
Höllenschlächter fertig gestellt

01.02.2017
zweite Kurzgeschichte "Echos" fertig gestellt
 
Zuletzt bearbeitet:
Hintergrund

Kurzgeschichten aus meiner Hand:

Wenn Dämonen träumen

Wenn Dämonen träumen
Ein schwarzer Kreuzer mitten in den Tiefen des Auges des Schreckens. Sein genauer Standort ein Geheimnis für das Imperium, wie so vieles im Mahlstrom. Dieser schwarze Kreuzer, mit Kanonen um die Sterne selbst Demut zu lehren, ist das Flaggschiff von Abaddon, Kriegsheer der Black Legion. Dem größten Heer von Verräterlegionen, die man seit den Tagen der Horus Häresie gesehen hat. Und an Bord dieses Planeten Killer Kreuzers regt sich etwas. Eine dunkle Bosheit. Der Kriegsherr war in letzter Zeit unzufrieden mit seinen Auserkorenen. Etwas wofür diese sich jetzt vor ihm zu verantworten haben müssen. Und der Kriegsherr ist niemand der Versagen duldet.

Mürrisch stampfen die gepanzerten, wie vom Chaos verzerrten, grimmigen Gestalten die endlosen Gänge entlang. Ihre schweren Schritte hallen dabei durch die metallischen Eingeweide des Kreuzers. Selbst die, in den unteren Maschinenräumen, schuftenden Sklaven können dieses Stampfen vernehmen. Trotz der ewig lärmenden Konstrukte die sie mit Treibstoff und ihrem eigenen Leben zu speisen haben, während die Peitsche ihrer Unterdrücker sie dabei stetig antreibt. Selbst die Wände des Kreuzers scheinen mit dämonischer Energie zum Leben zu erwachen, während diese unwirklichen, finsteren Fratzen die Auserkorenen auf Schritt und Tritt zu beobachten scheinen. Unter diesen dahin ziehenden Schlächtern und Mördern befindet sich auch ein alter, stolzer Lunar Wolf. Redd. Er weiß nur noch zu gut wie es war, in den alten Tagen, Seite an Seite mit dem eigentlichen Kriegsherrn Horus. Und an der Seite des Imperators. Doch das sind jetzt geradezu ketzerische Gedanken. Am Ende blieb auch ihm nichts anderes als seinen ursprünglichen Herrn und Meistern abzuschwören und seine Rüstung in Schande schwarz zu färben. Doch nur mit Bitterkeit und einem Funken Traurigkeit in seinen sonst so kampfgestählten Herzen. Aber es hieß friss oder stirb in der Situation. Und vor allem anderen dürstet es ihn nach Ruhm und vor allem nach Kampf. Deshalb zögerte er am Ende nicht. Doch dieser Mahlstrom ist anders. Stetig kann er ein Schaben vernehmen. Ein Zerren. An den Grundfesten seiner Seele. Die verdrehten Entitäten des Chaos flüstern zu ihm. Hauchen ihm Verlockungen zu. Drohen ihm. Testen ihn. Er kann sich diesem Sog nicht entziehen. Selbst deine Träume bieten kein Entkommen. Verzerrten Visionen gleichkommend, von lachenden und kreischenden Dämonenscharen, welche sich den undenkbarsten Handlungen aller Art hingeben. Und er mitten drin. Widerstand ist zwecklos, spätestens seitdem vor Tagen seine Rüstung mit ihm verschmolzen ist. Sein Servohelm ist mit seinem Gesicht zu einer raubtierhaften Fratze verwachsen. Er atmet jetzt Rauch. Während seine Augen vor dämonischer Energie rot glühen. Doch das Schlimmste ist dieser Dämon in seiner Brust, der unaufhörlich zu ihm spricht. Nicht mit dem riesigen Maul das jetzt aus seiner Brust klafft, ebenfalls verwachsen mit seiner Servorüstung. Er spricht direkt in seine Gedanken und übertönt dabei noch die Kakophonie der anderen Stimmen aus dem Warp. Was für ein Albtraum. Selbst für einen so alten Kämpfer wie Redd. Früher hätte es sowas nicht gegeben, noch unter dem eigentlichen Kriegsherrn und dem Imperator. Vor lauter Ärger in sich selbst vertieft, steht er auf einmal auf der Brücke. Die letzten Minuten einfach so an ihm vorbeigezogen. Neben ihm andere Auserkorene, ca. hundert Mann an der Zahl. Vor ihnen der Kriegsherr. Mit versteinerter Miene sitzt er auf seinem Thron. Sein eiskalter, bohrender Blick mustert seine Auserkorenen. Und das Anzeichen eines grausamen Lächelns schleicht sich über seine Mundwinkel. Für Abaddon sprechend tritt einer seiner Bluthunde aus seinem Schatten hervor. Ein Hüne von einem Mann, selbst für einen Space Marine. Mit blutigen Schädeltrophäen behängt und dem Zeichen von Khorne auf seiner Rüstung, neben dem Zeichen der Black Legion. „Einer von diesen geistlosen Bluthunden die der Black Legion in ihrem geistlosen Wahn nach Blut und Zerstörung die Treue geschworen haben. Das fängt ja gut an.“ Grummelt mürrisch Redd in sich hinein. „Auserwählte der Black Legion“ donnert der Bluthund hervor. „Ihr habt in den Augen eures Kriegsherrn versagt. Doch noch hat er das Vertrauen in euch nicht ganz verloren. Deshalb bekommt ihr eine letzte Chance.“ Der Bluthund macht eine dramaturgische Pause. Die Auserkorenen hängen an seinen Lippen. Dann spricht er, nein ruft er. „ Schlachtet euch gegenseitig ab, auf das der wahrhaft Auserkorene Champion sich offenbaren mag. Aber keine Schusswaffen auf dem Schiff. Beginnt!“

Dann bricht es los. Redd kann noch einen kurzen Blick auf Abaddons Gesicht erhaschen. Ja, eindeutig ein bösartiges Lächeln. Dieses Mistschwein. Und der Blutwirbel um ihn herum nimmt seinen Lauf. Die Wände färben sich rot. Redd muss auch nicht lange warten, bis ein mit Chitin Klauen bewaffnetes Ungetüm sich auf ihn stürzt. Schon mehr Besessener als Auserkorener. Aber wer will da noch kleinlich sein. Redd hält instinktiv sein Kettenschwert vor sich, um den vernichtenden Schlag der Klauen abzufangen. Das Kettenschwert dreht durch und wirft schwarzen Rauch aus, doch das Chitin der Klauen ist zu hart. Er kommt nicht durch. Reflexartig, ohne nachzudenken, nimmt er stattdessen seinen anderen Arm und hält seine Rüstung dagegen. Er kann spüren wie die einzelnen Ceramitplatten anfangen zu knacken. Lange wird er das nicht aushalten können. Doch sein nun freies Kettenschwert versenkt er dafür tief in dem Magen des Angreifers. Dort hatte Redd eine Schwachstelle ausmachen können. Zwischen einzelnen Chitinschichten und Resten der verwachsenen Servorüstung seines Gegners. Mit unterschiedlichsten Flüssigkeiten gefüllte Innereien spritzen ihm dabei entgegen und diese Kreatur gegen die er kämpft bäumt sich kreischend auf. Dann bricht dieses Ding zuckend vor ihm zusammen.
„Ich habe dir gesagt dass du ihn da treffen kannst. Und bist du mir jetzt dankbar dafür Space Marine?“ Fordert ihn die Dämonenstimme in seinem Kopf heraus. Die Worte „Space Marine“ zieht die Stimme dabei abschätzig in die Länge. Inmitten seiner Brust leckt sich das Maul gierig die Reste der Eingeweide Flüssigkeiten von den Lippen. Diese verdrehte Fratze grinst dabei hämisch, um ihn noch weiter zu verhöhnen. „Geh aus meinem Kopf raus du Monster!“ tobt Redd vor sich hin. Unglaublich mit was er sich rumärgern muss. Er realisiert dabei nicht ob er das noch denkt oder schon schreit. Ist in diesem Tollhaus eh egal. Spielt keine Rolle mehr. Der nächste Gegner kommt schon auf ihn zu. Schlag um Schlag geht es weiter. So ein alter Hund wie Redd weiß sich dabei wacker gegen diese ganzen aufgeblasenen, Möchtegern Auserwählten zu behaupten. „Bei den Lunar Wolfes hätte ich euch alle durch den Trainingsraum gewischt. Das ich nicht lache.“ Diese Art des sich selber Anspornens wird leider immer wieder durch den Dämon in ihm unterminiert. „Glaubst du wirklich dass du noch lange durchhalten kannst alter Mann? Dein alter Leichenimperator sieht auch nicht mehr so gut aus auf seinem Thron. Also ich weiß nicht…ich denke ohne meine Hilfe wirst du hier nicht mehr lange machen. Und denk daran Buddy, es geht um uns beide.“ Der letzte Satz mit purem, schneidenden Sarkasmus in Redds Kopf bohrend. „Halt dein Maul! Ich brauche dich nicht. Ich brauche niemanden.“ Redd ist außer sich. Am liebsten würde sich in solchen Momenten in sein eigenes Kettenschert schmeißen, nur um dieser Missgeburt ein für alle Mal das Maul zu stopfen. Ein Geschenk des Chaos. Dass er nicht lachen muss. So einen Mist würde doch niemand freiwillig geschenkt bekommen wollen. Wenn das die wahre Stärke des Chaos sein soll, dann ist es jedenfalls kein Wunder das man vor den Mauern von Terra geschlagen worden war.

