Buch Review zu Die Klaue des Horus von Aaron Dembski Bowden
Buch 1 der Black Legion Reihe, somit für mich eine Pflichtlektüre, da mir der Hintergrund, kurz Fluff, immer sehr am Herzen liegt. Bei dieser Review habe ich schwerpunktmäßig auf Spoiler verzichtet. Und so viel vorab, das Buch ist eine echte Hintergrundbombe. Aber wieder zum Anfang zurück. Mit einem angenehmen wie interessanten Erzählstil, welcher aus Rückblenden eines Erzählers besteht, wird hier beschrieben, wie die Black Legion im Feuer des Krieges geschmiedet wird. Ein Bündnis von Verlorenen, die sich auf das zurückbesinnen, was sie am besten können. Und was ihnen seit den Legionskriegen gefehlt hat. Wieder zusammen als Brüder in einen Krieg zu ziehen der Bedeutung hat. Ihrem Leben wieder einen Sinn gibt.
Die Art und Weise wie winzigste Hintergrunddetails beschrieben werden und den Charakteren mit Ecken und Kanten Leben eingehaucht wird, ist dabei stets sehr ausführlich, aber ohne zu langweilen. Nach und nach entwickelt sich die Geschichte Stück für Stück. Mit neuen Charakteren und deren Geschichten. Das was sie antreibt. Ohne groß zu spoilern, aber hier wird, was das 40K Universum bietet, wirklich aus dem Vollen geschöpft. Seltsame Mensch-Maschinen Mars Konstrukte, verstoßene Dark Eldar, Tiermutanten und gebundene Dämonen. Alles fügt sich wie ganz selbstverständlich in den stets angenehmen Erzählfluss ein.
Die eigentliche Action geschieht dann bisweilen eher nebensächlich, aber dafür mit zum Teil schneidender Dramatik. Wenn es zur Sache geht, das geht es richtig zur Sache. Hart, schnell und vor allem gnadenlos. Angenehm ist hier auch zu erwähnen, dass die Widerstandskraft einer Terminatorrüstung zum Beispiel, sehr anschaulich mit dem abprallenden Bolterfeuer dargestellt wird. Man hat da instinktiv das Gefühl, das der Autor seine Hausaufgaben gemacht hat.
Noch einmal zurück zu den bereits erwähnten Charakteren. Hier wird einem ein wahres Feuerwerk, an sowohl so brutalen wie nachdenklichen Männern, geboten. Gebrochen, aber doch noch trotzig ihr Schicksal leugnend. Dem Leser werden vielschichtigste Graustöne angeboten, ohne dabei Gefahr zu laufen, zum Beispiel einen World Eater einfach so stumpf als eindimensionale Tötungsmaschine abzustempeln. In solchen Momenten spielt das Buch, meiner Meinung nach, seine größte Stärke aus. Und wenn dann Abaddon auch noch ins Spiel kommt, kann man eigentlich nur noch staunen. Ein wahrlich charismatischer Anführer, welcher sich im wahrsten Sinne des Wortes seinen eigenen Dämonen zu stellen weis. Mehr sei an dieser Stelle nicht verraten. Wirklich sehr beeindruckend.
Unter dem Strich kann ich lediglich Kritik anmerken, dass es sich hier um eine Buchreihe handelt und man mit dem Ende des Buches gerade nur den Beginn einer Reise erlebt hat. Man möchte eigentlich gleich weiterlesen. Also Daumen drücken und auf Band 2 und 3 hoffen.
P.S.
Da ich von dem Autor Aaron Dembski Bowden bisher nur gutes gehört habe und selber jetzt auch vollends überzeugt bin, habe ich mir umgehend den Night Lords Sammelband zugelegt. Da diese auch für die Black Legion arbeiten, zudem ein weiteres nettes Hintergrund Buch für meinen Armeeaufbau.