Und dann kommt doch noch die wahre Prüfung des Tages. Der Bluthund hat sich, ergötzt und angestachelt durch das Blutvergießen, selber in die Menge geworfen. Zwei Auserkorene werden wie altes, brüchiges Pergament von ihm zerfetzt, nur um sich dann mit noch mehr Schwung auf Redd zuzubewegen. Eine einmal in Schwung geratene Masse aus rot/schwarzer Terminatorenrüstung, mit einem kleinen, schweinsartigen, gehörnten, purpurroten Schädel in ihrem Innern. Mit vor Zorn gelb leuchtenden Augen. Redds Kettenschwert zerbricht im Moment des Aufpralles. „Hab ich dir gleich gesagt, Space Marine“ Die Stimme in seinem Kopf belehrt ihn jetzt. Ihn, einen alten Lunar Wolf. Und dazu läuft dieser Kampf überhaupt nicht gut. „Was willst du?“ schreit Redd fast schon panisch. Panik. Ein normalerweise ungewohntes Konzept für jemanden wie ihn. „Was ich will?“ fordert ihn die Stimme. Neckt ihn fast. „Was willst du Space Marine? Willst du hier elendlich zu Grunde gehen. Von deinem Gegner in den Dreck getreten werden. Willst du das? Oder willst du Ruhmestaten vollbringen. Die Hand der Vernichtung deiner Feinde sein. Endlos Krieg führen, was dein Geburtsrecht ist. Was willst du? Sag es mir.“ Weitere Schläge hämmern auf Redd desweilen ein. Der Bluthund ist in einen unkontrollierbaren Blutrausch verfallen. Jeder Schlag dabei vernichtender als der vorangegangene. Redds Rüstung stöhnt, ächzt und bricht. Sein Blut fließt. Dann sieht er halb apathisch einen fatalen Schwinger genau auf sich zukommen. „Ich … will … ich kann nicht…“ Redd ist so gut wie am Ende. Aller Zorn und die Wut dahin. So jetzt hier in der Schlacht, das sollte es wohl gewesen sein. Oder doch noch nicht ganz? „Lass mich dir helfen. Du musst nur nicken, wenn du das möchtest. Und soll ich dir helfen?“ Jetzt ist die Stimme des Dämons fast die wie eines guten Freundes. Ein Kamerad aus den alten Tagen. Aus Zeiten vor diesem ganzen Irrsinn. Der Schlag kommt. Redd nickt leicht. Dann bricht krachend sein Genick. Der Bluthund schleudert ihn dabei gegen die Wand. „Zu einfach.“ Höhnt der Bluthund verächtlich. „Und wer ist der nächste.“ Fordert er andere noch stehende Auserkorene heraus. Auch diese letzten Kontrahenten fallen. Dann verschwindet der Bluthund mit Abaddon. Unter Schmerzensschreien. Den Schreien des Bluthunds wohlgemerkt. Der Kriegsherr bekommt immer genau das was er will. Doch das ist eine andere Geschichte, geschmiedet auf der Grundlage eines verbotenen, dämonischen Paktes.

Im Nachgang an das Gemetzel kommen die Lakaien, bucklige Kultisten, die die zerschundenen Leiber hinfort räumen. Als eine dieser traurigen Gestalten, sich über den Körper von Redd beugt, beißt das Dämonenmaul in seiner Brust zu. Der Kultist wird in der Mitte durchgerissen, während sein Oberkörper in Redd verschwindet. Das Maul gurgelt gierig mit dem Kultisten Blut. Die anderen Kultisten verlassen daraufhin verschreckt die Brücke. Ihre Meister mögen sie für diese Pflichtverletzung dafür später streng strafen. Redd richtet sich dabei mittlerweile langsam auf. Sein Genick weiterhin gebrochen, hängt sein Kopf unwirklich zur Seite herunter. So stark was der Schlag des Bluthundes. „Keine Sorge mein Freund, das wird wieder. Und mach dir über den Bluthund keine Gedanken. Seine Glückssträhne ist bereits jäh gerissen.“ Diesmal kommt die Stimme nicht mehr aus seinem Kopf. Diesmal kommt sie direkt aus dem Maul in seiner Mitte. Redd weiß nicht was er denken soll. Was er sagen soll. Dann öffnet sich die die Schleuse über die Abaddon mit dem Bluthund zuvor die Brücke verlassen hatte. Nur Abaddon selbst kommt zurück. Er mustert mit seiner weiterhin versteinerten Miene Redd. Der Blick des Kriegsherrn lastet schwer auf ihm, das kann Redd selbst in seinem momentanen, veränderten Zustand spüren. Abaddon spricht, leise, aber ganz betont. Jedes Wort dabei geführt wie eine tödliche Waffe. „Ich habe eine Mission für dich Auserkorener Champion. Eine Reise in die Tiefen des Warp.“ Diese Worte sind keine Frage, der Kriegsherr fragt nicht, er befiehlt. Sagt anderen wie sich die Welt um ihn herum zu fügen hat. „Wir freuen uns euch zu Diensten sein zu können, Kriegsherr.“ Zischt der Dämon begierig. Redd selber muss gar nichts sagen und seine Erinnerungen an die Lunar Wolfs verblassen dabei mit jedem Wort des Dämons unaufhörlich, bis er kaum noch weiß das er selber mal ein Lunar Wolf gewesen ist. Schöne neue Zeit. Für Abaddon den Kriegsherrn. Für die Black Legion. Für das Chaos. Tod dem falschen Imperator. Zum ersten Mal seit der Horus Häresie ist der Weg wieder ganz klar vor ihm bereitet. Etwas das Redd bereits früher sehr zu schätzen wusste, auch wenn er sich jetzt nicht mehr daran erinnern kann, wann das genau gewesen sein soll. Aber das ist jetzt auch nicht mehr wichtig.



Echos

Echos

Jeram starrt in die Leere des Raums, wie er es oft zu tun pflegt. In letzter Zeit, seit man ihn an diesen verfluchten Ort gebracht hat. Wenige Stunden am Tag Ruhe, hier in seiner kleinen Zelle, eingepfercht mit anderen Verlorenen. Menschen die das Imperium aussortiert hat, um hier bei lebendigem Leib zu verrotten und sich dabei noch zu Tode zu schuften. Ein zynisches Todesurteil, das sich ewig hinzuziehen scheint. Niedergeschlagen holt er einmal tief Luft und muss sogleich mit einem ungesunden Grollen husten. Dieser verdammte Schimmel an den Wänden. Moderig grün glänzt ihn dieser schleichende Tod an. Seine Lungen schmerzen. Lange wird er das bestimmt nicht mehr durchstehen können. Und wenn ihn nicht der Schimmel langsam vergiftet, dann werden ihn die Brutalitäten der anderen Gefangenen bestimmt früher oder später erwischen. Erst gestern musste Jeram mitansehen, wie ein muskulöser, wie tätowierter, Albtraum von einem Knastschläger, einen anderen Mithäftling bei lebendigem Leib den Kopf heruntergeschnitten hatte. Einmal sah er es in einem Traum, dann später in der Realität, dieses dunklen Lochs. Ja, seine Träume. Manchmal flüstern sie ihm wage Versprechen der Zukunft zu. Kurz vor seiner Verhaftung hatten sie angefangen. Er weiß bis heute nicht warum. Ein Flüstern und Schaben an den Grundfesten seiner Seele, jedenfalls kommt es ihm bisweilen so vor. Aber nicht jeder Traum scheint auch einzutreffen. Vor einer Woche, oder waren es sogar zwei? Die Zeit scheint an diesem Oft unregelmäßig zu einem unüberschaubaren Brei zusammenzufließen. Egal. Jedenfalls war dies sein intensivster wie auch verstörenster Traum gewesen. Riesige schwarze Drachen, metallisch glänzend, wie sie mit ihren goldenen Klauen große Stücke aus den Mauern dieses Gefängnisses rissen. Dazwischen schreiende Menschen. Sterbende Menschen. Rauch, Feuer, Tod und Zerstörung. Und er mitten drin in diesem Wahnsinn. Blutiger Nebel, der ihn dabei wie ein magischer Schleier umweht. Er schüttelt den Kopf gedankenverloren. Nein, das hatte er nicht verdient. Er war nur ein einfacher, aber in gewisser Weise wohlhabender Gewürzhändler, der es nicht ganz so genau mit den imperialen Abgaben genommen hatte. Und na gut, diese Geschichte mit den jungen Mädchen hat ihn dann wohl auch nur noch tiefer reingerissen. Das hätte nie passieren dürfen.
Der nächste Tag. Ein noch trostloserer Ort als das überirdische Gefängnis. Ein Ort wo gequälte Seelen unter brutalen Aufsehern, bis zum Umfallen, sich abarbeiten müssen. Tag ein, Tag aus, werden seltene Metalle aus der Erde geholt, um die anspruchsvollen Kriegsmaschinen des Imperiums zu versorgen. Seit Stunden in dem stickigen Bergwerk, unter dem Gefängniskomplex schuftend, nimmt sich Jeram eine kleine Auszeit. Lauwarmes und nach Rost schmeckendes Wasser läuft über seine ausgetrocknete Kehle, als er sich diese kleine Erfrischung am uralten, wie halbdefekten Wasserspender gönnt. Da knurrt ihn auch schon eine der gesichtslosen Wachen an. Die Botschaft ist unmissverständlich. Geh wieder an deine Arbeit, oder du wirst den Knüppel zu spüren zu kommen. Seine Knochen schmerzen ihm noch von der letzten Abreibung, einige Tage zuvor. Scheinbar wahllos prügeln die stoischen Wachen bisweilen auf die Gefangenen ein. Nein danke, denkt sich Jeram und geht übereifrig wieder in seine Reihe zurück. Dabei übersieht er vor lauter Angst und Hektik einen anderen Gefangenen, der dort gerade einen Eimer Gestein auskippt. Jeram blickt sich reflexartig zu dem Mann um und erstarrt. Der muskulöse Albtraum. 2 Meter hoch, mindestens 100 Kilo schwer und übersäht mit Drohungen, die in dunkler Tinte seinen gesamten Körper zieren. Grausame Augen mustern ihn. Ein stechender Blick der wie eine tonnenschwere Last auf ihm zu liegen scheint. Dann spricht dieser Koloss nur drei leise, aber sehr sorgsam betonte Worte. Jeram kennt die Worte bereits bevor sie ausgesprochen werden. „Du bist tot.“ Starr vor Angst und mit kaltem Schweiß auf der Stirn arbeitet Jeram weiter. Hier wird es nicht passieren. Es wird passieren wenn sie wieder in ihren Zellen sind. Vielleicht nicht mehr heute. Und vielleicht auch nicht morgen. Aber mit Sicherheit wird es passieren. Beim Thron. „Warum nur, warum!“ Schreit Jeram innerlich in sich herein. Er könnte in Tränen ausbrechen, doch seine roten, vom Geröllstaub gereizten Augen können nicht mehr Weinen.
Unfähig einzuschlafen, obwohl er mehr als erschöpft ist von der Schufterei, liegt Jeram auf seiner Pritsche. Er starrt auf die Wand über ihm. Der grimmige Schimmel scheint ihn jetzt fast anzugrinsen. Jeram würde am liebsten auf diese dummen Wände einschlagen, aber seine Muskeln brennen bereits so, das alleine die Vorstellung einer Bewegung Schmerzen zu verursachen scheint. In seiner ganzen Verzweiflung beschließt Jeram die trockenen und verklebten Augen zu schließen. Um sich weit weg zu denken. Sich auf etwas Schönes zu konzentrieren. Etwas, das dann in jedem Fall, vor diesem ganzen Wahnsinn liegt. Seine Gedanken gleiten ab.
Monate zuvor. Er ist in ein feines Festtagsgewand gekleidet. Und er duftet gut, nach einer edlen Parfümmischung, die für den normalen Pöbel unerschwinglich ist. Das Gewürzwerk der Woche ist vollbracht und jetzt hat er sich eine wohlverdiente Erholung verdient. Genau so muss es sein. Genauso sollte es immer sein. Ein dezentes Klopfen an seiner Tür versetzt ihn in zusätzliche Vorfreude. Fast schon schwebend gleitet er zur Tür. Dahinter wartet eine Schönheit auf ihn. Ein junges und gepflegtes Mädchen. Gut, er hatte eigentlich Blond bestellt, das hier war mehr Hellbraun, aber irgendwas ist ja immer. Er bittet mit übertriebener Höflichkeit die kleine, zerbrechliche Gestalt hinein. „Komm, ich habe eine Flasche besten Amasec aufgemacht, extra für dich.“ Das Mädchen lächelt ihn an, ihre Augen glänzen in freudiger Erwartung. Andere Kunden sind mit Sicherheit nicht so angenehm, da ist sich Jeram sicher. Beim Eintreten zuckt das Mädchen kurz zusammen, als in der Ferne Schüsse zu hören sind. Kalte, nach Abgasen stinkende Luft zieht mittlerweile von der Straße herein. „Ach, das sind nur diese nervigen Gangs in den Untervierteln. Da werden sich mit Sicherheit die Arbitratoren drum kümmern. Solch dunkle Dinge sollen nicht unsere Sorge sein.“ Beruhigt er das Mädchen. Und dem Mädchen scheinen seine Worte zu gefallen. Das kann er sehen. Und auch fühlen. Perfekt.
Ausgelassen sitzen beide seit einer knappen Stunde zusammen. Das junge Mädchen, mit einer Haut wie Porzellan, jetzt bereits entblättert und deutlich angeheitert. Beim Thron, die Kleine ist vielleicht gerade einmal 16 Jahre alt, geifert Jeram in sich hinein. Währenddessen schwadroniert er wie es ihm beliebt über den erlesenen Amasec herum. Aus den heiligen Kellern seines Vaters. Als Geschenk zu seiner bestanden Gewürzmischer Prüfung. Und danach ging es dann erst so richtig los. Ein Unbeteiligter Zuschauer würde bei dieser Vorstellung nur irritiert blinzeln können. Doch Jeram ist sowas egal. Der Amasec hat auch ihn hemmungsloser und immer ungenierter werden lassen. Es sind diese Momente, auf die er sich bereits die ganze Woche zuvor zu freuen weiß. Der Funke der ihn antreibt. Etwas das seiner Existenz Sinn gibt. Eine Bedeutung, nach etwas größerem, anstatt nur ein weiteres kleines Rädchen im endlos großen Getriebe des Imperiums zu sein. Seine Augen funkeln jetzt. Gierig leckt er sich fast schon sabbernd über seine Lippen. Seine Hände zittern leicht, aufgrund der Vorfreude. Jeder Atemzug scheint kürzer als der vorherige. Fast schon ekstatisch. Die Schönheit knöpft ihm jetzt ganz zärtlich das Gewand auf. Ihr Atem schmeckt nach einer Mischung aus Blumen und Hoffnung. Hoffnung nach einem besseren Leben. Das mit der Hoffnung mag auch nur Einbildung sein, aber das ist Jeram in solchen Momenten nicht wichtig. Denn wo Hoffnung ist, da …
Unsanft wird er aus seiner kleinen Zuflucht gerissen. Die Art von Unsanft, die ihn von seiner Pritsche fallen und schmerzhaft auf dem schwarzen Boden aufkommen lässt. Die Mauern beben. Staub rieselt von der Decke und in seine zwinkernden Augen. Was ist geschehen. Dann geht alles ganz schnell. Alarmsirenen heulen auf, bis diese vom donnernden Knallen des Abwehrfeuers der Gefängnisfestung übertönt werden. Verzerrte Voxdurchsagen scheppern mit mechanischer Verzerrung über die Korridore. Er versteht kein einziges Wort. Aber er hört andere Gefangene schreien und heulen. Ja lachen manche sogar in ihrem Wahn? Was für ein Wahnsinn. Jeram robbt erst über den schwarzen, feuchten Boden, bis er beschließt vorsichtig aufzustehen. Die Türen seiner Zelle sind offen? Er blickt ungläubig auf den Gang heraus. Andere Gefangene stürmen an seiner Zelle vorbei. In der Ferne meint er auch Laserschüsse von den Gewehren der Wachen zu hören. Doch diese reißen nur alsbald abrupt ab. Und dann ertönen unmenschliche Schmerzensschreie, wohl von den überrannten Wachen, die jetzt den ganzen entladenen Zorn, der von ihnen stetig malträtierten Gefangenen, zu spüren bekommen. Ein Schauer jagt ihm über den Rücken. Wenn dies die Zeit ist alte Rechnungen zu begleichen, dann…
Er kann den Gedanken nicht mehr zu Ende denken. Mit einem Schwinger aus dem Nichts kommend wird er wieder in seine Zelle befördert, wo er unsanft auf seinem Hosenboden landet. Doch er spürt keinen Schmerz. Nur Schrecken, als der muskulöse 2 Meter Koloss langsam den Raum verdunkelt, als er den Eingang seiner Zelle auszufüllen beginnt. Jeram möchte um Entschuldigung bitten und um sein Leben flehen. Doch aus seiner Kehle kommt kein Ton, als dieses tätowierte Monster ihn am Hals packt, wie ein Schraubstock der zugezogen wird. Jeram hängt jetzt in der Luft, panisch zappelnd. Nach der Gestalt zu schlagen traut er sich nicht. Nur nicht noch mehr verärgern. Nicht noch wütender machen. Beim Thron, solche Angst, das er meint seinen Verstand zu verlieren. Nicht fair, nicht…
Dann löst sich der Albtraum aus Muskeln und Tattoos in einem blutigen Nebel auf. Funken stoben dabei in alle Richtungen. Als Jeram wieder mehr als nur Schatten sehen kann, tritt an die Stelle des Knastschlägers ein diesmal wirklich wahrgewordener Albtraum. Eine überlebensgroße Gestalt, bestimmt mindestens 3 Meter aufragend. So breit, das Teile der Wand herausgebrochen sind bei ihrem eintreten. Schwarze Panzerplatten mit goldenen Verzierungen und darüber über alle Maßen behangen mit den eindeutigsten Drohungen, die Jeram jemals gesehen hat. Schädel und abgezogene Gesichter. Über und Über ist diese dunkle Gottheit damit bedeckt. Und seinen gepanzerten Helm zieren einen halben Meter lange Stoßzähne. Wie die eines urzeitlichen Raubtieres. Donner grollt durch die Zelle und löst noch mehr Staub von der Decke herabregnen. Donnerndes Voxknurren, das Jerams Ohren schmerzen lässt. Mit glühend roten Augenlinsen mustert ihn dieser Halbgott dabei schonungslos. „Bist du derjenige den sie Jeram, den Gewürzmischer nennen?“ Jeram weiß nicht was er sagen soll. Stattdessen entleert sich seine Blase, ohne das er etwas dagegen machen kann. Der Halbgott schnaubt verächtlich. Ob der Tatsache das Jeram ihm die Antwort verweigert oder das er sich in die Hose gemacht hat. Wer weiß das schon. „Antworte mir Sterblicher oder ich werde dich auf der Stelle zu blutigem Matsch zermahlen.“ Drohend hebt der Halbgott dabei seinen knisternden Energiestreitkolben. Eine Waffe, so gewaltig, das ein Sterblicher sie niemals würde führen können. Die Servos der Rüstung rattern dabei mechanisch vor sich hin. Jeram konzentriert sich auf dieses fast schon beruhigende Surren der Servos und nimmt seinen kläglichen Rest an Mut zusammen. „Ich … bin … Jeram…ja.“ Der Halbgott gibt ihm keine Antwort, sondern lässt nur sein internes Vox knacken. Dann wird Jeram binnen Augenblicken ganz kalt und die Luft um ihn herum fängt an sich elektrisch aufzuladen. Darauf folgt ein Knall, wo er meint dass sein Trommelfell gerissen sein muss. Gleißende Helligkeit, dann kehrt langsam wieder gedimmte Dunkelheit ein. Jeram richtet sich zögerlich auf. Er scheint nicht mehr innerhalb der Mauern des Gefängnisses zu sein. „Komm mit mir, Sterblicher.“ Bellt der Halbgott ihm über sein Vox zu. Wie in Trance folgt Jeram dem fast doppelt so großen Koloss, welcher vor ihm mit jedem Schritt donnernd über die Gitterroste des Metallkorridors schreitet. Eine Tür gleitet vor ihnen auf. Das hier muss eine Art Schiff sein. Also ist er im Weltall? Er kann dies alles noch gar nicht so recht glauben. Was passiert gerade mit ihm. Wohin bringt ihn sein neuer Begleiter. Eintausend Fragen scheinen gleichzeitig durch seinen Kopf zu schießen. Und doch bleibt er seltsam fasziniert. Er ist nicht tot. Und bisher ist das hier eine eindeutige Verbesserung gegenüber dem Leben auf dem hoffnungslosen Gefängnisplaneten. Also ja, mal abwarten was das Schicksal noch so für ihn bereitzuhalten weiß.
Am Ende seines Weges auf dem Schiff „Geist der Rachsucht“ kniet Jeram vor einem Halbgott, der die anderen Halbgötter in dem Raum noch einmal deutlich überragt. Eine Gestalt, die so überlebensgroß erscheint, wie die Primarchen aus den Geschichten des Imperiums. Ein durch und durch perfekter Krieger, wie Anführer. Die mechanische Klaue des Horos an seinem rechten Arm schnappt immer wieder leicht auf und zu, während der Vernichter ganz ruhig zu Jeram spricht. „Sterblicher, es kommt nur selten vor das welche von deiner Art in diesen Hallen Eintritt gewährt wird. Eine wahrhaft große Ehre, meinst du nicht auch sterblicher Wurm?“ Jeram nickt nur demütig. Das Sprechen war ihm von dem Terminator verboten worden, der ihn hier hergeführt hatte. Er dürfte einzig knien und nicken wenn er angesprochen wurde. Alles andere wäre eine Respektlosigkeit, die nur durch seinen Tod gesühnt werden könnte. Jeram hatte absolutes Verständnis dafür. Nie im Leben würde er auch nur auf die Idee kommen mit Halbgöttern über deren Regeln zu streiten. Beim Thron…oh, und wenn auch nur gedacht, aber sollte er jemals irgendwo auf dem Schiff diese Worte sprechen, hatte der Terminator ihm versprochen, dann würde er ihm persönlich die Haut abzuziehen. Kein Problem.
„Aber dennoch wirst du mir nützlich sein kleiner Sterblicher. Denn meine Warpweber haben in ihren Visionen gesehen dass du die Gabe der Hellsicht besitzt. Deshalb wirst du in Zukunft alle deine Träume mit ihnen teilen. Erweist du dich dabei als nützlich, dann darfst du leben. Und das besser als in dem toten Loch wo du her gekrochen kommst. Solltest du aber meine Zeit verschwenden, dann Sterblicher…“ Der Vernichter muss nicht weitersprechen. Die Botschaft ist unmissverständlich. Jeram nickt wieder übergehorsam. „Falkus, mein treuer Bruder, bringe diesen hier zu seinem Quartier. Ich denke er hat begriffen, soweit ihm das sein limitierter, sterblicher Verstand gestattet.“ Der Vernichter grinst dabei überlegen, aber auch nicht uncharismatisch, trotz seines vom Krieg mit Narben verzerrten Gesichtes.
An seinem neuen Quartier angekommen kann Jeram seine Freude kaum fassen. Nicht nur das er jetzt auf einmal wirklich wichtig zu sein scheint. Nein, in seinem sicherlich spartanischen Quartier sitzt ein zwar schmutziges, aber junges Mädchen auf seiner Pritsche. Und eine Flasche Amasec ist das da auf dem alten Holztisch? Kann das wahr sein. Knurrend voxt Falkus hinter ihm, während er sich abwendet. „Erweise dich als nützlich für den Kriegsherrn, dann ist das da auf der Pritsche dein gerechter Lohn.“ Der Terminator stampft mit scheren Schritten davon. Jerams Herz macht indessen vor Freude einen Sprung. Es gibt doch noch Gerechtigkeit. Ein kleiner Sabberfaden läuft ihm dabei über seinen staubigen Mundwinkel, während er das verunsicherte Mädchen auf seiner Pritsche begutachtet.
Schmerzen, doch nur ein Traum? Er will aufstehen, doch gefühlt eine Tonne lastet auf seiner Brust. Der Knastschläger über ihm. So viel kann er in der Dunkelheit seiner Zelle gerade noch erkennen. Und sein Bauch ist so nass. Oh nein, ist das Blut. Sein Blut. Grinsend dreht der Schläger seine Klinge in ihm steckend herum. Jeram schreit vor lauter undenkbarer Schmerzen. Ein Knacken, dann ist seine Wirbelsäule durchtrennt. So tief steckt die Klinge als schon in ihm drin. Dann wird ihm ganz kalt. Die Eindrücke um ihm herum gleiten schemenhaft davon. Eben war noch alles so perfekt und jetzt das. So schnell. Alles geht so schnell. Das ist nicht fair. Er hat doch alles gesehen. Alles gesehen…
Was für ein Traum war das denn? Jeram schreckt hoch. Noch der Angstschweiß der Nacht auf seiner Brust. Er wirft die Decke von sich und schreitet leicht schlaftrunken durch dein Apartment. Wasser, er braucht jetzt Wasser. Fühlt sich ganz vertrocknet. In letzter Zeit waren diese Art von Träumen mehr geworden. Eindringlicher. So als wollten sie ihm etwas mittweilen. Doch nur was? Wenn er meint sich daran erinnern zu können, verschwimmt nur alles. Dann springt er auf einmal auf. Das hat wehgetan, die Scherben der Amasec Falsche in seinem rechten Fuß. Ach, dieses Ding war ihm gestern runtergefallen, als er mit dem Mädchen zusammen war. Hätte er die Scherben doch gleich weggeräumt. So ein Mist. Er zieht ungeschickt einen Glassplitter aus seinem blutenden Fuß. Wenigstens macht das Blut nichts auf dem Boden. Der ist eh bereits voll von dem Blut des Mädchens. Und deren Körperteile, überall verstreut. Ja, er hatte da eine echte Party gefeiert. Ein sadistisches Grinsen huscht über sein Gesicht, als er sich an die Stelle zurückerinnert, wo er dem bereits stark geschundenen Mädchen bei lebendigem Leibe die Augen aus dem Schädel gebrannte hatte. Das war gar nicht so einfach gewesen, wie er es sich vorher in seinen Gedanken ausgemalt hatte. Die Kleine warf zuckend ihren Kopf hin und her, erst Schläge musste sie gefügiger und empfänglicher, für seine Behandlung machen. Seine Finger hatte er sich durch das Aufhalten ihrer Augenlieder allerdings dennoch leicht angesengt. Aber nun gut, wo gehobelt wird, da fallen auch Späne. Er dreht sich leicht. Verdammt, seine rechte Schulter scheint gezerrt. Aber er musste ja unbedingt wie ein Wahnsinniger die Gesichtshaut der Kleinen abreißen. Eine schweißtreibende Arbeit. Also das macht er besser nicht nochmal. Um fair zu bleiben, er sieht dieses ganze eh als Prozess. Da ist noch viel rauszuholen. Genauso wie die Sache, als er bei dem Versuch den gehäuteten Schädel der Kleinen zu zertreten abgerutscht ist und hingefallen war. Aber mit dem nun in Knochen und Gehirnresten liegenden, verschmierten Hammer, ging es dann doch noch ganz gut. Er wollte, nein, er musste einfach diese Nuss knacken. Wie ein hart gekochtes Ei, das man Stück für Stück aufschlägt. Oder nun ja, nicht so ganz. Seine Gedanken schweifen weiter ab, sich dabei an die beispiellosen Wunder von letzter Nacht erinnernd. Nachher könnte er noch versuchen Teile der Leiche zu essen oder wahlweise zu vergewaltigen. Mal gucken wonach ihm dann der Sinn stehen würde. Das einzige Limit, seine eigene Vorstellungskraft. So in grausame Gedanken vertieft, klopft es auf einmal deutlich an der Tür. Jetzt, um diese Uhrzeit. Am besten ignorieren. Doch das Klopfen wird nur lauter und energischer. Es will sich nicht so einfach ignorieren lassen. Sprich es führt wohl kein Weg daran vorbei den ungebetenen Besucher persönlich abzuwimmeln. Kurz vor seiner Tür wird diese allerdings mit einem Ruck aufgestoßen und fliegt ihm scheppernd ins Gesicht. Benommen taumelt er zurück, stolpert über einen gehäuteten Arm der Mädchens der hinter ihm liegt und landet trudelnd auf dem Boden. Durch die geöffnete Tür schreiten ernst dreinblickende Arbitratoren. Beim Thron, das kann doch alles nicht wahr sein. Und fair ist es schon gar nicht. An mehr kann Jeram in diesem Moment nicht denken.




Buch Review zu Die Klaue des Horus

Buch Review zu Die Klaue des Horus von Aaron Dembski Bowden

Buch 1 der Black Legion Reihe, somit für mich eine Pflichtlektüre, da mir der Hintergrund, kurz Fluff, immer sehr am Herzen liegt. Bei dieser Review habe ich schwerpunktmäßig auf Spoiler verzichtet. Und so viel vorab, das Buch ist eine echte Hintergrundbombe. Aber wieder zum Anfang zurück. Mit einem angenehmen wie interessanten Erzählstil, welcher aus Rückblenden eines Erzählers besteht, wird hier beschrieben, wie die Black Legion im Feuer des Krieges geschmiedet wird. Ein Bündnis von Verlorenen, die sich auf das zurückbesinnen, was sie am besten können. Und was ihnen seit den Legionskriegen gefehlt hat. Wieder zusammen als Brüder in einen Krieg zu ziehen der Bedeutung hat. Ihrem Leben wieder einen Sinn gibt.
Die Art und Weise wie winzigste Hintergrunddetails beschrieben werden und den Charakteren mit Ecken und Kanten Leben eingehaucht wird, ist dabei stets sehr ausführlich, aber ohne zu langweilen. Nach und nach entwickelt sich die Geschichte Stück für Stück. Mit neuen Charakteren und deren Geschichten. Das was sie antreibt. Ohne groß zu spoilern, aber hier wird, was das 40K Universum bietet, wirklich aus dem Vollen geschöpft. Seltsame Mensch-Maschinen Mars Konstrukte, verstoßene Dark Eldar, Tiermutanten und gebundene Dämonen. Alles fügt sich wie ganz selbstverständlich in den stets angenehmen Erzählfluss ein.
Die eigentliche Action geschieht dann bisweilen eher nebensächlich, aber dafür mit zum Teil schneidender Dramatik. Wenn es zur Sache geht, das geht es richtig zur Sache. Hart, schnell und vor allem gnadenlos. Angenehm ist hier auch zu erwähnen, dass die Widerstandskraft einer Terminatorrüstung zum Beispiel, sehr anschaulich mit dem abprallenden Bolterfeuer dargestellt wird. Man hat da instinktiv das Gefühl, das der Autor seine Hausaufgaben gemacht hat.
Noch einmal zurück zu den bereits erwähnten Charakteren. Hier wird einem ein wahres Feuerwerk, an sowohl so brutalen wie nachdenklichen Männern, geboten. Gebrochen, aber doch noch trotzig ihr Schicksal leugnend. Dem Leser werden vielschichtigste Graustöne angeboten, ohne dabei Gefahr zu laufen, zum Beispiel einen World Eater einfach so stumpf als eindimensionale Tötungsmaschine abzustempeln. In solchen Momenten spielt das Buch, meiner Meinung nach, seine größte Stärke aus. Und wenn dann Abaddon auch noch ins Spiel kommt, kann man eigentlich nur noch staunen. Ein wahrlich charismatischer Anführer, welcher sich im wahrsten Sinne des Wortes seinen eigenen Dämonen zu stellen weis. Mehr sei an dieser Stelle nicht verraten. Wirklich sehr beeindruckend.
Unter dem Strich kann ich lediglich Kritik anmerken, dass es sich hier um eine Buchreihe handelt und man mit dem Ende des Buches gerade nur den Beginn einer Reise erlebt hat. Man möchte eigentlich gleich weiterlesen. Also Daumen drücken und auf Band 2 und 3 hoffen.

P.S.
Da ich von dem Autor Aaron Dembski Bowden bisher nur gutes gehört habe und selber jetzt auch vollends überzeugt bin, habe ich mir umgehend den Night Lords Sammelband zugelegt. Da diese auch für die Black Legion arbeiten, zudem ein weiteres nettes Hintergrund Buch für meinen Armeeaufbau.
 
Zuletzt bearbeitet:
Armeeliste

geplante Armeeliste für 1000 Punkte

Chaos Space Marines: Kombiniertes Kontingent (Black Legion) (Hauptkontingent) - 999 Punkte
*************** 1 HQ ***************
Dämonenprinz, Flügel, Servorüstung, Dämon des Khorne
+ Handwaffe -> 0 Pkt.
- - - > 220 Punkte
*************** 2 Elite ***************
5 Chaos Terminatoren, Veteranen des Langen Krieges, 3 x Energiewaffe, 1 x Energiefaust, 1 x Kombibolter, 2 x Kombi-Melter, 1 x Zwillings-MaschKa
+ Terminatorchampion, 1 x Kombibolter, 1 x Energiewaffe -> 2 Pkt.
- - - > 214 Punkte
Höllenschlächter, Sync. Laserkanone, Raketenwerfer
- - - > 135 Punkte
*************** 2 Standard ***************
5 Auserkorene, Veteranen des Langen Krieges, 4 x Boltpistole, 4 x Handwaffe, 4 x Bolter
+ Champion der Auserkorenen, Boltpistole, Handwaffe, Bolter -> 0 Pkt.
- - - > 100 Punkte
5 Auserkorene, Veteranen des Langen Krieges, 4 x Boltpistole, 4 x Handwaffe, 4 x Bolter
+ Champion der Auserkorenen, Boltpistole, Handwaffe, Bolter -> 0 Pkt.
- - - > 100 Punkte
*************** 1 Unterstützung ***************
Land Raider des Chaos
- - - > 230 Punkte

Gesamtpunkte der Armee : 999

 
Zuletzt bearbeitet:
Allgemeines

tut für Bemalung eines Black Legion Chaos Space Marines

Anmerkung: Der Einfachheit halber habe ich die einzelnen Bemalschritte mit drei Farbcodes versehen.

Grün steht für einfach und schnell

Gelb steht für soliden Schwierigkeitsgrad und Zeiteinsatz

Rot steht für hohe Schwierigkeit und hohen Zeiteinsatz

Verwendet wurden nur Farben von GW. Alle meine Farben sind verdünnt. Allg. bietet es sich an mit verdünnten Farben malen. Die Farbe fließt dann leicht vom Pinsel und man hat eine gute Kontrolle mit der Pinselspitze.

Grundierung mit Chaos Black (mehrere dünne Lagen)

Mit Abaddon Black das gesamte Modell bemalen

Alle Metallteile mit wahlweise Leadbelcher und Balthasar Gold bemalen

Mit Auric Armour Gold über Balthasar Gold malen

Alle bemalten Metallteile mit Nuln Oil tuschen

Die Ecken und Kanten der Metallteile mit Runefang Steel akzentuieren

Einzelne Patronen (beim Bolter) mit Hashut Copper einzeln bemalen

Alle innen und außen liegen Ecken und Kanten des Modells die schwarz sind mit Eshin Grey akzentuieren. Also auch die innenliegenden Kanten der Schulterpanzer z.B. um den Nachteil der fehlenden Vertiefungen auszugleichen (bei Schwarz nötig). Das Eshin Grey sieht man nicht sehr gut auf dem Abaddon Schwarz. Aber es ist unerlässlich für den nächsten Schritt.

Dann über das Eshin Grey mit Dawnstone akzentuieren. Das ist jetzt der wichtigste und auch zeitaufwendigste Schritt, der allerdings das Modell danach quasi zum Leben erweckt. Fehler wie krumme oder zu dicke Linien können jederzeit mit Abaddon Black ausgeglichen werden. Nur keine Panik. Einfach Ruhe und Geduld

Letzte punktuelle Kanten und Ecken Details mit Administratum Grey hervorheben. Ich bin hier immer etwas großzügiger weil ich helle Akzente sehr mag. Wer es eher dunkler mag kann hier ruhig mehr geizen.

Die Augen bestehen aus einer Schicht Mephiston Red, darüber Wild Rider Red

Dann kleiner werden mit Fire Dragon Bright und dann noch ein kleiner Punkt/Strich Yriel Yellow

Das Freehand Chaos Symbol auf dem Schulterpanzer besteht aus mehreren Schichten Yriel Yellow


Verwendet wurde für die Detailarbeit (Akzentuieren) der Artificer Layer Pinsel von GW. Ein zwar teurer aber auch sehr, sehr guter Pinsel. Kann ich nur empfehlen.


 
Zuletzt bearbeitet:
Schön von dir ein neues Projekt zu sehen.
Deine Arbeiten sind immer sehr schön und sauber.
Und wenn ich die erste Testmini sehe, weiß ich schon, dass uns auch hier wieder ein schönes Projekt erwartet.
Da kann man eigentlich nur noch viel Durchhaltevermögen wünschen!

Lg Lukey

Dank dir, das hört man wirklich gerne. :)



Die Klaue des Horus ist ein sehr, sehr gutes Buch.
Wenn du bereits jetzt von der BL angetan bist, wirst du danach unter die Decke gehen :)

Genau meine Erwartungshaltung. Ich habe da auch bisher nur positives drüber gehört. Das wird ein Black Legion Fluff Fest. Gier. ;)



Aktueller Stand ist das ich einige interessante Ideen bzgl. dem Zusammenbau der nächsten CSM habe. Z.B. auch die abgeschnittenen Gesichter z.B. auf einem Schulterpanzer wie beim Codex Bild werden in Maßen ihren Weg in den Aufbau finden. Habe dafür noch die passenden Zombie Bitz hier. Bilder dazu wohl so um Mittwoch / Donnerstag.

Aber jetzt gerade, was soll ich sagen. Sorry. Ich bin einfach so ein Fluffbunny, also da hänge ich über beide Hoppelohren voll drin. (Oh Gott und morgen soll der endgierige Black Legion Roman ankommen, am besten gar nicht dran denken ;) )
Die Kurzgeschichte schreibt sich quasi von alleine. Sollte im Idealfall bereits morgen kommen. Futter für die Hintergrund Sektion. :)

Black Legion for life :wub:
 
Oho ein Mitstreiter für die gerechte Sache. Da bleib ich doch mal mit einem Abo dabei. :cool:

Gerne. :)

Und weiter geht's. Der erste Hintergrund Happen ist fertig gestellt. Jetzt auch parallel zu finden in der Hintergrund Sektion.
Für mich ist es jedes Mal ein großer Spaß mithilfe einer Kurzgeschichte in den Fluff einer Fraktion einzutauchen.

Wenn Dämonen träumen (eine Black Legion Kurzgeschichte)
Wenn Dämonen träumen
Ein schwarzer Kreuzer mitten in den Tiefen des Auges des Schreckens. Sein genauer Standort ein Geheimnis für das Imperium, wie so vieles im Mahlstrom. Dieser schwarze Kreuzer, mit Kanonen um die Sterne selbst Demut zu lehren, ist das Flaggschiff von Abaddon, Kriegsheer der Black Legion. Dem größten Heer von Verräterlegionen, die man seit den Tagen der Horus Häresie gesehen hat. Und an Bord dieses Planeten Killer Kreuzers regt sich etwas. Eine dunkle Bosheit. Der Kriegsherr war in letzter Zeit unzufrieden mit seinen Auserkorenen. Etwas wofür diese sich jetzt vor ihm zu verantworten haben müssen. Und der Kriegsherr ist niemand der Versagen duldet.

Mürrisch stampfen die gepanzerten, wie vom Chaos verzerrten, grimmigen Gestalten die endlosen Gänge entlang. Ihre schweren Schritte hallen dabei durch die metallischen Eingeweide des Kreuzers. Selbst die, in den unteren Maschinenräumen, schuftenden Sklaven können dieses Stampfen vernehmen. Trotz der ewig lärmenden Konstrukte die sie mit Treibstoff und ihrem eigenen Leben zu speisen haben, während die Peitsche ihrer Unterdrücker sie dabei stetig antreibt. Selbst die Wände des Kreuzers scheinen mit dämonischer Energie zum Leben zu erwachen, während diese unwirklichen, finsteren Fratzen die Auserkorenen auf Schritt und Tritt zu beobachten scheinen. Unter diesen dahin ziehenden Schlächtern und Mördern befindet sich auch ein alter, stolzer Lunar Wolf. Redd. Er weiß nur noch zu gut wie es war, in den alten Tagen, Seite an Seite mit dem eigentlichen Kriegsherrn Horus. Und an der Seite des Imperators. Doch das sind jetzt geradezu ketzerische Gedanken. Am Ende blieb auch ihm nichts anderes als seinen ursprünglichen Herrn und Meistern abzuschwören und seine Rüstung in Schande schwarz zu färben. Doch nur mit Bitterkeit und einem Funken Traurigkeit in seinen sonst so kampfgestählten Herzen. Aber es hieß friss oder stirb in der Situation. Und vor allem anderen dürstet es ihn nach Ruhm und vor allem nach Kampf. Deshalb zögerte er am Ende nicht. Doch dieser Mahlstrom ist anders. Stetig kann er ein Schaben vernehmen. Ein Zerren. An den Grundfesten seiner Seele. Die verdrehten Entitäten des Chaos flüstern zu ihm. Hauchen ihm Verlockungen zu. Drohen ihm. Testen ihn. Er kann sich diesem Sog nicht entziehen. Selbst deine Träume bieten kein Entkommen. Verzerrten Visionen gleichkommend, von lachenden und kreischenden Dämonenscharen, welche sich den undenkbarsten Handlungen aller Art hingeben. Und er mitten drin. Widerstand ist zwecklos, spätestens seitdem vor Tagen seine Rüstung mit ihm verschmolzen ist. Sein Servohelm ist mit seinem Gesicht zu einer raubtierhaften Fratze verwachsen. Er atmet jetzt Rauch. Während seine Augen vor dämonischer Energie rot glühen. Doch das Schlimmste ist dieser Dämon in seiner Brust, der unaufhörlich zu ihm spricht. Nicht mit dem riesigen Maul das jetzt aus seiner Brust klafft, ebenfalls verwachsen mit seiner Servorüstung. Er spricht direkt in seine Gedanken und übertönt dabei noch die Kakophonie der anderen Stimmen aus dem Warp. Was für ein Albtraum. Selbst für einen so alten Kämpfer wie Redd. Früher hätte es sowas nicht gegeben, noch unter dem eigentlichen Kriegsherrn und dem Imperator. Vor lauter Ärger in sich selbst vertieft, steht er auf einmal auf der Brücke. Die letzten Minuten einfach so an ihm vorbeigezogen. Neben ihm andere Auserkorene, ca. hundert Mann an der Zahl. Vor ihnen der Kriegsherr. Mit versteinerter Miene sitzt er auf seinem Thron. Sein eiskalter, bohrender Blick mustert seine Auserkorenen. Und das Anzeichen eines grausamen Lächelns schleicht sich über seine Mundwinkel. Für Abaddon sprechend tritt einer seiner Bluthunde aus seinem Schatten hervor. Ein Hüne von einem Mann, selbst für einen Space Marine. Mit blutigen Schädeltrophäen behängt und dem Zeichen von Khorne auf seiner Rüstung, neben dem Zeichen der Black Legion. „Einer von diesen geistlosen Bluthunden die der Black Legion in ihrem geistlosen Wahn nach Blut und Zerstörung die Treue geschworen haben. Das fängt ja gut an.“ Grummelt mürrisch Redd in sich hinein. „Auserwählte der Black Legion“ donnert der Bluthund hervor. „Ihr habt in den Augen eures Kriegsherrn versagt. Doch noch hat er das Vertrauen in euch nicht ganz verloren. Deshalb bekommt ihr eine letzte Chance.“ Der Bluthund macht eine dramaturgische Pause. Die Auserkorenen hängen an seinen Lippen. Dann spricht er, nein ruft er. „ Schlachtet euch gegenseitig ab, auf das der wahrhaft Auserkorene Champion sich offenbaren mag. Aber keine Schusswaffen auf dem Schiff. Beginnt!“

Dann bricht es los. Redd kann noch einen kurzen Blick auf Abaddons Gesicht erhaschen. Ja, eindeutig ein bösartiges Lächeln. Dieses Mistschwein. Und der Blutwirbel um ihn herum nimmt seinen Lauf. Die Wände färben sich rot. Redd muss auch nicht lange warten, bis ein mit Chitin Klauen bewaffnetes Ungetüm sich auf ihn stürzt. Schon mehr Besessener als Auserkorener. Aber wer will da noch kleinlich sein. Redd hält instinktiv sein Kettenschwert vor sich, um den vernichtenden Schlag der Klauen abzufangen. Das Kettenschwert dreht durch und wirft schwarzen Rauch aus, doch das Chitin der Klauen ist zu hart. Er kommt nicht durch. Reflexartig, ohne nachzudenken, nimmt er stattdessen seinen anderen Arm und hält seine Rüstung dagegen. Er kann spüren wie die einzelnen Ceramitplatten anfangen zu knacken. Lange wird er das nicht aushalten können. Doch sein nun freies Kettenschwert versenkt er dafür tief in dem Magen des Angreifers. Dort hatte Redd eine Schwachstelle ausmachen können. Zwischen einzelnen Chitinschichten und Resten der verwachsenen Servorüstung seines Gegners. Mit unterschiedlichsten Flüssigkeiten gefüllte Innereien spritzen ihm dabei entgegen und diese Kreatur gegen die er kämpft bäumt sich kreischend auf. Dann bricht dieses Ding zuckend vor ihm zusammen.
„Ich habe dir gesagt dass du ihn da treffen kannst. Und bist du mir jetzt dankbar dafür Space Marine?“ Fordert ihn die Dämonenstimme in seinem Kopf heraus. Die Worte „Space Marine“ zieht die Stimme dabei abschätzig in die Länge. Inmitten seiner Brust leckt sich das Maul gierig die Reste der Eingeweide Flüssigkeiten von den Lippen. Diese verdrehte Fratze grinst dabei hämisch, um ihn noch weiter zu verhöhnen. „Geh aus meinem Kopf raus du Monster!“ tobt Redd vor sich hin. Unglaublich mit was er sich rumärgern muss. Er realisiert dabei nicht ob er das noch denkt oder schon schreit. Ist in diesem Tollhaus eh egal. Spielt keine Rolle mehr. Der nächste Gegner kommt schon auf ihn zu. Schlag um Schlag geht es weiter. So ein alter Hund wie Redd weiß sich dabei wacker gegen diese ganzen aufgeblasenen, Möchtegern Auserwählten zu behaupten. „Bei den Lunar Wolfes hätte ich euch alle durch den Trainingsraum gewischt. Das ich nicht lache.“ Diese Art des sich selber Anspornens wird leider immer wieder durch den Dämon in ihm unterminiert. „Glaubst du wirklich dass du noch lange durchhalten kannst alter Mann? Dein alter Leichenimperator sieht auch nicht mehr so gut aus auf seinem Thron. Also ich weiß nicht…ich denke ohne meine Hilfe wirst du hier nicht mehr lange machen. Und denk daran Buddy, es geht um uns beide.“ Der letzte Satz mit purem, schneidenden Sarkasmus in Redds Kopf bohrend. „Halt dein Maul! Ich brauche dich nicht. Ich brauche niemanden.“ Redd ist außer sich. Am liebsten würde sich in solchen Momenten in sein eigenes Kettenschert schmeißen, nur um dieser Missgeburt ein für alle Mal das Maul zu stopfen. Ein Geschenk des Chaos. Dass er nicht lachen muss. So einen Mist würde doch niemand freiwillig geschenkt bekommen wollen. Wenn das die wahre Stärke des Chaos sein soll, dann ist es jedenfalls kein Wunder das man vor den Mauern von Terra geschlagen worden war.

Und dann kommt doch noch die wahre Prüfung des Tages. Der Bluthund hat sich, ergötzt und angestachelt durch das Blutvergießen, selber in die Menge geworfen. Zwei Auserkorene werden wie altes, brüchiges Pergament von ihm zerfetzt, nur um sich dann mit noch mehr Schwung auf Redd zuzubewegen. Eine einmal in Schwung geratene Masse aus rot/schwarzer Terminatorenrüstung, mit einem kleinen, schweinsartigen, gehörnten, purpurroten Schädel in ihrem Innern. Mit vor Zorn gelb leuchtenden Augen. Redds Kettenschwert zerbricht im Moment des Aufpralles. „Hab ich dir gleich gesagt, Space Marine“ Die Stimme in seinem Kopf belehrt ihn jetzt. Ihn, einen alten Lunar Wolf. Und dazu läuft dieser Kampf überhaupt nicht gut. „Was willst du?“ schreit Redd fast schon panisch. Panik. Ein normalerweise ungewohntes Konzept für jemanden wie ihn. „Was ich will?“ fordert ihn die Stimme. Neckt ihn fast. „Was willst du Space Marine? Willst du hier elendlich zu Grunde gehen. Von deinem Gegner in den Dreck getreten werden. Willst du das? Oder willst du Ruhmestaten vollbringen. Die Hand der Vernichtung deiner Feinde sein. Endlos Krieg führen, was dein Geburtsrecht ist. Was willst du? Sag es mir.“ Weitere Schläge hämmern auf Redd desweilen ein. Der Bluthund ist in einen unkontrollierbaren Blutrausch verfallen. Jeder Schlag dabei vernichtender als der vorangegangene. Redds Rüstung stöhnt, ächzt und bricht. Sein Blut fließt. Dann sieht er halb apathisch einen fatalen Schwinger genau auf sich zukommen. „Ich … will … ich kann nicht…“ Redd ist so gut wie am Ende. Aller Zorn und die Wut dahin. So jetzt hier in der Schlacht, das sollte es wohl gewesen sein. Oder doch noch nicht ganz? „Lass mich dir helfen. Du musst nur nicken, wenn du das möchtest. Und soll ich dir helfen?“ Jetzt ist die Stimme des Dämons fast die wie eines guten Freundes. Ein Kamerad aus den alten Tagen. Aus Zeiten vor diesem ganzen Irrsinn. Der Schlag kommt. Redd nickt leicht. Dann bricht krachend sein Genick. Der Bluthund schleudert ihn dabei gegen die Wand. „Zu einfach.“ Höhnt der Bluthund verächtlich. „Und wer ist der nächste.“ Fordert er andere noch stehende Auserkorene heraus. Auch diese letzten Kontrahenten fallen. Dann verschwindet der Bluthund mit Abaddon. Unter Schmerzensschreien. Den Schreien des Bluthunds wohlgemerkt. Der Kriegsherr bekommt immer genau das was er will. Doch das ist eine andere Geschichte, geschmiedet auf der Grundlage eines verbotenen, dämonischen Paktes.

Im Nachgang an das Gemetzel kommen die Lakaien, bucklige Kultisten, die die zerschundenen Leiber hinfort räumen. Als eine dieser traurigen Gestalten, sich über den Körper von Redd beugt, beißt das Dämonenmaul in seiner Brust zu. Der Kultist wird in der Mitte durchgerissen, während sein Oberkörper in Redd verschwindet. Das Maul gurgelt gierig mit dem Kultisten Blut. Die anderen Kultisten verlassen daraufhin verschreckt die Brücke. Ihre Meister mögen sie für diese Pflichtverletzung dafür später streng strafen. Redd richtet sich dabei mittlerweile langsam auf. Sein Genick weiterhin gebrochen, hängt sein Kopf unwirklich zur Seite herunter. So stark was der Schlag des Bluthundes. „Keine Sorge mein Freund, das wird wieder. Und mach dir über den Bluthund keine Gedanken. Seine Glückssträhne ist bereits jäh gerissen.“ Diesmal kommt die Stimme nicht mehr aus seinem Kopf. Diesmal kommt sie direkt aus dem Maul in seiner Mitte. Redd weiß nicht was er denken soll. Was er sagen soll. Dann öffnet sich die die Schleuse über die Abaddon mit dem Bluthund zuvor die Brücke verlassen hatte. Nur Abaddon selbst kommt zurück. Er mustert mit seiner weiterhin versteinerten Miene Redd. Der Blick des Kriegsherrn lastet schwer auf ihm, das kann Redd selbst in seinem momentanen, veränderten Zustand spüren. Abaddon spricht, leise, aber ganz betont. Jedes Wort dabei geführt wie eine tödliche Waffe. „Ich habe eine Mission für dich Auserkorener Champion. Eine Reise in die Tiefen des Warp.“ Diese Worte sind keine Frage, der Kriegsherr fragt nicht, er befiehlt. Sagt anderen wie sich die Welt um ihn herum zu fügen hat. „Wir freuen uns euch zu Diensten sein zu können, Kriegsherr.“ Zischt der Dämon begierig. Redd selber muss gar nichts sagen und seine Erinnerungen an die Lunar Wolfs verblassen dabei mit jedem Wort des Dämons unaufhörlich, bis er kaum noch weiß das er selber mal ein Lunar Wolf gewesen ist. Schöne neue Zeit. Für Abaddon den Kriegsherrn. Für die Black Legion. Für das Chaos. Tod dem falschen Imperator. Zum ersten Mal seit der Horus Häresie ist der Weg wieder ganz klar vor ihm bereitet. Etwas das Redd bereits früher sehr zu schätzen wusste, auch wenn er sich jetzt nicht mehr daran erinnern kann, wann das genau gewesen sein soll. Aber das ist jetzt auch nicht mehr wichtig.
 
Sehr sehr cooler Marine, gefällt mir richtig gut. Muss dazu sagen das die Lunar Wolves/Black Legion vom Hintergrund her meine absolute Lieblingslegion ist. Wird es auch noch gemischte Modelle mit älteren Rüstungstypen geben, oder bleibt es wie du in der Einleitung geschrieben hast bevorzugt beim klassischen GW-Bausatz gepaart mit Besessenen-Bitz? Hab mir alleine aufgrund deines Threads auch den Roman bestellt und bin schon mega gespannt.

LG Eddar
 
Sehr sehr cooler Marine, gefällt mir richtig gut. Muss dazu sagen das die Lunar Wolves/Black Legion vom Hintergrund her meine absolute Lieblingslegion ist. Wird es auch noch gemischte Modelle mit älteren Rüstungstypen geben, oder bleibt es wie du in der Einleitung geschrieben hast bevorzugt beim klassischen GW-Bausatz gepaart mit Besessenen-Bitz? Hab mir alleine aufgrund deines Threads auch den Roman bestellt und bin schon mega gespannt.

LG Eddar

Freut mich das dir die BL wie mein einer Marine auch so gut gefällt.
Bzgl. alten Modellen könnte ich mir theoretisch einen FW SoH Contemptor Cybot vorstellen. Dann etwas umgebaut in BL Farben und z.T. Zeichen.

P.S.
Der Roman ist der Hammer. Also ich bin bald bei der Hälfte angekommen und bisher ist die Unterhaltung 1A. Tolle Details und vielschichtige Charaktere mit vielen Graustufen. Ganz großes Kino :)
Werde wenn ich den Roman durchgelesen habe (schon bald) eine kleine Review dazu hier mal verfassen. Passt ja denke ich ganz gut rein ins Thema.
 
Schön das du wieder ein neues Projekt hast! Der erste Schwarze Legionär sieht schon vielversprechend aus!

Als kleine Motivationshilfe möchte ich dich kurz auf den grade laufenden kleinen von Stoni organisierten Malwettbewerb im Chaosforum hinweisen. Es geht um alle Infanterie Modelle. Die perfekte Gelegenheit für deine BL :D

Danke für den Tipp. Habe eben meinen Beitrag da gepostet. Passt ja perfekt, da ich gerade mit dem Bemalen angefangen habe. :)
 
Na, die Malunterlage kenn ich doch! Cool, nen neuen Aufbau von dir zu sehen. Bin gespannt ob der auch so stetig wächst wie die Tyraniden damals.

Hattest du zwischendrin noch andere Projekte?

Grüße

Na also an Marine Nr.3 bin ich bereits dran. ;)

Bzgl. anderer Projekte, nichts großes, eher kleinere Sachen (für Zwischendurch oder zum testen) im Paintmaster...